Die belgische Föderalregierung hat sich in der Nacht zum Dienstag in einer Sitzung des Kernkabinetts auf eine Position Belgiens zum israelisch-palästinensischen Konflikt und zur Lage im Gazastreifen geeinigt, wie Außenminister Maxime Prévot (Les Engagés) in einer Erklärung nach der Sitzung bekanntgab.
Beschlossen wurden Sanktionen gegen Israel sowie die Anerkennung eines palästinensischen Staates vor der UNO, die allerdings nur unter bestimmten Bedingungen durch ein königliches Dekret offiziell bestätigt werden soll. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, erfolgt die Anerkennung automatisch, bestätigte der Vorsitzende der Partei Les Engagés, Yvan Verougstraete.
Die verschiedenen zuständigen Stellen werden beauftragt, „klare Sanktionen” gegen gewalttätige jüdische Siedler und Hamas-Führer vorzuschlagen (finanzielle Beschränkungen, Einfrieren von Vermögenswerten usw.).

10.05.2024, Belgien, Brüssel: „Gerechtigkeit für Palästina“-Demonstration in Brüssel. Foto: Nicolas Maeterlinck/Belga/dpa
Belgien verhängt in der Zwischenzeit bestimmte Sanktionen. So werden gewalttätige Siedler, Terroristen der Hamas sowie die extremistischen israelischen Minister Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich und die politischen und militärischen Führer der Hamas zu unerwünschten Personen auf seinem Staatsgebiet erklärt. Die Maßnahmen werden vom Ausländeramt in das Schengener Informationssystem (SIS) eingegeben.
Ein nationales Einfuhrverbot für Produkte aus den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten wird ebenfalls umgesetzt, gemäß einem Urteil des Internationalen Gerichtshofs vom 19. Juli 2024. Belgien ist damit nach Irland und Slowenien das dritte europäische Land, das diesen Weg einschlägt. Belgier, die in israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet leben, werden außer in Notfällen keine konsularische Unterstützung erhalten.
Die föderale Staatsanwaltschaft wird angewiesen, alle Belgier oder Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Belgien zu verfolgen, die sich in Israel oder den palästinensischen Gebieten eines Verstoßes gegen das humanitäre Recht oder einer terroristischen Straftat schuldig gemacht haben. Anträge der israelischen Behörden auf Militärflüge über belgischem Luftraum werden abgelehnt.
Zudem wird das Verbot von Export und Transit von Militärgütern ausgeweitet. Betroffen sind alle Militärgüter, die für Israel und nicht nur für die israelische Armee bestimmt sind. Güter mit doppeltem Verwendungszweck (zivil und militärisch) fallen ebenfalls darunter, insofern der Endverbraucher militärisch ist. Da die Zuständigkeit weitgehend regional ist, wird die Regierung sich in diesem Sinne bei den Regionen einsetzen.

Die Spitzen der Arizona-Koalition (v.l.n.r.): Finanzminister Jan Jambon (N-VA), Außenminister Maxime Prévot (Les Engagés), Premierminister Bart De Wever (N-VA), Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit), Wirtschaftsminister David Clarinval (MR) und Haushaltsminister Vincent Van Peteghem (CD&V). Foto: Belga
Auf europäischer Ebene wird Belgien insbesondere die vollständige Aussetzung der Handels- und Forschungsteile des Assoziierungsabkommens mit Israel unterstützen. Belgien „schließt sich den Nationen an”, die Palästina anerkennen.
Die Anerkennung eines palästinensischen Staates war das andere heikle Thema der Diskussionen. Bis Freitag musste Belgien entscheiden, ob es sich der Initiative Frankreichs und Saudi-Arabiens anschließen würde, die in der „Erklärung von New York” konkretisiert wurde und am 22. September am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen wieder aufgenommen wird.
„Belgien hat sich stets für eine Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt und bekräftigt diese Haltung, indem es sich den Mitunterzeichnern der Erklärung von New York anschließt”, heißt es in der Erklärung. „Aus diesem Grund möchte Belgien ein starkes politisches und diplomatisches Signal senden, indem es sich den Nationen anschließt, die die Anerkennung des Staates Palästina verkünden werden”, fügt der Text hinzu.
„Im Bewusstsein des Traumas“, das durch den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 verursacht wurde, wird die Anerkennung jedoch erst dann in einem Königlichen Erlass formalisiert, wenn die letzte israelische Geisel freigelassen und Terrororganisationen wie die Hamas aus der Regierung Palästinas entfernt worden sind. (cre)
Schulden der DG, einmal ausgeschrieben:
1.000.000.000,00 €
Womit beschäftigen sich unsere Politiker? Mit Gaza, wo sie genau NULL Einfluss haben 🤦♂️😬
Finde den Fehler.
@ DAX
Fehler gefunden!
Der Schuldenberg beträgt nicht 1.000.000.000,00 € sondern 1.339.556.689 €, Sie beschönigen also die Lage … ist das Absicht?😉😂
Ich glaube, Dax ist Teil des Systems. ;)
Hier gehts mal nicht um die DG…
Ich finde es gut u richtig, dass die Regierung sich mal zu dem Thema Gaza/ Israel positioniert, @ Dax
Ob jemand Steuern zahlt oder eher nicht erkennt man schnell an dessen Beiträgen. Sie gehören wohl zu den Leuten die keine Einkommenssteuer zahlen…
Prinzipiell antworten Sie ja auf keine kritischen Fragen zu Ihrem geistreichen Beiträgen, aber können Sie bitte präzisieren, wer genau keine Einkommensteuer zahlt? Sie erkennen ja Vieles, belegen können Sie selten was. Bin gespannt…
Die Palästinenser, hauptsächlich die Männer, die Frauen spielen keine Rolle, fühlen sich eigentlich ganz wohl in ihrer Opferrolle und wären mit einem Frieden total überfordert..
Mit Israel hat man zurzeit 24/ 7 Beschäftigung: Demonstrieren, Tunnel graben, Raketen bauenIsraelis überfallen und sprengen oder vergewaltigen und mit viel Geschrei Verletzte und Tote durch die Straßen tragen.
Deshalb sieht es dort auch ohne Krieg immer Scheisse aus.
Wer Tunnel gräbt hat eben keinen schönen Vorgarten.
Wie kann es sein, dass man sich ohne Zwang neben Iran, Afghanistan, dem Jemen, … noch weitere islamische Terrorstaaten heranzüchtet – die westliche Politik wird immer bekloppter, nicht zuletzt, weil schon in vielen Gegenden die Migranten in der Überzahl sind und man sich deren Wählerstimmen sichern will!!
Man fragt sich, wie blind man sein muss, um die aktuelle geopolitische Lage nicht zu sehen. Ganz Asien mit Russland und dem NATO Mitglied Türkei rücken, getrieben von den Machenschaften des Herrschers im Weißen Haus, zusammen und wir versinken in den Abgrund!
Och, da haben sich die Grünen-Light von Les Engagés aber was einfallen lassen: „Belgien hat sich stets für eine Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt und bekräftigt diese Haltung, indem es sich den Mitunterzeichnern der Erklärung von New York anschließt“. Zwei-Staaten-Lösung heisst konkret, dass die Hamas/die Palis Israël anerkennen und diesem Staat ein Lebensrecht zugestehen. Nix „from the river to the sea“. Somit ist der ganze Beschluss als Humbug demaskiert. Und die Light-Grünen ziehen die Dunkel-Grünen über den Tisch.