Gesellschaft

Menschenrechtskommissarin und Botschafter rügen Antisemitismus beim Karneval im flämischen Aalst

23.02.2020, Belgien, Aalst: Mitglieder der Gruppe „De Kalisjekloesjers“ haben sich bei einem Karnevalsumzug als orthodoxe Juden verkleidet. Die Gruppe verneint, dass die Kostüme einen antisemitischen Hintergrund haben. Foto: James Arthur Gekiere/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Die Kommissarin für Menschenrechte des Europarats, Dunja Mijatovic, hat antijüdische Darstellungen im Karneval in der flämischen Stadt Aalst verurteilt.

Tradition und Satire dürfe nicht entmenschlichen, schrieb Mijatovic am Dienstag auf Twitter. „Rassistische und antisemitische Darstellungen und andere hasserfüllte Darstellungsweisen sollten in #AalstCarnival keinen Platz haben.“ Sie forderte Belgien auf, eine starke Haltung einzunehmen, damit solche Veranstaltungen Vorurteile und Stereotype nicht verstärkten.

23.02.2020, Belgien, Aalst: Mitglieder der Gruppe „De Kalisjekloesjers“ stehen bei einem Karnevalsumzug neben einer Attrappe der Klagemauer und haben sich als orthodoxe Juden verkleidet. Die Gruppe verneint, dass die Kostüme einen antisemitischen Hintergrund haben. Foto: James Arthur Gekiere/BELGA/dpa

Mijatovic reagierte damit auf Karnevalisten in der flämischen Stadt Aalst, die sich am Sonntag zum wiederholten Male als orthodoxe Juden verkleidet und beim traditionellen Straßenkarneval unter anderem Karikaturen orthodoxer Juden mit Goldbarren gezeigt hatten.

Schon im vergangenen Jahr gab es Kritik an der Parade. Wegen wiederkehrender rassistischer und judenfeindlicher Darstellungen wurde dem Aalster Karneval 2019 sein Status als Weltkulturerbe aberkannt.

Am Montag hatte sich der deutsche Botschafter in Belgien, Martin Kotthaus, in die Diskussion um die antijüdischen Darstellungen im Karneval in der ostflämischen Stadt Aalst eingeschaltet.

„Karneval ist auf der ganzen Welt ein verbindendes Fest“, erklärte Botschafter Kotthaus am Montag auf Twitter. Auch „der Spott über Obrigkeiten und Institutionen“ gehöre dazu. „Die Grenzen müssen aber da sein, wo die Lehren aus der Geschichte ignoriert werden“, schrieb der Diplomat.

23.02.2020, Belgien, Aalst: Karikaturen orthodoxer Juden hängen an einem Umzugswagen der Karnevalsgruppe „Vismooil’n“. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Die Grenzen „müssen da liegen, wo Symbole und Bilder aus dem Holocaust, dem schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das von Nazi-Deutschland ausging, im Karneval auftauchen und gebraucht werden“, heißt es in der Mitteilung weiter.

„Die Meinungsfreiheit muss ihre Grenze da finden, wo Minderheiten verhöhnt und verletzt werden“, meinte der deutsche Botschafter.

Judenfeindliche Darstellungen beim Karneval in Aalst waren auch auf Kritik bei der EU-Kommission gestoßen. Solche Bilder sollten 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz nicht gezeigt werden, erklärten Kommissionssprecher am Montag in Brüssel. Es sei aber Aufgabe der belgischen Behörden, gegebenenfalls dagegen vorzugehen.

„Rechtlich können wir nicht aktiv werden“, sagte Behördensprecherin Dana Spinant. „Politisch ist unsere Position sehr klar“, fügte sie hinzu. Solche Dinge sollten nicht geschehen.

23.02.2020, Belgien, Aalst: Aalsts Bürgermeister Christoph D’Haese spricht bei einer Pressekonferenz im Rahmen des jährlichen Karnevalszuges. D’Haese hatte die Aalster Karnevalisten vor dem Umzug aufgerufen, „nicht um des Verletzens willen zu verletzen“. Foto: James Arthur Gekiere/BELGA/dpa

Schon im vergangenen Jahr gab es Kritik an der Parade, nachdem auf Umzugswagen judenfeindliche Klischees abgebildet waren, wie etwa auf Geldsäcken sitzende Männer mit Schläfenlocken und Hakennasen. Zuvor hatten der israelische Außenminister Israel Katz und einige Europaabgeordnete sich gegen antisemitische und andere Hassbotschaften beim Karneval von Aalst ausgesprochen.

Wegen wiederkehrender rassistischer und judenfeindlicher Darstellungen hat der Aalster Karneval 2019 seinen Status als Weltkulturerbe eingebüßt. Am Sonntag waren auch Karnevalisten zu sehen, die als „UNESCO“ verkleidet den Umzug begleiteten.

Aalsts Bürgermeister Christoph D’Haese (N-VA) hatte die Anwohner vor dem Umzug am Sonntag aufgerufen, „nicht um des Verletzens willen zu verletzen“. Gegenüber der flämischen Zeitung „Het Laatste Nieuws“ sagte er, Karneval sei „ein spezieller Kontext“ und „Humor eine wichtige Äußerung in einer freien Gesellschaft“. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

102 Antworten auf “Menschenrechtskommissarin und Botschafter rügen Antisemitismus beim Karneval im flämischen Aalst”

  1. Peer van Daalen

    BlaBlaBla … ! Lasst Euch nichts gefallen … ! Wir sind (noch) freie Bürgerinnen und Bürger in einem (noch) freien Land und im Karneval sowieso …

    Und so > https://www.br.de/themen/bayern/inhalt/kult-und-brauch/purim-judentum-losfest104~_v-img__16__9__xl_-d31c35f8186ebeb80b0cd843a7c267a0e0c81647.jpg?version=de6b8 < feiern die jüdischen Menschen in Israel ihren Karneval, der dort Purim genannt wird.

    Quelle: https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/gesellschaft/2017/03/10/juden-feiern-purim/

    Sieht auch ziemlich wüst aus!

    Gibt es eigentlich AchGott-Kostüme? In diesem Sinne Öüpe Alav und LeChaim …

    • Thies Eisele

      Lieber Peer Van Daalen,

      „nicht alles, was betrunken wankt, ist ein Vergleich“, sage ich. Feiernde und betrunkene Juden in traditioneller Kleidung sind nur das: Feiernde, Betrunkene Menschen in (ihrer eigenen!).
      Menschen, die im Karneval ein aufwendiges Gruppenkostüm entwickeln und anfertigen, und sich dabei dafür entscheiden ein eindeutig jüdisches Aussehen mit Elementen von Insekten zu kombinieren, bedient sich ganz klar des antisemitischen Bildes der „Juden als Weltparasit“. Was will mir so ein „Karnevalist“ sagen? Dass er allerbestenfalls ein sensationsgeiler Provokateur ohne Feingefühl ist, oder doch ein verkappter Nazi, der Opas Propagandamaterial aus dem Krieg widerkäut?

      • Liebe(r) Thies Eisele, was du als antisemitisches Bild empfindest, ist nur der Karnavalist der den Juden darstellt als „Klaagmier“ heisst „Klage-Ameise“ wobei „Klaagmier“ als Flämisches Dialekt für „Klaagmuur“ übersetzt Klagemauer. Somit hat dies seine Richtigkeit, und setzt es alle Gegner eine Pappnase!

  2. Friedrich Meier

    Was darf man im Karneval zum Thema machen?
    Juden?
    Araber?
    Indianer?
    Schwule und Lespen?
    Afrikaner und Schwarze?
    Frauen und Blondinen?
    Priester, Nonnen und Mönche?
    Politiker?
    Leute die im Knast sitzen?
    Alle sind Minderheiten, könnten sich rassistisch, religiös oder Geschlechtsspezifisch beleidigt fühlen oder sonstwie auf den Schlips getretenf fühlen. ?

  3. Zaungast

    Richtig, Karneval ist nur Spaß, und Spaß muss bekanntlich sein.
    Zum Totlachen aber auch, diese Karikaturen von „Ostjuden“ im Aalster Karnevalsumzug.
    An was erinnern diese Physiognomien doch gleich noch?
    Vielleicht an das hier:
    https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/abgestempelt_Lehrermaterial_mit_Loesungshinweisen.pdf
    Besonders die Abbildung auf Seite 6, diese Ähnlichkeit im „Outfit“
    Auch Seite 8, zum Umwerfen komisch, diese Nasen, diese Lippen,
    Zum Totlachen eben. Drauf ein dreifach donnerndes Alaaf!

    https://www.vrt.be/vrtnws/nl/2019/12/13/unesco-schrapt-aalst-carnaval-van-lijst-immaterieel-erfgoed/
    Aber was schert das die Aalster? Die wollen ihren Spaß haben und verbitten sich jede Kritik. Recht so!

      • Zaungast

        Die Bärte, Kopfbedeckungen und Geldsäcke auch?
        Magerer, sehr magerer Rechtfertigungsversuch…
        Was soll denn dieser „Spott“ oder diese „Satire“ – so der Aalster Bürgermeister – eigentlich aussagen?
        Wen verspottet man da? Die „Ostjuden“?
        Aber wenn über alles Witze gemacht werden darf, könnte man in Aalst ja dieses Jahr das Thema erweitern: Wagen als KZ mit Stacheldraht, darauf die gleichen „recycelten“ Köpfe in blaugrau gestreifter Kluft, schwarz gekleidete Wachmannschaft und weiter Gefangene als Fußgruppe?
        Warum nicht? Die Anerkennung als Weltkulturerbe ist eh hin. Oder wäre das doch ein wenig zu viel „Spott“?

        • Wurden da nicht schon mal als SS Männer Verkleidete mit Politikerköpfen gezeigt? Wo blieb der Aufschrei der linken Gutmenschen? Wenn die Linke doch immer wieder Nazi Nazi schreit muss man sich auch nicht beschweren wenn mal welche (und ihre Opfer) dargestellt werden, oder?
          Schon komisch dass sich die Linken immer so aufregen, liegt wahrscheinlich daran dass die eine spezielle Bindung zu den Nazis hatten, oder?

          • @Joseph…Sie schreiben ziemlich wirr. Fühlen Sie sich denn angesprochen wenn die Linken Nazi rufen? Nein? Wieso dann der sinnlose Kommentar? Oder etwa doch? Dann wäre der Kommentar wenigstens halbwegs nachvollziehbar.

  4. Streichers Erben

    Diese Karnevalswagen sind ein Tabubruch ohnegleichen, sie erinnern an die antijüdischen Wagen des Kölner Karnevals in den 1930ziger Jahren. Die Macher der Wagen haben sich wohl an Julius Streichers Hetzblatt, Der Stürmer orientiert. Wo ist hier der Staatsanwalt, wenn das ohne Folgen bleibt ist es Staats und Justizversagen. Ein erbärmliches Land das sowas erlaubt, ohne Regierung und Würde.

  5. Im (Aalster) Karneval wird sich über alles und jeden lustig gemacht. Über Juden, Araber, Russen, Belgier, Amerikaner, Engländer, Australier, Afrikaner, Chinesen, Indianer, Cowboys, über Männer mit und ohne Bart, über Frauen mit und ohne Brüste, über Politiker, Polizisten, Bauarbeiter, Schornsteinfeger, usw usw. Wer das nicht erträgt sollte sich im Keller verkriechen.

    • Zaungast

      Wenn Sie, um sich zu amüsieren, antisemitische Stereotype aus vergangenen unseligen Zeiten brauchen, dann sind Sie zu bedauern.
      Aber bitte, dann sollten Sie wirklich das weiter oben schon Verlinkte mal lesen:
      https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/abgestempelt_Lehrermaterial_mit_Loesungshinweisen.pdf
      Da haben Sie bis Aschermittwoch was zu lachen. Vielleicht können Sie bis dahin auch mal erklären, was an diesen „Ostjuden“ denn nun „Satire“ oder „Spott“ sein soll, „den man ertragen muss“.
      Inzwischen gehe ich schon mal in den Keller, wie Sie mir so schön anraten. Alaaf!

      • Also, nochmals für die die schwer begreifen: die gezeigten Wagen und Figuren im Aalster Karneval wurden von UNIA (falls Sie nicht wissen was und wer das ist, bitte googeln) untersucht und es wurde KEIN Verstoss gegen die belgischen Rassismus-Gesetze festgestellt. Was da gezeigt wurde ist erlaubt. Wenn Ihnen unsere Gesetze und Bräuche nicht gefallen, bleiben Sie im Keller.

  6. Frittewelsch

    Aalst, die Weltstadt.

    Streisand-Effekt und so. Wenn jeder den Mund halten würde, anstatt immer die Aufmerksamkeit darauf zu steuern, würde alsbald keiner dem Aalster Karneval mehr Beachtung schenken.

  7. Walter Keutgen

    Also eigentlich ist das ganz einfach. Besagter Wagen ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Wird sie nicht spontan tätig, kann man Anzeige erstatten. Der Karneval braucht dafür nicht verboten zu werden.

    • Auch für Sie Herr Keutgen : Staatsanwaltschaft und UNIA haben die Vorgänge untersucht und keinerlei Verstoss gegen Rassismus- oder andere Gesetze feststellen können. Karneval ist halt eben oft Satire, Karrikatur, Übertreibung, usw. Einen Juden darzustellen mit seinen Zöpfen, seinem Hut und Gewand und wie er auf einer Kiste Gold sitzt ist kein Rassismus. Und dicke Nasen haben im Aalster Karnevalszug alle.

  8. Streichers Erben

    Gierige und schmierige jüdische Spekulanten und Geschäftemacher raffen das Vermögen, hart arbeitender nicht jüdischer Mitbürger, damit sie ohne sich selbst groß anzustrengen, in Saus und Braus leben können. Nichts anderes verdeutlicht dieser schändliche Karnevalswagen, 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, wo dieser abstruse Wahn der mit solchen Motiven seinen Anfang nahm, das größte Verbrechen in der Menschheitsgeschichte herbeiführte.

  9. Kartoffel

    Jaja, die armen verfolgten Aalster Antisemiten, die gar nicht wissen, dass sie Antisemiten sind – der Unterschied zum Berliner und Hamburger aus den 30ger Jahren des letzten Jahrhunders ist gar nicht so gross. In diesem Leben muss ich zum Glück nicht nach Aalst. Aber in D. ist das Städtchen auch bekannt: https://taz.de/Antisemitismus-im-Karneval/!5661310&s=aalst/ . Und „praktische“ Anregungen zum nächsten Karnevalszug kann man sich ja hier holen…: https://www.kölner-karneval.de/historie-koelner-karneval/nationalsozialismus. Und feiern werde ich künftig wohl eher beim CSD in Tel Aviv.

  10. Zaungast

    Wie man in der flämischen Presse lesen kann, werden die Aalster die umstrittenen Figuren dieses Jahr wieder verwenden, dazu noch Karikaturen, von Schwarzen, Asiaten, Homosexuellen und … Deutschen. aber anscheinend nicht von Arabern. Sie fehlen jedenfalls in der Aufzählung.
    Man will auch noch extra draufsatteln:
    „De losse carnavalsgroepen durven vaak nog verder te gaan. Het is nog koffiedik kijken hoe zij zich zullen verkleden, maar de joodse pruiken en attributen verkopen in de carnavalswinkels alvast als zoete broodjes.“
    Verkaufen sich wie warme Brötchen…
    “ Sommige groepen hebben al een praalwagen klaar met daarop een klaagmuur, andere met joden met wipneuzen en lange tenen, zo tekende De Standaard op. De verkoop van hoeden met pijpenkrullen in carnavalswinkels zou pieken, er zouden ook jodensterren zijn in de stadskleuren.“
    Gut fürs Geschäft mit Scherzartikeln.
    Dabei st der tolle, farbenfrohe Aalster Karneval keineswegs rassistisch gefärbt, wie man auf den vielen Fotos aus den vorigen Jahren ersehen kann.
    Aber man denkt sich sicher: „Ist der Ruf erst ruiniert (Anerkennung als Weltkulturerbe weg, negative Publicity für Aalst, Flandern und Belgien), lebt es sich ganz ungeniert.“
    Frage: Warum hat man sich eigentlich so darum bemüht, Weltkulturerbe der UNESCO zu werden, wenn man diesen Titel so leichtfertig verspielt?
    Zuletzt wurde 2009 das Elbtal bei Dresden aus der Liste gestrichen wegen der neuen Brücke.

  11. Neuyorker Belgier

    Ich sehe keine Figuren auf dem Wagen, die Israelis darstellen. Ich sehe Figuren, die durch ihre Stilisierung in Haartracht und Kleidung als Mitglieder der Sekte der Chassiden zu erkennen sind. Diese treten in Belgien in der Region Antwerpen äußerlich erkennbar durch ihr freiwilligen Tragen dieser Tracht als geschlossene Gruppe auf. Dieses ist eine i n n e r b e l g i s c h e Angelegenheit und durch die kontextuelle Erkennbarkeit als satirische Überspitzung in Belgien gesetzeskonform.

  12. Zaungast

    Danke, ‚Kartoffel‘, für den taz-Artikel, der auch die Hintergründe beleuchtet.
    Noch was dazu: Der Bürgermeister, Christoph D’Haese wechselte von der VLD zur N-VA.
    (Wahlen zum Stadtrat: N-VA 33%, VB 17%)
    Bei den letzten Wahlen zum flämischen Parlament erhielt der VB im Kanton Aalst 26% der Stimmen, 18% mehr als 2014 und wurde damit stärkste Partei knapp vor der N-VA mit 25%.

    Für ‚Joseph‘: In diesem taz-Artikel steht auch: „Tatsächlich sorgte er schon 2013 für Empörung, als eine andere Gruppe in Nazi-Uniformen herumlief, mit „Zyklon B“-Dosen in der Hand – als Anspielung auf die rechte Stadtregierung.“
    Das meinten Sie wohl mit weiter oben: Wo blieb der Aufschrei der linken Gutmenschen?
    Der kam auch schon damals: https://www.knack.be/nieuws/belgie/stad-aalst-betreurt-ss-va-incident-tijdens-carnaval/article-normal-87094.html?cookie_check=1582277019
    Und „Zyklon-B“: ‚Joseph‘, waren Sie schon mal in einem ehemaligen KZ? Etwa in Natzweiler-Struthof im sonst so malerischen Elsass? Das ist auch heute noch so beklemmend, dass sich jeder Spott damit verbietet, ob er nun gegen die Juden oder die N-VA gerichtet ist.

    „Einen Juden darzustellen mit seinen Zöpfen, seinem Hut und Gewand und wie er auf einer Kiste Gold sitzt ist kein Rassismus.“ Wirklich nicht? Bedient aber perfekt antisemitische Klischees, so wie in dem Meisterwerk (ohne Ironie!) der Goebbelsschen Propaganda „Jud Süss“ (Googeln Sie mal!)
    Mit Karikaturen und Klischees fing alles an, es war damals, etwa im Kölner Karneval, „ja auch kein Rassismus“, nicht wahr?
    Amüsieren Sie sich weiter so, wenn Sie es nicht anders können.

    • Zu den KZ’s : ich habe wohl eine Handvoll besucht, darunter Dachau und Ausschwitz und hatte das Glück mich in Ausschwitz stundenlang mit einem ehemaligen Insassen (einem polnischen Juden) unterhalten zu dürfen. Ich habe ausserdem sehr viel Dokumentation sowohl über die Nazis, die SS und die KZ’s in meinem Besitz und gelesen, bzw gesehen.
      Ihre Verbindung vom Karneval von Aalst zum Holocaust ist einfach lächerlich. Ein sich moralisch überlegen Fühlender glaubt wohl wieder jeden und alles belehren zu müssen.
      In Ausschwitz liegen Zimmer voll mit Brillen von Ermordeten, sind Sie auch gegen die Brillensammlung für Afrika weil dies an den Holocaust erinnert?
      Die Menschen wurden mit Zügen nach Ausschwitz gebracht, sind Sie auch gegen alle Arten von Zügen, von Schienen, von Güterwagen – weil das Sie an den Holocaust erinnert? Sind Sie gegen die Totenköpfe auf Gräbern (Totenkopf SS), gegen den Spruch „Gott mit uns“, gegen Uniformen, schwarze Stiefel, usw usw?
      Man muss nicht etwas suchen wo nichts ist. Die Darstellungen im (Aalster) Karneval rufen weder zu Hass noch Rassismus noch zu sonst etwas auf.
      Gehen Sie zurück in den Keller und bleiben Sie ruhig dort.

      • Zaungast

        Lieber ‚Joseph‘, die Beispiel, die Sie da anführen, sind vollendeter Unsinn, und das wissen Sie auch: Brillen für Afrika (Sie haben die Schuhe und die Koffer vergessen, die da liegen), Züge (Sie haben die Lastwagen vergessen), Totenköpfe auf Gräbern (???), „Gott mit uns“? Ja, das war eine Blasphemie, aber nicht spezifisch nazistisch, es prangte schon 1847 auf den Koppelschlössern preußischer Soldaten. Haben wir noch was?

        „Man muss nicht etwas suchen wo nichts ist.“
        Aber da ist was, genügend andere haben da was gesehen. So Bart Somers (Sie haben den Artikel hier oben gelesen?):
        „Bart Somers, der in den letzten Jahren im In- und Ausland wegen seiner erfolgreichen Integrationspolitik als Bürgermeister von Mechelen von sich reden machte, rief die Verantwortlichen der Stadt Aalst dazu auf, „die Karnevalisten davon zu überzeugen, nicht wieder mit den jüdischen Klischees aufzuwarten.“ Die Narren sollten verantwortungsvoll mit den Gefühlen anderer umgehen, in diesem Fall der Juden.“ Warum, wenn da nichts ist?

        „Die Darstellungen im (Aalster) Karneval rufen weder zu Hass noch Rassismus noch zu sonst etwas auf.“ Wenn dem so ist, zu was sind sie denn eigentlich da? Ich stelle Ihnen die Frage zum dritten Mal. Etwas müssen die Initiatoren sich doch dabei gedacht haben?

        „Ihre Verbindung vom Karneval von Aalst zum Holocaust ist einfach lächerlich.“ So?
        Was haben sich die „Narren“ dabei gedacht, auch noch Ratten ins Spiel zu bringen?
        Juden = Ratten = Ungeziefer = ausrotten, was dann ja auch geschah.
        Wenn das nicht die gewollte Assoziation ist, dann sind die Aalster dümmer als erlaubt.

        Noch was dazu: https://www.wort.lu/de/international/karneval-in-aalst-antisemitische-karikaturen-und-spottlieder-5c7eae20da2cc1784e33f1d4
        Bei den ganzen Reaktionen „sich moralisch überlegen Fühlender, die glauben wohl wieder jeden und alles belehren zu müssen“, bin ich in guter Gesellschaft. Lieber diese Gesellschaft als die der „Narren“ von Aalst.

        Sie dürfen sich aber gerne am Sonntag dort vor Lachen kugeln, wenn Juden und Ratten vorbeiziehen, Kaufen Sie sich Kaftan,, Nase, Schtrejml und Schläfenlocken, aber beeilen Sie sich, anscheinend gehen die weg wie warme Brötchen.

        • Es ist schon auffallend wie Sie alles mit den Nazis in Verbindung bringen. Sie sehen überall Braune und haben einen bornierten Tunnenblick.
          Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den Darstellungen der Vorkriegszeit und dem Aalster Karneval: die Juden in Aalst sind sauber, gut gekleidet, lustig, und winken und singen fröhlich. Das einzige was abstossend ist an den Juden im Aalster Karneval sind die Gedanken und Ideen die so Vögel wie sie herausschreien. Es gibt nichts was die Juden von Aalst mit den Darstellungen der Nazis verbindet. Dicke krumme Nasen und dicke Lippen haben in Aalst auch die Römer, die Priester, die Wickinger, ….
          Bleiben Sie im Keller und dünken Sie sich weiter ihrer moralischen Überlegenheit.

          • Zaungast

            Unser „närrischer“ Karnevalist: „Sie sehen überall Braune“?
            Nein, eher als „stoische Grizzlys“ Verkleidete, aber das sind ja auch Braunbären…
            „bornierten Tunnenblick“? Nicht „verborten“? Würde besser zu „Tunnenblick“ passen, wegen der „Tunnenborung“?

            „Das einzige was abstossend ist an den Juden im Aalster Karneval sind die Gedanken und Ideen die so Vögel wie sie herausschreien.“
            Toller Gedankengang. Also muss doch etwas „Abstoßendes“ an diesen Aalster „Ostjuden“, sein, wenn sie solche „Gedanken und Ideen“ provozieren? Zum Glück nicht bei mir allein, da bin ich also ganz beruhigt.

            „Es gibt nichts was die Juden von Aalst mit den Darstellungen der Nazis verbindet.“
            Nein, wirklich nicht, denn zum Glück sind die Aalster Juden „sauber, gut gekleidet, lustig, und winken und singen fröhlich.“ Die früher dagegen,, die waren wirklich „abstoßend“, zumindest in der Propaganda.
            “ Dicke krumme Nasen und dicke Lippen haben in Aalst auch die Römer, die Priester, die Wickinger, ….
            Ja, die „Wickinger“. Die haben ja auch alle Schläfenlocken und tragen einen runden Pelzhut? Aber zumindest Ratten kannten die auch.

            Zum Schluss: „dünken Sie sich weiter ihrer moralischen Überlegenheit.“
            Ich dünke mich so allerhand. A propos moralisches Überlegenheitsgefühl: So etwas ist Ihnen natürlich völlig fremd? „Moralisches“ auf jeden Fall…

            Kleine Scherze, Sie verstehen doch Spaß? Im Karneval kann man sich bekanntlich über alles lustig machen, Ihren Kommentar inklusive, oder hört bei Ihnen der Spaß da auf?
            Wie dem auch sei, die Aalster jedenfalls werden sich ihren Spaß nicht nehmen lassen, „contre vents et marées“, als altes Seefahrervolk. Wie man liest, wieder mit „Ostjuden“ (und Ratten?), „sauber, gut gekleidet, lustig, fröhlich winkend und singend“.
            Darauf ein donnerndes Alaaf, Helau oder wie auch immer dort gerufen wird.

            • Sie liegen meiner Meinung nach vollkommen richtig mit Ihrer Analyse.

              In Aalst tickt man aber etwas anders. Wer wissen möchte wie, ganz einfach: „torenpoeper“ googeln. Frau Bürgermeisterin wurde wieder gewählt.

              Das Thema heutzutage. Das mit der Aberkennung des Unesco-Status nehmen die persönlich und rennen mit dem Kopf durch die Wand.

  13. Bernstein

    Rassismus ist eine verwerfliche Handlung und Haltung
    Wenn Israel verlangt, dass der Karneval in Aalst verboten wird, sollte Israel auch vor der eigenen Türe kehren und zulassen, dass andere ihre Vorgehensweise in Palestina kritisieren.

    Es werden zu Recht rassistische und antisemitische Äußerungen von europäischen Einwohnern gebrandmarkt.
    Frage: Wie reagiert Europa auf alle rassistischen Anfeindungen durch Nichteuropäer?

  14. Akneverkäufer

    Ich bin ja der Meinung, dass wenn man sich nicht über Randgruppen lustig macht, man sie doch grade erst dadurch so richtig diskriminiert. Auch Juden, Behinderte, Alte, Junge, Schwule, Indianer, Deutsche, Belgier, Wallonen, Holländer, Schwarze, Moslems,… haben doch das Recht, dass man sich über sie lustig machen soll. Denn wenn man das verbieten sollte, da fängt für mich Rassismus doch erst richtig an. Oder wieso sollte man verschiedene Gruppen vom Humor ausschliessen? Sind es z.B. lesbische evangelische schwarze Ostdeutsche oder kleine potente freimaurerische blonde Italiener denn nicht wert, dass man über sie lacht? Das ist nicht fördernd finde ich. Der Eupener lacht ja auch über den Eifeler und umgekehrt, obwohl da auch Moslems leben. Oder soll man die Moslems jetzt davon ausschliessen, nur weil es Moslems sind? Fragen über Fragen. Ein Tag, an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag.

  15. Zaungast

    Noch was für den Karnevalisten ‚Joseph‘:
    „Ihre Verbindung vom Karneval von Aalst zum Holocaust ist einfach lächerlich. Ein sich moralisch überlegen Fühlender glaubt wohl wieder jeden und alles belehren zu müssen.

    Da zitieren wir der Einfachheit halber zwei flämische Politiker, darunter den Parteichef des Aalster Bürgermeisters in einem Artikel vom 13. März 2019. 2019, also vor einem Jahr schon.
    Bart De Wever:
    “De Aalsterse carnavalscultuur is uniek in de wereld, maar deze Joodse karikaturen zijn historisch enorm beladen. Ik begrijp de geschokte reacties binnen de joodse gemeenschap en in het buitenland. Dit valt niet uit te leggen.”
    Deze beelden zijn karikaturen die doen denken aan de zwartste per sich moralisch überlegen Fühlender glaubt wohl wieder jeden und alles belehren zu müssen.iode van ons collectief geheugen. Het is spijtig dat net die beelden in een tijd van toenemend antisemitisme worden gebruikt. Ook al was de intentie zeker niet antisemitisch, dan nog is het jammer dat men zich niet realiseert dat er voor elke boodschap ook een ontvanger is.”

    Wouter Beke:
    “Wij leven in een samenleving die gestoeld is op vrije meningsuiting. Dit wil zeggen dat veel is toegelaten, zeker in het kader van humor en satire.
    Als christendemocraten hechten wij veel belang aan respect. En wat het carnaval in Aalst betreft, denk ik dat daar het schoentje knelt. Het is niet omdat je iets kunt zeggen, onder het mom van meningsuiting en humor, dat je het ook moet doen. Dat is dan geen vorm van censuur, maar wel een vorm van respect: ik weet dat ik iets kan doen of zeggen, maar ik doe het niet, omdat ik er mensen mee kwets.
    Mocht iedereen deze leidraad hanteren, ik denk dat onze wereld er heel wat mooier zou uitzien.”
    ( https://joodsactueel.be/2019/03/13/partijvoorzitters-kraken-jodenstoet-aalst-carnaval-af-bart-de-wever-dit-valt-niet-uit-te-leggen/ )

    Aber die zwei „dünken sich“ sicher auch „ihrer moralischen Überlegenheit“ und haben keinen Sinn für Spott und Satire.
    Mit Humor hat das sowieso nichts zu tun: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“
    Soll ich die beiden zu mir in den Keller bitten?

    • Die Aussagen der zwei Zitierten sind auf alle Fälle sehr viel nuancierter als die Ihrigen. Ich lese beim besten Willen keine Vorwürfe von Rassismus oder Verweise auf Verharmlosung des Holocausts. Sie etwa?

      • Zaungast

        Nun ja, lieber ‚Joseph‘, dafür sind es ja auch Politiker, da gibt man sich diplomatischer, wobei De Wever noch die klarsten Worte findet.
        Parteikollegen und Koalitionsfreunde geht man nun mal nicht frontal an.
        Da ich kein Politiker bin, darf ich mich ungeschminkt (!) ausdrücken, wie andere hier übrigens auch, lesen Sie mal nach.

        Die Kritik ist aber unüberhörbar, für den, der lesen kann:
        „deze Joodse karikaturen zijn historisch enorm beladen.“
        Womit denn?
        Deze beelden zijn karikaturen die doen denken aan de zwartste periode van ons collectief geheugen.
        An welche schwärzeste Periode denkt er wohl?

        Das Ganze spielt sich natürlich nicht im luftleeren Raum ab. Auch in Belgien sind Antisemitismus und Rassismus auf dem Vormarsch. Was früher undenkbar schien, wird heute beklatscht.

        Aber fahren Sie nach Aalst und amüsieren Sie sich…
        „Jedem das Seine“ hieß es mal in den schwärzesten Zeiten…
        Ich setze mir eine rote Clownsnase auf und gehe mit den Enkeln in den Keller. Dort kann man wunderbar Karneval feiern.

        Alaaf und Helau bis Aschermittwoch!
        Bis dahin haben Sie sicher auch eine Antwort auf die Frage gefunden, was der bewusste Wagen denn nun ausdrücken sollte. Jeder Spott und jede Karikatur hat doch eine tiefere Bedeutung.

        • Wieso soll ich Antwort geben auf die Bedeutung eines Aalster Karnevalswagen? Fragen Sie doch selbst nach, googeln Sie oder fahren Sie nach Aalst. Sie sollten allerdings vorher das Aalster Dialekt lernen, sonst stören Sie sich auch noch an die diesjährigen Ameisen.

  16. Friedrich Meyer

    War in Deutschland schon jemand gegen Antisemiten eingestellt, bevor die AfD bekannt wurde. Wahrscheinlich nicht ?!
    Wie sonst ist der Erfolg von Vater Abraham in den Siebziger Jahren zu erklären?
    Für eine Karnevals-Nummer schrieb jemand den Titel Vader Abraham had zeven zonen („Vater Abraham hatte sieben Söhne“). In einer Verkleidung wie die biblische Figur Abraham hatte der Komponist Erfolg mit diesem Lied.
    Später schrieb er „Das Lied der Schlümpfe“ und das Lied wurde auch in Verkleidung als Abraham mehrfach die Nummer 1 der ZDF Hitparade.
    So müssten alle Liebhaber von Schlagern damals Antisemiten gewesen sein !!!
    Man kann auch Probleme sehen, wo keine sind. Oder hat Israel damals auch probiert die ZDF Hitparade zu verbieten?

  17. Karli Dall

    „Deutschlands Botschafter in Belgien verurteilt die antijüdischen Darstellungen im Karneval von Aalst.“

    Einmischung in die Inneren Angelegenheiten eines Landes.
    Soll besser ein Bier trinken und still sein.

  18. Es ist nicht die Tatsache dass Juden dargestellt wurden welche mich ärgert, es ist die Art und Weise.
    Juden mit Insektenhinterteilen darzustellen ist zb menschenverachtend, fiese Fratezn ebenfalls. Löckchen und Bärte sind harmlos, sind es doch alltägliche Dinge des jüdischen Lebens.
    Allerdings ist es schon so, dass Juden sehr sensibel auf alles reagieren, was sie darstellt oder kritisiert, selbst aber weitaus weniger kritisch in ihrer Haltung gegenüber den Palätinensern sind.

    • Sehen Sie lieber Pierre, es ist nicht so einfach. Die Aalster spotten über die Juden die sich über den Karneval in Aalst beklagen. Beklagen – wie Klagemauer. Klagemauer auf Aalster Dialekt ist Klauchmier. Mieren sind aber auch Ameisen, daher die klagenden Ameisen an der Klagemauer. Spott ja, Fratzen und menschenverachtend nein. In einigen ausländischen Medien wurden die Ameisen bereits zu Kakerlaken. So schnell geht das mit den lieben Gutmenschen. Manche sehen halt was sie sehen wollen.

      • Frittewelsch

        Letztes Jahr hatte es ja auch schon eine gezieltere Anspielung, die wurden dann auch zwecks der Empörung ignoriert.

        Schöne neue Welt. Wer sich am Heiligsten darstellen kann, der ist der Beste.

  19. Bis nächstes Jahr

    Freue mich auf nächstes Jahr. Vielleicht flämische und wallonische Politiker, die einen Berg Goldmünzen schaufeln, oben d’rauf sitzen lachende Ostbelgier mit kleinem Oberlippenbart ? Wäre gespannt auf die Kommentare …

  20. Eigentlich ging es in dem OD-Artikel ja um das Statement des Deutschen Botschafters beim Königreich Belgien. Ich frage mich, was in Martin Kotthaus umgeht, wenn er all diese Kommentare liest (abgesehen von den etwas reflektierteren). Er ist ein netter Mensch und trägt der kleinen deutschsprachigen Minderheit in Belgien ein warmes Herz zu. Das ging jedenfalls aus seinem Besuch im April 2019 hervor. Man kann annehmen, dass sich ihm nun die Haare sträuben. Noch eine Anmerkung zur allgemeinen Aufklärung: (Orthodoxe) Juden sind keine „Rasse“; Antisemitismus ist also etwas anderes als Rassismus, was hier ständig durcheinandergeworfen wird.

    • Jockel F.

      Das sehen die Juden dummerweise etwas anders. Das (orthodoxe) Judentum betrachtet sich nämlich mitnichten nur als Religion. Auserwähltes Volk, Abstammungsprinzip und so. Können Sie alles nachlesen. Außerdem, Hakennasen als angeblich rassisches Merkmal empfinden Sie als nicht rassistisch? Den intellektuellen Spagat muss man mal hinkriegen.
      Hat ihr warmherzigen Kumpel Martin eigentlich auch eine Protestnote an sein Staatsoberhaupt geschickt, als jenes dem iranischen Regime zu 40 Jahren Frauenversklaven, Judenhass, Schwulenmord und sonstigem Terror gratulierte? Oder war dazu die Brieftasche dem warmen Herzen zu nahe?
      Antisemitismus, Teuerste, richtet sich übrigens gegen die semitischen Völker und ist somit sehr wohl Rassismus. Dass der Begriff seit den 70ern so populär geworden ist, liegt in erster Linie daran, dass die Linken lieber Israel als die Juden hassen. Judenhasser gibt es nur rechts, links nennt man die Israelkritiker.
      Als Antisemit kann man denn auch noch Augstein werden, was als anerkannter Judenhasser schwierig werden dürfte.

      @ Kein Eupener
      Da haben Sie dann mal was ganz Unkryptisches. Viel Spaß.

  21. Echter Klobalismus

    In Belgien lachen die Flamen über die Wallonen, die Wallonen über die Deutschsprachigen, die Deutschsprachigen über die Flamen und die Wallonne, die auch mal gegen die Brüsseler wettern, die von den Franzosen verspottet werden, die sich über die Pariser lustig machen, die die ganze Welt verspotten.
    Alors, où est le puta… de problème? Meine Güte…

    • Sie haben recht, aber es kommt noch besser. Im Aalster Karneval laufen heute die Männer als „Vuil Jeanetten“ durch die Stadt. Männer karikatural als Frauen verkleidet. Angriff auf die holde Weiblichkeit? Angriff auf die Holibi-Gemeinschaft? Die laufen und feiern fröhlich mit, schlimm aber auch.

  22. Ergänzung: Überall in der Welt, von Jerusalem bis New York, sind die chassidischen Gemeinschaften verarmt. NIcht zuletzt in Antwerpen, seitdem die Diamantenindustrie abgewandert ist. Die Klischees vom hässlichen orthodoxen Juden, der auf Geldbeuteln sitzt, stammen aus der Vorkriegszeit, also aus der Hitler-Ära. Ist das wirklich lustig? Da lache ich doch lieber über Flamen, Wallonen, Ostbelgier, Deutsche, Franzosen oder Briten!

    • Ist es nicht so dass diese Klischees schon vor den Nazi’s von der katholischen Kirche gebraucht wurden? Damals wurden sie gebraucht um die Juden lächerlich zu machen und sie als minderwertig darzustellen. Diese Absicht gibt es im Aalster Karneval nicht.

  23. Friedrich Meier

    Während einer Büttenrede in der Eifel lachen die Besucher über einen Witz, worin ein Bus in den See stürzt und 30 Insassen, die allesamt aus Sank Vith stammen, ertrinken, . Der Busfahrer, als einziger Überlebender spricht von einer Tragödie, weil der Bus auch 50 Sank Vither hätte transportieren können.
    Ist das auch Rassismus?

    Wenn jetzt Juden im Bus gessen hätten oder Indianer oder Schwule oder Schwarze oder Blondinen ???!

    KHL müsste sofort, bei der Menscherechtskommission ein verbot des Eifeler Karnevals erwirken!!!

  24. Alfons van Compernolle

    Waren da auch nicht noch Teilnehmer in „SS-Uniformen“ mit roter Armbinde und NVA Aufdruck ??
    Unmoeglich derartiges zur Teilnahme am Karneval zu erlauben!!!!
    Auch die sogenannten „Judenkoepfe“ zum Karneval sind mehr als nur bedenklich zumal bei den heutigen rechtsextremen Ereignissen mit vielen Opfern ! Das haette man besser sein gelassen !

  25. #Alfonso
    Jetzt ist erst mal Ruhe auf den Strassen für lange Zeit – wenn nicht die Aktivisten und Schulschwänzer kommen.
    Regen Sie sich nicht auf, Alfonso, essen heute mal einen sauren Hering und entspannen sich. Schönen Tag.

    • Alfons van Compernolle

      Ich rege mich nicht mehr so schnell auf, auch jetzt nicht ! Anmerkung: „sauren Hering“ ist nicht mein Ding !! Ich wundere mich nur ueber auch im Karneval zunehmende Geschmacklosigkeit !

  26. Ich Joseph nur Recht geben, was hat dass als Orthodoxe Jude verkleidet mit Antisemitismus zu tun. Wenn ich Karneval als Chinese ,Zigeuner, Eskimo oder Scheich verkleidet bin ist das Antisemitismus. Solange ich nicht als Nazi oder als KZ Häftling verkleidet bin ist alles ok.

    • Das Problem ist, dass man mit solchen Sachen schlafende Hunde aufweckt. Die schlafenden Hunde sind in diesem Fall Menschen, die andere Menschen, die anders als sie selbst sind, nicht mögen. Daraus entsteht bei gewissen Zeitgenossen noch mehr Fremdenhass als ohnehin.

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