Am Sonntag ist im Parlament der DG die Ausstellung „Setzt mir einen Stein in der Heimat“ eröffnet worden. Zudem wurde das Buch „Gestorben für das Vaterland – Die Kriegsdenkmäler des Ersten Weltkrieges in den Kantonen Eupen, Malmedy und St. Vith (1918-1940) – Zeugen eines Identitätskonflikts“ von Max Neumann vorgestellt.
Die Ausstellung, die von der Volkshochschule Aachen in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv in Eupen und der Universität Osnabrück konzipiert wurde, gibt anhand von persönlichen Dokumenten und statistischer Daten Aufschluss über das Leben und Sterben ostbelgischer und Aachener Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg. Aber auch die Verlusterfahrung der Eltern, Ehefrauen und Geschwister an der „Heimatfront“ wird thematisiert.
Der Titel der Ausstellung „Setzt mir einen Stein in der Heimat“ bezieht sich auf einen Satz aus dem Abschiedsbrief des Soldaten Heinrich Margraff aus Recht im Frühjahr 1918 an seine Ehefrau und seinen Eltern. Darin bat der Verstorbene darum, ihm in seinem heimischen Garten ein Denkmal aus Stein zu errichten.
Für die Leiterin des Staatsarchivs, Els Herrebout, haben die persönlichen Zeugnisse der Geschehnisse zum Leben und Sterben zwischen 1914 und 1918 einen hohen geschichtlichen Wert. Sie ergänzen die empirischen Erhebungen und vorliegenden Daten über die über 1.500 gefallenen ostbelgischen Soldaten (von etwa 9.700 Männern, die rekrutiert worden waren).
Der ostbelgische Historiker Max Neumann (Jahrgang 1992) stellte in einem Gespräch mit Peter Quadflieg die Ergebnisse seiner jüngsten Recherchen vor.
In seiner Abschlussarbeit an der Uni Neu-Löwen „Gestorben für das Vaterland“ beschreibt Neumann die Kriegsdenkmäler zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs in den Kantonen Eupen, Malmedy und St. Vith, wobei die Begriffe „Vaterland“ und „Heimat“ in den später neubelgischen Gebieten eine völlig andere Bedeutung haben.
Insgesamt konnte Neumann 109 Denkmäler inventarisieren, wovon aber nur noch 66 erhalten sind. Diese haben überwiegend einen katholischen Charakter und befinden sich auf den Friedhöfen oder im Umfeld der Kirchen und Kapellen.
Die Ausstellung ist noch im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft bis 1. Dezember 2017 zu besichtigen. Die Arbeit von Max Neumann ist zum Preise von 20,00 Euro im Staatsarchiv in Eupen erhältlich. (ehu)
Die DG (und somit die Weintrinker an den Stehtischen) verdanken ihre heutige materielle Existenz genau diesem Krieg. Ohne WK1 kein Versailler Vertrag, ohne Versailler Vertrag keine DG Parlamentarier und Minister. Ob die an den Stehtischen sich dessen bewusst sind? Wohl kaum, das gehört eher in die Kathegorie „verdrängte Realitäten“…
Wie sind Sie denn drauf, es wäre besser gewesen auch dort anwesend zu sein, war ja für jeden zugänglich. Zu Ihrer Info, es gab auch Wasser und Fruchtsaft.
Es ist, wie es ist. Daran zu rütteln, macht keinen Sinn. Man sollte gemeinsam die Lehren aus diesen nationalen Katastrophen ziehen und gemeinsam trauern. Jedes Opfer, egal auf welcher Seite, war ein Opfer zu viel. Sie sind umsonst gestorben, wenn man aus ihrem Leiden keine Konsequenzen zieht – auch auf der persönlichen Ebene.
Es sind 1500 Deutsche gestorben und nicht Ostbelgier.
Sehr richtig.
So trägt das Buch von Dieter Josten auch den Titel „Als der Kaiser uns rief“
Ist Kaliningrad nach Ihrer Meinung heute auch deutsch?