Politik

Baugenehmigung liegt vor: Anfang 2016 wird man im neuen Wetzlarbad schwimmen können

Blick auf das alte Wetzlarbad: Foto: OD

Der Eupener Sportschöffe Werner Baumgarten (SPplus) hat die Karnevalstage richtig genießen können: Am Mittwoch, dem 26. Februar 2014, einen Tag vor Altweiberdonnerstag, lag die Genehmigung für den Bau des neuen Wetzlarbads vor. Endlich.

Fast anderthalb Jahre hatte Baumgarten auf diesen Moment hingearbeitet. Anfang 2016 soll das neue Kombibad in Betrieb genommen werden.

Ein erster Antrag auf Genehmigung war im September 2013 von der zuständigen Behörde der Wallonischen Region abgelehnt worden. „Das Ministerium für nicht-schiffbare Flüsse machte uns damals ein Regenwasser-Auffangbecken mit einem Fassungsvolumen von 250.000 Litern zur Auflage, weil es sich bei dem Gelände im Ortsteil Hütte um ein Überschwemmungsgebiet handele.“

Es musste daraufhin ein neuer Antrag gestellt werden, der jetzt genehmigt wurde.

Baubeginn im Herbst 2014

Der Architekt hat nunmehr sechs Wochen Zeit, um die Lastenhefte auszuarbeiten. Da es sich um eine europäische Ausschreibung handelt, wird man alles in Deutsch und Französisch formulieren.

Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (links) und Sportschöffe Werner Baumgarten. Foto: OD

Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (links) und Sportschöffe Werner Baumgarten. Foto: OD

Mit dem Beginn der Ausschreibung haben die Unternehmen 90 Kalendertage Zeit, um ihre Bewerbung einzureichen. Ende Juni oder Anfang Juli können dann die Arbeiten vergeben werden. Baumgarten hofft, dass die Unternehmen im Herbst 2014 mit dem Bau beginnen können.

12 bis 15 Monate, je nach Wetterlage, sollen die Arbeiten dauern. Dies bedeutet, dass die Eupener noch zwei Sommer ohne Freibad auskommen müssen.

Baumgarten rechnet mit Gesamtkosten von 10,5 Millionen Euro. Modernste Technik ist vorgesehen. „Energetisch wird das neue Bad auf dem Topstand sein“, so Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF).

Die Technik müsse den Ansprüchen genügen, die in Zukunft für Bäder dieser Art Standard sein werden. Schöffe Baumgarten: „Wir sind abgerückt vom System der Sandfilter, es wird Betonfilter geben, ähnlich wie bei der Wasseraufbereitungsanlage an der Wesertalsperre. Zudem haben wir ein Blockkraftheizwerk vorgesehen. Die Schwimmbecken werden abgedeckt. Auch an den Isolierungen wird nicht gespart, allein schon deshalb, weil sich die Betriebskosten in einem vernünftigen Rahmen bewegen sollen.“

Was wird aus dem heutigen Hallenbad?

Ob auch in Zukunft im Wetzlarbad Kabinen angemietet werden können, steht noch nicht fest. Foto: OD

Ob auch in Zukunft im Wetzlarbad Kabinen angemietet werden können, steht noch nicht fest. Foto: OD

Einige Dinge will man noch mit den Bürgern besprechen, bevor eine definitive Entscheidung getroffen wird. Das gilt u.a. für die Frage, ob weiter Kabinen vermietet werden. „Wenn die Eupener dies wünschen, dann werden wir diesem Wunsch sicherlich Rechnung tragen“, so Baumgarten.

Was die spätere Nutzung des Hallenbades am Stockbergerweg nach Inbetriebnahme des neuen Wetzlarbades betrifft, so kann sich Baumgarten durchaus vorstellen, dass dieses Bad zu anderen Zwecken genutzt wird. Das ist aber derzeit noch Zukunftsmusik. Eine „Arbeitsgruppe Sportinfrastruktur Stockbergerweg“ wird sich darüber Gedanken machen. (cre)

Siehe auch Beitrag „Das Kombibad“ in der Rubrik „Alles nur Satire“

Siehe dazu auch Artikel „Das Eupener Wetzlarbad war jahrzehntelang eine Attraktion“

Werner Baumgarten (rechts) mit Konzessionär Christian Degrave. Foto: OD

Werner Baumgarten (rechts) mit Konzessionär Christian Degrave. Foto: OD

19 Antworten auf “Baugenehmigung liegt vor: Anfang 2016 wird man im neuen Wetzlarbad schwimmen können”

  1. Öppe Alaaf

    „Da es sich um eine europäische Ausschreibung handelt, wird man alles in Deutsch und Französisch formulieren.“

    Ich verstehe nicht den Zusammenhang, wenn ich ehrlich bin. Warum nicht auch auch in anderen Sprachen… oder nur in einer? Ist das Problem wirklich die europäische Ausschreibung oder wieder einmal der DG Sonderweg?

      • Öppe Alaaf

        aha…

        “ Ab Erreichen der Schwellenwerte ist die Ausschreibungsveröffentlichung auch an das Amtsblatt der EU zu senden, das die Ausschreibungsveröffentlichung in alle offiziellen Sprachen der EU übersetzt und auf ihrem Ausschreibungsportal „Tenders Electronic Daily“ (TED)[11] veröffentlicht.“

  2. Das nächste Millionengrab wird ausgehoben, aus der Stadionpleite nichts gelernt? Na ja, vielleicht findet sich ja noch ein Scheich, der das „Spassbad“ dann in einen Harem umfunktioniert….

    • Ich glaube nicht, dass die Unternehmen, die den Auftrag bekommen, innerhalb kürzester Zeit loslegen können. Der Start im Herbst 2014 ist wahrscheinlich zu früh angesetzt. Ich persönlich finde den Standort Hütte sehr schlecht. Zu weit abgelegen.

  3. 4701Kettenis

    Als ehemaliger und Dauer Frühschwimmer finde ich es persönlich sehr schade,das eine weitere Institution aus unserer Region wegradiert wird.
    Jahrzehntelang hat man hier Spass haben können,mit bescheidenen Mitteln,in einem schönen,einzig artigen Rahmen…
    Vergebens werden wir,die Alten Damen und Ich,noch diese Saison,mindestens Nächste und laut Versprechungen dann in der Übernächsten Saison wieder in unser kuhles

  4. Wetzlarbad

    Wieder verliert die Stadt Eupen ein Wahrzeichen und bedeutendes, einzigartiges Gebäude…und erhält stattdessen ein gewöhnliches Kombibad, das es in jeder x-beliebigen Stadt gibt.

    Zur Erinnerung: Das Wetzlarbad wurde in den 30er Jahren als Schwimm-, Luft- und Erholungsbad für die Eupener Bevölkerung erbaut. Der Fabrikant Robert Wetzlar hatte schon um 1900 Absichten ein Schwimmbad zu errichten. Durch seinen Tod und den Ersten Weltkrieg kam es jedoch zu keiner Verwirklichung. 1925 wurden die Überlegungen wieder aufgenommen und 1931/1932 konnte die Witwe von Robert Wetzlar mit den Kammgarnwerken als Auftraggeber und Eigentümer das langersehnte Schwimmbad realisieren. Aber nicht nur sozialgeschichtlich ist das Gebäude von Interesse, sondern auch architektonisch. Es ist ein typischer Bau der 1930er Jahren und eines der wenigen erhaltenen öffentlichen Bauten aus dieser Zeit.

    Aus vergangener Geschichte scheint man nicht gelernt zu haben. Denn in 50 Jahren wird man dem Wetzlarbad wohl genauso so nachtrauern, wie man es heute mit dem Scheibler Haus in Eupen oder dem Herbesthaler Bahnhof macht.

    • Johann Klos

      Wir sollten die Verantwortlichen mal machen lassen.
      Ein Kombibad wird es ja mal nicht da es keine Möglichkeit geben wird von innen nach außen zu schwimmen.

      Denke vor allem Herr Baumgarten wird sich dafür einsetzten das einige der früheren Merkmale bei der Planung berücksichtigt werden.

      Vielleicht wird sogar das Neue den alten Namen behalten – wer weis.

  5. 4701kettenis

    Ja vor den Wahlen setzt sich immer JEDER für Alles und Jeden ein….
    Nach den Wahlen war dann Alles ein Missverständnis…und den versprochenen Heldentaten folgt dasselbe wie immer…NIX

  6. politisch interessiert

    Da darf man ja mal gespannt sein. Ich würde mich aber auf jeden Fall über ein vernünftiges Schwimmbad in Eupen freuen, daß neuen Standards entspricht. Schön, das Wetzlarbad hat ja schon irgendwie einen gewissen Nostalgiewert, jedoch war m.E. nach die Bausubstanz echt nich mehr die beste und unbedingt erhaltenswert finde ich das Gebäude jetzt auch nicht. Was mir mehr Gedanken bereitet ist die angesetzte Frist. Wenn das so „schnell“ geht wie der Ausbau der Innnestadt oder andere öffentliche Projekte, dann können wir ja irgendwann 2018 oder später mit der Eröffnung rechnen…
    Auch frage ich mich wie dann in Zukunft die Eintrittspreisgestaltung aussehen wird. Bei den Eintrittspreisen in Wetzlar- und Hallenbad konnte es sich echt jeder leisten, regelmässig mal ein Ründchen schwimmen zu gehen. Das die Preise in einem neuen Bad höher sein werden ist klar, aber in welchem Maß? Ich hoffe nur, daß dann auch weiterhin eine moderate Preispolitik angesagt ist und es sich immer noch jeder leisten kann!

  7. statusquo

    Liebe Verantwortliche der Stadt, ich lese immer wieder in Eupen soll alles bleiben wie es ist. Wenn investiert wird und neu gebaut oder modernisiert wird hagelt es Kritik. Macht doch einfach gar nichts, dann können alle Kritiker ein sonniges unbesorgtes Wochenende verbringen.

    • Zappel Bosch

      Den Standort halte ich für optimal, zumindest für das Freibad (herrlicher grüner Rahmen). Hätte man den bestehenden Bau „grundsaniert“ (innen alles raus, wie es z.B. bei einigen Altbauten hier im Zentrum gemacht wurde) und das Becken im bestehenden neu angelegt (ähnlich wie jetzt vorgesehen), mit neuer (gemeinsamer?) Technik einschl. alternativer Energie, so hätte man auch in Zukunft ein „Vorzeige-Freibad im Grünen“ gehabt, mit einem ganz besonderem Flair. Das Capitol unbedingt erhalten wollen und das Gebäude des Wetzlarbades nicht, wo ist da die Logik der Denkmalschutzkommission? Was jetzt gebaut wird hat weder „Gesicht“ noch Atmosphäre. Einen Platz für das Hallenbad hätte man ggf. auch an anderer Stelle dort noch finden können (andere Straßenseite, auf der Parkplatzwiese oder dem Tennispark? oder gleiche Straßenseite, auf dem Parkplatzstreifen, bei teilweisem Verlust an Fläche für Liegewiesen? oder oben neben der Tennishalle, auf einem Teil der oberen Liegewiese, die man aber um den Parkplatzstreifen hätte erweitern können? usw.). Eine „Symbiose aus alt und neu“? Ich träume! Schnee (oder Sonne) von gestern… Stattdessen jetzt ein „Plattenbau“! Aber dann macht bitte auch voran, damit die treuen – alten – Freunde des Wetzlarbades, wie auch ich einer bin, noch was davon haben können. Dem alten werden wir aber immer nachtrauern…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern