Auf das Interesse von Presseagenturen wie Belga und dpa sowie anderen Medien wie Focus, WDR und Aachener Zeitung ist der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) mit seiner am 31. Dezember 2015 veröffentlichten Pressemitteilung zu den Reaktoren 1 und 2 des Atomkraftwerks Doel in der Provinz Antwerpen gestoßen.
In der Pressemitteilung hieß es, Arimont habe sich in einer parlamentarischen Frage an die EU-Kommission nach der Vereinbarkeit des Abkommens zwischen der Föderalregierung und Betreiber Electrabel rund um die Laufzeitverlängerung der Reaktoren Doel 1 und Doel 2 mit bestehendem EU-Recht erkundigt. Arimont wittert hinter dem Abkommen einen Verstoß gegen die EU-Bestimmungen des Wettbewerbsrechts in Bezug auf illegale Staatshilfe.
Die europäischen Wettbewerbsregeln schreiben vor, dass staatliche Beihilfen für Unternehmen bei der EU-Kommission angemeldet werden müssen und nicht den freien Wettbewerb verfälschen dürfen.
Unter dem Titel „EU-Abgeordneter beschwert sich wegen belgischen Atomreaktoren“ griff die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den Vorstoß des belgischen EU-Abgeordneten auf. „Der belgische Europaabgeordnete Pascal Arimont hat sich nach einem Medienbericht bei der EU-Kommission wegen des umstrittenen Weiterbetriebs der Atomreaktoren Doel 1 und 2 bei Antwerpen beschwert“, schrieb dpa unter Berufung auf die belgische Nachrichtenagentur Belga.
Die dpa-Meldung zu Arimonts Frage bei der EU-Kommission publizierten am Donnerstag zahlreiche deutsche Medien auf ihrer Internetseite.
Das Thema „Atomkraftwerke in Belgien“ ist in Deutschland ein Reizthema. Seit Wochen gibt es in der Bundesrepublik, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, harsche Kritik an den maroden belgischen Atomreaktoren von Tihange und Doel (OD berichtete schon mehrfach).
Unter folgendem Link finden Sie Arimonts Pressemitteilung im vollen Wortlaut:
Laufzeitverlängerung Doel 1 und Doel 2: Pascal Arimont befragt EU-Kommission
Schau an ,da will sich ein CSPler erneut populistisch in Szene setzen . Will sich da einer bei der CDU anbiedern ? Passt ins Bild , genau wie CSP Kinderabteilung es mit der dem Wetzlarbad
versucht .
Und hätte Arimont nichts unternommen dann würde hier zu lesen sein „warum schweigt Arimont?“
Also gut gemacht Herr Arimont
Endlich mal eine angemessene Intervention.
Und der Strompreis sich dann verdoppelt oder verdreifacht, sagen wir alle danke !
Arimont betreibt Populismus für Zuschauer des deutschen Fernsehens.
Bei der CDH (die wahren „Electrabel“ Freunde und Gönner) hat er gerade sein Todesurteil unterschrieben… .
Wenn die Wahrheit bestraft werden muss… wird er es bestimmt annehmen
Liebes OD ! Warum schreiben Sie, und auch das GE, in Ihren Artikel immer : „marode“ belgische Kernkraftwerke? Soweit ich weiss werden diese nur von den AKW-Gegnern so bezeichnet. Laut wissenschaftlicher Erkenntnis sind diese AKW’s keinesfalls marode.
Wenn man davon ausgeht, das „marode“ „abgewirtschaftet“ bedeutet, so kann man dies mit Recht behaupten, denke ich. Betriebswirtschaftlich gesehen ist die geplante Laufzeit erreicht worden. Laut „wissenschaftlichen Erkenntnissen“ kann ein Reaktor nicht marode sein, höchstens „nach technischen Erkenntnissen“.
OD Forum sei Dank besteht man wohl nicht mehr die Differenzierung zwischen „Technik“ und „Wissenschaft“: Gegner der Atomtechnik werden Gegner der Wissenschaft. Lobbyarbeit in feinster Manier.
…nur zur Erinnerung:
Technik: Gesamtheit der Maßnahmen, Einrichtungen und Verfahren, die dazu dienen, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften für den Menschen praktisch nutzbar zu machen.
Wissenschaft: (ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich.
Nun ja, ich bin nicht ganz mit Ihnen einverstanden. Ich denke dass es sich bei den Fachkräften die sich um die Sicherheit der AKW’s kümmern nicht nur um „Techniker“ handelt, sondern dass da sehr wohl Wissenschaftler mit am Werke sind. Wir haben in Belgien sehr wohl Atomwissenschaftler und ich denke die haben ein Wörtchen mitzureden.
Wenn „marode“ für Sie „abgewirtschaftet“ bedeutet, so lasse ich das mal gelten, es bedeutet aber auch „heruntergekommen, ruiniert“. Und wenn man unsere AKW’s als heruntergekommen und ruiniert bezeichnet, nur weil sie 40 Jahre alt sind, so muss dies wohl für vieles gelten : die Talsperren, die Wasserleitungen, Kanalisationen, Strassen, das Parlementsgebäude, die meisten Wohnhäuser und vieles mehr. Und eine Überholung und Erneuerung ändert an diesem Zustand ja nichts – zumindest wenn man von AKW’s spricht – oder? Schliesslich werden die AKW’s mehr als alles andere auf den neuesten Stand der Technik und Überprüfung gehalten. Aber in den Augen der Gegner zählt das ja alles nicht.
Nun ja, ein Atomkraftwerk ist mit einer gewissen Laufzeit im Hinterkopf gebaut worden. Das haben nicht die Gegner, sondern die Erbauer so bestimmt. Talsperren, Strassen,…etc haben durch kontinuierliche Wartung eine wesentlich längere „Laufzeit“.
Erklären Sie mir, warum die Betreiber von Atomkraftwerken eine Laufzeit fest einplanen und nicht beliebig lange Laufzeiten bei entsprechender Wartung planen?
Nun, ob die AKW’s für eine bestimmte Laufzeit gebaut wurden sei mal dahingestellt. Ihre Kosten wurden sicherlich für eine bestimmte Laufzeit berechnet und die Abschreibung auf die Stromkosten für eine bestimmte Laufzeit festgelegt. Das heisst aber nicht das sie ab Laufzeit+1 technisch nicht mehr in Ordnung sind Das man eine „Abschreibungslaufzeit“ festlegt ist ganz normal, man will ja sehen wann und wie sich die Investition rentiert.
Ihrer Behauptung dass Strassen und Talsperren besser unterhalten werden als AKW’s wage ich zu widersprechen. Es gibt wohl keine Einrichtung die so oft und gründlich kontrolliert, unterhalten und auf den neusten Stand gebracht wird wie ein AKW.
Die ganze Laufzeitdiskussion beruht wohl eher darauf dass man einen Atomausstieg zu einem bestimmten Zeitpunkt beschlossen hat ohne eine realistische Alternative vor Augen, was zu den jetzt umstrittenen Verlängerungen geführt hat und wahrscheinlich in 10 Jahren zu weiteren Verlängerungen führen wird. Man kann das bedauern, aber solange die „Wunderenergie“ auf die alle hoffen nicht gefunden wurde wird es wohl so sein.
Die Laufzeit eines Kraftwerks wird nach der vorhersehbaren Lebensdauer des Materials berechnet. Die Lebenszeit von Stahl ist auch nur begrenzt; man kann diese ingenieurmäßig ermitteln und ist abhängig von Materialzusammensetzung, Konstruktion, Belastung, Temperatur und vor alle Dingen von den thermischen Zyklen (An- und Abfahren eines Kraftwerks)
Kleinere Mängel wie sie in letzter Zeit festgestellt wurden sind eigentlich nicht schlimm, weil das Kraftwerk sich ja automatisch abschaltet. Auch sind Mikrorisse eigentlich nicht schlimm wenn das Kraftwerk in Dauerbetrieb gefahren wird. Allerdings werden durch die ständigen kleineren Mängel die Anlagen häufig an- und abgefahren und mehren sich dadurch die Zyklen.
Thermisch Zyklen sind Gift für Mikrorisse und deshalb dürfte es keine Betriebserlaubnis mehr für solche Anlagen geben.
@ Strahlemann
Diese „Wunderenergie“ gibt es doch bereits. In ein paar Millionen jahren wird sie uns kaputt machen aber bis dahin werden wir sie nutzen, vorausgesetzt wir finden eine Möglichkeit sie von da wo sie entsteht nach hier zu transportieren und hier zu speichern. Elron Musk steckt, im Gegensatz zu den „alten“ Energieversorgern Millionen in die Forschung von Speichertechnologie, narürlich mit dem Gedanken seine Autos damit zu betreiben und zu Preisen anbieten zu können die der Normalo auch bezahlen kann. Sein Credo lautet:“Die Sonne bietet genug Energie um die ganze Welt zu versorgen, aber wir sind gefordert uns in die Lage zu versetzen sie auch zu nutzen.“
Das Energiepotential ist irrelevant für die Stromwirtschaft, es zählt nur das Exergiepotential (Strom = 100% Exergie). Und da schneidet die Sonneneinstrahlung schlecht ab. Beweis: PV-Dach anschaffen und sich vom Stromnetz verabschieden, dann verstehen auch Sie…..
@ Dax
Ich habe keine Ahnung was Sie in das von mir beschriebene hineininterpretieren, von PV Anlagen auf dem Dach war nicht die Rede.
„…großes Medieninteresse..“. Damit ist alles über die Motive des H. Arimont gesagt. Politik ist nur eine Form der Prostitution und für den Platz im Leitartikel zieht jeder Politiker blank….
Da gebe ich Ihnen Recht. Aber Sie sollten nicht sagen „Politik“ und damit alle Politiker über einen Kamm scheren, sondern deutlich Ross und Reiter nennen: gemeint sind wohl die Populisten wie Arimont (viel Medienbuhei – null Leistung) oder sein Konterfei in der DG, der Vivant-Viel- und Lautsprecher.
Wäre überrascht wenn Herr Arimont mit Antworten das Interesse der Presse wecken könnte, aber verlangt ja Kenntnis der Probleme.
Er wird sich durch sein Mandat x Jahre lang fragen und kümmern aber antworten und lösen insgesamt nichts.
So sehe ich das auch, HAGeN. Dass die Mikrorisse bei den zur Abnahme erforderlichen Alterungsprüfungen nicht entdeckt wurden ist das Eine, auch wenn die Prüftechnologie damals scheinbar noch nicht soweit war, um solch feine Risse zu entdecken. Ich bin mir andererseits aber (aus Erfahrung als „kleiner“ aber „wichtiger“ Unterlieferant für die Notstromgeneratoren/2×3 pro Block bei Doel 3 und Tihange 2) fast sicher, dass wenn sie entdeckt worden wären, die Abnahme der „Dinger“ negativ verlaufen wäre. Da kann man auch sehen, was die massenhaft geforderten Prüfberichte und Qualitätssicherungs-Dokumentationen seinerzeit eigentlich so wert waren…
Ich bin (seit Fukushima – wie man weiß) ein AKW-Skeptiker geworden und bin mittelfristig auch für deren Abschaltung. Mittelfristig wohl verstanden, ca. 10 Jahre für die ältesten. Man könnte ja mal in Belgien mit Doel 3 und Tihange 2 anfangen… Davon wird das europäische Verbundnetz nicht zusammenbrechen.
Allerdings wird es nun aller höchste Zeit, sich um andere grundlastfähige Energieerzeugung zu kümmern. Statt den Bürger für alternative Energie tariflich zu bestrafen (s. aktuell Beispiel Flandern), sollte man von den Alternativen den entsprechenden Betrag einziehen, um Grundlastfähige zu entwickeln oder auch nur neue Gaskraftwerke zu bauen. Ggf. auch Kohle, wenn man bedeutend mehr in die Filterung der Abgase investiert (wird aber schwer, den Grünen das abzuringen). Ob das mit den Fusionsreaktoren wirklich mal was „Ungefährliches“ wird, steht m.W. noch in den Sternen (sowohl zeitlich als auch technisch)…
Sie verkaufen Notstromanlagen? Dann müssten Sie Ahnung von E-Technik haben; erklären Sie mir doch einmal was Sie unter „Grundlastfähigkeit entwickeln“ verstehen?
Grundlastfähige Alternativen : Bio, Geothermie, Gezeitenkraftwerke (?) (jeweils mit verbesserten/höheren Nennleistungen als bisher), ggf. Fusionsreaktoren. Kurzfristig (besagte10 Jahre) sehe ich aber nur Gas, Öl und Kohle (mit verbesserten Abgaswerten, aber nicht à la VW… !!).
Hallo Herr Bosch
Bei meinem bescheidenden Wissen ist nicht die Grundlast das Problem sondern das reagieren auf die Spitzenlast. Ein Stromsystem, das optimal an erneuerbaren Energiequellen angepasst ist, besteht nur noch aus Kraftwerken, die für den Mittel- und Spitzenlastbetrieb ausgelegt sind, also nur 50%, 20%, oder 1% aller Stunden im Jahr in Betrieb sind – nicht 100%. Kraftwerke „Strich fahren“, also konstant Strom erzeugen, gehört der Vergangenheit an. Das Problem ist, dass die ergänzenden Kraftwerke nicht wirtschaftlich zu betreiben sind und hier muss die öffentliche Hand eintreten. Was heißt eigentlich wirtschaftlich im Gesamtkontext der Endlagerung? Und ja Energie ist zu billig, da sie immer noch verschwendet werden kann und kommen Sie mir nicht der Komfort-frage. Der Mix muss es machen.
Betreffs Wirtschaftlichkeit stimme ich Ihnen ausdrücklich zu, aber genau da ist das (finanzielle) Problem. Kennen Sie die Größenordnung des Problems? Das kann weder der Staat, noch der Bürger übernehmen!
„Grundlastfähigkeit“ habe ich für den Fall gemeint, wenn man alle „normalen“ KWs durch EE ersetzen möchte. Ist aber, wie Sie sicher verstehen, noch für eine lange Zeit eine Illusion, falls überhaupt mal möglich!