Gesellschaft

Laut einer britischen Studie ist Belgien weltweit eines der Länder, in denen das Fahren am stressigsten ist

Wenn Autofahrern heiß wird, werden sie reizbar und schneller wütend, schneller frustriert und impulsiver. Foto: Shutterstock

Straßen in einem schlechten Zustand und eine relativ hohe Anzahl Radarfallen: Belgien steht auf Platz 7 der Länder, in denen das Fahren für die Nutzer am stressigsten ist. Das ist das Ergebnis einer britischen Studie.

Die Tageszeitung „La Dernière Heure“ beruft sich auf die Website confused.com, die sich insbesondere auf Autoversicherungen spezialisiert hat. Die Studie analysiert den durch das Fahren verursachten Stress in rund 50 Ländern der Welt.

Die Untersuchung stützt sich auf vier Kriterien, um einen „Stress-Score“ zu ermitteln: die Anzahl Kameras pro Straßenkilometer, die Qualität der Infrastruktur, die Anzahl Fahrzeuge pro Kilometer und die Zahl der tödlichen Unfälle pro 100.000 Einwohner.

In Belgien wird die Straßeninfrastruktur nur mit 56,4 Prozent bewertet. Foto: Shutterstock

Die Vereinigten Arabischen Emirate stehen mit einem Stresswert von 88/100 an der Spitze. Sie sündigen mit einer außergewöhnlich hohen Fahrzeug- (552,5 Autos/km) und Radardichte (1 alle 1,45 km!), aber auch mit der höchsten Rate an tödlichen Unfällen im Straßenverkehr: 2.724 pro 100.000 Einwohner. Es folgen Bulgarien (80/100), die Türkei (78), Italien (76), Hongkong (76, im Durchschnitt ein Radargerät alle 0,17 km!) und Tschechien (74).

Belgien liegt auf dem 7. Platz trotz eines sehr guten Ergebnisses bei den Verkehrstoten („nur“ 4,2 pro 100.000 Einwohner) und einer letztlich recht geringen Dichte von 48,4 Autos pro km. Unser Land verliert vor allem Punkte bei den Radargeräten, die im Durchschnitt alle 42 km aufgestellt sind, und bei der Straßeninfrastruktur, die nur mit 56,4 Prozent bewertet wird.

Damit liegt Belgien auf demselben Niveau wie Polen (55,2 Prozent) und weit hinter Deutschland (71,7 Prozent), Frankreich (73,9 Prozent) und vor allem den Niederlanden (90,5 Prozent), die nach Singapur (90,9 Prozent) den zweiten Platz in der Welt belegen. Dafür ist indes ihre Sterblichkeitsrate mit 36,8 Getöteten pro 100.000 Einwohner deutlich höher.

Am anderen Ende der Rangliste sind es zwei nordische Länder, die als am wenigsten stressig beim Autofahren gelten: Dänemark und Finnland erreichen nur 27/100 Punkte. Dänemark glänzt durch seine geringe Anzahl an Radarfallen (1 pro 3.727,9 km Straße); Finnland durch seine geringe Dichte, nur 5,8 Autos pro km. (cre)

Die Studie finden Sie in englischer Sprache unter:

https://www.confused.com/car-insurance/hellish-highways

31 Antworten auf “Laut einer britischen Studie ist Belgien weltweit eines der Länder, in denen das Fahren am stressigsten ist”

  1. Logisch, mit den Straßenschäden…
    Hier muss man nicht nur auf den Verkehr achten (und die Fußgänger, bevor es Protest gibt), sondern gleichzeitig auch noch die Straßenführung im Auge behalten, und eventuelle Ausweichmanöver um meterlange Schlaglöscher rechtzeitig einsetzen.
    Konsequenz: Überall Baustellen,… was noch mehr Konzentration fordert…
    So wie hier habe ich das in noch keinem anderen (europäischem) Land gesehen.
    Mal abgesehen von den täglichen Staus auf den Rings rund Antwerpen, Brüssel, Luxemburg, Lüttich und Gent.
    Gute Fahrt !

  2. Also tut mir Leid Herr Cremer, aber da haben sie was falsch kopiert. Die Anzahl Verkehrstoten in Belgien pro Einwohner liegt in Belgien bei ungefähr dem Doppelten der Niederlanden und deutlich über dem von Deutschland. Die besoffenen Wochenendraser lassen grüßen…

    Den Wert, den Sie da zitieren, gibt es nirgends.

  3. Sorry, die Werte scheinen wohl doch mehr oder weniger richtig zu sein:
    Niederlande: 3.8/100000
    Deutschland: 4.1/100000
    Belgien: 5.8/100000

    Trotzdem hinkt Belgien hier ein wenig hinterher, wahrscheinlich wegen der schlechten Infrastruktur, dem grossen Verkehrsaufkommen verbunden mit dem Antwerpener Hafen, und auch ein bisschen wegen der Mentalitaet hier, wo Verkehrsvergehen sehr schnell bagatellisiert werden.

  4. Peter Müller

    Warum gibt es Blitzen. Weil wir meinen, wir brauchen uns nicht an die Regeln zu halten, und das nicht nur bei der Geschwindigkeit. Höhere Strafen, und mehr den F. schein einziehen. Es geht nur mit konsequenten Strafen. Wenn 60 kmh in der Baustelle erlaubt ist, dann eben nicht 80 kmh. Das fahren wäre nicht so stressig, wenn nicht soviele Idioten unterwegs wären.

  5. Gastleser

    Und?
    Links fahren ist auch nervig.
    Und klar ist Belgien eine andere Klasse als die M 5.
    Ostbelgien besonders.
    Ich als „Experte“ finde die Fritten hier besser.
    Wobei das belgische Cafe in Ramsgate eine Ausnahme bildet…

  6. Corona2019

    Steuergelder die zu einer vernünftigen Infrastruktur beitragen, fangen beim Kauf eines Fahrzeugs an, MWS!.

    Gehen weiter über die Steuer die pro Jahr für ein Fahrzeug gezahlt werden muss !! .

    Bis hin zu den Steuern auf Kraftstoffe.!!!

    Da kommen jede Woche etliche Milliarden zusammen.
    Ein nettes Sümmchen für die man Straßen bauen könnte, bei denen eine Federung des Fahrzeugs fast überflüssig sein würde.

    Da das Geld aber lieber zweckentfremdet wird, werden wir wohl weiter über unsere, wie soll man es nennen??? , Polter Strecken?, Hüpfen müssen.!!!!.

    Solange der fahrende Steuerzahler sich nicht beschwert, ist ja alles in Ordnung, und man kann weiter diese Milliarden für Kriegsmaterial verschwenden.

  7. Gerad van Oche

    Vermutlich sind die Straßen mit Absicht so schlecht, weil sich die 10 % ansonsten noch schneller fortbewegen würden. Bei 100 km/h passiert da nicht soviel, außer das die Stoßdämpfer leiden

  8. Als Motorradfahrer ist es für mich nicht nur stressig zu fahren, sondern teilweise lebensgefährlich, wenn ich mich darauf konzentrieren muss jedem Kanaldeckel auszuweichen, die teilweise 10 cm abgesunken sind und ständig Slalom fahren muss um nicht doch einen zu erwischen, denn beim Motorrad komme ich nicht damit hin, wie beim Auto das mir mal der ein oder andere Stoßdämpfer durchschlägt, sondern muss immer auch damit rechnen zu stürzen, da sind auch 50 km/h zu schnell. Und es sind ja nicht nur die Kanaldeckel,, sondern insgesamt katastrophale Straßenzustände, wie man sie kaum in einem anderen Land findet.

    • Auch die unzähligen Teerstreifen, kreuz und quer, besonders in Kurven, bei Regen. Oder der Wust an Fahrbahnmarkierungen und fingerdicken Zebrastreifen. Motorradfahren ist eben ein echtes Abenteuer.

  9. deuxtrois

    „Die Untersuchung stützt sich auf vier Kriterien, um einen „Stress-Score“ zu ermitteln: die Anzahl Kameras pro Straßenkilometer, die Qualität der Infrastruktur, die Anzahl Fahrzeuge pro Kilometer und die Zahl der tödlichen Unfälle pro 100.000 Einwohner.“

    Keiner der Faktoren geht auf ein subjektives „Stressgefühl“ auch nur wirklich ein, denn weder die Kameras, noch die Qualität der Infrastruktur, noch die tödlichen Unfälle stehen unbedingt im Zusammenhang mit „Stress beim Autofahren“.

    Wenn ich nach Deutschland fahre und für zu langsames Fahren angehupt werde – oder dann, wenn ich die Verkehrsregeln beachte oder genötigt werde, kann ich mir recht schlecht vorstellen, dass Belgien einen höheren „Stress-Score“ hat. Nicht, dass mir das in Belgien nie passieren würde – aber hier höre ich eher selten mal eine Hupe oder werde gedrängelt.

    • Corona2019

      @ – Deuxtrois 8:57

      Sie erkennen keinen Stress für Verkehrsteilnehmer infolge einer schlechten Infrastruktur.
      Da denkt natürlich auch kein Verkehrsteilnehmer drüber nach, der selten fährt , seine kurze Strecke zum Arbeitsplatz , oder Einkaufszentrum auswendig kennt, und auf jedes Schlagloch überhaupt nicht mehr reagiert, weil er es als selbstverständliche Wahrnehmung empfindet.

      Leute die mehrere Stunden am Tag im Fahrzeug verbringen, und Vergleiche ziehen können, bemängeln ja nicht umsonst den allgemeinen schlechten Zustand unserer Straßen, sowie katastrophalen Verkehrsführung.
      Es geht sich ja auch nicht nur um Autofahrer.
      Wie @ – Schelm schon beschrieben hat, kann es für Motorradfahrer auch zur Lebensgefahr werden, und je nach Zustand des Asphalts für Autofahrer im Kurvenbereich natürlich auch.

      Das alles aus Kostengründen, sowie fehlerhaften Planungen von Leuten die nichts von ihrem Job verstehen zu ignorieren, halte ich für keine gute Idee.

      Hier spielen nur Erfahrungswerte eine Rolle.
      Der Fahrer eines Politikers, wird im Prinzip nicht Politiker.
      Ein Politiker könnte jedoch einen Fahrer fragen, welche Punkte man verbessern könnte, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.
      Dann könnte vielleicht der Politiker auch dem Fahrer erklären weshalb es Autosteuer heist, aber die Gelder nicht immer dafür eingesetzt werden.
      Auf Deutsch:
      Jeder Schuster sollte bei seinen Leisten bleiben.
      Wenn sie für zu langsames Fahren angehupt werden, dann schauen Sie mal in den Spiegel, was zu langsames Fahren verursacht.
      Wenn bei Hamburg im Elbtunnel Richtung Flensburg jemand zu langsam fährt, dann ertönt eine Stimme der Polizei, die sie zum zügigen fahren auffordert, mit der Bemerkung dass sie den nachfolgenden Verkehr behindern.
      Rückspiegel dienen nicht nur zum Haare kämmen und schminken.
      In den Niederlanden stehen nach einem Stau z.b. durch einen Unfall, Polizisten auf der Standspur und machen durch Handzeichen darauf aufmerksam, dass man jetzt Gas geben sollte.
      Das dient dem Zweck, dass der Rückstau sich auflöst, und soll keine Aufforderung zu einem Rennen auf der Autobahn sein.
      Es gibt also Situationen, da sollte man beim Fahren nicht träumen, sondern mit dazu beitragen dass der Verkehr fließt.
      Fühlen sie sich ständig durch andere Verkehrsteilnehmer bedrängt, dann lassen Sie vielleicht mal den Tacho überprüfen.
      Fahren Sie ein Fahrzeug aus dem Hause VW, sind sie prinzipiell 7 kmh zu langsam unterwegs.
      Bei den neuen Elektrofahrzeugen, weiß ich das aber nicht ob das noch so ist.
      Gute Fahrt.

      • Neneewaa

        @corona2019 in Sachen Ukraine-Krieg differieren unsere Ansichten so ziemlich, bei Corona würde ich sagen fifty/fifty, aber bei der Verkehrs-apokalypse in Belgien sind unsere Meinungen doch fast gleich. Vorschlag : Gründen wir eine Ecole Conduite für ökonomisches und stressfreies Fahren. Staatliche Subsidien sind garantiert.

        • Corona2019

          @ – Neneewaa 18:06

          Verkehrs – apokalypse 😅👍
          Vielleicht kontaktiert man uns ja auch als Berater, um die Apokalypse zu verhindern.

          Ist bestimmt auch besser bezahlt. :-)
          Das stressfreie fahren kann man ja fast keinem beibringen, wenn sich an der Infrastruktur nichts ändert.
          Also wäre es besser man würde uns die Probleme bei der Wurzel packen lassen.
          Zum Parlament in Brüssel können wir ja zusammen fahren, das ist stressfreier.
          Der eine fährt hin, der andere zurück und man kann sich schon bei der Hinfahrt auf Vorschläge in Zusammenarbeit vorbereiten.

          Sollte keine Einladung kommen, können wir uns das mit der Fahrschule noch immer überlegen. :-)

  10. Peter Müller

    Bestes Beispiel ist die Kettenisserstrasse Richtung Walhorn. Die hat man ab der Blitze die Strasse mit einen neuen Belag versehen. Leider hat der Bauschôffe aus Lontzen vergessen, die Kanaldeckel anheben zu lassen, sowie die Übergänge an den Zebrastreifen anständig zu bearbeiten, dass die Strasse auch so befahren werden kann, wie man es sich von einer Erneuerten Strasse vorstellt. Woran liegt das? War kein Geld mehr dafür da, oder fehlt der Person die dafür zuständig ist, die Kenntnisse zum Strassenbau !!.

    • Corona2019

      @ – Peter Müller 09:17

      Das Belgische Kanaldeckel Problem wird wohl so lange bleiben, bis man unsere Straßen -Bauleiter zu einer Schulung in unserer Nachbarländer schickt.

      Wer eine solche Schulung nicht nachweisen kann, bekommt den Auftrag zum Straßenbau nicht.

      Problem gelöst.

      Die Regierung dankt Corona2019 für diesen Vorschlag.

      Sehr gerne, nichts zu danken, persönlich fahre ich ja auch lieber rüttelfrei -:) _-_-_-_-_-_-_-_-_.

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