Notizen

Seit dem 11. März 2018 ist für die AS ein Heimspiel gegen Mouscron etwas Besonderes

Eupens Jens Cools (l) im Zweikampf mit Mouscrons Jean Onana (r) am 18. Oktober 2020. Foto: Belga

Für die AS Eupen sind die Heimspiele gegen Standard Lüttich und Anderlecht natürlich absolute Highlights in einer Saison in der Jupiler Pro League. Aber auch die Begegnung gegen Excel Mouscron ist etwas Besonderes – seit dem 11. März 2018.

An jenem Tag erlebten die Zuschauer im Kehrweg-Stadion ein Spiel, das sie so schnell nicht vergessen werden. Keine andere Begegnung  in der höchsten belgischen Spielklasse hat die Fans der Schwarz-Weißen derart in Atem gehalten und begeistert wie die vom 11. März 2018 gegen Excel Mouscron. Dieser 4:0-Sieg ist wirklich in die Geschichtsbücher der AS Eupen eingegangen.

Vor dem letzten Spieltag der Saison 2017-2018 belegte die AS Eupen den letzten Platz der Jupiler Pro League, punktgleich mit dem KV Mechelen, aber mit dem um einen Treffer schlechteren Torverhältnis.

Kevin Wimmer (l) von Excel Mouscron im Duell mit Eupens Smail Prevljak (r) am 29. Februar 2020. Foto: Belga

Bis zur 72. Minute führte der KV Mechelen im Heimspiel gegen Waasland-Beveren 2:0. Zur selben Zeit stand es im Spiel der AS Eupen gegen Excel Mouscron noch 0:0. Eupen war damit virtuell abgestiegen.

Im Kehrweg-Stadion war deutlich zu spüren, dass viele Eupener Fans die Hoffnung auf eine Wende schon aufgegeben hatten. AS-Trainer Claude Makélélé hatte in der 57. Minute den Stürmer Yuta Toyokawa eingewechselt. Als dem Japaner in der 73. Minute das 1:0 gelang, kam wieder Hoffnung auf, auch wenn die Schwarz-Weißen noch zwei weitere Treffer erzielen mussten.

Was dann passierte, bleibt unvergessen. In der 76. Minute machte AS-Kapitän Luis Garcia das 2:0. Toyokawa, der Schütze zum 1:0, war der Torvorbereiter.

Jetzt musste Eupen noch einen Treffer machen und darauf hoffen, dass Mechelen gegen Waasland kein weiteres Tor gelang. In der 80. Minute war es so weit: Wieder war Toyokawa der Torschütze. Und der Japaner krönte seinen fulminanten Kurzeinsatz in der 89. Minute mit dem Treffer zum 4:0.

Der dramatische Abstiegskampf zwischen der AS Eupen und dem KV Mechelen nach dem grandiosen 4:0-Sieg der Schwarz-Weißen gegen Mouscron war Schwerpunktthema in der RTBF-Sendung „La Tribune“ am 12. März 2018. Im Hintergrund ein Bild vom jubelnden Eupener Joker Yuta Toyokawa. V.l.n.r.: Stephan Streker, Thomas Chatelle und Rodrigo Beenkens. Foto: Screenshot RTBF

Eupen war gerettet, und der KV Mechelen, der – wie sich später herausstellte – vor dem letzten Spieltag noch versucht hatte, Waasland-Beveren zu bestechen, musste absteigen. Riesenjubel im Kehrweg-Stadion, das bebte. Und Yuta Toyokawa, der inzwischen in seine japanische Heimat zurückgekehrt ist und für den Erstligisten Cerezo Osaka spielt, war mit drei Treffern und einem Assist der Held. Er ist es bis heute geblieben.

Am heutigen Samstag um 18.30 Uhr ist wieder Excel Mouscron in Eupen zu Gast. Zwar ist die Dramatik nicht vergleichbar mit der vom 11. März 2018, zumal das Kehrweg-Stadion leer sein wird. Trotzdem geht es auch heute wieder darum, einen Abstieg zu verhindern.

Die AS Eupen befindet sich mit 30 Punkten auf dem 14. Platz, Mouscron hat 25 Punkte und steht auf Rang 16. Obwohl die AS zuletzt zwei Niederlagen kassierte (in Mechelen und gegen Antwerp), hat sie sich noch einigermaßen glimpflich aus der Affäre ziehen können, weil alle Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt in dieser Woche entweder verloren haben oder unentschieden spielten (siehe Bericht an anderer Stelle).

Konkurrenzkampf zwischen Torhütern führt selten zum Erfolg

Außerdem werden sowohl Eupen als auch Mouscron mit Genugtuung registriert haben, dass Waasland-Beveren am Freitag beim RFC Antwerp 2:3 verloren hat. Keine von beiden Mannschaften riskiert also heute Kopf und Kragen. Und dennoch ist beiden Teams daran gelegen, möglichst drei Punkte zu gewinnen, um sich Luft nach unten zu verschaffen.

Eupens Torhüter Ortwin De Wolf (l) und AS-Coach Beñat San José (r). Indem der Trainer auch nach De Wolfs Genesung an Théo Defourny festhielt, setzte er einen Konkurrenzkampf in Gang, der bei Torhütern selten zum Erfolg führt. Foto: Belga

AS-Trainer Beñat San José muss weiterhin auf Jordi Amat, Benoît Poulain und Knowledge Musona verzichten. Außerdem fehlt Menno Koch wegen einer Gelbsperre. Dafür aber stehen die zwei Neulinge im Kader: Abwehrspieler Rocky Bushiri kommt als Leihgabe von Norwich City zurück zum Kehrweg, und der offensive Mittelfeldspieler Aleksandar Boljevic wurde von Standard Lüttich an die AS ausgeliehen.

Dann wäre noch das Torwartproblem. Normalerweise gehört es im Fußball zu den Gepflogenheiten, dass ein Stammtorhüter nach überstandener Verletzungspause in die Startelf zurückkehrt. Der AS-Coach hat mit diesem ungeschriebenen Gesetz gebrochen und auch nach De Wolfs Rückkehr Théo Defourny im Tor belassen.

Damit hat San José zwischen beiden Torhütern einen Konkurrenzkampf entfacht, der selten zum Erfolg führt. Defourny hatte zuletzt einige Patzer und hat sich damit ins Kreuzfeuer der Kritik gespielt. Der Trainer hat sich ebenfalls in Probleme gebracht.

Vielleicht könnte die Lösung des Problems darin bestehen, dass De Wolf heute wieder zwischen den Pfosten steht und zumindest bis zum Saisonende in Eupen bleibt. (cre)

HINWEIS – Das Spiel zwischen der AS Eupen und Excel Mouscron beginnt am heutigen Samstag, 30. Januar, um 18.30 Uhr im Kehrweg-Stadion. Liveübertragung im Fernsehen auf Eleven Sports Pro League (auf Proximus-TV, Kanal 112, VOO und Orange). Spielbericht bei Spielschluss gegen 20.20 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

5 Antworten auf “Seit dem 11. März 2018 ist für die AS ein Heimspiel gegen Mouscron etwas Besonderes”

    • Auf der Torhüter Position hat der Trainer sich in der Tat selbst eine weitere Baustelle geschaffen. Das versteht man einfach nicht
      De Wolf ist der bessere Torwart und es ist klat dass dieser nach überstandener Verletzung wieder in die Stammformation gehört. Defourny hat seine Sache besonders zu Beginn sehr ordentlich gemacht, sollte nach einigen Patzern jetzt aber Platz machen.
      Dagegen ist die Entscheidung Bushiri zurück zu holen absolut klug und richtig angesehen der vielen Ausfälle hinten. Zudem überzeugte er bei der AS. Das restliche Programm ist für Eupen machbar. Heute nicht verlieren damit es nicht wieder richtig eng wird

  1. Die beiden Transfers sind gezielt und hoffentlich Verstärkungen.
    De Wolf sollte heute wieder seine Chance erhalten, oder es ist bereits ausgemachte Sache, dass er am Ende der Saison die AS verlässt… Es ist ein Torhüter mit Potential, genau wie Hendrik damals.
    Die AS tut gut daran heute zu gewinnen, ansonsten wird es noch eng.

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