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„Dickschädel“ Benoît Lutgen gibt den Parteivorsitz ab und macht für CdH den Weg frei

Benoît Lutgen (l.) und der Spitzenkandidat der CSP bei der PDG-Wahl 2014, Robert Nelles. Foto: CSP

Benoît Lutgen hat angekündigt, dass er sich nicht mehr um ein neues Mandat als Präsident der CdH bewerben werde. Das macht für seine Partie nach den nächsten Wahlen manches einfacher.

In den vergangenen fünf Jahren hatte sich Lutgen bei einigen anderen Parteien unbeliebt gemacht. Weil er partout nicht mit der N-VA von Bart De Wever in einem Boot sitzen wollte, verzichtete die CdH auf eine Beteiligung an der Föderalregierung von Charles Michel. Die MR war damit die einzige frankophone Kraft in Michels Regierung.

Zudem kündigte die CdH auf Betreiben von Lutgen die Koalitionen mit der PS in Namur und in der Region Brüssel auf, angeblich wegen der vielen Skandale, in welche die frankophonen Sozialisten verstrickt seien. In der Wallonie gelang Lutgen ein Mehrheitswechsel, in Brüssel nicht. Jedenfalls ist der Vorsitzende der Zentrumshumanisten und Bürgermeister von Bastogne seitdem auch für die frankophonen Sozialisten ein rotes Tuch.

Februar 2014: Maxime Prévot (links) trug sich in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Namur im Eupener Rathaus ins Goldene Buch der Stadt Eupen ein. Foto: OD

Auch in Ostbelgien machte sich Lutgen äußerst unbeliebt, als er sich nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der CSP und ProDG im Mai 2014 wahnsinnig aufregte über die Tatsache, dass mit Oliver Paasch einer von den „Ultraregionalisten“ (gemeint war die ProDG als Nachfolgepartei der PDB) Ministerpräsident der DG werde. Selbst bei der Schwesterpartei CSP fand man Lutgens Verbalattacke alles andere als lustig.

Normalerweise wird der frühere Regionalminister Maxime Prévot, Bürgermeister von Namur, neuer Präsident der Zentrumshumanisten. Und der kann es im Gegensatz zu „Dickschädel“ Lutgen mit allen – mit der PS, aber auch mit der N-VA. (cre)

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