Gesellschaft

Gedenken an das Weltkriegsende vor genau 75 Jahren: In Deutschland ist der 8. Mai 1945 heute nicht mehr der „Tag der Niederlage“, sondern der „Tag der Befreiung“

08.05.2020, Belgien, Brüssel: Königin Mathilde (M,l-r) von Belgien, König Philippe von Belgien und die belgische Premierministerin Sophie Wilmes nehmen an den Feierlichkeiten zum Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs am Grabmal des Unbekannten Soldaten teil. Foto: Pool Olivier Matthys/BELGA/dpa

Berlin, Moskau, Paris, London oder Brüssel – in vielen Hauptstädten wird am 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs der Millionen Opfer gedacht.

Viele Staaten in der Welt haben am Freitag des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren durch das militärische Niederringen Hitler-Deutschlands gedacht.

Lange wurde der 8. Mai 1945 in Deutschland als Tag der Niederlage gesehen. Doch 1985 stellte der damalige Bundespräsident von Weizsäcker klar: Es war ein Tag der Befreiung.

In Berlin rief der heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bürger zur Verteidigung der Demokratie auf. Beim zentralen Gedenken betonte er zudem die besondere deutsche Verantwortung für den Zusammenhalt Europas.

08.05.2020, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an einer Kranzniederlegung zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teil, die in der Zentralen Gedenkstätte „Neue Wache“ der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft stattfindet. Foto: Hannibal Hanschke/Reuters-Pool/dpa

Steinmeier machte deutlich, dass diese Konsequenz aus der deutschen Geschichte gerade auch jetzt in der Corona-Krise gelte. „Damals wurden wir befreit. Heute müssen wir uns selbst befreien“, sagte Steinmeier und nannte neuen Nationalismus, Hass, Hetze sowie „Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung“. Die deutsche Geschichte sei eine „gebrochene Geschichte“. Dazu gehöre die Verantwortung für millionenfachen Mord und millionenfaches Leid. „Das bricht uns das Herz bis heute. Deshalb: Man kann dieses Land nur mit gebrochenem Herzen lieben.“

Zur Befreiung von außen sei nach 1945 die «innere Befreiung» durch die schmerzhafte Aufarbeitung des Geschehenen gekommen, sagte Steinmeier. “Diese Jahrzehnte des Ringens mit unserer Geschichte waren Jahrzehnte, in denen die Demokratie in Deutschland reifen konnte.“ Das Staatsoberhaupt sprach sich strikt gegen einen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der Vergangenheit aus. “Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es gibt keine Erlösung von unserer Geschichte.“

Zwischen 55 und 60 Millionen Todesopfer

Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endete am 8. Mai 1945 der von Hitler-Deutschland entfesselte Krieg in Europa. Er kostete hier und in Asien – je nach Schätzung – zwischen 55 und mehr als 60 Millionen Menschen das Leben. Unter ihnen waren auch rund 6 Millionen europäische Juden, die die Nationalsozialisten in ihrem Rassenwahn ermordeten.

08.05.2020, Berlin: Ein kunstvoll gestalteter, aufblasbarer Panzer des gebürtigen Leipziger Pop Art- Künstlers Michael Fischer-Art steht am Brandenburger Tor. Mit der Aktion am Jahrestag der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 möchte er damit an die Sinnlosigkeit von Kriegen erinnern und fordert mehr Friedensinitiativen in der Welt. Foto: Paul Zinken/dpa

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen schrieb auf Twitter: „Für Europa steht dieser Tag für das Ende eines grausamen Krieges, der durch das Nazi-Regime verursacht wurde, und für die Befreiung aus den dunkelsten Stunden.“ Zugleich sei dieser Tag ein Wendepunkt für das Schicksal des Kontinents.

Der Ereignisse vor 75 Jahren wurde auch in vielen anderen Städten Deutschlands und Europas gedacht – insbesondere bei den damaligen Alliierten, die Hitler-Deutschland in die Knie gezwungen hatten.

In Paris legte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zunächst vor der Statue von General Charles de Gaulle einen Kranz nieder und fuhr dann weiter zum Triumphbogen. Dort fachte er die Ewige Flamme symbolisch neu an. Sänger des Armeechores sangen die Nationalhymne Marseillaise. Wegen der Coronavirus-Krise fand die Zeremonie an der Spitze des Prachtboulevards Champs-Élysées in diesem Jahr ohne Zuschauer statt. In Moskau war die große Militärparade coronabedingt abgesagt worden.

In London wollte Queen Elizabeth II. am späten Abend eine Fernsehansprache halten – genau 75 Jahre nach der Ansprache ihres Vaters, König George VI., im Radio.

Virtuelles Weltkriegsgedenken in Belgien

Die Belgier sollten am späten Abend mit einem „nationalen Moment der Erinnerung“ um 23.01 Uhr das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren begehen. Das War Heritage Institute in Brüssel rief die Bürger auf, Bilder des privaten Gedenkens an Gefallene und Verschleppte auf die Facebook-Seite der Institution zu stellen, die das Weltkriegsgedenken in Belgien koordiniert.

08.05.2020, USA, Washington: Donald Trump (M), Präsident der USA, und seine Frau Melania treffen zu einer Kranzniederlegung an einem Denkmal des Zweiten Weltkriegs anlässlich Feierlichkeiten zum Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Ursprünglich sollten große öffentliche Gedenkfeiern an die Befreiung Belgiens vor 75 Jahren erinnern. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie sei alles abgesagt worden, schreibt das Institut auf seiner Webseite. „Die nötige Beschränkung unserer Freiheit in diesen schwierigen Zeiten unterstreicht die Bedeutung der Freiheit“, heißt es weiter. Auch müsse man sich besonders jetzt vor Augen führen, was es heiße, Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen. Umso wichtiger sei ein Moment des Gedenkens am 8. Mai.

Belgien hatte mit den Erinnerungsfeiern zur Schlussphase des Zweiten Weltkriegs bereits im vergangenen Jahr begonnen. Die deutsche Wehrmacht hatte die Niederlande, Belgien und Luxemburg im Mai 1940 angegriffen und binnen weniger Tage zur Kapitulation gezwungen. Das Land wurde nach der Landung der Alliierten in der Normandie 1944 in mehreren Etappen befreit. (dpa)

Lesetipps der Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef zum „Thema des Monats – DAS ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGS“ auf www.eupen-leihbuecherei.be

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

48 Antworten auf “Gedenken an das Weltkriegsende vor genau 75 Jahren: In Deutschland ist der 8. Mai 1945 heute nicht mehr der „Tag der Niederlage“, sondern der „Tag der Befreiung“”

  1. Ostbelgien Direkt

    Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef

    LESETIPPS ZUM THEMA DES MONATS: Das Ende des Zweiten Weltkriegs

    Die folgenden Bücher können telefonisch (0471446636) oder per Email (pben@belgacom.net) bestellt und nach Terminabsprache in der Pfarrbibliothek St. Nikolaus, Simarstraße 4- 4a, 4700 EUPEN, zur Ausleihe abgeholt werden.

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    KNOPP G.: Der verdammte Krieg- Kriegsende 1943-1945;
    KNOPP G.: Die Befreiung- Kriegsende im Westen;
    ANONYMA: Eine Frau in Berlin-Tagebuchaufzeichnungen vom 23.April bis 22.Juni 1945;
    LEIGIG H.: Finale 1945 Rhein- Main;
    BALDWIN H.W.: Große Schlachten des 2.Weltkriegs
    AUST S.: Die Flucht- Vertreibung der Deutschen aus dem Osten;
    TAYLOR T.: Die Nürnberger Prozesse;
    CARTIER R.: Der Zweite Weltkrieg (3 Bde.): Band 3: 1944-1945;
    KRAMP H.: Rurfront 1944/1945;
    GLASS E.: Die Flucht- Ostpreußen 1944- 45;
    Le TISSIER T.: Durchbruch an der Oder- Der Vormarsch der Roten Armee 1945;
    SCHÖN H.: Ostsee ’45;
    TREES W.: Schlachtfeld Rheinland;
    TIEKE W.: Das Ende zwischen Oder und Elbe- Der Kampf um Berlin 1945;
    THORWALD J.: Die Illusion; Die große Flucht;
    TREES W.: Drei Jahre nach Null- Geschichte der britischen Besatzungszone 1945-1948;
    TREES W.: Die Amis sind da! Wie Aachen 1944 erobert wurde;
    TREES W.: Schlachtfeld zwischen Maas und Rhein- September 1944- März 1945;
    TREES W.: Hölle im Hürtgenwald September 1944- Februar 1945;
    SIEMONS H.: Off Limits: Alliierte Besatzung 1944 bis 1947 im Raum Aachen;
    SIEMONS H.: Kriegsalltag in Aachen;
    SCHRAMM P.G.: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (8 Bde.);
    SCHEIBLER W.: Zwischen zwei Fronten, Kriegstagebuch des Landkreises Monschau;
    ZVS: Kriegsschicksale 1944-1945;
    HOHENSTEIN A.: Schicksale zwischen den Fronten (Monschau), Kriegstagebuch 20.8.1944-20.5.1945;
    HOFFMANN H.: Aachen in Trümmern;
    HOFFMANN H.: Aachens Dom im Feuersturm;
    SCHOLTER J.: Zeitgeschichte 1945;
    GEO Epoche 102: Stunde Null- Deutschland im Jahr 1945;
    TAKASHI NAGAI P.: Die Glocken von Nagasaki;
    GERARD J.: La libération 1944-1945;
    DE VOS L.: La libération;
    HASQUIN R.: Les villes libérées- Charleroi;
    JOUR J.: Les villes libérées- Liège;
    OFFERGELD J.: Les villes libérées- Bruxelles.

    • Jean Dechamps

      Gewisse Flamen und Wallonen haben auch mitgemacht, obschon Sie, im Gegensatz zu dem, was in den annektierten gebieten von Malmedy-Eupen passiert ist.
      Siehe Link:
      https://www.vrt.be/vrtnws/de/2019/11/27/neue-alte-erkenntnisse-flamen-und-wallonen-machten-sich-1945/
      Was Pétain in Frankreich getan hat war auch äusserst schlimm! Das vergisst man zu oft. Siehe Link.
      https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680319.html
      Ich wurde 1949 geboren und habe, Gott sei Dank, den Zweiten Weltkrieg nicht mitgemacht.
      Die Bildung der allzu oft kritiserten EG, die jetzt EU heisst, hat uns vorläufig von Kriegen befreit. Die Entstehung volkspopulistischer Parteien überall in Europa erschreckt mich aber. Ich hoffe, dass die braune Pest entgültig tot ist.
      Leider fürchte ich, dass das nicht der Fall sein könnte.
      Ich bewundere Frau Merkel und den jetzigen Bundespräsidenten. Hitler war ein Verrückter. Trump ist auch einer!

      • Jean Dechamps

        ERRATUM UND ERGÄNZUNG:
        1. Das Ende meines Satzes hatte ich nicht getippt
        „Gewisse Flamen und Wallonen haben auch mitgemacht, obschon Sie, im Gegensatz zu dem, was in den annektierten gebieten von Malmedy-Eupen passiert ist KEINE ZWANGSOLDATEN waren. Das haben Sie FREIWILLIG getan!“

        2.ERGÄNZUNG: Dagegen haben viele Einwohner der ebenfalls annektierten Gemeinde Welkenraedt, wo eine deutsche Mundart gesprochen wurde und von den Nazis als „gute Arier“ betrachtet wurden, sich FREIWILLIG gemeldet, um gegen die Deutschen zu kämpfen.
        Im Voraus danke ich Ostbelgien

        Zitat:
        „Gemeinsam mit den Nachbargemeinden Baelen und Plombières (dt. Bleyberg) bildet Welkenraedt die Plattdeutschen Gemeinden, deren Bevölkerung seit alters her einen Grenzdialekt, das so genannte Platdiets, spricht. Dieser Umstand führte im Zweiten Weltkrieg zur Annexion dieses Gebietes (1940 bis 1944) durch das nationalsozialistische Deutschland und in der Absicht einer völligen Germanisierung der Bevölkerung zum Verbot des französischen Sprachgebrauchs im öffentlichen Leben. Bei der umstrittenen Sprachenzählung von 1947 gaben nur noch 10,5 % der Einwohner der Gemeinde Welkenraedt Deutsch als Muttersprache an, wobei nicht nur der durch die frankophone Gemeindeverwaltung ausgeübte administrative und politische Druck, sondern auch die aus der Okkupation während des Ersten Weltkriegs sowie der Annexion im Zweiten Weltkrieg erwachsene Aversion gegen die Deutschen dieses Ergebnis verursacht haben dürfte.“
        Quelle des Textes in Anführungszeichen:https://de.wikipedia.org/wiki/Welkenraedt

        • Jean Dechamps

          ERRATUM
          Schon wieder hatte ich das Ende des Satzes nicht getippt! Mit 71 bin ich manchmal zerstreut!
          „Im Voraus danke ich „Ostbelgien Direkt“ für die Veröffentlichung dieser Korrektur und dieser Ergänzung.“

  2. HerrMustermann23

    Als Deutscher halte ich das für eine strunzdoofe Geschichtsumdeutung. Deutschland hat versucht unter einem irren Diktator die halbe Welt zu erobern. Hat nicht geklappt, Niederlage. Zumindest Anfangs war die Mehrheit der Deutschen für den Eroberungskrieg. Natürlich sind auch viele unterdrückte Menschen 1945 vom Naziterror befreit worden – aber die Mehrzahl der Deutschen hat das Kriegsende damals trotz allem als Niederlage und nicht als „Befreiung“ empfunden. Sich das jetzt 75 Jahre später irgendwie zurechtzudeuten ist ebenso unredlich wie völlig unnötig.

    • das hässliche Entlein

      Wie die Mehrzahl der Deutschen damals das Kriegsende empfunden hat, lässt sich wohl nur mutmaßen, aber Ihre Mutmaßung über das damalige „Volksempfinden“ deckt sich mit meiner. Ich sehe noch einen weiteren Grund, warum man als Deutscher hier besser nicht von einer Befreiung reden sollte: Eine Befreiung setzt eine Gefangennahme voraus, und man kann sich nicht selbst gefangen nehmen. An dieser Stelle kommt dann tatsächlich die Mehrzahl der Deutschen ins Spiel, und zwar die amtlich festgestellte: Die NSDAP wurde mit absoluter Mehrheit gewählt, was erst die Voraussetzungen für die förmliche Übergabe der Macht an Hitler und seine Lakaien geschaffen hat. (Was nebenbei auch zeigt, dass Wahlmehrheiten von Antidemokraten durch und durch undemokratisch sind, da sie die Volksherrschaft in eine Unterdrückung des Volks umwandeln.) Jetzt von Befreiung zu reden ist so, als würde ich mein Haus in Brand setzen und dann die Feuerwehr meinen Retter nennen. Das tun nur Versicherungbetrüger, die für das abgebrannte Haus auch noch Geld kassieren wollen.

      • Alfons van Compernolle

        Was fuer ein Mist, den Sie hier verbreiten.
        Hitler wurde von Reichspresident von Hindenburg ernannt und bildete dann eine Koaltition mit einigen anderen Parteien. Die von Ihnen verkuendete absulute Mehrheit der NSDAP im damaligen Reichstag, hat es nie gegeben. Es gab eine erhebliche grosse Anzahl NSDAP Abgeordnete, aber keine Mehrheit. Die anderen Koalitionspartner glaubten damals, dass Sie
        Hitler & die NSDAP innerhalb 6 Monaten klein bekommen wuerden, so , dass die NSDAP aufgeben wuerde. Fakt ist: nach dem Reichstagsbrand hat Hitler durch das Machtergreifungsgesetz , welche beinahe alle Parteien zugestimmt hatten , mit Ausnahme SPD. , freie Hand und hat in Folge alle anderen Parteien verboten und deren Mitglieder inhaftieren lassen ( das I. KZ.-Dachau) ! Sie erzaehlen Mist oder gehoeren Sie der neuen
        „BRAUNEN“ Volksgemeinschaft an ??

        • das hässliche Entlein

          @Alfons van Compernolle
          Bitte korrigieren Sie mich, aber soweit ich es verstanden hatte gewann die NSDAP zusammen mit der im Grunde nur formal unabhängigen „Kampffront Schwarz-Weiß-Rot“ aus Deutschnationaler Volkspartei (DNVP) und Stahlhelm die absolute Mehrheit und hob anschließend die Trennung dieser Gruppierungen auf. Nach der Wahl vom 5. März 1933 löste sich die DNVO am 27. Juni 1933 komplett auf, und diejenigen ihrer Abgeordneten, die das nicht schon vorher getan hatten, schlossen sich der NSDAP an. Und Stahlhelm „unterstellte“ sich bereits am 27. April 1933 dem Führer. Nochmal meine Bitte: Korrigieren Sie mich, denn ich weiß viel zu wenig über die Zusammenhänge im damaligen Europa.

          @Schland
          Warum sollte ich meine Zeit mit diesem Pamphlet des neorechten Verschwörungstheoretikers Thorsten Schulte verschwenden?

          • @dhEntlein: Das sagen sie! Ich finde sein Buch extra klasse, viel Wahrheit drin sowie gut recherchiert! Aber dafür müssten sie es lesen um sich danach eine Meinung zu bilden. Aber sie verurteilen schon vorab, und übernehmen fremde Meinung. Wo lernt man sowas denn?
            Aber dann verschwenden sie lieber ihre Zeit und schreiben weiter Bulls….! Mahlzeit!

          • Alfons van Compernolle

            Wahl 3.Maerz 1933 NSDAP 33,9% (5 Millionen Wahlstimmen) SPD 18.3 %
            Z/BVP 14 % KPD 12.3 % KSWR 8% DVP 1,1 % CSVP 1,0 %
            DVNP (Stahlhelm) verlor 1 Million Wahlerstimmen.
            Die NSDAP & Stahlhelm hatten keine parlamentarische Mehrheit.
            Reichskanzler von Pape loeste den Reichstag auf, Paul von Hindenburg setzte durch die Notverordnung erneut Neuwahlen an , bei der die NSDAP 2 Millionen
            Wahlerstimmen verlor. Neuer Reichskanzler Kurt von Schleicher ! Dieser Scheitert
            an den Gewerkschaften ! Die Folge : Durch Mord & Todschlag uebt die SA & SS
            Druck aus ! Auf Grund der Notverordnung , benennt Paul von Hindenburg zum Reichskanzler einer Koalitions-Reichsregierung ! Im februar 33 ordnet die neue Reichsregierung an ,dass die Schutzpolizei durch bewaffnete SS unterstuetzt werden soll und ruecksichtslos gegen Widerstaendler von der Schusswaffe gebrauch machen soll. Einen Tag spaeter brennt der Reichstag. Dieses ist der Anlass , dass Hitler am 24/03/33 das Machtergreifungsgesetz einbringt und durch Drohungen und Gewaltaktionen gegen Reichstagsabgeordnete und deren Familien, Zustimmung bekommt. Danach werden alle Parteien, mit Ausnahme der NSDAP, welche den Stahlhelm einverleibt hat, verboten und deren grosste Teile deren Mitglieder nahe Muenchen in einem KZ inhaftiert & gefoltert !!
            In den ganzen Jahren zuvor waren Banken & Grossindustrie (z.B. Krupp) etc.
            die Unterstuetzer von Hitler !! Anbei: damals hat man M.van der Luppe, einen
            Hollaender und Geistesschwach , fuer den Reichstagsbrand vor Gericht gestellt und mit dem Fallbeil in Berlin hingerichtet. Die neueste Geschichtsforschung, kann heute beweisen, dass M.van d.Luppe nur ein Bauernopfer war, der Brand wurde von zwei SA Mitgliedern gelegt um das Machtergreifungsgesetz durch
            den Reichstag zu bekommen. Das kann man im Internet nachlesen.

        • Walter Keutgen

          das hässliche Entlein, jedes Mal, wenn ich Wikipedia aufmache, wird es wirrer. Gleiches würde wohl geschehen, wenn ich Bücher über diese Zeit direkt lesen würde. Die gängige Auffassung ist, dass von Hindenburg Hitler als Reichkanzler ernannt hat, weil Hitlers Partei mit derjenigen von Papens, des Zentrum, eine Koalitionsübereinkunft hatte. Der Glaube der Politiker des Zentrum und anderer, Hitler bändigen zu können, hat sich als Trugschluss erwiesen.

          Von Hindenburg, war leider auch ein Intrigant wie alle Politiker, zumindest die der vielen rechten Parteien, damals, der keineswegs wie die heutigen konstitutionellen Könige Nordwesteuropas, eine Art Notare, handelte, sondern versuchte, die Macht an sich und an den zurückgekehrten Kaiser, der dann doch nicht kommen konnte, zu reißen. https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler Ab „Weg zur Kanzlerschaft“ lesen.

      • Walter Keutgen

        das hässliche Entlein, im Volksempfinden – Empfinden ist Gefühl – mag es eine Niederlage gewesen sein. Wenn aber Bundespräsident von Weizsäcker 1985 klar stellte, dass es eine Befreiung war, dann war das nach reiflicher Überlegung jemandes, der wie Bruder und Vater dem III. Reich gedient hatte, am Ende aber Fahnenflüchtiger wurde, und reichlich Zugang zu einer über Generationen zusammengetragenen Familienbibliothek hatte.

    • Alfons van Compernolle

      Sehr geehrter Herr Mustermann , sehrwohl war der 8.Mai auch eine Befreiung von dem moerderischen
      Nationalsozialismus, dieser Millionen von Menschenleben , nicht nur an den Fronten, gekostet hat.
      Halb Europa wurde BEFREIT und leider nur sehr wenige KZ.-Inhaftierte.
      Auch meine Familie hat 3 KZ.-Opfer zu betrauern, weil sie das falsche Parteibuch besassen bzw.
      mein Vater keine Zwangsarbeit fuer Adolf leisten wollte.
      Es kann wohl sein, dass die goebbelsche Manipulation die damalige Deutsche Bevoelkerung ( aber nicht nur die ) erfolgreich manipuliert hat. Insofern kann es durch aus sein, dass der 8 Mai als Niederlage gesehen wurde. Darauf kommt es aber nicht unbedingt an, der 8. Mai war auch eine
      grosse BEFREIUNG von diesem moerderischen NSDAP.-Sumpf in ganz Europa.
      Der 8. Mai war eine dringend notwendige Niederlage des III.-Deutschen Reichs und es war eine Befreiung von Massenmord in den KZ’s und an allen Fronten.
      Es muss aber auch einmal daran erinnert werden, dass es sowohl in Belgien als auch den Niederlanden freiwillige „SS.-Einheiten“ gab, welche ueberwiegend als Wachpersonal in KZ.’s oder
      als „Sondereinheiten“ hinter den Fronten eingesetzt wurden. Selbst in der damaligen USA gab es eine „legale“ NSDAP und SS -SA Einheiten!
      Wir sollten in Belgien aber auch nicht vergessen, dass der damalige Belg.-Koenig und seine Familie
      von der SS in Oesterreich gefangen gehalten wurde. Den Erschiessungsbefehl hatte Himmler schon
      erteilt. Zum Glueck haben die US.-Armee im letzten Moment dieses verhindert !
      Ja doch , der 8.Mai war eine dringend notwendige Befreiung von dieser Moerderbande NSDAP und das Beste was nicht nur Deutschland , sondern ganz Europa geschehen konnte.

    • Alfons van Compernolle

      Jupp , es haben viele Deutsche bei den Nazis mitgemacht, leider !!! Und ja es ist richtig an der Befreiung von den Nazis haben nur wenige Deutsche mitgewirkt und sind grossteils dafuer hingerichtet worden.
      Auch heute sollten wir uns wieder von den „NEO-NAZIS“ AFD / Vlaams Belang usw usw usw erneut
      befreien und das in allen EU.-Mitgliedsstaaten!

      • @Alfons van Compernolle:
        Ist momentan aber echt blöd, weil die normalen Parteien gerade in diese Richtung mutieren, und das gefällt mir NULL!! Es werden Gesetze von diesen gerade ausgehebelt, da stehen Vlaams Belang usw. nur hinten an und können vor Freude kaum glauben was passiert ohne ihr Zutun!
        Das sollte einem zu denken geben.

        • Alfons van Compernolle

          Schland , Sie haben wohl recht !! Heut allerdings liegt es auch und hauptsaechlich an uns,
          ob diese Neo-Nazis, wo auch immer, wieder an die Macht gelangen koennen.
          Armut etc kann wohl eine Triebkraft sein bzw. der Propaganda dieser Neo.-Nazis Gehoer zu geben, aber eine Rechtfertigung fuer einen Neo.-Nationalsozialismus mit seinen
          menschenverachtenden Tendenzen, ist es nicht !! Was sind normale Parteien ???????
          Ich nenne die NVA mit ihren Konfoerderationsplaenen nicht unbedingt NORMAL, denn dahinter steckt der alte NVA.-Traum Republik Vlaanderen, ich nenne Vlaams Belang nicht NORMAL , denn hier gibt es die aufpolierte neue Variante von „Mein Kampf“ unter dem Deckmantel teurer Anzuege vom Massschneider !! Open VLD, normal ???, dass sind die Damen und Herren, welche ihr politisches Konzept nach dem Wetterbericht und ganz besonders nach der Windrichtung propagieren !!
          CD&V normal,na ich weiss nicht , von dem „Christlich“ haben sie sich vor 40 Jahren ganz schnell verabschiedet und es blieb nur noch das „V“ uebrig!
          SP.a , meine Partei, zumindest ist in dieser Partei noch ETWAS Sozialdemokratie und Solidaritaet uebrig geblieben. Ich kenne hier zumindest ein paar ehrliche und aufrichtige Sozis, welche Marx gelesen und begriffen haben. Daniel Termont , Rudy Coddens nur zwei Beispiele. Nur ein Beispiel aus heutiger Genter Politik, die Stadt Gent
          investiert zusaetzlich 550 Millionen Euro zur Armutsbekaempfung. Beschluss des Stadtrats vom 8.Mai 2020 !

          • Prof. Dr. Dr. R. Reidenbachler

            Lieber Alfons
            Als Kollege der Physikwissenschaften, mit einigen Diplomen mehr als Du, mein geschätzter Schiffsschraubenschrauber, kann ich Dir nur meine tiefste Verachtung für Deine antiquierte Ansicht über die vermuteten Verdienste eines Karl Marx, dessen Ideologie Hunderte Millionen von Menschen das Leben kostete, Folter und Unglück über weitere Millionen brachte.
            Ebenso ist Deine Verachtung für die angeblichen „Neo-Nazis“ der NVA ein Schlag ins Gesicht eines jeden Wählers dieser demokratisch wählbaren und rechtsstaatlich legitimierten Partei.
            Mit nicht so ganz freundlichen Grüßen
            Prof. Dr. Dr. R. Reidenbachler

            • Alfons van Compernolle

              Ich nehme Ihre Verachtung betr. Karl.Marx mal zur Kenntnis !!
              Nur eine Frage , war es Karl Marx der nach 1918 in verschiedenen Laendern
              diese massenhaften Morde begannen hat , oder waren es seine diktatorischen „MOECHTE-GERN-NACHFOLGER“ ???? Sie haben Recht, im Namen „Marx & Engels“ wurden von so einigen Herrschaften Lenin – Stalin
              Kim Young Un – Honecker usw usw usw. jede Menge Massen & Voelkermorde begangen ! Was Glauben Sie denn Herr Prof.Dr.Dr. R. was
              Marx & Engels zu diesen massenhaften Mordtaten gesagt haetten ????
              Ich mache ein Unterschied zwischen dem was Marx & Engels schrieben / meinten und dem was dann in ihren Namen real an Mordtaten veruebt wurde. Sozialist zu sein , bedeutet noch lange nicht alles das was nach 1918 in Namen von Marx & Engels bzw. ihren Manifest dann an Verbrechen
              begangen wurden , gut zu heissen. Herr Professor Doktor…………… !!
              Anbei, darf ich anmerken, dass ich die Grenzoeffnung fuer in Not befindliche Fluechtlinge durch Kanzlerin Merkel gut fand und finde !!
              Es muessen also nicht immer „Sozis“ sein, die real GUTES vollbringen !

        • Alfons van Compernolle

          Die PS ist nicht meine Lieblingspartei . Im Gegenteil ! Meine Partei ist die flaemische SP.a,
          aber auch an deren Konzepte habe ich meine Zweifel.
          Was Deutschland angeht, komme ich aus einer SPD Familie , wobei W.Brandt und Helmut Schmidt unsere Vorbilder waren ( zumindest nach 1945 ) ! Aber die heutige SPD …………….
          (kein Kommentar ) !!!

    • Kritisch denken!

      Die Nazis waren hauptsächlich Deutsche, das ist Fakt! Warum stehen sie ni ht dazu, halten den Mund und versuchen jetzt und heute anders zu sein! Das wäre die Antwort, alles andere ist Quatsch!

      • Alfons van Compernolle

        Auch wenn Sie „Kritisch denken“ in einigem Recht haben , die damalige Realitaet hatte viele
        Gesichter , auch eine Flaemische , eine Wallonische ,ein Niederlaendische und ja auch eine
        USA. Ich kann nur dringend Anraten sich einmal im Internet ueber diese NS.-Bewegungen ausserhalb Deutschlands info’s einzuholen. Recht haben Sie in der Hinsicht, dass leider nach 1933 sehr sehrviel Deutsche NSDAP Mitglieder wurden , aber nicht alle( leider zu wenige )!
        Meine Eltern – Grosseltern etc. waren aus polit. Gruenden im KZ.-inhaftiert , somit kenne ich diese Geschichte und die Folgen aus 1.Hand. Es gab nicht nur „boese“ Deutsche, wenn auch nur wenige, welche sich die Menschlichkeit bewahrt hatten. Nein, ich halte meinen Mund bestimmt nicht Herr / Frau Kritisch Denken !

  3. Wenn man Deutschland nicht in Schutt und Asche gelegt hätte, hätte es wohl kein Deutsches Wirtschaftswunder gegeben.
    Gerade versucht man sich an einer friedlichen Variante. Corona mit Shut-Lockdown und anschliessendem Wiederaufbau der kaputten Wirtschaft.😇👹

  4. Es reicht !

    Das zerbombte Deutschland mit den nicht zu vermeidenden Maßnahmen gegen eine Verbreitung des Virus zu vergleichen ist rücksichtslos und schon fast kriminell. Es brauchte Jahre bevor Hitler, ein österreichischer Putschist, an die Macht gebracht wurde. Offensichtlich „gestört“, aber genialer Redner, hat man ihn und seine Ideen benutzt. Dahinter standen die, die die Macht rochen oder sich erhebliche Vorteile versprachen. Aus dem Ruder lief es dank dieser düsteren Gestalten… Aber das ist eine andere Geschichte.
    Sie sollten sich schämen unsere leidende Gesellschaft mit den mutwillig zerstörten Städten und niedergemetzelten Unschuldigen zu vergleichen.
    Jedem seine Meinung zu dem Management der derzeitigen Krise, aber diesmal hätten Sie besser Ihre Tastatur in Coronabier ersäuft !

    • Es soll Leute geben, die ihr Hirn beim Lesen nicht einschalten.
      Wo bitte habe ich was verglichen.
      Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß man sich jetzt an der friedlichen Variante des Wirtschaftswunders versucht.
      Was ist daran nicht richtig?

  5. Peer van Daalen

    Lasst endlich die Deutschen in Ruhe.

    75 Jahre nach was auch immer für einen Tag zu schwadronieren ist gelinde gesagt lächerlich. Es gibt keine Opfer mehr und gibt keine Täter mehr…

    Wenn Ihr den unbedingt über Schuld und Sühne schwadronieren wollt dann kümmert Euch um die Greueltaten der USA gegen die Indianer,

    „Vielleicht 20 Millionen gab es vor Kolumbus, bis zu zwei Millionen zu Beginn der ersten Siedlungswelle, in den USA dann 1900 etwa 250.000 und heute wieder knapp 2,5 Millionen.“

    Oder kümmert Euch um die grausamen Genozide an den schwarzen Sklaven Afrikas, deren Zahl der Verschleppten und Getöteten in die Millionen geht.

    Und wir glorreichen Belgier haben etwa acht bis zehn Millionen Kongolesen auf den Gewissen. Und auch anderswo …!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kongogräuel

    Schweigt gefälligst, Ihr scheinheiligen Priester …!

    • „Schweigt gefälligst, Ihr scheinheiligen Priester …!“
      Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen!
      Irgendwann begreift es auch mal der Dämlichste, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich als Letztes!

  6. jeder, der den 8.Mai erlebt hat, dem wurde „sein leben geschenkt“. Das alleine ist ein Grund zu feiern.
    Krieg ist keine Sportveranstaltung, der Begriff „verloren“ verbietet sich m.M nach. Mag sein das DAMALS es Leute gab, die so gedacht haben. WIR HEUTE wissen aber, das unsere Gesellschaft und unser Land befreit wurden und wahrlich ist das ein Grund, heute genau so zu feiern wie unsere Nachbarn.

  7. Zaungast

    Es bleibt noch viel zu tun in Sachen „Vergangenheitsbewältigung.
    Auf der Festung Ehrenbreitstein hoch über Koblenz befindet sich das „Ehrenmal des Deutschen Heeres“ mit folgender Inschrift:
    „Dieses Mal wurde zur Erinnerung an die Gefallenen der beiden großen Kriege 1914-1918 und 1939-1945 von Kameraden, Hinterbliebenen und Soldaten der Bundeswehr errichtet.
    Allein aus den Reihen des Heeres gaben im Ersten Weltkrieg zwei Millionen und im Zweiten Weltkrieg dreieinhalb Millionen Soldaten ihr Leben für Deutschland.
    Ihr Opfer, ihre Tapferkeit und ihr Leiden sollen unvergessen bleiben.
    Das Mahnmal wurde am 20 Oktober 1972 feierlich eingeweiht und der Obhut des neuen deutschen Heeres übergeben.“

    – „gaben ihr Leben“ soll wohl Freiwilligkeit suggerieren. Nein, den allermeisten wurde es gegen ihren Willen von einer verbrecherischen Clique genommen. Wer sich weigerte, wurde standrechtlich erschossen.
    – „für Deutschland“? Nein, zuerst für die Kriegstreiber um Kaiser Wilhelm und dann für ein Drittes Reich, das auf Unrecht, Gewalt und Rassenhass aufgebaut war.
    – „Opfer“ „Leiden“? Nein, nicht Opfer, sondern Täter, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Opfer waren die, z.B. im Osten unter diesen „Heer“ Unsägliches zu leiden hatten. Allein Russland hatte weit über 20 Millionen Tote.

    1972, also mehr als ein Vierteljahrhundert nach der „Niederlage“ oder der „Befreiung“ war es wieder möglich, die Geschichte so zu verdrehen.
    Und was ist 2017 möglich? Das hier: Gauland forderte in der Rede außerdem eine Neubewertung der Taten deutscher Soldaten in beiden Weltkriegen. Wenn Franzosen und Briten stolz auf ihren Kaiser oder den Kriegspremier Winston Churchill seien, „haben wir das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen.“

    • Guido Scholzen

      Sie haben Recht.
      Politische Doppelbödigkeit gab es auch in Ostbelgien, denn anscheinend gab es hierzulande nur „Zwangssoldaten“. Waren die deutschen Soldaten (auf der anderen Seite der Grenze) aus der Aachener Region oder der deutschen Eifel etwa keine Zwangssoldaten? Die große Mehrheit waren Soldat, weil sie mussten, nicht weil sie wollten. Meine beiden Großväter waren Soldat in der Wehrmacht (einer ist gefallen), und die hatten bestimmt was besseres vor im Leben, als für den Führer zu sterben.

  8. Guido Scholzen

    Was war denn der zweite Weltkrieg?
    Nüchtern betrachtet war es nichts anderes als deutscher Landkolonialismus auf dem europäischen Kontinent.

    Und die anderen Länder Europas, waren die in ihrem Kolonial-Wahn etwa humaner gewesen?

    *Belgien: 6-9 Millionen tote Kongolesen im 19.Jahrhundert, und danach war es noch immer Kolonie. Und beim Tod Lumumbas 1960 hatte die belgische Politik ihre Hand im Spiel.
    *Frankreich: Nach dem 2.Weltkrieg hatte Frankreich ebenfalls Kolonialkriege zu erledigen: Indochina und Algerien. Die Zahl der Toten dieser Konflikte ist bis heute nicht geklärt, man schätzt 1 bis 2 Millionen Tote oder noch mehr (Info-Quelle: Peter Scholl-Latour). Charles De Gaulle hatte über muslimische Algerier keine bessere Meinung als Hitler über slawische Untermenschen.
    * Sowjetunion: Ohne Hitler-Stalin-Pakt 1939 wäre der 2.Weltkrieg nie so ins Rollen gekommen. Aber die USSR gehörte am Ende zu den Siegern. Dass die dreckigen Kommunisten anfangs die besten Handlanger Hitlers waren, und dass viele KZ-Lager nach 1945 vom NKWD weiterbenutzt wurden (denn in Osteuropa wurde Hitlers Terror nur abgelöst durchs Stalins Terror), ja das wird heute gerne verschwiegen. Gehen Sie mal nach Osteuropa und erzählen, dass die Russen mitgeholfen haben, Europa von einer Tyrannenherrschaft zu befreien. Hitler wurde nur durch Stalin ersetzt – da wurde der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Dass die USSR als Ankläger bei den Nürnberger Prozessen anwesend war, ist ein Treppenwitz der Geschichte.
    * Vereintes Königreich: Vor einigen Jahren taten sich europäische Historiker zusammen, um herauszufinden, welches Land oder Herrschaft in den letzten 500 Jahren die meisten und blutigsten Kriege getätigt hatte. Zuerst dachte man an die Osmanen, Deutsche oder Russen. Resultat: Die britische Kolonialherrschaft war weltweit das blutigste Joch seit dem Ende des Mittelalters! Kein Land hat mehr Kriege geführt als die Briten. 20% der Landmasse unseres Planeten gehörten einst zum Empire, und das wurde mit Kriegen erkämpft. Dieser Koloss wuchs 400 jahre lang, bis er in sich zusammensackte. im 2.WK dienten allein 2,5 Millionen Inder in der British Army, eingesetzt auch in Europa.
    * Italien: Mussolini, der „Duce“, der italienische Führer, politischer Weggefâhrte Hitlers, vollführte ebenfalls einen Kolonialismus gleich Hitler. Libyen, Tunesien, Somalia und vor allem Äthopien waren seine Ziele. Im Abessinien-Krieg ab 1939 wurde sogar Giftgas gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Die Gas-Opfer gingen in die Hunderttausende. Von vergasten Juden redet jeder, von vergasten Äthiopier will niemand wissen. Ein vergessener Völkermord. Ohne Hitlers Einwirken.

    Bundespräsident Steinmeier sagte zum Gedenken: „Nein, nicht das Erinnern ist eine Last – das Nichterinnern wird zur Last. Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es gibt keine Erlösung von unserer Geschichte.“
    Weiß dieser Quatschkopf überhaupt, was er da sagt mit dieser Sonntagsrede?
    Sollen wir dieses Prinzip auf Belgien anwenden und den Kongo-Kolonialismus…
    Wenn Belgien (und auch andere Staaten) sich dermaßen permanent mit der eigene Geschichte auseinander setzen würden, JA DANN HÄTTEN WIR ERST WIRKLICH EINE LAST.
    Deutschland hat genug Reparation bezahlt – basta! Geht’s darum?
    „Keine Erlösung unserer Geschichte…“ – Dann sollen auch andere Völker mal den eigenen Dreck vor der Haustür kehren!

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir sollten den (West-)Alliierten gegenüber dankbar sein, dass die Nazi-Terror-Maschinerie im Jahr 1945 ein Ende fand. Doch diese Erinnerungs-Unkultur in Deutschland ist ein kaltes Feuer, wo sich niemand versuchen sollte dran aufzuwärmen – es lohnt sich nicht.

    • Herbert G.

      Herr Scholzen, auf den ersten Blick mögen Sie Recht haben: alle Völker, die Sie oben nennen, haben große Schuld auf sich geladen.
      Aber…., schon der Vergleich zwischen Hitler-Deutschland und der belgischen Kolonialzeit ist einfach nicht haltbar. Ich erkläre:
      Während die Gräuel im Kongo von einer kleinen, hauptsächlich militärischen Machtelite und womöglich mit Wissen unseres „geliebten König Leopold II“ selbst, befohlen wurden, das belgische Volk von der Schlachterei an Unschuldigen aber nichts mitbekam, stand der Großteil der Deutschen Männer und Frauen mit erhobenem Arm zu Zehntausenden auf den Straßen und Plätzen und huldigte ihrem „Gröfaz“, der aus seinem Rassenhass und seinem Kriegstreiben nie einen Hehl machte; im Gegenteil, dies noch in einem schäbigen „Mein Kampf“ ausführlich ankündigte bzw, darlegte.

      • Guido Scholzen

        * Meinen Sie etwa, dass es in anderen Staaten eine solche Huldigung der Obrigkeit nicht gab? Und ob! Der einzige Unterschied besteht für darin, dass der Hitler-Kult einen einheitliche Ausdrucksweise hatte – den „deutschen Gruß“. Man sollte nie vergessen, dass es sich hier um eine sozialistische Ideologie handelte. Hitler vertrat einen nationalen Sozialismus (auf die deutsche Ethnie zugeschnitten) und Stalin einen internationalen Sozialismus (auf dem Marxismus basierend). Haben andere Völker ihren Präsidenten und Monarchen etwa nicht zugejubelt in Zeiten des Kolonialismus? Und wie! Die Opfer anderswo sind immer sch…egal. Leider.

        * Hat die Mehrheit der Deutschen etwa die Greueltaten mitbekommen, die größtenteils seit 1941 (Operation Barbarossa und Endlösung) im Osten geschahen? es gab keine ordentliche Berichterstattung. Ich habe Briefe meines gefallenen Grossvaters gelesen und da stand über sowas nichts drin. Die meisten Deutschen an der ‚Heimatfront‘ wussten nicht genau bescheid, sondern hatten und machten auch nur Vermutungen.

        * Ich glaube schon lange nicht mehr an die „Singularität des Holocaustes“ und andere einseitige Darstellungen. Die Kriegs-Verbrechen der Deutschen sind absolut vergleichbar mit anderen Greueltaten der Weltgeschichte. Wenn Sie sich die 1930er Jahre anschauen, muss man feststellen, dass Stalin viel schlimmer als Hitler war. Im Krieg waren alle beide grausam.

        GESCHICHTE WIRD IMMER VON DEN SIEGERN GESCHRIEBEN.
        Kennen Sie diesen Satz ?

  9. Zaungast

    @Guido Scholzen
    „Hitler vertrat einen nationalen Sozialismus (auf die deutsche Ethnie zugeschnitten) und Stalin einen internationalen Sozialismus (auf dem Marxismus basierend).“
    Was war denn „sozialistisch“ (*) an Hitlers Politik?
    Erklären Sie das bitte mal.
    Der Name NSDAP war ein Relikt aus der Anfangszeit der „Bewegung“.
    Welche von den 25 Punkten des Parteiprogramms von 1920 ( https://web.archive.org/web/20140719024113/http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/nsdap25/ ), die man irgendwie als „sozial“ oder „sozialistisch“ bezeichnen könnte und die das Los der arbeitenden Bevölkerung verbessern sollten, wurden denn auch nur annähernd umgesetzt?
    Ach ja, der Volkswagen und „Kraft durch Freude“ und der 1. Mai !

    Stalin soll einen „internationalen“ Sozialismus vertreten haben? Nein, Stalin vertrat, im Gegensatz zu Trotzky, die These vom „Sozialismus in einem Land“, nämlich Russland. Erst später sollte er dann irgendwann in andere Länder exportiert werden, wenn diese dafür reif seien. Wie Stalin mit seinem Kontrahenten verfuhr, wissen wir: Eispickel.

    (*) Wobei man erst mal definieren müsste, was „sozial“ oder „sozialistisch“ eigentlich sein soll. Jeder versteht darunter etwas anderes.

    • Guido Scholzen

      was ist sozialistisch?
      Beim Betrachten der Geschichte im 20.Jahrhundert definiere ich Sozialismus folgendermaßen:

      „ES IST DIE DIKTATORISCHE HERRSCHAFTS-FORM EINER ELITE, DIE VON SICH SELBST BEHAUPTET, ALLES BESSER ZU WISSEN UND ZU VERSTEHEN ALS ALLE ANDEREN GESELLSCHAFTLICHEN GRUPPIERUNGEN, UND DARAUS WIRD EIN ALLEINANSPRUCH AUF DIE ORGANISATION ALLER GESELLSCHAFTLICHEN GESCHEHNISSE ABGELEITET.“

      Diese Definition lässt sich auf viele moderne Diktaturen anwenden:
      Im 20 Jh.: Lenin und Stalin bis Gorbatschow in USSR, die Kim-Diktatoren in Nord-Korea, von Mao bis Xi in Rot-China, Castro in Kuba, Pol Pot in Kambodscha… etc…
      was mich an dieser Definition stets fasziniert ist, dass auch der Faschismus dort hineinpasst! Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass Sozialismus in unseren modernen Gesellschaften etwas mit Marx und Engels zu tun haben muss. Kommunisten sind auch nur rot-lackierte Faschisten. Aber wenn Marx&Co. mit von der Partie ist, dann ist es garantiert sozialistisch. Auch die Öko-Bewegung hatte als politische Grundaussage den Marxismus gewählt, und ist bis heute nicht davon abgewischen.

      Deshalb bin auch der Meinung, dass es seit dem Ende des 2. Weltkrieges und spätestens seit dem Ende des kalten Krieges zur europäischen Identität gehören sollte, gegen sozialistische Alleinherrschaftsansprüche vorzugehen – egal welche Farbe der Sozialismus hat, ob braun oder rot – oder grün. Wenn wir den grünen Sozialismus im 21. Jahrhundert schalten und walten lassen, wie er will, dann haben wir aus den Geschehnissen des 20. Jahrhunderts nichts gelernt. Wir dürfen kein drittes Mal in eine Form des Sozialismus hineingeraten.
      das lehrt mich die Erinnerung an den 8. Mai 1945: Die Sowjets sind auch Sieger über das Nazi-Regime, aber Befreier waren niemals!

      P.S.: (1)Sie haben Recht mit Ihrer Bemerkung, dass Trotzki einen Weltkommunismus vertrat, und Stalin zuerst ans „eigene Land“ dachte. Die USSR war faktisch der Alleinbesitz des Genossen Stalin. Aber hätte man Trotzki gewähren lassen, dann würde es eben Gulags weltweit geben. Es gibt keine guten politischen Mörder, wenn Unschuldige sterben. (2) Etliche dieser 25 NSDAP-Partei-Punkte wurden umgesetzt. Sozialisten drehen sich die Sachen immer so, dass sie passen. Im Sozialismus gibt es keine Rechtssicherheit wie wir es von unserem Rechtsverständnis her kennen. Schon in den 1930er Jahren hiess es „Gesetze im Deutschen Reich sind im Sinne des Nationalsozialismus auszulegen“ – mit einem solchen ‚Gummi-Paragraphen‘ in Verbindung mit Notstandsgesetzen lässt sich alles durchsetzen und alles rechtfertigen. Womit wir wieder bei eigentlichen Charakter einer totalitären Herrschaft sind: DIE OBRIGKEIT IST SINNBILD FÜR DIE REINE WILLKÜR. Auch das lehrt mich die Zeit von 1933 bis 1945.

  10. Schlaumeier

    Ich vestehe nicht, wieso es damals kaum Widerstand gegen Hitler gab.
    Die hätten doch wenigstens, wie das einige heute getan haben, eine Petition gegen den völkerrechtswidriger Angriffskrieg starten können.
    Vielleicht hätten die Unterschriften Hitler zur Umkehr bewegt und der Welt wäre viel Leid erspart geblieben.

  11. Zaungast

    „Beim Betrachten der Geschichte im 20.Jahrhundert definiere ich Sozialismus folgendermaßen:“
    Der Herr Guido Scholzen beansprucht also die Deutungshoheit über den Begriff „Sozialismus“?
    Interessant, aber Herrn Scholzens Meinung ist völlig daneben, auch wenn er sie mit Großbuchstaben heraussschreit.
    Was er da gibt, ist die Definition eines diktatorischen Regimes.
    Alle Diktatoren behaupten, dass sie nur das Wohl der Bevölkerung im Auge haben.“

    „Etliche dieser 25 NSDAP-Partei-Punkte wurden umgesetzt.“
    Welche denn? Wie gesagt: Volkswagen und Kraft durch Freude.
    Oder eher das hier:
    Den 1. Mai 1933 pompös feiern: https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_nationalen_Arbeit
    Am 2. Mai 1933 die Gerwerkschaften zerschlagen: https://www.boeckler.de/pdf/p_gerade_dich_arbeiter.pdf
    „Gerade dich Arbeiter brauchen wir!“ Wohl wahr, als Arbeitssklaven und Kanonenfutter.

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