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Aktion 11.11.11 startet am Donnerstag: Multi-Krisen verschärfen Ungleichheiten

V.l.n.r.: Claire Guffens (Miteinander Teilen), Anne Lecomte (CNCD-11.11.11 – Lüttich), DG-Minister Antonios Antoniadis und Yéléna Mackowiak (Pressesprecherin CNCD-11.11.11). Foto: Linda Zwartbol - Kabinett Antoniadis

Die große Spendenaktion 11.11.11 startet an diesem Donnerstag in der DG. Das zentrale Thema der Aktion sind in diesem Jahr die vielen Krisen und die damit verbundene Vergrößerung der Ungleichheiten.

In der DG kann Miteinander Teilen als Koordinationsstelle bei der Aktion wieder auf die Hilfe von vielen Freiwilligen bauen.
Während zehn Tagen geht es vom 3. bis zum 13. November in Ostbelgien und im ganzen Inland um die internationale Solidarität. Die DG-Regierung unterstützt die Spendensammlung mit einer Summe von 7.500 Euro.

„Wir beschäftigen uns zwar gerade sehr viel mit uns selbst und den Multi-Krisen, in Ostbelgien, in Belgien und in ganz Europa. Wir dürfen aber – bei den berechtigten Sorgen und Nöten, die uns umtreiben – nicht vergessen, dass wir in der westlichen Welt immer noch sehr privilegiert sind“, erklärt der für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Minister Antonios Antoniadis (SP) im Rahmen einer Pressekonferenz.

Ein Plakat der Aktion 11.11.11, die an diesem Donnerstag startet. Foto: Linda Zwartbol – Kabinett Antoniadis

„Parallel steigern die Reichen ihre Gewinne in exorbitante Höhen, während gerade die finanziell schwachen Menschen, aber auch die Mittelschicht an Kaufkraft verlieren und um ihre Existenzen bangen müssen.“ Antoniadis fordert deshalb: „Die oberen Zehntausend und die multinationalen Unternehmen müssen mehr Solidarität zeigen und ihren Beitrag beisteuern. Wir müssen hier dringend und entschieden handeln.“

Die diesjährige Kampagne des CNCD 11.11.11, dem Dachverband der in der Entwicklungsarbeit tätigen Vereinigungen in Belgien (u. a. die hiesige Organisation Miteinander Teilen), erlaubt in diesem Zusammenhang erneut den Blick auf die Entwicklungsländer, die unter der Corona-Krise und Putins Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Hunger in der Welt und die Zunahme der „extremen Armut“ (das heißt das Überleben mit weniger als 1,90 Dollar täglich) ganz besonders leiden.

Die wirtschaftlichen Versorgungsketten sind weiter unterbrochen, was zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führte – mit katastrophalen Folgen für Millionen von Menschen. Wäre das noch nicht genug, hat auch der Klimawandel enorme Auswirkungen auf diese Länder des globalen Südens – „ein Thema, das auch leider wieder bei der am 7. November startenden COP-27-Konferenz in Scharm asch-Schaich in Ägypten diskutiert werden wird“, so Antoniadis.

DG-Minister Antonios Antoniadis. Foto: Linda Zwartbol / Kabinett Antoniadis

„Die Lösungen liegen auf der Hand: Es geht um mehr internationale Zusammenarbeit und Solidarität. Ich spreche von der Entwicklungshilfe, der Steuergerechtigkeit, der Klimagerechtigkeit, der Impfstoffgleichheit und der gemeinsamen Nutzung von Patenten… all diese Lösungen werden von der Operation 11.11.11 getragen“, so Anne Lecomte von CNCD 11.11.11.

„Mit dem Verkauf der Produkte möchte Miteinander Teilen als Partner der Operation 11.11.11 unter anderem ein Projekt in Guatemala unterstützen – und zwar die indigene Organisation für integrale Entwicklung COINDI. Ziel von COINDI ist es, die Fähigkeiten der indigenen Gemeinschaften zu stärken, um eine nachhaltige Entwicklung aufzubauen, die die Maya-Kultur berücksichtigt“, erklärte indes die Koordinatorin von Miteinander Teilen, Claire Guffens.

In der DG werden in den kommenden Tagen wieder faire Schokolade sowie Postkarten und Kalender verkauft. Für jeden gespendeten Euro fließen 3 Euro in verschiedene Projekte in über 40 verschiedenen Entwicklungsländern.

Wie in jedem Jahr kann Miteinander Teilen wieder auf freiwillige Helfer zählen wie die Ehrenamtlichen von CNCD-11.11.11, die Patro Mädchen St. Raphaël Eupen, die Chirojugend St. Vith, die Gemeindeschulen in Büllingen, der Terrenhof in St. Vith, der Houtziplou Biomarkt, der BioShop Le Bon Wagon und der Weltladen in Eupen.

Auf der Webseite von Miteinander Teilen www.miteinander.be befindet sich ein Online-Bestellformular. Bestellungen können außerdem unter info@miteinander.be oder 087 55 50 32 mitgeteilt werden. Möglich ist auch eine Spende unter folgender Kontonummer: BE30 0000 0000 1111.

Insgesamt konnten im letzten Jahr dank der Großzügigkeit und Spendenbereitschaft der belgischen Bevölkerung mit über zwei Millionen Euro ein neuer Rekordbetrag erzielt werden.

7 Antworten auf “Aktion 11.11.11 startet am Donnerstag: Multi-Krisen verschärfen Ungleichheiten”

  1. Krisnemanagement

    Glaubt man bei den Hilfsorganisationen wirklich eine gute Gallionsfigur gefunden zu haben? Wer ist Schuld an den weltweiten Schwierigkeiten? Wer ermöglicht Pharmakonzernen Wahnsinnsgewinne? Auf Ostbelgischer Ebene kennen wir den Akteur. Dieses Geld fehlt überall. Deswegen ist der derzeitige sozialistische Minister eine komplette Fehlbesetzung für diese Aktion. Schade für die freiwilligen Helfer.

  2. Werter Herr Minister Antoniadis . Seien Sie doch ein gutes Vorbild und spenden ein Monatsgehalt . Das wäre mehr Wert als nur seinen Namen für einen guten Zweck zur Verfügung zu stellen .

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