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Dänischer Prinz Henrik gestorben: Französischer Poet im Schatten von Königin Margarethe II.

Sonderburg: Die dänische Königin Margrethe II. und ihr Mann, Prinz Henrik. kommen im Rahmen einer Gedenkfeier zum 150. Jahrestag der Schlacht bei den Düppeler Schanzen zum Gottesdienst in der St. Marienkirche. Foto: Bodo Marks/dpa

Prinz Henrik, der Mann der dänischen Königin Margrethe II., ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch um 23.18 Uhr friedlich im Alter von 83 Jahren auf Schloss Fredensborg nördlich von Kopenhagen, wie das Königshaus mitteilte. Seine Frau und seine beiden Söhne seien an seiner Seite gewesen.

Der gebürtige Franzose war seit 1967 mit Margrethe verheiratet, fünf Jahre bevor diese zur Königin gekrönt wurde, und galt als ihre große Stütze. Immer wieder sah man die beiden ausgelassen zusammen. Im vergangenen Jahr feierten sie ihre Goldene Hochzeit.

Danach ging es Henrik gesundheitlich immer schlechter. Im September gab das Königshaus bekannt, er leide an Demenz. Der Prinz zog sich daraufhin weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, zuletzt sah man ihn mit seiner Frau beim Weihnachtsgottesdienst.

15.07.2017: Die dänische Königin Margrethe II. (2.v.r.), ihr Ehemann Prinz Henrik (3.v.l), ihr Sohn Kronprinz Frederik und seine Frau Kronprinzessin Mary mit ihren Kindern Prinz Vincent (l-r), Prinzessin Josephine, Prinz Christian und Prinzessin Isabella. Foto: Patrick van Katwijk/Dutch Photo Press/dpa

Um dem ungemütlichen dänischen Winter zu entgehen, verbrachte Henrik viel Zeit in Ägypten, wo er sich im Januar eine Lungenentzündung zuzog. Die Ärzte entdeckten zudem einen gutartigen Tumor in seinem linken Lungenflügel.

Als sich sein Zustand Anfang Februar dramatisch verschlechterte, brach Kronprinz Frederik (49) seinen Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea ab und eilte nach Hause. Wenige Tage später wurde Prinz Henrik aus dem Krankenhaus nach Hause verlegt. Er hatte entschieden, seine letzten Lebenstage auf Schloss Fredensborg verbringen zu wollen.

Der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen würdigte ihn als uniken Repräsentanten Dänemarks. Henrik habe geholfen, die Augen der Dänen für die Welt zu öffnen. „Er meisterte auf die beste Art dänischen Humor und Selbstironie.“ Er habe im Leben nicht nur Zuschauer sein, sondern es erleben wollen.

Henrik wurde am 11. Juni 1934 als Graf Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat im französischen Talence geboren. ​Die ersten fünf Lebensjahre verbrachte er mit seinen Eltern in Vietnam, studierte später Jura an der Pariser Sorbonne, sowie Chinesisch und Vietnamesisch unter anderem in Hongkong und Saigon.

Auch der französische Botschafter in Dänemark kondolierte und schrieb auf Twitter: „Prinz Henrik war der französischste der Dänen, der dänischste der Franzosen.“

01.06.1968: Ihren erstgeborenen Sohn Frederik präsentieren Prinzessin Margrethe von Dänemark und Ehemann Prinz Henrik am 01.06.1968 den Fotografen. Foto: Polfoto Gleie Erik/Polfoto/dpa

Nach der Hochzeit mit Margrethe, die er in London kennengelernt hatte, änderte Henri seinen französischen Vornamen ins dänische Henrik. Die beiden verbanden vielfältige kulturelle Interessen. Die meisten öffentlichen Aufgaben gab Henrik bereits 2016 ab. Damals legte er auch den immer ungeliebten Titel Prinzgemahl nieder.

Bis zum Schluss haderte Henrik damit, dass er als Gemahl einer Königin nicht den Titel König bekam. Weil er sich in Dänemark nicht respektiert fühlte, zog er sich immer wieder auf sein Weingut in Frankreich zurück, kam beispielsweise auch nicht zur Feier von Margrethes 75. Geburtstag.

Im vergangenen Sommer erklärte der Prinz, er wolle ohne den entsprechenden Titel auch nicht neben seiner Frau, der Königin, begraben werden. Bei dieser Entscheidung sollte es nach Angaben des Palasts auch nach der Demenz-Diagnose bleiben. Details sollten im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.

Der Palast rief eine einmonatige Trauerphase aus, in der die Mitglieder der Königsfamilie nicht an Gesellschaften und Unterhaltungs-Terminen teilnehmen. In dieser Zeit tragen sie bei öffentlichen Auftritten dunkele Farben. Eine Woche lang wehen die Flaggen in Dänemark auf Halbmast. (dpa)

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