Ein Gericht in Kairo hat den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zum Tode verurteilt. Der Islamist soll sich demnach Anfang 2011 mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah verschworen haben, um einen Gefängnisausbruch zu organisieren.
In dem Prozess wurden außer gegen Mursi mehr als hundert weitere Todesurteile gegen andere Angeklagte verhängt. Mursi hörte die Urteilsverkündung in einem Käfig im Gerichtssaal. viele der weiteren Angeklagten, darunter der bekannte islamische Geistliche Jussuf al-Karadawi, wurden in Abwesenheit verurteilt.
Der heute 63-jährige Mursi war Mitglied der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft. Die Ägypter wählten ihn 2012 zum Präsidenten. Damit war er der erste frei gewählte Präsident des Landes. Ein Jahr später stürzte ihn das Militär nach langen Massenprotesten.
In einem ersten Verfahren wurde Mursi im April wegen Anstiftung zur Gewalt gegen Demonstranten zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.