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Belgischer Film „Close“ für einen Oscar nominiert

04.01.2023, ---: Eden Dambrine (r) als Léo und Gustav De Waele als Rémi in einer Szene des Films „Close“. Foto: -/Pandora Film/dpa

Der belgische Film „Close“ von Regisseur Lukas Dhont ist für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert. Die 95. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 12. März geplant.

„Close“ ist ein preisgekröntes Jugenddrama über Geschlechterrollen. Zwei Jungen spielen Verstecken in dunklen Höhlen, sausen mit ihren Fahrrädern vorbei an flandrischen Blumenfeldern, schlafen zusammen in einem Bett. Sie sind eben ziemlich beste Freunde. Zärtlich bleibt der Blick des hübschen und sensiblen Léo (Eden Dambrine) immer wieder an Rémi (Gustav de Waele) hängen.

04.01.2023, —: Eden Dambrine als Léo in einer Szene des Films „Close“. Foto: -/Pandora Film/dpa

An ihrem ersten Tag auf dem Gymnasium behaupten ihre Mitschüler deshalb, dass sie ein Liebespaar seien – was Léo vehement verneint. Und mit fortschreitender Pubertät entfremden sich die Spielkameraden voneinander. Léo sucht Trost bei Rémis Mutter Sophie (Émilie Dequenne). Bis es zur radikalen Wendung der Verhältnisse kommt – sowie der zunächst sehr poetischen Stimmung der Geschichte.

Auch in „Close“, seinem zweiten Spielfilm (nach „Girl“ 2018), für den er gemeinsam mit Angelo Tijssens das Drehbuch verfasst hat, reflektiert der belgische Regisseur Lukas Dhont gesellschaftlich geprägte männliche und weibliche Rollenmuster, die der individuellen Persönlichkeitsbildung entgegenstehen können. Dafür erhielt er beim 75. Festival von Cannes im Mai 2022 den Großen Preis der Jury.

Stephanie Hsu (l-r), Michelle Yeoh und Ke Huy Quan in einer Szene des Films „Everything Everywhere All At Once“. Der Science-Fiction-Film ist mit elf Nominierungen der diesjährige Oscar-Favorit. Foto: Allyson Riggs/A24/AP/dpa

Der Science-Fiction-Film „Everything Everywhere All at Once“ ist mit elf Nominierungen der diesjährige Oscar-Favorit. Das Werk von Dan Kwan und Daniel Scheinert geht unter anderem in den Kategorien bester Film, beste Regie und beste Hauptdarstellerin ins Rennen um die begehrten 95. Academy Awards im März.

In dem Film geht es um eine Waschsalonbesitzerin (Michelle Yeoh) mit einem chaotischen Alltag, die sich beim Finanzamt wegen ihrer Steuererklärung mit der Steuerprüferin (Jamie Lee Curtis) anlegt. Zudem hat sie Probleme mit ihrer Tochter, und ihr Ehemann (Ke Huy Quan) will sich scheiden lassen. Dabei wird ihr Universum völlig auf den Kopf gestellt, sie wirbelt durch Parallelwelten, in denen auch Action und Kung-Fu-Elemente zum Einsatz kommen.

Neben dem deutschen Beitrag „Im Westen nichts Neues“ bekam auch die Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“ neun Nominierungen. „Top Gun: Maverick“ kam auf sechs Nominierungen, „Black Panther: Wakanda Forever“ auf fünf. James Camerons „Avatar“ ist vier Mal auf der Liste. (dpa)

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