Politik

A.R.B.E.I.T. ist das Motto der PFF: Liberale müssen den seit 20 Jahren anhaltenden Abwärtstrend stoppen

Vorstellung der Schwerpunkte der PFF für die neue Sitzungsperiode des PDG (v.l.n.r.): Yves Derwahl, Evelyn Jadin, Gregor Freches, Kattrin Jadin und Frederik Wertz. Foto: Gerd Comouth

Auch die PFF-Fraktion im Parlament der DG hat sich für die neue Sitzungsperiode des PDG einiges vorgenommen. Vor allem müssen die Liberalen es schaffen, den seit 20 Jahren anhaltenden Abwärtstrend in der Wählergunst zu stoppen.

Sechs Buchstaben stehen für das Motto der deutschsprachigen Liberalen zum Beginn der neuen Session des Parlaments der DG. Das Motto lautet A.R.B.E.I.T. Das bedeutet aber nicht, dass sich die PFF, die traditionell die Interessen von Unternehmern und Freiberuflern vertritt, als eine Partei der Arbeit oder der Arbeiter versteht. Vielmehr stehen die sechs Buchstaben von A.R.B.E.I.T. für:

  • A wie Autonomie
  • R wie Raumordnung
  • B wie Beschäftigung
  • E wie Ehrenamt
  • I wie Investition
  • T wie Teilhabe

PFF-Fraktionssprecher Gregor Freches. Foto: Gerd Comouth

Was es mit den einzelnen Buchstaben bzw. Themenbereichen konkret auf sich hat, erläuterten Gregor Freches, Fraktionssprecher der PFF im Parlament der DG, die PFF-Präsidentin und Föderalabgeordnete Kattrin Jadin, die PDG-Abgeordnete Evelyn Jadin und Provinzialrat Yves Derwahl am Freitag bei einer Pressekonferenz, an der als Vertreter der JFF (oder Jung-PFF) Frederik Wertz teilnahm.

Was es mit den sechs Themenbereichen Autonomie, Raumordnung, Beschäftigung, Ehrenamt, Investition und Teilhabe konkret auf sich hat, lesen Sie in dem Pressedossier unter dem Link am Ende dieses Artikels.

Hervorzuheben sind dabei insbesondere die Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe von Mitte Juli (Klarheit über die Ursachen, neues Raumordnungskonzept…) sowie der Fachkräftemangel, der auch in Ostbelgien immer größere Probleme schafft.

Provinzialrat Yves Derwahl (l) und die PDG-Abgeordnete Evelyn Jadin. Foto: Gerd Comouth

In Bezug auf das Problem des Fachkräftemangels lässt die PFF – wie andere Parteien auch – indes unerwähnt, dass der Mangel an Fachkräften nicht nur durch den demografischen Wandel oder die Abwanderung von jungen Fachkräften ins benachbarte Ausland verursacht wird, wie die Abgeordnete Evelyn Jadin in ihrer Analyse moniert (siehe Pressedossier unten), sondern diese Fachkräfte auch von der DG selbst angezogen werden, die ihnen mitunter einen sicheren Arbeitsplatz, eine soziale Absicherung und geregelte Arbeitszeiten bietet. Je mehr Autonomie den Deutschsprachigen zuerkannt wird, umso mehr Fachkräfte werden von der DG benötigt.

Auch für die deutschsprachigen Liberalen sind die nächsten Wahlen im Jahr 2024 von großer Bedeutung, denn für die PFF gilt es, den seit 20 Jahren andauernden Abwärtstrend zu stoppen.

PFF-Präsidentin und Föderalabgeordnete Kattrin Jadin. Foto: Gerd Comouth

2004 hatte die PFF im Gemeinschaftsparlament noch 6 Mandate, so viele wie heute ProDG und CSP, jetzt sind es nur noch 3. Der Stimmenanteil bei der Parlamentswahl halbierte sich von 21,32 Prozent im Jahr 1999 auf 11,36 Prozent.

Dass dieser tiefe Fall bei den Verantwortlichen der Partei weder Beulen oder Hautschürfungen noch sonstige Verletzungen verursachte, liegt wohl vor allem daran, dass die deutschsprachigen Liberalen während dieser Zeit weiterhin Teil der Mehrheit waren – wenn auch nur als drittes Rad am Motorrad von Karl-Heinz Lambertz (SP) oder Oliver Paasch (ProDG), die seit 1999 bzw. 2014 als Ministerpräsidenten am Lenkrad saßen bzw. sitzen. (cre)

Nähere Erläuterungen zu den einzelnen Themenbereichen und dem Motto A.R.B.E.I.T. der PFF unter nachfolgendem Link (bei Smartphones auf „Oder weiter zur Website“ klicken):

PRESSEDOSSIER PFF – PK 24.09.2021

17 Antworten auf “A.R.B.E.I.T. ist das Motto der PFF: Liberale müssen den seit 20 Jahren anhaltenden Abwärtstrend stoppen”

  1. Besorgte Mutter

    „Liberale müssen den seit 20 Jahren anhaltenden Abwärtstrend stoppen“.
    Denke das wird ihnen nicht gelingen, denn im vergangenen Jahr haben sie zu allen Verlusten auch noch die bisher sehr treuen Stimmen von mir und meiner ganzen Familie verloren. Es hat uns erschreckt, dass die den ganzen Coronakram so unkritisch mitgemacht haben.
    Auch die nicht Ablehnung der Frau Abgeordneten zur Beendigung einer Schwangerschaft bis zur 18. Woche!! hat uns total bei dieser PFF enttäuscht.

  2. Als bisheriger PFF Wähler kann ich der Partei nur zurufen sich auf die politische Basis, nämlich der Bedeutung des Wortes „Liberal“, zu besinnen! Es geht nicht darum aufzulisten womit man sich beschäftigen will, das sind selbstverständliche Themen für jede Partei, sondern WIE man zu solchen Fragen steht. Wenn das Personal der PFF auch nur noch aus dem administrativen Bereich kommt, sich dadurch von den anderen Funktionärsparteien nicht mehr unterscheidet, geht das Profil verloren. Warum soll man eine PFF noch wählen wenn zu den Themen Energie, Klima, und auch Corona, genau daselbe etatistische, links-grüne Gerede wie von (fast) allen anderen Parteien kommt? Wenn die „Liberalen“ auch nur an dem Rennen um den grünsten Frosch im Teich und die strengsten Lockdown Maßnahmen mitlaufen, kann ich auch einen Würfel meine Wahlentscheidung treffen lassen…..

  3. Kritischer Beobachter

    Herr Cremer, ist es normal, dass Sie bei der PFF über Inhalte schreiben und bei der CSP die Inhalte ignoriert haben, nur um über irgendwelche hypothetische Namensänderung zu schreiben?

  4. Schattenliberale

    Die PFF muss dringend aus dem Schatten von Paasch und Co auf DG Ebene treten, keine tollen Kürzel sondern Fakten und Akzente liefern die klar liberal sind und vielleicht mal ihre mehrfach gescheiterte empathie- und farblose Spitzenkandidatin überdenken. Wo sind Unternehmerprofile und liberale Grundwerte hin? Und aus der Katastrophenkoalition mit der grünen alles beherrschenden Superbürgermeisterin mit ihren Karnevalspaginnen Scholl und Hunger schnellstens austreten wär auch ein Plan… das im Bild zu sehnende engagiert wirkende Team kann doch sicher mehr als das, was derzeit die vorgenannten « Figuren » in der ersten Reihe bieten ! Und vielleicht findet sich ja auch noch mal ein « Urliberaler » à la Noël, Evers oder Gentges…

    • Ich mag Paasch und die Bagage von ProDG überhaupt nicht, aber wenn er seit 20 Jahren da ist wo er ist, dann hat er sich die Gunst der Wähler erarbeitet. Und es sieht gerade so aus, als würde er noch einmal eine Legislaturperiode dran hängen weil alle anderen Parteien NICHT arbeiten. Keine einzige andere Partei wohl gemerkt. Der rote ist für nichts zuständig, die Blauen applaudieren sogar noch wenn man die Grundrechte beschneidet. Die Opposition stimmt der Mehrheit zu. Der einzige der Kante zeigt ist Paasch. Und ein paar Millionen Beihilfen sind natürlich auch sehr hilfreich um sich die Gunst der Wähler zu sichern.

      • Schattenliberale

        @haha ich denke , Sie haben vollkommen Recht, doch für die Demokratie und langfristige Entwicklung der DG und ihrer Institutionen ist diese Paasch’s Monokultur mehr als bedenklich… unsere Kleinheit führt von Autonomie zu Dorfpolitik…

    • Quaterback

      Da sprechen Sie einen guten, aber wunden Punkt an. Das Erscheinungsbild der PFF Eupen lässt doch sehr zu wünschen übrig: Ein Schöffe schnauzt die Bürgerinnen und Bürger an, ein anderer lässt sich auf keiner Verwaltungsratssitzung mehr blicken.
      Und von den Stadtverordneten sieht und hört man nix. Die Blauen scheinen nur noch an der Macht zu sein, um die Grünen zu schützen…

  5. Im Hintergrund eine zerstrittene Partei die liberale Politik passiv miterlebt.
    Wo sind denn Personen die wirklich etwas vom Mittelstand verstehen?
    Dabei räumt einer den anderen um einen lukrativen Posten zu ergattern, dies bei einer Partei wo Selbstständige ihr den Rücken drehen.
    Unglaubwürdigkeit als Fazit, das glaubt jeder.
    Was hat die PFF die letzten Jahre geleistet?
    Immer genickt, wir sind ja in der Mehrheit.
    Entweder räumt einer ordentlich auf oder ihr seid weg vom Fenster, letzteres wird eintreten.

  6. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Ist das gleiche wie bei der SP. Haben ihre Ursprünge vergessen. Die Hauptverantwortlichen sind direkt nach der Uni in die Politik gegangen und haben nie in einem Unternehmen gearbeitet.

  7. Krisenmanagement

    Diese Formation hat kein Rückrat. Man will sich halt nur mit aller Gewalt an der Macht halten. Bei der Auswahl der Kandidaten geht es alle andere als demokratisch zu. Meistens sind es Menschen einzig und allein ein berufliche Karriere in der Politik anstreben. Das Wohl der Menschen ist da Nebensache. Die berühmten liberalen Werte werden im DG Parlament nicht vertreten. Ich sehe keine Zukunft für diese Partei. was tut die PFF wirklich, damit sich hier in Ostbelgien Unternehmen ansiedeln oder einfach nur ihren Firmensitz hier behalten? Wie hat die PFF die freiheitlichen Grundrechte verteidigt? Selbst ein Lockdown ist nur schwer zu rechtfertigen. Wie offen ist die PFF für Innovationen? Wie sieht es mit wirklich guten Weiterbildungsangeboten aus? Das knappe Geld wird weiterhin an Hobbykurse und schlecht organisierte Vereine verteilt. „Die Woche der Vereine“; Der sogenannte Fachkräftemangel ist vielleicht auch selbst verschuldet, oder können die Unternehmer nicht gut genug bezahlen im Vergleich zu anderen Regionen. Dann die angestrebte Autonomie: Ich halte das alles für total übertrieben und grössenwahnsinnig für 70000 Menschen. In vielen politischen Ausschüssen, wie Gemeinderäte und DG Regierung nicken die PFF Mandatare einfach nur ohne zu diskutieren den Beschlüssen zu. Wenn angeblich liberale in den Gemeinden höchst undemokratischen Beschlüssen zustimmen. Dann frage ich mich, was eine solche Partei noch in einer demokratischen Gesellschaft zu suchen hat.

  8. Robin Wood

    Die PFF sollte mal endlich aus dem Schatten von O. Paasch treten. Wer will diese Partei denn wählen, die immer nur alles abnickt, was O. Paasch sagt. Paasch, der übrigens auch nicht besser mit dem Steuergeld der Bürger umgeht und keine Politik für den Bürger macht, schafft es leider immer wieder, den Menschen kurz vor der Wahl Honig um den Mund zu schmieren. Reden kann er. Und er ist richtig gut darin. Er verspricht Sachen, die er eh nicht halten kann, aber verpackt das so gut in seinen Reden, dass die Leute ihm glauben und er wieder gewählt wird. Dass die Autonomie einen Schuh zu groß für ihn ist, wird er noch merken, nur werden wir das wieder alles bezahlen müssen.
    Sowohl die PFF als auch die SP schwimmen im Fahrwasser von ProDG mit. Ist ja einfach, sie bleiben alle schön in Koalition, da kann nix passieren.
    Dass die PFF das Kürzel A.R.B.E.I.T. definiert habt, wird sie auch nicht retten. Sie sollten sich endlich für die Bürger der DG einsetzen, dafür wurden sie gewählt.
    Aber wenn man einmal satt am Futtertrog sitzt…

  9. Stichwort Abwärtstrend: Innerhalb von 5 Jahren die Staatsschuld um 120 % steigern, dass macht den Liberalen so schnell keiner nach. Alle öffentlichen Dienste kaputt gespart, wiederholende defizitäre Haushalten, aber gleichzeitig 15 Milliarden Jährlich an Steuervergünstigungen den internationalen Firmen und Großverdienern erlassen. In dem Fall natürlich zu 100 % liberal: Gewinne privatisieren, Schulden verstaatlichen.

  10. Steuerpartei

    Partei ist für mich nicht wählbar da Sie sich für die Übertragung der Raumordnung eingesetzt hat und nach Erhalt dieses Bereiches diese an die SP abgetreten hat. Der Raumordnungsdienst in Eupen bekommt es aber nicht gebacken!!! Die ungeliebte Frau HEINEN hatte wenigstens noch eine Richtlinie in ihrer Arbeit.
    Hoffe dass die PFF sich wenigstens dafür einsetzt dass die Bauzonen erweitert bzw. die Bauerwartungsgebiete in Bauland umgewandelt werden!

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