Politik

Antoniadis zum Ärztemangel in der DG: Beschränkung der Zulassungen „ein Desaster“

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Der drohende Ärztemangel war am Montagabend Thema im DG-Parlament. Anlass war eine Interpellation der CSP-Fraktion. In der Kritik steht vor allem die seinerzeit auf Ebene der Französischen Gemeinschaft beschlossene Beschränkung der Zahl der Zulassungen.

„Die Gesundheitsversorgung, die Zukunft unserer Krankenhäuser und der quasi vorprogrammierte Ärztemangel in unserer Gegend sind zentrale Themen, denen wir uns unbedingt zuwenden müssen“, betonte der CSP-Abgeordnete Robert Nelles, der sich u.a. auf den sog. Antares-Bericht stützte.

Diese Studie über die Situation der Krankenhäuser in der DG weise darauf hin, dass in 10 Jahren 37% der 51 aktuell in der Gemeinschaft niedergelassenen Hausärzte nicht mehr praktizieren würden.

Nach 7 Jahren Studium kein Zugang zum Beruf

Es droht laut Nelles aber nicht nur ein Mangel an Allgemeinmedizinern, den es heute schon zum Teil gebe. Vielmehr könnte es auch zu wenige Fachärzte in den Krankenhäusern von Eupen und St. Vith geben.

Das Problem ist: Mediziner gibt es, jedoch erhalten sie nach Abschluss ihres Studiums nicht unbedingt die erforderliche Zulassung. Die vor Jahren von der Französischen Gemeinschaft eingeleitete Beschränkung der Zahl der Zulassungen hat inzwischen verheerende Folgen.

DG-Minister Antonios Antoniadis im PDG. Foto: Gerd Comouth

DG-Minister Antonios Antoniadis im PDG. Foto: Gerd Comouth

DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) sprach in seiner Rede gar von einem „bildungs- und gesundheitspolitisches Desaster“. Es dürfe nicht sein, „dass ein junger Mensch 7 Jahre lang studiert, um schließlich zu erfahren, dass er seinen Wunschberuf nicht ausüben darf“. Die DG sei zwar für die seinerzeit beschlossene Beschränkung der Zulassungen für angehende Mediziner „nicht zuständig, allerdings in zweifacher Hinsicht betroffen. Zum einen, weil ein Teil der deutschsprachigen Studierenden an einer der drei medizinischen Fakultäten in der Französischen Gemeinschaft eingeschrieben ist, und zum anderen, weil wir auf eine Gesundheitsversorgung in deutscher Sprache angewiesen sind“.

Schreiben an die zuständigen Minister

Antoniadis äußerte sich überzeugt, dass der Föderalstaat aufgrund des sich abzeichnenden Ärztemangels das Kontingent an Zulassungen wird erhöhen müssen.

Der CSP-Abgeordnete Robert Nelles. Foto: OD

Der CSP-Abgeordnete Robert Nelles. Foto: OD

Antoniadis betonte, er habe die beiden zuständigen Minister Maggie De Block (Föderal) und Jean-Claude Marcourt (Französische Gemeinschaft) angeschrieben. Darin habe er darauf hingewiesen, dass:

– die DG über keine Medizinfakultät und somit auch nicht über ein Kontingent an LIKIV-Nummern verfüge;

– die Zahl der Hausärzte von derzeit 60 im Jahr 2022 auf 40 und im Jahr 2027 auf 26 sinken wird und dass wir in der Eifel bereits heute mit einem Hausärztemangel nach LIKIV-Norm konfrontiert sind;

– wir eine medizinische Grundversorgung in deutscher Sprache gewährleisten müssen, was das Angebot und die Nachfrage an Allgemein-, Fach- und Zahnärztinnen und -ärzten beeinflusst.

Des Weiteren habe er ein doppeltes Anliegen zum Ausdruck gebracht, betonte der Minister: „Zum einen brauchen wir eine kurzfristige Lösung für die betroffenen Studierenden, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Zum anderen brauchen wir mittelfristig ein nachhaltiges System für die Vergabe der Zulassungsnummern, das die Spezifizität der Deutschsprachigen berücksichtigt.“ (cre)

33 Antworten auf “Antoniadis zum Ärztemangel in der DG: Beschränkung der Zulassungen „ein Desaster“”

  1. Esist effektiv nicht besonders prickelnd nach 7 Jahren keine Zulassung zu bekommen!
    Aber so tun, als ob das vom Himmel fällt ist auch zu einfach.
    Als sich damals eine gewisse Studentin den Zugang zum Medizinstudium gerichtlich erkämpft hat, hat der Richter eindeutig gesagt, dass man den Zugang zu den Studien nicht verweigern kann, dass das bei der Zulassung aber ganz anders aussieht. Das ist damals auch sehr ausgiebig unter uns Medizinstudenten diskutiert (und gefeiert worden, da als grosser Erfolg angesehen) worden. Damals waren viele der Meinung „um das Problem kümmern wir uns wenn es soweit ist“ oder gar bis dahin haben die die Beschränkung abgeschafft.
    Wie gesagt, ich finde diese Beschränkung eine Schweinerei, aber jeder, der sich vor dieser halben Ewigkeit auf das Medizinstudium eingelassen hat, wusste ganz genau und hat sich zwingender Weise damit auseinandergesetzt, dass es nach 7 Jahren keine Garantie auf Zugang zum Beruf gibt!

    • Joseph Meyer

      @Werte Frau Baudimont,

      auch hier, finde ich, irren Sie und Ihr Vordenker, Friedrich von Hayek.

      Zuerst aber diese Klarstelleung: Ich finde es eine absolute Unmöglichkeit, wenn man den Ärzten nach einem erfolgreich abgeschlossenen Arztstudium die Ausübung des Berufes verbietet! Das ist für mich völlig unannehmbar!

      Davon aber abgesehen, kann man, meines Erachtens, selbst die Gesundheitsversorgung nicht dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen! Überlegen Sie bitte kurz was dann passieren würde, mit einem Gesundheitswesen, welches sich fast ausschließlich über die Krankheit der Menschen finanziert…!
      Sie kennen sicher den berühmten Satz des docteur Claude Bernard in Knock, dem Theaterstück von Jules Romains „Tout homme bien portant est un malade qui s’ignore“ … Auch der „freie“ Gesundheitsmarkt steht unter einer mächtigen, profitorientierten Lobby (siehe z.B. die verschiedenen Impfkampagnen, Grippe, Gebärmutterhalskrebs, …).
      Es ist also Aufgabe der verantwortlichen Politiker die bestmöglichen, allgemeinwohl-orientierten Rahmenbedingungen zu schaffen.
      Dazu einige Gedanken von mir aus persönlicher Erfahrung:
      – auch der bestmöglich motivierte Arzt kann leicht Opfer der mächtigen Pharma-Gesundheitsfirmen-Lobby werden.
      – mehr Ärzte bedeuten zwangsläufig, im aktuellen durch Krankheit finanzierten Gesundheitswesen, mehr Rezepte und Verordnungen, und nicht unbedingt eine bessere Gesundheit…
      – eine hohe Arztdichte verringert die Patientenanzahl eines jeden Arztes, und bedeutet aber nicht notwendigerweise eine bessere Medizin. Natürlich sollte es keine echte Unterversorgung geben.
      – und was würde in Ihrem „freien“ Gesundheitsmarkt mit der Eigenverantwortung eines Jeden zur Gesundheitsvorsorge und zum verantwortungsvollen Umgang mit seinem eigenen Körper passieren…?

      • Baudimont

        Lieber Herr Meyer,
        Politiker, die der die Bürger wirklich für dumm hält ?… Dr. Knock bietet kostenlose Untersuchungen an. Dies hat zur Folge, dass plötzlich alle gesunden Mitbürgern mit eigenartigen Diagnosen im Bett liegen.
        Sie denken die Bürger sind unfähig und brauchen bevormundung ?
        Und Sie wollen mit ein Roman zum Vorbild Ihrer Idee beweisen ?
        Die grenzenlose Dummheit von politikern sterbt nicht aus; ABER das Volk ist NICHT dumm !

        • Thomas Leigsnering

          Baudimont,
          es ist schon eine Frechheit, wie Sie alle Politiker der grenzenlosen Dummheit bezichtigen. Damit gehen Sie eindeutig zu weit und tragen ganz entschieden mit dazu bei, dass unsere Demokratie auch bei uns an Zustimmung verliert. Sicherlich machen Menschen Fehler und sicherlich gibt es auch unter Politikern Verbrecher oder gar Dumme, aber so zu tun, als seinen alle Politiker so, steht Ihnen nicht zu.
          Das Märchen vom alles regelnden Markt wird uns noch seit Jahrhunderten erzählt und ist so falsch wie eh und je. Der Markt, was auch immer das sein soll, regelt nur eines, und dass ist die Gewinnmaximierung. Sie und die Marktradikalen und libertär Ideologen lassen immer außer Acht, dass „am Markt“ immer jemand einen Preis zu zahlen hat. Im konkreten Beispiel der Medizin hieße das, wenn wir die solidarische Versicherung abschaffen würden, jeder für sein Risiko zu 100% selbst aufkommen muss. Schön für die jungen Gesunden, schlecht für die Alten, chronisch Kranken, Behinderten etc. Denn diese Gruppen können die Kosten der modernen Medizin, die sie benötigen, nicht allein aufbringen. Nun könnten Sie mit der privaten Krankenversicherung kommen, aber die nimmt nur jene auf, die ein geringes Kostenrisiko sind, also die jungen Gesunden. Denn klar ist, die Unternehmen der privaten Krankenversicherung müssen für ihre Aktionäre stets mehr Gewinn erwirtschaften. Die Risiken (Alte, Kranke, Behinderte, etc.) stellen einen zu hohen Kostenfaktor dar und werden gar nicht erst aufgenommen, oder man entledigt sich dieser Gruppen. Blicken Sie nach Amerika, ins gelobte Land der libertären Gemeinwohlhasser. Wer so leben will, nur zu alles Gute und auf nimmer Wiedersehen. Ich will das nicht und jeder halbwegs intelligente Mensch auch nicht! Nicht DIE Politiker zerstören unsere Welt, sondern die ewige Gier vieler Menschen nach mehr – in einer Welt mit endlichen Ressourcen.

          Denken Sie mal darüber nach Baudimont, aber Sie als Fanatiker der freien Marktes und der absoluten Freiheit sind dazu wohl eher nicht fähig.

          • Baudimont

            Lieber Herr Thomas Leigsnering,
            Sie sagen, und Sie wissen also nicht.
            ZUERST Amerika is nicht gelobte Land der libertären:
            Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012 Stimmen (0,4 %) Gary E. Johnson & James P. Gray (1.275.821 (0,99 %)) …
            Libertäre = wirtschaftliche und individuelle Freiheit wie z. B. Neuseeland.
            „Mitte des 19. Jahrhunderts wurde unter Libertarismus (libertarianism) in England die philosophische Auffassung von der Willensfreiheit verstanden.[8] Die erste politische Verwendung des Ausdrucks „libertär“ stammt von dem Anarchisten Joseph Déjacque, der den französischen Ausdruck libertaire 1857…“ Libertarismus (Wikipedia)
            Albert Einstein hat gesagt:
            „Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit der Menschen. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht so sicher.“
            Sind Politikern keine Menschen ?

          • „Der Markt, was auch immer das sein soll, regelt nur eines, und dass ist die Gewinnmaximierung.“

            Wie soll das bitte gehen? Der Markt sorgt dafür, daß sich Angebot und Nachfrage treffen. Ein Unternehmen mag die Maximierung seines Gewinns anstreben, das gelingt aber nur, wenn es eine seine Kunden zufriedenstellende Lösung anbietet.

        • Joseph Meyer

          Werte Frau Baudimont,

          ganz offensichtlich sind Sie über die verschiedenen Problemfelder im Gesundheitswesen nicht genügend informiert, um hier fundiert diskutieren zu können…sorry!

          In Ihrem statement widersprechen Sie Sich mehrfach: „Auf kostenlose Untersuchungen, im Roman, zugegeben durch einen verbrecherischen Doktor, fallen die Mitbürger herein und lassen sich gesund ins Krankenbett legen“. Idem aber heute und ganz real: Durch die Panikmache der (privaten!) WHO mit einer angeblichen Schweinegrippe-Pandemie, lassen sich Millionen Bürger unnötig einen gefährlichen Impfstoff injizieren, bzw. nehmen unwirksame und gefährliche Medikamente ein – und die jeweiligen Pharma-Unternehmen machen damit Milliarden Profite! Desgleichen Milliarden Profite mit unwirksamen und nebenwirkungsträchtigen Lipidsenkern, mit Beruhigungstabletten die in die Abhängigkeit führen, usw., usw.

          Vorsicht: Damit leugne ich nicht, dass viele Medikamente wirksam und segensreich sind!

          Aber, der freie Markt, bzw. die Profitjagd des egoistischen Menschen, macht auch vor der Gesundheit der eigenen Rasse nicht halt. Siehe beispielhaft die Zigarettenindustrie, welche über 4 Jahrzehnte gelogen und geleugnet hat, dass Rauchen zu Lungenkrebs führt oder dass Passivrauchen gefährlich ist.

          Und warum glauben Sie wohl, dass so wenig vorbeugende Maßnahmen propagiert werden, auch von den Massenmedien?

          • Baudimont

            Werter Herr Meyer,

            Wieso verordnet ihr der Mehrheit der Menschen eine Zwangsversicherung, Krankenversicherung, mit schlechteren Konditionen, …zahlreichen Einschränkungen, (keinen freien Arztwahl, kein naturheilkundlicher Therapien wie z.B. anthroposophische Medizin…)

            Typisch von den Politikern, mit staatlichen Zwang die Menschen zu „beglücken“ Mit der Pflicht, dass jeder sich versichern muss, kommt auch eine Strafbestimmung, Strafdrohung !
            Menschen wollen von Natur aus zu keinem Kollektiv gezwungen werden und immer drüber entscheiden können, ob sie etwas mitmachen oder nicht.
            „Freie Marktwirtschat“ ist für ein Gesundheitssystem die die Privilegierung von Pharmaindustrie beendet.
            Der freie Markt neutralisiert nicht nur den Egoismus der Marktteilnehmer, sondern er verbietet ihnen auch, etwa vorhandene Neidgefühle und Missgunst …
            Im Libertarismus geht es also nicht darum, alle Wirtschaftssubjekte tun zu lassen, was sie gern wollen. Die Freiheit des Marktes besteht zum großen Teil darin, dass der Staat nicht den Markt verzerrt, also eine bestimmte Gruppe bevorzugt. Tut er das, wird aus einem gerechten Verteilungssystem ein ungerechtes. Wenn das Streben nach privatem Reichtum, wie von selbst, den gemeinschaftlichen Wohlstand fördert, ein Staatsmann diesem Streben freien Lauf zu lassen hat.

            • Joseph Meyer

              Sehr geehrte Frau Baudimont,

              Ihr statement „Wenn das Streben nach privatem Reichtum, wie von selbst, den gemeinschaftlichen Wohlstand fördert,..“ erinnert mich fatal an eine Karrikatur: Dort sitzt ein schwergewichtiger Reicher hoch oben auf seinem dicken Schlachtroß, welches gerade den Schwanz hebt und fette Roßäpfel an die arme Menge, die auf dem Boden kniet, abgibt – mit dem Text „Füttert die Reichen, dann fällt auch für die Anderen richtig was ab…

              Leider funktioniert das freie Spiel der Marktkräfte nicht im Monopoly-Spiel, unter den normalen Spiel(Markt)-Bedingungen; um das Spiel in Gang zu halten, muss man sich schon etwas Besonderes d.h. eine andere solidarische Spielweise ausdenken!

              Und dann irren Sie ein weiteres Mal: Nicht der Staat (das sind wir alle) sondern der Markt (die Konzerne) bevorzugt eine bestimmte Gruppe, nämlich DIE Politiker, die ihm zum Spielgewinn, sprich zum Monopol verhelfen.
              Wundert es Sie garnicht, dass immer die gleichen politischen Verdächtigen an der Macht sind? Dass in den politischen Talk-Shows immer die gleichen verdächtigen Experten eingeladen werden? Dass in den Massenmedien alternative Informationen keine Chance haben, usw.

          • Baudimont

            And Herr Meyer,

            “It is amazing that people who think we cannot afford to pay for doctors, hospitals, and medication somehow think that we can afford to pay for doctors, hospitals, medication and a government bureaucracy to administer it.”
            ― Thomas Sowell, Knowledge And Decisions

  2. Réalité

    -Zum wiederholten male ,wieder ein Beispiel von der mangelnden Weitsicht unserer heutigen Politiker!

    -Es ist fast zum Verzweifeln!Solch höchst wichtige Sachen und Probleme einfach zu ignorieren!

    -Andere Beispiele könnte man gerne anfügen!
    Da sind jede Menge alte Gesetze im Umlauf von vor zig Jahren in Sachen Steuern usw.Die schnellstens und schon seit langem unbedingt revidiert werden müssten,weil invers und unproduktiv.

    -Das jetzige Ärtztethema wird schnell zur Katastrophe werden im laufe der kommenden Jahren wenn nicht jetzt und sofort nach Lösungen gesucht wird!

    -Eine ebensolche Katastrophe ist im Anmarsch in Sachen Alters- und Pflegeheime!Bedingt durch das stetige Älter werden der Rentner u Pensionierten sowie das fortwährende Absinken der Neugeburten!

    -Einen Haufen an Regierungen und einen eben solchen an unkompetenten Politikern!

  3. Könnte mich mal jemand aufklären, weshalb es diese Regelung überhaupt gibt? Wieso darf nicht jeder, der erfolgreich alle Voraussetzungen zum Hausarzt erfüllt, auf selbständiger Basis seinen Beruf ausüben?
    Vielleicht sehe ich das ganze gerade zu vereinfacht, aber wenn beispielsweise zu viele Anwälte ausgebildet werden, die nachher nicht mehr genug Arbeit bekommen, fragt da auch keiner mehr nach, oder?

    • Ostbelgien Direkt

      @Frage: DG-Minister Antoniadis hat das System, das sich heute als äußerst problematisch erweist, im PDG erläutert:
      „Auf föderaler Ebene wurden 1997 zur Vergabe der LIKIV-Nummern Quoten eingeführt. Flandern und die Französische Gemeinschaft erhalten seitdem von der Planungskommission ein Kontingent an Nummern, das sie verwalten.
      Während in Flandern eine Aufnahmeprüfung eingeführt wurde, um den Zugang zum Medizinstudium zu beschränken, hat die Französische Gemeinschaft 2008 den Numerus Clausus abgeschafft, um aus Gründen der Chancengerechtigkeit jedem Abiturienten den Zugang zum Medizinstudium zu ermöglichen.
      Seit 2012 gibt es aber ein Teilselektionsverfahren nach den Januarprüfungen im 1. Bachelor Jahr. Wenn der Studierende in dieser Prüfung mit weniger als 40% abschneidet, dann muss er sich neuorientieren oder das erste Studienjahr auf zwei Jahren strecken.
      Aufgrund der hohen Nachfrage hat der Föderalstaat zu allem Überfluss den Universitäten erlaubt, dass sie die verfügbaren Zulassungsnummern zwischen 2008 und 2020 flexibel vergeben dürfen, wodurch die Jahresquote für beliebte Spezialisierungen wie beispielsweise Chirurgie oder Anästhesie seit Jahren in der FG überschritten wurden und dadurch das Kontingent der folgenden Jahren fast aufgebraucht wurde.“

      • Das erklärt aber immer noch nicht warum man dieses System eingeführt hat.
        Und was ist mit den Nummern der nicht mehr praktizierenden Ärzte? Werden die vererbt oder weitergegeben oder vernichtet?
        Darf ein Arzt einen Kollegen unter seiner Nummer in seiner Praxis aufnehmen? Quasi als Angestellten?

  4. stratege

    Nun sind Sozialisten on Namur und Liberale in Brüssel zuständig und was tut die Eupener Mehrheit: sie schimpft mit den Bürgern und sollte eher über ihre Macht -bzw Ideenlosigkeit weinen. Morgen sind es alle aber wieder gute Liberale oder Kameraden.

  5. Für die deutschsprachigen Medizinstudenten gibt es ja immer noch eine Notlösung: Wenn man keine INAMI-Nummer bekommt, das letzte Jahr in Deutschland wiederholen oder wenn möglich direkt die Spezialisierung in Deutschland(oder Frankreich oder sonstwo im Ausland) machen und mit dem ausländischen Diplom wieder nach Belgien kommen. Denn mit nem ausländischen Diplom bekommt man seine INAMI-Nummer ohne weiteres…
    Diskriminierung der eigenen Staatsbürger!

    • R.A. Punzel

      @Medicus: Warum denn in einem von bescheuerten Pseudopolitikern gelenkten Staat zurückkommen? In Deutschland werden Ärzte, zumindest in ländlichen Gegenden, hofiert und können sich richtig entfalten…

  6. Réalité

    -Und Fazit des ganzen:

    -Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!

    -Wenn Menschen ohne Fantasie Luftschlösser bauen,
    enstehen zumeist Reihenhäuser.

    ….ansonsten,Siehe Mischutka hier etwas höher………

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