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DFB-Auswahl steckt ein Jahr vor der WM im Stimmungstief – Nur 3:3 gegen die Ukraine

12.06.2023, Bremen: Deutschlands Joshua Kimmich erzielt den Treffer zum 3:3 per Elfmeter. Foto: Federico Gambarini/dpa

Das symbolträchtige Spiel gegen die Ukraine entpuppt sich als sportliche Enttäuschung für das DFB-Team. Drei Gegentore setzt es im Jubiläumsspiel, ein Jahr vor der EM gibt es viele Baustellen.

So wird das nichts mit einem Fußball-Sommermärchen 2024. Exakt ein Jahr vor dem Anpfiff der Heim-EM hat Hansi Flick mit der Nationalmannschaft im ganz besonderen 1000. Länderspiel gegen die Ukraine für einen weiteren Stimmungsdämpfer gesorgt.

Beim ernüchternden und später sogar abgebrochenen Experiment mit der Dreierkette gab es bei der DFB-Rückkehr nach Bremen am Montagabend ein 3:3 (1:2). Kai Havertz (83.) und Elfmeterschütze Joshua Kimmich (90.+1) wendeten mit späten Toren wenigstens die nächste Niederlage ab. Wie schon beim 2:3 im Testspiel gegen Belgien Ende März war das DFB-Team vor 35.795 Zuschauern insbesondere defensiv erneut nicht turniertauglich. Lautstarke „Ukraine“-Sprechchöre waren im Weserstadion zu vernehmen.

12.06.2023, Bremen: Die ukrainische Mannschaft verabschiedet sich von den Fans. Foto: Christian Charisius/dpa

Der Bremer Lokalmatador Niclas Füllkrug fälschte bei seinem siebten Tor im siebten Länderspiel einen Schuss von Marius Wolf entscheidend zum 1:0 ab (6. Minute). Mit einem Doppelschlag wendeten Wiktor Zygankow (18.) und Antonio Rüdiger (23./Eigentor) für die Gäste aus der Ukraine nicht nur die Partie, sondern deckten auch die Defensivschwächen bei den Gastgebern auf. Nach einem Patzer des Freiburgers Matthias Ginter erhöhte der herausragende Zygankow (56.). Mit „Werder Bremen“-Rufen quittierten die deutschen Fans den müden Auftritt.

Auch wenn die Benefiz-Partie im Zeichen der Ukraine-Unterstützung stand, war es aus DFB-Sicht ein sportlich bedenklicher Abend. Pfiffe gab es zudem für die Füllkrug-Auswechslung zur Pause. Der Druck auf Flick wächst vor den weiteren Tests in Polen und gegen Kolumbien.

Dass es mehr als nur um Fußball ging, war an diesem symbolträchtigen Tag bei hochsommerlichen Temperaturen in der Bremer Arena klar. „Stop War – Wir gemeinsam für Frieden“, stand auf einer überdimensionalen ukrainischen Fahne außen am Stadion, beide Teams liefen begleitet von 22 Flüchtlingskinder ins Stadion ein und auf der Tribüne verfolgten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev nebeneinander das Spiel.

Steinmeier bezeichnete das Spiel als „ein Zeichen der Freundschaft und der Solidarität“. Gleichzeitig gab der Politiker beim ZDF zu bedenken: „Wir dürfen Fußball-Spiele wie diese nicht überfordern. (…) Aber natürlich kann ein Fußball-Spiel an einer Kriegssituation nichts verändern. Das tun wir, das tut die Politik, indem wir Unterstützung leisten für diejenigen, die überfallen worden sind von Russlands Armee. Und wir müssen hoffen, dass die Ukraine diesen Krieg in den nächsten Wochen für sich entscheidend wendet.“ (dpa)

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