Politik

Viele Bürger mögen keine „Partei der Reichen“: Zu viel Wahlwerbung kontraproduktiv?

Wahlplakate in Eupen. Foto: OD

Gut zwei Wochen vor den Wahlen wird in den Straßen der DG, so wie in allen anderen Landesteilen auch, geklebt und aufgehängt, was das Zeug hält. Inzwischen gibt es auch ganzseitige Anzeigen in den Printmedien. Die Frage aber ist: Lohnt sich der große finanzielle Aufwand überhaupt? Oder könnte der Schuss auch nach hinten losgehen, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.

Es war im Frühjahr 1968, als sich der Eupener Unternehmer Gert Noël bei den Parlamentswahlen als Kandidat der PFF für einen Sitz im Senat bewarb. Noël führte im kleinen, konservativen Ostbelgien einen Wahlkampf nach amerikanischem Vorbild.

Stickers mit dem Slogan „I like Gert!“ wurden überall verteilt. Bei öffentlichen Auftritten wurde Noël von ganz in Blau gekleideten Hostessen begleitet. Die Liberalen brachten sogar ihre eigene Zeitung heraus. Die „Materialschlacht“ wäre noch viel aufwendiger gewesen, hätte sich nicht das damals noch CSP-linientreue Grenz-Echo geweigert, Großanzeigen der PFF zu veröffentlichen.

„Blaue Sturmflut“ nicht von Erfolg gekrönt

Die CSP ließ es sich natürlich nicht nehmen, immer wieder darauf hinzuweisen, dass nur eine Partei mit wohlhabenden Kandidaten und Gönnern wie die PFF sich eine solche „Materialschlacht“ leisten könne. Und diese öffentliche Ächtung der PFF als „Partei der Reichen“ kam in Teilen der ostbelgischen Bevölkerung auch gut an.

PFF-Kandidat Gert Noël 1968 mit seinen Hostessen oder: die Amerikanisierung des Wahlkampfs in Ostbelgien.

PFF-Kandidat Gert Noël 1968 mit seinen Hostessen oder: die Amerikanisierung des Wahlkampfs in Ostbelgien.

Die Wahl endete für Noël enttäuschend. Er und seine PFF hatten mit ihrer damaligen „blauen Sturmflut“ viel bewegt, letztlich waren sie aber gescheitert. Noël zog nicht in den Senat ein.

Von seinem Wahlkampf spricht man jedoch heute noch, zumal damals Themen aufgegriffen wurden, die in den folgenden Jahren heiß diskutiert wurden, so zum Beispiel die Monopolstellung des Grenz-Echo.

Nur zwei Jahre später, bei der Stadtratswahl in Eupen, machte die CSP genau das, was sie 1968 den Liberalen von Gert Noël vorgeworfen hatte: Mit einem kolossalen Aufwand an Wahlwerbung glaubten die Christlich-Sozialen, die „Stadtinteressen“ (SI) von Bürgermeister Reiner Pankert, die sich quasi als Vorläufer der wenige Jahre später gegründeten PDB profilierten, vernichtend zu schlagen.

Verzicht auf Wahlplakate der Stimmung abträglich

Diesmal war es die CSP, die als „Partei der Reichen“ an den Pranger gestellt wurde, denn auch die Liste Pankert nahm im Wahlkampf immer wieder die Gelegenheit wahr, den teuren Werbeaufwand der CSP zum Thema zu machen – und hatte damit Erfolg. Es war zwar nicht entscheidend, trug aber zu der schweren Schlappe der CSP bei. Mit viel weniger Aufwand als die CSP, dafür aber mit einem Wahlslogan „Eupen bleibt Eupen“, der genau den Nerv der damaligen Wählerschaft traf, landeten die SI einen grandiosen Wahlsieg.

Wahlplakate auf einer Werbetafel auf dem Werthplatz in Eupen. Foto: OD

Wahlplakate auf einer Werbetafel auf dem Werthplatz in Eupen. Foto: OD

Jahre später wurde in Ostbelgien für eine Zeit lang auf Wahlplakate gänzlich verzichtet – angeblich mit Rücksicht auf die Umwelt… Davon ist man später wieder abgerückt, u.a. weil man der Ansicht war, dass ein Wahlkampf ohne Plakate in den Straßen und auf öffentlichen Plätzen keine Wahlatmosphäre aufkommen ließ. Außerdem gab das „Plakatieren“ auch Listen und Kandidaten, die über verhältnismäßig wenig Mittel verfügten, die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Seitdem lachen wieder en masse Kandidaten Passanten von Bäumen, Masten und eigens eingerichteten Werbetafeln an.

Auch in dem jetzigen Wahlkampf wird viel Aufwand betrieben, insbesondere auf Seiten von ProDG, PFF und CSP. Hingegen scheinen SP, Ecolo und Vivant deutlich sparsamer vorzugehen, so hat es zumindest den Anschein.

Richtig ins Geld gehen aber nicht die Plakate, die noch immer die billigste Werbeform sind, sondern die Zeitungsanzeigen und viele andere Dinge, welche die Kandidaten glauben sich leisten zu müssen. Internetwerbung ist seit dem 25. Februar übrigens gesetzlich verboten – weiß der Kuckuck weshalb… (cre)

50 Antworten auf “Viele Bürger mögen keine „Partei der Reichen“: Zu viel Wahlwerbung kontraproduktiv?”

    • Online-Druckereien

      Aus direkter Quelle kann ich sagen, dass viele regionale Druckereien nichts davon haben, da man es vorzieht billig im Internet drucken zu lassen (wo dann eben Menschen – teilweise im Osten – unter grenzwertigen Bedingungen an den Druckmaschinen stehen). Da aber auch das Ministerium immer öfter Drucksachen im Netz drucken lässt und die regional-wirtschaftliche Unterstützung mit Füßen tritt, ist das wohl der Lauf der Dinge.

      • Da ich selber betroffen bin kann ich bestätigen dass viel übers Internet bestellt wird. Ich kenne sogar Preislisten aus Polen. Die Drucken manchmal zu Preisen bei denen man hier kaum das Papier bezahlen könnte (werd ich nie verstehen da es sich um den gleichen Papierhersteller handelt – es sei den die bestellen täglich 100 Tonnen). Aber zum Glück gibt es immer noch Politiker die erst jetzt drucken lassen. Danke Zeitdruck (das gilt nicht nur für Politiker sondern auch für andere Kunden: Heute bestellt, gestern geliefert). Und davon profitieren wir.

      • Wäre doch mal interessant zu wissen, wo die Parteien drucken lassen? Da sähe man doch mal gleich wer den Standort Ostbelgien stärkt und vor allem WER NICHT!
        Bei einer Partei weiss ich, dass sie alles in Ostbelgien drucken lässt, da sie alles bei uns machen lassen ;)
        Das mit der Provinzdruckerei ist schon der Hammer: Die berechnen nur die Papierkosten. Durch unsere Steuern finanzieren wir unsere eigene Konkurrenz. Wahnsinn, aber blanke Realität. Schaden dadurch für uns: mehrere Zehntausend Euros. Schöne Provinz.

  1. Der Mediengott

    Das meiste is Papierverschwendung, glaub sogar Plastik gesehn zu haben. Wenn ich dank der Arbeit von Belgien nach Deutschland fahre is weniger doch mehr…hier denkt man das jede freie Stelle abgeklebt wird. Beinah schon aufdringlich. Jeder Baum, Garten, Laterne wird in Beschlag genommen. Für nur einen Tag.

  2. Kalkulator

    Sind die Wahlwerbekosten der DG-Parteien bekannt? Das würde mich mal interessieren, denn egal ob nun Broschüre in die Haushalte (CSP Arimont, Gosch und Helles), Plakate allerorts (ALLE) oder aber mehrseitige Anzeigen in Tages- und Wochenzeitungen (PFF, CSP, ProDG, Ecolo) – da müssen ja Unsummen an Geldern „verbraten“ werden.

    Dann eine andere Frage in diesem Zusammenhang: bekommen die Parteien hierfür „Zuschüsse“ oder woher kommt das Geld? Ich glaube nicht, dass Kandidat X aus egal welcher Partei sich die Sache auf DG-Ebene Tausende kosten lässt.

    Das wäre mal ein Recherchethema für die hiesige Medienlandschaft, aber die wird sich nicht ins eigene Bein schießen, denn sie profitiert ja maßgeblich am Werbegrößenwahn ALLER Parteien.

    Übrigens… nicht nur in Polen wird kostengünstig gedruckt. Selbst die Provinz unterhält einen Druckdienst, der den lokalen Anbietern die Preise „versaut“ – und dafür bezahlen diese Unternehmen dann auch noch Provinzsteuern.

    • Online-Druckereien

      Die Medienlandschaft rein von der geschriebenen Presse her betrachtet wird sich tatsächlich dagegen nicht auflehnen. Aber OD als Web-Magazin könnte tatsächlich mal forschen, schließlich ist Internetwerbung verboten und man hat daher ja auch nichts zu verlieren…So oder so wird einfach wahllos nach dem Gießkannen-Prinzip Geld verbraten. Viel hilft viel. Da hauen Parteien und Politiker Unsummen für Unsinn raus und vorher wurde jahrelang gepredigt man wüsste die DG wirtschaftlich nachhaltig zu führen. Der Wahlkampf offenbart leider Ideen- und Konzeptlosigkeit und leider Gottes auch extrem mangelnde Nachhaltigkeit (bei nahezu allen Parteien).

  3. Es ist schon bescheuert wie die Landschaft mit Bildern von grinsenden Gesichtern verunstaltet wird. Ganz schlimm finde ich was die PDB aufführt. Das ist schon abartig. In Bütgenbach wurden sogar Bilder von diesen Futtzis an Weihnachtsbaumparzellen ausserhalb der Ortschaft angebracht. Sieht fast so aus als würden die Profilneurotiker der PDB hoffen von Nordmanntannen gewählt zu werden :-). Überall wo man hinfährt, hingeht und hinschaut, überall diese doofen Bilder. Ich traue mich schon nicht mehr den Kühlschrank zu öffnen, aus Angst ich würde auch noch von dort aus angeglotzt. Es ist ja verständlich dass die Deutschbelgier froh sind endlich etwas zu sagen zu haben, aber dass gleich die alten erfolgslosen und neuen Möchtegern-PDB Mitglieder allesamt damit beauftragt wurden Ostbelgien komplett zu verkleben grenzt an Propaganda der übelsten Art. Dies gilt übrigens für alle Parteien die es mit dem Plakatirrsinn übertreiben.
    Und wer bezahlt den ganzen Mist? Mit Sicherheit nicht die Kandidaten, sondern……. ???? !!!! ????

        • Ich schrieb: “Dies gilt übrigens für alle Parteien die es mit dem Plakatirrsinn übertreiben”. Also auch für Wladimir Wladimirowitsch Dannemark!!!,,
          Wenn er es denn den anderen gleich macht! Aber wenn man an letzter Stelle auf einer Liste steht, macht es eh wenig Sinn an jedem Baum zu hängen.

            • Ist schon makaber diese Bildpflasterung an den Bäumen mit den Konterfeis von Möchte-gern-gewählt- werdenden Politikern.
              Muss dann unwillkürlich daran denken, dass
              an dem einen oder anderen dieser Bäume
              in der Vergangenheit sich ein schlimmer Verkehrsunfall ereignet hat und dann dort Kerzen und Blumen liegen, bzw.ein Kreuz
              angebracht wurde. Jetzt „kleben“ da Politiker am Baum…..

              • ohje ohje

                Ganz ganz schwacher Kommentar…

                Unterste Schublade… Fast schon auf dem Niveau unseres Aussenministers Didier Reynders mit seinem bescheuerten Vergleich „Regierung ohne MR, also Kindesentführungen“ .

      • ohje ohje

        Nicht ganz richtig… Jede Partei kriegt für den Wahlkampf Unsummen an Geld zur Verfügung gestellt (sozusagen Taschengeld).

        Wer bezahlt’s: der Bürger !

        Übrigens: Die nationalen Parteien haben Anrecht auf viel mehr Sponsoring von Mutter Staat.
        Daher können sich zB ProDG und Vivant auch nicht tausende Zeitungsschalten oder ellenlange Faltblätter leisten… Die müssen dann massiv plakatieren um aufzufallen (weils am billigsten ist !)

        • Christophe Heuschen

          Wo haben Sie die Information her, das alle Parteien viel Geld bekommen, um ihre Werbetrommel anzutreiben?
          Vivant hatte noch nie viel Geld an Werbungen ausgegeben und benutzte 2010 die Plakate von 2009.

          Ich denke Vivant hält seine Wahlausgaben sehr wohl in Grenzen.

          Da Wahlwerbung sowie die ProDG es derzeit durch führt vom Steuerzahler zu zahlen ist, zumindest kenne ich bisher keine privaten Investoren. Würde ich es sehr begrüßen auch eine Einsicht über deren Ausgaben zu erhalten und damit erkennen zu dürfen wo die Produkte denn produziert wurden.

          https://www.facebook.com/vivant.ostbelgien

          • @Christophe Heuschen

            Da tun sich ja Abgründe auf! Die Parteien bekommen also vom Steuerzahler die Wahlkampfkosten erstattet, und Vivant trug die alten Wahlplakate von 2009 auf. Ich bin, weiß Gott, kein Freund von Herrn Paasch und trauer keiner Partei die sich Pro etc über den Weg, aber mit dem gleichen Recht mit dem Sie nach einem Nachweis über die Herkunft der Gelder von ProDG fragen könnte man auch nach dem Verbeib der Gelder bei Vivant fragen.
            Scheinheiligkeit, Verdächtigungen und das werfen mit Dreck. Auch Sie stehen auf der Kandidatenliste Ihrer Partei. Machen Sie sich doch bitte mal Gedanken darüber warum Politiker in diesem Lande so beliebt sind.

            • Christophe Heuschen

              Sie schießen einfach mal los, ohne zu wissen ob es korrekt ist. Nun wie gesagt, kleinere Parteien wenig Kader gar kein Geld. Große Parteien bekommen viel Geld. Zudem muss jede Partei sehr wohl nach weisen, woran sie das Geld Ausgaben. Nur eben nicht dem Steuerzahler. Und hier wäre es doch schön, wenn bekannt gegeben würde, welche Partei wie viel und für was sie ihr Wahlbudget ausgegeben hatte.

              • Kleinere Parteien gar kein Geld…. ? Soll ich noch an den Idealismus glauben? Als nächstes erzählen Sie das Zitronenfalter Zitronen falten.
                Wem sind die Parteien zur offenlegung ihrer Finanzen verpflichtet? Nicht dem Wähler , nicht dem Steuerzahler. Kommt da ein Buchprüfer vom Staat?

  4. Réalité

    Da haben Sie recht,Bbacher!

    Aber,alles an Bildern aufhängen und festmachen,da kann der Wähler sich gut dran helfen,indem er sich keinesfalls durch sowas verblenden lässt!
    Nichts mehr wie das!Zumeist ist er ja sowieso mit dem Pkw unterwegs,und da soll man bekanntlich ja zu allererst auf die Fahrbahn schaun….und eben nicht auf diese Bilder…..!
    Daher fortgeworfenes Geld,dieser Bilderwald!

  5. Insbesondere hat PRODG doch diesmal enorm viel Plakatiert, dicht gefolgt von der CSP und SP. DIe CSP und ProDG hat in diesem Wahlkampf ja sogar noch überdimensionale Plakate verwendet.

    DIe anderen Parteien halten sich meines Erachtens doch noch im Rahmen oder nicht ?

  6. Politenttäuscht

    Warum Wahlplakate ? Diese Frage kann man sich alle vier Jahre wohl stellen…aber hier ist es auch leider wieder die Diktatur der Parteien und welcher Kandidat wagt es, sich dagegen zu wehren ? Würde dieses ganze unnötige ausgegebene Geld für einen guten Zweck gespendet, hätte man für diese Leute vielleicht etwas mehr Achtung und diese Geste honorieren indem man sie wählt…

    • Warum Wahlplakate? Ganz einfach, würden Sie statt der Plakate die Motive aufhängen wäre unsere schöne Gegend bald entvölkert. Gut, für die Natur wäre das vielleicht zu überdenken aber ganz alleine in der Kneipe ist doch auch nichts.

  7. Alle Listen in der DG sollten offenlegen, an wen sie ihre Druckaufträge vergeben haben. Sie brauchen ja nicht die Summen zu nennen, aber den Wähler dürfte es schon interessieren, ob hiesige Firmen die Aufträge erhalten haben oder andere in der Ferne. Das wäre ein Stück Transparenz .

    • Lieber Fritz,

      nehmen Sie es doch einfach gelassen hin. Stellen Sie sich doch mal vor, die EU -Kommission würde auch noch, neben den lebenswichtigen Richtlinien für Ölkännchen, Duschköpfen, der Gurkenverordnung (Nr 1677/88/EWG) und
      v.a.m, auch noch vorschlagen, dass die Druckaufträge für Wahlkampagnen, zumindest für die EU-dioten-Wahlen, EU-weit ausgeschrieben würden. So werden wenigstens die hiesigen Druckereien berücksichtigt

  8. Hochglanz

    Ich komme leider aus Gesundheitlichen Gründe nicht in den Schilderwald aber ich habe jeden Tag mindestens zwei Hochglanz – Wahlwerbung in meinem Briefkasten . Was das noch mal zusätzlich zu den Plakaten kostet und es geht bei mir ungelesen ins Altpapier , vielleicht ach bei anderen Wähler.

  9. Jugendlicher

    Also ProDE hat in Eupen ja von Anfang an sämtliche Bäume verschangeliert. Dass der Spitzenkandidat es dann auch noch nötig hat sich durch ein Wortspiel mit einem vor Ewigkeiten in Deutschland bekannten Sänger zu identifizieren zeugt von Armut.
    Dann kamen die anderen Parteien, die etwas dezenter waren, wobei man sagen muss, die Riesenleinwände der CSP sprechen auch nicht gerade von Bescheidenheit.
    Bei Vivant hat man den Eindruck, die haben gerade Google entdeckt und ihren eigenen Parteinamen übersetzen lassen.
    Was die SP sich bei ihren Plakaten denkt kann ich mir nicht erklären, die sehen fast alle aus, als ob man denen mit Photoshop eine Perrücke auf den Kopf gesetzt hätte. Vom Parti Libertarien hört man überhaupt nichts und die Partei, die bisher von den Wahlplakaten her das beste Gleichgewicht getroffen hat, ist die PFF.
    Am besten finde ich immer noch die aufgedruckten Gesichter auf den Motorhauben einiger Autos. Das sieht dann so aus, als ob die gerade umgefahren wurden. In einigen Fällen, wäre das vielleicht gar nicht mal so schlecht gewesen.

    Ich bin mal gespannt, wie die sich alle in den Wahldebatten schlagen werden, denn das ist ja viel wichtiger als das Papier.

      • Jürgen P

        Herr Berens,

        was sie hier bei OD für einen geistigen Dünnschiss erzählen ist ja nicht einmal von Herrn Lambertz zu überbieten.

        Zur Libertarischen Partei: Es ist immer leicht, eine Liste mit radikalen Änderungsvorschlägen (richtig oder falsch) zu erstellen, es ist aber etwas anderes, die argumentativ so zu begründen und miteinander in Beziehung zu setzen, dass man damit eine Mehrheit erreicht.
        Mehr oder weniger radikale Lösungsvorschläge gibt es zu Hauf, viele sind gut, andere klingen gut.

        So frage ich mich z.B. was das mit der Mehrwertsteuer soll. Ich sehe da keine Möglichkeit, höhere Einkommen stärker zu belasten. Dieser Vorschlag geht, zumindest so unerläutert wie er das steht, zu Lasten der Armen und zu Gunsten der Wohlhabenden.
        Sie schießen sich damit selber ins Bein.

        • karlh1berens

          Ich habe das Programm der libertarischen Partei nicht gemacht. Ich kann es aber unterschreiben. Am 25. Mai werden keine Mehrheiten gewählt. An diesem Tag werdem unter anderem 25 Abgeordnete in das Parlament der DG gewählt. Und in einem Parlament wird parliert. Und wenn sich Leute mit ähnlichen Ideen gut verstehen werden sie eventuell eine Regierung zu bilden. Das Regieren kommt zuletzt. Wenn Sie unbedingt regieren wollen dann kandidieren Sie oder noch besser, putschen Sie.

          • Baudimont

            Der Staat kassiert + – 70% unseres hart erarbeiteten Geldes. Das heisst, dass jemand das 4-fache verdienen könnte.

            Da stellt sich die Frage, was der Staat eigentlich alles mit den 70% anstellt. Was tut der Staat mit diesen Summen eigentlich für uns? Was tut er für Sie?

            Nach Frederic Bastiat ist Ökonomie auch die Lehre „von dem, was man sieht, und von dem, was man nicht sieht“. Wenn der Staat durch Steuereinnahmen eine Investition tätigt, dann sieht jeder sofort das neue Arbeitsamt. Was man jedoch nicht sieht, sind die neuen Produkte, die aufgrund der Steuereintreibung nun nicht mehr möglich sind. Dies kann man als Wohlstandsverlust bezeichnen. Bei jeder Steuer überwiegt immer der Wohlstandsverlust, was auch empirisch durch den Economic Freedom of the World Report bestätigt wurde: Je geringer die Staatsintervention in die Wirtschaft ausfällt, umso reicher und technologisch fortgeschrittener ist eine Volkswirtschaft. Vor allem die Schwächsten einer Gesellschaft profitieren, wenn Freiheits- und Eigentumsrechte geschützt werden. Und gerade diese wichtigste Staatsaufgabe kostet nur drei Prozent des Bruttosozialproduktes.
            Wie hoch diese Wohlstandsverluste im Fall Belgien sind, ist unkalkulierbar. Fest steht jedoch eines: Den Menschen in Belgïen würde es bedeutend besser gehen, wenn der Staat ihnen nicht einen Großteil ihres Einkommens stehlen würde!

  10. Fritz Gardel

    Man sollte sich die Visagen auf den Bilder gut merken. Wie kriegt man sonst eine Aufreihung ALLER die versuchen unser Geld zu verprassen um dann eventuell wiedergewählt zu werden? Diese Leute sind ALLE ohne Ausnahme mit Vorsicht zu genießen! Keiner von denen würde Geradestehen für den Mist den er gebaut hat.

  11. senfgeber

    Herr Cremer, zu Ihrer Frage:
    Lohnt sich der große finanzielle Aufwand überhaupt?

    Wenn sich diese Leute mit einem solchen Aufwand an die Sache machen, dann hat das etwas mit persönlichen Pfründen zu tun.

    Es gibt dann noch Dummschwätzer, die die Bevölkerung glauben machen wollen, dass diese Kreaturen für die Bevölkerung handeln.

    In Wirklichkeit geht es um Individualinteressen.

    Und sie haben noch nicht einmal den Mumm, das einzugestehen, die sich am Volkskörper vollsaugen und sonst in der Öffentlichkeit das Maul groß aufreißen,

    Wie schweigsam sie dann werden können Sie an den unbeantworeten Fragen sehen:

    – Waren die rund 100 Euro pro Kopf der Bevölkerung in der DG (Gesamtkosten knapp 7,4 Millionen) für den Bau des Stadtschlösschens für den SP-Leithammel der SP “mit Solidarität” oder “ohne Solidarität”?

    – Und das mit der Diätenerhöhung von knapp 30 %, war das “mit Solidarität” oder “ohne Solidarität”?

    – Dann noch die Dienstreisen ins ferne Ostdeutschland und andere Regionen abseits von lästigen einheimischen Blicken, war das “mit Solidarität” oder “ohne Solidarität”?

    – Und dann gibt es da noch eine Anfrage von Vivant. Herr Balter informierte, dass Belege über ausgaben von 50.000 Euro Steuergeld fehlen.

    Was ist mit diesem Geld geschehen???

    Davon steht nichts auf Wahlplakaten.

    Und raten Sie mal, wer diese Wahlpropaganda finanziert?

    Ja wer wohl?

  12. Dr. W. Speckschwarte

    Das erste Drittel ihrer Anmerkung kann ich unterschreiben. Der Rest nimmt dem guten Anfang die Pointe.

    Nur durch solche Wahrheiten zeigen Sie Gleichdenkende nicht auf wo die Alternativen zu finden sind.

    Im Gegenteil Sie tragen zur allgemeinen Verwirrung bei.

    Nehmen Sie das Volk an der Hand und weisen Sie die kleineren Übel aus.

  13. Heute ist doch tatsächlich ein älterer Autofahrer (die berühmten fünfstelligen Nummernschilder) vor mir volle Suppe in die Eisen gegangen, um sich mitten auf der Strasse gemütlich die Gesichter auf einer der aufgestellen Plakatierflächen zu begutachten. Verkehrsbehinderungen sind die Plakate also auch noch…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern