Politik

Antoniadis zur Europawahl: „Mit Ausscheiden von Grosch werden Karten neu gemischt“

Karl-Heinz Lambertz (links), Antonios Antoniadis (Bildmitte) und Edmund Stoffels (rechts) bei einer Pressekonferenz der SP vor den Wahlen von 2014. Stoffels ist auch aus der SP ausgetreten. Foto: OD

Für die SP ist Regionalpräsident Antonios Antoniadis bei der Europawahl am 25. Mai der Spitzenkandidat. In einem Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ äußert sich der 28-Jährige über die Bedeutung dieser Wahl und zu seinen Chancen, gewählt zu werden.

Die Liste der SP für die Europawahl setzt sich wie folgt zusammen.

Effektiver Kandidat

  1. Antonios Antoniadis, Eupen, 28, Angestellter

Ersatzkandidaten

  1. Resi Stoffels, Eynatten, 62, Krankenschwester
  2. Matthias Zimmermann, Eupen, 23, Student
  3. Sandra Schrauben, Eynatten, 41, Angestellte
  4. Oliver Jacobs, Wirtzfeld, 26, Student
  5. Josiane Michiels, Kelmis, 28, Sekretärin
  6. Johann Klos, Eupen, 64, Unternehmer

OD: Herr Antoniadis, haben Sie bei der Europawahl überhaupt eine reelle Chance, ins EU-Parlament gewählt zu werden?

Antoniadis: Mit dem Ausscheiden von Mathieu Grosch werden die Karten in Ostbelgien neu gemischt. Das ist die eine Sache. Auf der anderen Seite wird der Bevölkerung immer deutlicher, dass die Entscheidungen, die in Brüssel gefällt oder nicht gefällt werden, einen Einfluss auf unser Leben haben. Die Menschen wollen einen Richtungswechsel in Europa haben. Die Sozialdemokraten wollen und können Europa eine neue Richtung geben.

OD: Und wenn nicht Sie, wer würde den Sitz holen? Arimont, Schöpges, Klinkenberg, Kittel, Meyer?

Europakandidaten der SP. V.l.n.r.: Johann Klos, Resi Stoffels, Matthias Zimmermann, Antonios Antoniadis und Josiane Michiels (es fehlen Sandra Schrauben und Oliver Jacobs). Foto: Gerd Comouth

Europakandidaten der SP. V.l.n.r.: Johann Klos, Resi Stoffels, Matthias Zimmermann, Antonios Antoniadis und Josiane Michiels (es fehlen Sandra Schrauben und Oliver Jacobs). Foto: Gerd Comouth

Antoniadis: Ich habe keine Glaskugel. Egal, wer es wird, wichtig ist, dass er sich für die Menschen in Ostbelgien und in Europa einsetzt, anstatt Klientelismus für einige wenige zu betreiben.

OD: Sie sagen, wer Antonios Antoniadis wählt, der wählt auch Martin Schulz. Alles schön und gut, aber inwiefern spielt eine Rolle, ob nun Martin Schulz, Jean-Claude Juncker oder Guy Verhofstadt zum Präsidenten der EU-Kommission gewählt werden?

Antoniadis: Das spielt eine gewaltige Rolle! Die Kommission hat das Initiativ-Recht, wenn es um Gesetzesvorschläge geht. Rund 60% dieser Vorschläge werden durchgeboxt. Der Kommissionspräsident, der seit 2004 von den Konservativen gestellt wird, hat die Richtlinienkompetenz.

Bisher war die Politik der Kommission, selbst nach der Krise, neoliberal geprägt. Der Lissabon-Vertrag hat neue Weichen gestellt. Der Kommissionspräsident wird nicht mehr im Hinterzimmer von den Regierungsschefs bestimmt. Er wird in aller Öffentlichkeit am 25. Mai gewählt. Der nächste Kommissionspräsident wird normalerweise entweder ein Sozialdemokrat oder ein Christdemokrat sein.

Die Menschen wollen Veränderungen. Sie wollen ein neues Europa. Dieses kann Martin bieten. Er hat alle Sozialdemokraten hinter sich. Juncker hat die Wahlen in Luxemburg verloren, ist so gut wie am Ende seiner Karriere. Welche Ambitionen hat er noch, irgendwas zu verändern?

Antonios Antoniadis macht Werbung auf einem Bierdeckel, der im Café-Restaurant seiner Eltern auf dem Eupener Marktplatz ausliegt. Dies ist die Vorderseite...

Antonios Antoniadis macht Werbung auf einem Bierdeckel, der im Café-Restaurant seiner Eltern auf dem Eupener Marktplatz ausliegt. Dies ist die Vorderseite…

OD: Sie sagen, Sie seien für ein „anderes Europa“, aber das sind doch alle, oder?

Antoniadis: Nicht ich allein bin für ein anderes und besseres Europa. Innerhalb der sozialdemokratischen Bewegung herrscht Einigkeit darüber. Wir wollen Europa sozialer, bürgernäher und demokratischer gestalten. Die EU-Ebene soll sich dabei auf die großen Fragen konzentrieren und unseren Wohlstand und unsere Werte in der globalisierten Welt behaupten, anstatt sich um die Toilettenspülung zu kümmern. Arbeit, Sicherheit, Zuwanderung, Verbraucherschutz, Klimawandel. Das sind die Themen.

Wenn man dieses Europa schaffen will, dann muss man es wollen und können. Pascal Arimont will Europa verändern. Ich freue mich, dass er unserer Meinung ist. Aber seine Partei steht nicht für Veränderung. Dabei ist sie groß genug, um es zu können.

Meine anderen Mitbewerber wollen Europa ebenfalls verändern, können es aber nicht, weil ihre Fraktionen zu klein sind. Sie werden gegen Windmühlen kämpfen.

Die Sozialdemokraten wollen und können Europa eine neue Richtung geben. Deshalb werbe ich um die Stimme der Ostbelgier.

...und dies ist die Rückseite (zum Vergrößern Bild anklicken).

…und dies ist die Rückseite (zum Vergrößern Bild anklicken).

OD: Was soll der künftige Europaparlamentarier der DG so machen wie Mathieu Grosch, und was soll er anders machen?

Antoniadis: Zusammen mit meinen Kollegen will ich dieses vage und weit entfernte Europa nach Ostbelgien bringen und umgekehrt das Feedback der Ostbelgier, der Euregio und der Großregion mit nach Brüssel nehmen. Dazu gehören eine größere Präsenz im PDG, Informationskampagnen, Diskussionsabende, Sprechstunden.

Was ich von Mathieu Grosch übernehmen werde, sind die Führungen im europäischen Parlament und jungen Menschen die Möglichkeit geben, ein Praktikum bei mir zu absolvieren. Nach meinem Sieg bei Rhetorika im Jahr 2004 bot mir Grosch ein solches Praktikum an, was ich aber damals aus zeitlichen Gründen nicht annehmen konnte. Ich denke, dass das eine gute Idee ist, um junge Menschen zu fördern und ihnen auch einen Einblick in die Arbeit des Europaabgeordneten zu bieten. (cre)

 

37 Antworten auf “Antoniadis zur Europawahl: „Mit Ausscheiden von Grosch werden Karten neu gemischt“”

  1. Jugendlicher

    „Wir wollen Europa sozialer, bürgernäher und demokratischer gestalten“

    Das haben die Sozialisten im Gemeindewahlkampf auch versprochen, ganz vorne dabei war Herr Antoniadis. Jetzt sitzt er im Stadtrat, ist Parteipräsident und wie siehts aus?
    – Eine Katastrophe nach der anderen,
    – sämtliche Mittel für Bürgernähe sind sogar zurückgeschraubt worden (wie zb die ständige Erreichbarkeit der Schöffen und des Bürgermeisters. Das war eine der ersten Dinge, die die neue Mehrheit abgeschafft hat)
    – und diese sogenannte „Bürgernähe“ müssen wir uns durch eine Volksbefragung selbst erzwingen.

    Wenn der Herr Antoniadis wirklich meint er habe eine Chance unter diesen Voraussetzung den Wähler schon wieder zu betrügen, dann sollte er sich überlegen, ob er nicht lieber aus der Politik aussteigen sollte.

  2. Es ist schon seltsam,das der Jugendliche immer in die gleiche Kerbe haut und noch nichts dazu gelernt hat.

    Zeige mal dein wahres Gesicht,nicht nur meckern.

    So erreichst du nichts.

    Biete mal neue Ansatzpunkte hier im Forum.

    Darfs du denn während der Arbeit im Auftrag deiner Parteivorgesetzten schreiben?

    Denke schon, das der Antonios ganz grosse Möglichkeiten hat bei der Europawahl.

    Fähig ist er auf jeden Fall !!

  3. Réalité

    -Natürlich!
    Wir/ich mache dies….und das……ich werde hier und da…….

    Der da verspricht euch die und das……

    Ich mache das so……

    Ich werde überall da sein für euch….

    Nur wir/ich kann verändern…..

    Die anderen taugen alle nix…..

    Nur wir können das….

    Martin,Signore Schulze,ist der beste Mann dafür…..

    Alle wollen an die Futterkrippe……

    Der Wähler allein wird bestimmen!Denn er lässt sich von all dem Geschwafel,Wünschen,Vorher- und Assagen und Wahlgedöhns nicht mehr beeindrucken!
    Dies Theater zieht nicht mehr!
    Er hat sich längst schon seine eigene Meinung gebildet!

    -Und das ist gut so!

  4. Jugendlicher

    Ich denke Es gibt einen Unterschied zwische etwas dazu lernen und ein Wahlversprechen nicht vergessen. Vielleicht solltest du „So so“ (soll das Sozialist hoch 2 heissen?) dazu lernen, dass es Leute gibt, die sich nach der Wahl noch an die Versprechen von vor der Wahl erinnern.
    Einen neuen Ansatzpunkt brauchen wir gar nicht, die Bürgernähe ist der beste Ansatzpunkt, den es gibt. Das Problem ist natürlich, wenn de Leute, die dies versprochen haben das genaue Gegenteil machen, wie die Sozialisten (PFF und ECOLO auch) gerade im Stadtrat (Das ist schon blöd, wenn da irgend ein kleiner Jugendlicher entlang kommt und da ein Argument hinhaut, das einfach nicht abgeschmettert werden kann, weil es ganz einfach eins zu eins der Wahrheit entspricht, nicht wahr?).
    Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, es sind Osterferien, ich bin also nicht „bei der Arbeit“. Ausserdem habe ich keine Parteikarte, also auch keinen Parteivorgesetzten.
    Fähig ist der Antoniadis bestimmt, fähig zu folgen. Er hat in dem Interview gesagt, dass er absolut hinter dem Schulz steht. Ja und was wenn der Schulz jetzt ein Projekt hat, welches einen Nachteil für die DG bringt? Wenn er dem Schulz so hinterher dackelt, wie dem Lambertz, dann kann ich nur von Glück reden, dass der nicht ins europäische Parlament gewählt werden wird!!!

    Manchmal habe ich den Eindruck manche Leute verlieren mit dem Alter die Fähigkeit nachzudenken, ganz besonders die Leute, die glauben, sie hätten recht ganz einfach weil sie älter sind. Pustekuchen!

    • @ Jugendlicher du bist prinzipiell gegen alles was einer der dre Parteien ( PFF, ecolo und sp plus)
      Das die erreichbarkeit der Schoeffen abgeschafft worden ist stimmt einfach nicht. Mit jedem Schoeffen kann kann man Termine vereinbaren, einige haben sogar Ihre Handynr. Oeffentlich. Das einzige was abgeschafft worden ist sind die festen Sprechstunden wo ein morgen blockiert wurde auch wenn keiner kam.
      Sind sie doch bitte Konstruktiv oder stehen sie zu ihrer Partei uns bekennen sie das es Ihnen gar nicht um die Sache geht.

      • Jugendlicher

        @ich. Ich bin prinzipiell gegen alles von JEDER Partei, wenn sie etwas anderes versprochen hat und prinzipiell gegen alles, was Rechts- und Linksextremisten sagen. Ich kann nichts dafür, dass diese angesprochenen 3 Parteien aus sozusagen jedem einzlnen Detail eine riesen Chaos machen. Wenn die denn irgendetwas auf die Reihe bringen würden, was die versprochen haben und auch gut hinkriegen, dann werde ich da ganz bestimmt auch ein Lob für haben.
        Unterdessen habe ich dafür bisher noch nicht ein einziges mal die Gelegenheit bekommen (die hatte ich im übrigen bei der CSP in der letzte Legislaturperiode in Eupen auch seltenst, die haben da auch einen Haufen Mist gebaut, die haben aber nicht das Gelbe vom Ei versprochen um genau das Gegenteil zu bringen). Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied mit massiven Auswirkungen.

  5. Bierdeckel? Ist diese Art der Wahlwerbung überhaupt erlaubt? Meines Wissens nach sind Gebrauchsgegenstände (Kugelschreiber,…) untersagt! Wozu man Bierdeckel ebenfalls zählt. Weiss hier jemand mehr darüber, bzw. liegt jemandem die Gesetzgebung vor?

  6. Wer Europa verändern will, muss zuerst die Macht der Lobbyisten und Amerikaner schwächen. Das ist aber kaum möglich, weil sie die Europapolitik maßgeblich bestimmen.

    Die Wahlkampfsprüche der SP sind nichts anders als fromme Wünsche und Augenwischerei.

    • Genau so ist es, ostwald. Was in Bezug auf USA-Europa kaum in der Öffentlichkeit registriert wird, ist, dass Europa bei dem sog. Saatgut-Handelsabkommen gegenüber den USA schon eingeknickt ist! Da bestimmen die Amis was Sache ist (Stichwort Kontrolle, um nur ein Beispiel zu benennen). Das wird sich noch negativ , besonders im Bio-Anbau in Europa bemerkbar machen. Schon wieder
      ein Sieg für die Großkonzerne in Übersee und hier, zum Nachteil der Bürger in unserem ach so starkem „Vereinten“ Europa“. Komisch, dass sich deswegen kaum Proteste rühren , im Gegensatz zu der von den EU-dioten beabsichtigten Privatisierung des Trinkwassers vor einiger Zeit, wo es dank massiver Proteste nicht dazu kam. Scheinbar sind die meisten Menschen bei der Ernährung nicht so kritisch….

        • Können Sie das mit dem „Biodreck aus Deutschland“ konkretisieren? Sie lassen sich lieber mit Genfraas aus den USA vergiften. Glauben Sie das ist besser?
          Nach dem Genuss von Östrogenfleisch aus Amerika können Sie dann vor dem Spiegel den Otto (Waalkes) machen:“Der Schniedel schrumpft, der Busen schwillt, so wid er Muttis Ebenbild.“ Dumm geboren und nichts dazugelernt.

  7. Dr. W. Speckschwarte

    Menschlich scheint der Typ ja ganz ok.

    Man muss sich nur die Frage stellen wie meinungsfrei ist ein Kandidat der im Vorfeld schon von der Politik lebt und falls er nicht gewählt wird auch weiterhin davon leben muss.

    Hat man da noch eigenen Spielraum oder wird man zur Marionette anderer?

    • Zitat….

      Darin kann man genau lesen, wer an der Spitze der Genossen bei einer Stimmabgabe für Antoniopoulos in das Europäische Parlament gewählt wird.

      Zitatende

      Der Arktikel sagt mir eines, ein überzeugter Europäer und eine klare Alternative zu den abgehalfterten Ex-Regierungschefs die letzten Endes zu dem Klüngel gehören die bisher Europa am Parlament vorbei „regiert“ haben.

      • Eierkopp

        Hab mir die Zeit genommen und den Spiegel-Beitrag gelesen. Schulz hat mich mehr denn je überzeugt. Und mit den Eierköppen hat er Recht. Er soll den Laden in den Griff bekommen. Als Präsident war er schon stark. In der Kommission wäre unschlagbar. So einen Mann braucht Europa. Der muss aufräumen.
        Damit er es aber wird, müssen die Sozialisten und Sozialdemokraten mehrheitlich gewählt werden. Der Abstand zu den Christlichen ist nicht groß. Außerdem haben die Eierköppe Europa so versaut, dass die Menschen genug davon haben.

      • senfgeber

        Leider haben Sie übersehen, dass Schulz Teil ebenjenes Polit-Klüngels ist, den er beseitigen will.

        Glaubwürdigkeit sieht etwas anders aus, aber im Blenden versteht sich Schulz meisterhaft.

  8. Der Martin Schulz ist ein Populist. Der wettert gegen die EU-Kommission. Sollte er aber selbst Präsident der Kommission werden, wird er sich an dem, was er heute sagt, messen lassen müssen.

  9. Dr.W. Speckschwarte

    Das EU-Parlament rüffelt seinen Präsidenten

    Das EU-Parlament verlangt von Martin Schulz eine klare Trennung seiner Rollen als Parlamentspräsident und als Spitzenkandidat der Sozialisten. Inzwischen werden sogar erste Rücktrittsforderungen laut.

  10. Joseph Meyer

    @senfgeber
    Das Interview habe ich auch gelesen, vielen Dank für den Link.

    Ich erkenne darin überdeutlich, auch weil ich bereits andere Videos über die Reaktionen von Martin Schulz im EU-Parlament auf kritische Anmerkungen von Abgeordneten zu den EU-Institutionen und deren Verschwendungssucht, auch des EU-Parlaments(!), gesehen habe: Martin Schulz ist der gleiche Selbstbediener wie die anderen Kandidaten zum Amt des Kommissionspräsidenten!
    Gegenüber den Plutokraten (Banken too-big-to-fail und Wirtschaftskonzerne), die heute die EU beherrschen, würde er lammfromm sein, meine Meinung!
    Und die Ausbeutung durch Artikel 123 des Lissabon-Vertrags hat er ganz einfach „nicht drauf“, also auf die wesentlichste Reform in der EU, die Abschaffung der Geldschöpfung durch die privaten Banken, d.h. die Abänderung dieses Artikels 123, müsste man mit ihm wohl verzichten…

    Allerdings wären die Anderen Kandidaten da sicher auch nicht besser…weil ebenfalls reine Selbstbediener, wieder meine Meinung.

    Was ist zu tun?

    Nach meiner Überzeugung: Abschaffung der EU-Institutionen, Rückkehr zur europäischen Wirtschaftsunion – entweder mit oder ohne den Euro als Referenzwährung, und Schaffung einer, jederzeit freiwilligen, Vereinigung der souveränen Staaten von Europa (inklusive Geldschöpfung durch die einzelnen Staaten, versteht sich!)

    • senfgeber

      Ihre Schlussfolgerung stimmt, wie ich schon schrieb legen sich Sümpfe aber nicht selbst trocken, doch in der Geschichte haben sich auf Dauer keine Systeme gehalten, die in ihrem Inneren gescheitert sind.

      Da sind gegensteuernde Euroskeptiker ein erster Schritt in die richtige Richtung.

      Sie sind der Gegenpol zu den Gewächsen der Systemparteien, die die Verantwortung für die Situation tragen.

      Als Gewächse außerhalb der Systemparteien sehe ich in Kappesland Schöpges und Balter, aus Gründen der Arithmetik stehen die Chancen für Letzteren aber nicht so gut, so dass Schöpges ein gutes Signal wäre da die AfD in Kappesland nicht zur Wahl steht.

  11. Joseph Meyer

    Hier ein Auszug aus dem Interview mit Martin Schulz:
    „>
    >
    > Später wird darauf hingewiesen, dass die Pendelei des Parlaments zwischen Brüssel und Straßburg 200 Millionen Dollar im Jahr koste. „Das macht doch keinen Sinn“, sagt der Moderator. „Warum machen Sie das?“
    >
    > „Wenn Sie das ändern wollen, brauchen Sie einen einstimmigen Beschluss des Rats“, sagt Schulz. Er schaut Van Rompuy, den Ratspräsidenten, an, aber der wirft nur die Hände in die Luft.>
    > Die Wahrheit ist, dass Frankreich den Standort Straßburg vor Jahrzehnten ausgehandelt hat und ihn niemals aufgeben würde, nur weil es Sinn ergeben könnte. Es ist wie mit Irland und der Finanztransaktionsteuer oder den Briten mit der Budgetkürzung. Solange die EU in entscheidenden Fragen einstimmige Beschlüsse aller 27 Mitglieder verlangt, wird sie selten entscheiden, was gut für den Kontinent ist. Sie wird entscheiden, was niemandem weh tut.
    —————————-
    Und ein einleuchtendes statement zur Einwanderung aus armen Ländern in die EU, mit logischer Schlussfolgerung, allerdings ohne die wirkliche Lösung zu nennen, nämlich die Geldschöpfung in die Hand der Staaten. Sehenswert!
    >
    >http://www.youtube.com/watch?v=KDJbShXX_sQ
    >
    >

    • „Solange die EU in entscheidenden Fragen einstimmige Beschlüsse aller 28 Mitglieder verlangt“ (bis auf die Zahl korrekt zitiert; die Abweichung ist nicht der Zinseszins sondern der aktuelle Stand der Dinge).
      Wenn ich auch nachvollziehen kann, dass die Lektüre der EU-Verträge etwas sperriger ist als die von Ihnen bevorzugten apokalyptischen Videobeiträge anerkannter Koryphäen der Wirtschaft und der Soziologie, sollte Ihnen doch bekannt sein, dass die EU ein abgeleitetes Rechtssubjekt ist, dessen Legitimation auf ihren Mitgliedsstaaten beruht.
      Das heißt, dass die Aussage „die EU verlangt von ihren Mitgliedsstaaten“ ganz einfach falsch ist.
      Natürlich entspricht dies der (marketingtechnisch) geschickten Logik den Namen des Sündenbocks so oft wie nur möglich zu benennen. Die Bedienung des Klischees des äußeren Feindes, der die innere Gemeinschaft (der Aufrechten) bedroht, war schon immer zur Bindung der Massen geeignet.
      Auch der von uns beiden (wenn auch aus sehr unterschiedlichen Motiven) beklagte Vertrag von Lissabon hat (mit der Einführung von – zugegebenermaßen für den Laien nicht einfach nachvollziehbaren – Mehrheitsentscheidungen) daran nicht viel geändert. Jede (!) wesentliche Entscheidung der „EU“ bleibt (leider) ein nach Tagesstimmung ausgehandelter Kompromiss der einzelnen Mitgliedsstaaten.
      Ihre Aussage ist falsch!
      Stellt sich mir nur die Frage: ist das Absicht?

  12. Joseph Meyer

    @DER.
    Der Satz
    „Solange die EU in entscheidenden Fragen einstimmige Beschlüsse aller 27 Mitglieder verlangt, wird sie selten entscheiden, was gut für den Kontinent ist. Sie wird entscheiden, was niemandem weh tut.“

    ist ein Zitat aus der Antwort von Martin Schulz und keine Aussage von mir!

    Die Kernaussage in dem angegebenen Videolink ist für mich: Milliarden Menschen in der Welt müssen aktuell von weniger als EINEM DOLLAR pro Tag leben!

    Und warum ist das so? Weil wir hier in der EU und weil die amerikanische Bevölkerung in den USA und weil die Menschen in vielen Ländern der Erde sich das Schuldgeldsystem der Federal – Reserve – Banken aufzwingen lassen, bzw. weil sie sich nicht wehren, weil sie sich nicht kümmern, weil sie sich nicht informieren, weil sie passiv sind…

    Und zu diesen – diesbezüglich – passiven Menschen gehören auch Sie, DER., wenn ich mich nicht irre, und ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen…sonst sagen Sie es mir bitte.

  13. Johann Klos

    Ein frohes Osterfest wünsche ich Ihnen und ihrer Familie Herr Meyer.

    Die von Ihnen erwartete Reaktion ist einfach für die meisten mehrere Hausnummern zu groß. Das Schuldgeldsystem gehört schon Erbmasse.

    Es ist vergleichbar mit dem Gleichniss vom Turmbau von Babel.

  14. Joseph Meyer

    Hallo Herr Klos,

    das mit der Erbmasse und dem Vergleich mit dem Turmbau zu Babel verstehe ich zwar nicht – aber für die Ostergrüße bedanke ich mich und retourniere sie gerne!

    Das sollte uns, und das wird mich aber nicht davon abhalten, weiter den Kampf um ein positives Geldsystem zu kämpfen – obschon es mühsam ist, da gebe ich Ihnen Recht!

    Vielleicht interessiert Sie in diesem Zusammenhang ein sympathisches und interessantes Interview mit Dirk Müller, alias Mr. Dax, der vor kurzem beim Vortrag in St.Vith den großen Saal des Triangel mühelos gefüllt hat.
    Hier im Interview regt er u.A. an, was Sie, Herr Klos, dann möglicherweise demnächst werden tun können im Sinne eines positiven Geldsystems…, 3:36 Minuten:

    https://www.facebook.com/joseph.meyer.9279/posts/245556965585852

    Und in Solothurn wird gerade eine Initiative zur Sammlung von 100.000 Unterschriften für eine Volksabstimmung über „Vollgeld“ gestartet, es tut sich also doch etwas…, kein Grund also den Mut zu verlieren, Herr Klos!

    http://www.vollgeld-initiative.ch/keindurchblick.html

    • Johann KLos

      Sie haben recht @ Senfgeber – wenn ich nicht schreibe – schreibt keiner.

      Der „arme Axel“ (Herr Kittel verzeiht mir bitte diese Anrede) muss für alles herhalten.

      Sie hören von mir.

      Ich bin aber nicht der Beichtvater von Herrn Schulz somit lässt mich diese Thematik mehr als kalt. Ich verantworte meine eigene Weltanschauung und die ist in Bezug auf die EU um einiges linker.

  15. Réalité

    -Ja,Senfgeber!Da lernt man „Signore Schulze“ mal von der Seite kennen!Die gleichen sich doch fast alle!
    -Wollen grosse Vor- und Leitbilder sein!?
    -Von wegen,mit solchen Typen!Haben nie richtig arbeiten gelernt!Wissen gar nicht was das ist!

    -Und für sowas sollen die Leute zur Wahlurne gehen!

    -Shame! Und Pfui Deubel!

    • Auch hier empfehle ich das Studium des Impressums. Leider gehört es scheinbar zum guten Ton mit Dreck zu werfen. Ein „Börsenguru“ der sich auf seiner eigenen Website wahlweise als Genie und Wunderkind feiert? Danke.

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