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3:0-Sieg gegen Ägypten lässt die Fans der Roten Teufel wieder hoffen

06.06.2018, Brüssel: Belgiens Sturmspitze Romelu Lukaku (2.v.r.) schießt das Tor zum 1:0. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Die belgische Nationalelf hat in ihrem zweiten WM-Test eine deutlich bessere Leistung geboten als am Samstag gegen Portugal. Die Roten Teufel besiegten in Brüssel Ägypten 3:0.

Vor diesem Spiel in Brüssel hatte Belgien zwei Mal gegen Ägypten gespielt und beide Begegnungen verloren.

Die Ägypter mussten auf ihren Superstar Mo Salah verzichten, der sich im Finale der Champions League mit dem FC Liverpool gegen Real Madrid eine schlimme Verletzung zuzog.

06.06.2018, Brüssel: Am Anfang gingen die Ägypter mit Überhärte zur Sache. Schon nach wenigen Minuten attackierte Tarek Hamed (l) aus Ägypten „rotverdächtig“ Eden Hazard, der sich in dieser Szene hätte schwer verletzten können. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Die belgische Startelf sah wie folgt aus: Courtois – Alderweireld, Ciman, Vertonghen – Meunier, Witsel, De Bruyne, Carrasco – Mertens, R. Lukaku, E. Hazard.

Die Ägypter gingen gleich nach dem Anpfiff mit Überhärte zur Sache, was Belgiens Trainer Roberto Martinez, ansonsten die Ruhe selbst, an der Seitenlinie auf die Palme brachte. So wurde Hazard schon nach wenigen Minuten von Hamed regelrecht umgesäbelt. Der Ägypter war mit Gelb noch gut bedient.

Auch Carrasco wurde in einer Szene von einem Ägypter regelwidrig und mit übertriebener Zweikampfhärte zu Fall gebracht.

Ägypter mit Überhärte

Die beste Torchance in der ersten Viertelstunde hatten die Roten Teufel in der 14. Minute bei einem Schuss von Mertens, den der 45-jährige Gäste-Torhüter El Hadary (einige Monate älter als Belgiens Coach Martinez) parieren konnte.

06.06.2018, Brüssel: Amr Warda aus Ägypten (l) und Yannick Carrasco aus Belgien kämpfen um den Ball. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Mertens war es auch, der in der 20. Minute mustergültig Lukaku anspielte, der aber das Tor nicht traf.

In der 23. Minute wären die Pharaone fast in Führung gegangen, als ihr Stürmer Mohsen völlig ungedeckt zum Kopfball kam. Es sollte der einzige Fehler von Joker Laurent Ciman als Ersatz von Vincent Kompany und Thomas Vermaelen in diesem Spiel bleiben.

In der 27. Minute dann die Führung für Belgien: Hazard zog kurz vor der Strafraumlinie ab, Torhüter El Hadary konnte den Ball nicht festhalten, was Lukaku nutzte, um den Ball ins Netz zu befördern – 1:0.

Das 2:0 fiel in der 38. Minute, als Carrasco auf der linken Seite mit etwas Glück sein Duell mit Fathi gewann und nach innen flanken konnte, wo Hazard frei zum Schuss kam und den Ball zum 2:0 in die Maschen setzte.

Damit hatte Belgien schon zwei Tore mehr erzielt als Kolumbien, das vor wenigen Tagen mit Weltklassespielern wie Radamel Falcao (AS Monaco) und James Rodriguez (Bayern München) gegen die Ägypter nur 0:0 spielte.

Batshuayi ist fit für die WM

Für die zweite Halbzeit nahm Martinez vier Wechsel vor. Es kamen Michy Batshuay (für Romelu Lukaku), Marouane Fellaini (für Axel Witsel), Nacer Chadli (für Eden Hazard) und Adnan Januzaj (für Dries Mertens).

06.06.2018, Brüssel: Romelu Lukaku (l) aus Belgien jubelt mit seinen Teamkammeraden über sein Tor zum 1:0. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

In der 57. Minute hatte Belgiens Schlussmann Courtois seine erste Parade in diesem Spiel bei einem Schuss des eingewechselten Ägypters Trezeguet (Ex-Anderlecht und Ex-Mouscron). In der 61. Minute vergab Meunier auf Zuspiel von Chadli das 3:0. Auch der eingewechselte Batshuayi hätte in der 82. Minute ein drittes Tor für die Roten Teufel erzielen können.

Das 3:0 fiel dann doch noch kurz vor Schluss durch Fellaini nach glänzender Vorarbeit von Batshuayi, der in dieser Szene seine ganze Klasse aufblitzen ließ.

Am Montag bestreitet Belgien den letzten WM-Test gegen Costa Rica. Die Roten Teufel und ihre Fans können wieder mit mehr Zuversicht auf die am 14. Juni beginnende WM blicken. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

12 Antworten auf “3:0-Sieg gegen Ägypten lässt die Fans der Roten Teufel wieder hoffen”

    • Ostbelgien Direkt

      Boah nee…: Der Titel ist absolut zutreffend. Ich weiß ja nicht, ob Sie die Berichte in der Inlandspresse nach der Nominierung des WM-Kaders und nach dem Spiel gegen Portugal gelesen haben. Wahrscheinlich nicht. Denn die Stimmungslage war überall sehr schlecht und pessimistisch. Nach dem Spiel gegen Portugal gab es sogar Pfiffe, was es vor einer WM bisher nie gab. Nach dem 3:0 gegen Ägypten war die Stimmung schon viel besser, auch wenn die Kritik an Roberto Martinez bleibt. Man darf nicht vergessen, dass Belgien das Halbfinale erreichen will. Da sind die Ansprüche schon sehr hoch. Deshalb kann man schon sagen, dass jetzt wieder Hoffnung aufkommt. Und dass vorher alles den Bach heruntergegangen sein soll, hat auch niemand behauptet. Gruß

  1. Nur die Ruhe bewahren.
    Es ist immer die Frage was man erreichen möchte. Für Deutschland kann es nur heißen Titelverteidigung. Ein ausscheiden im Halbfinale wäre fast schon eine Enttäuschung.
    Belgien hat sich qualifiziert und ist damit schon mal erfolgreicher als Holland:)))

  2. Kritiker

    Gab es gestern kein „Rudelgucken“ in Eupen?
    Kein Gröhlen, Pöbeln und Saufen?
    Ohnehin stecken sich die Fußballstars die Taschen voller Geld, und wir Fans sollen uns bei der WM aufregen…

  3. Jetzt ist Belgien auf den richtigen Weg. Aggressives Pressingspiel gepaart mit permanentem Flügelspiel. Auf diesem Gebiet liegen unsere Stärken. Unsere Weltklassespieler Hazard, Lukaku und De Bruyne müssen Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft sein. Diese Spieler muss der Gegner zunächst einmal in den Griff bekommen. Das entlasstes auch unsere Defensivabteilung, die gegen die grossen Favoriten natürlich etwas mehr zu tun bekommt als gegen Ägypten.

    • Auch hier immer schön locker bleiben und nicht zuviel erwarten. Ich erinnere an die letzte WM wo Belgien schon ganz oben gesehen wurde. Die Enttäuschung war dann entsprechend groß. Klasse Einzelspieler sind nicht unbedingt ein klasse Team. Achtelfinale sehe ich als Muss und Viertelfinale als Erfolg.
      Halbfinale wäre sensationell und Finale wäre………..

  4. Das große Problem, dass meines Erachtens verkannt wird, nach dem Motto „wird schon werden “ ist, dass wir mit einer angeschlagenen Abwehr zur WM fahren. Entweder spielen nicht fitte bzw nicht eingespielte oder aber Niveauschwächere Spieler (US-Liga, schottische Liga). Das wird der Knackpunkt sein gegen die Top-Mannschaften. Da spielst Du im 1/8 oder 1/4 Finale eben nicht mehr gegen Ägypten… ich denke mit Schrecken an das Spiel gegen Wales bei der letzten EM.
    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt ✌️

    • Sportler

      @Lupe: völlig richtig, aber das Abwehr-Problem ist – in meinen Augen – nur eines unserer Probleme. Zusätzlich finde ich es sehr auffallend, dass:

      – Witsel/Dembélé im defensiven Mittelfeld permanent das Tempo aus dem Spiel holen. Sicherlich ist dies ab und an nicht der verkehrte Weg, aber mich stört dies enorm und das träge Umschaltspiel nervt, sie können es auch anders… Nainggolan lässt grüßen.

      – E. Hazard/De Bruyne, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass es unter diesen beiden Spielern ein „persönliches“ Problem gibt… entsprechend kommt keine spielerische Harmonie auf bzw. ergänzen sie sich noch immer nicht, sondern bremsen sich – stückweise – gegenseitig.

      – R. Lukaku, durchaus sind die Fakten – Spieler der die meisten Tore für Belgien jemals geschossen hat – nicht vom Tisch zu weisen, aber welcher andere Stürmer (z.B. Benteke, Batshuayi, Origi, Depoitre) hat bisher so viel Chancen/Einsatzzeit erhalten? Desgleichen ist Lukaku ein reiner „Abstauber“, d.h. er hat einen guten Abschluss und Schusstechnik, vorausgesetzt er wird wirklich gut bedient… Bälle im Mittelfeld holen, Tormöglichkeiten erarbeiten, Ballgefühl bzw. ab und zu kleine und kreative Ballbesitzspielchen… Fehlanzeige… vielleicht sollte Martinez mal mit 2 Spitzen auflaufen lassen, Costa Rica würde sich doch da anbieten.

      – China-Legionäre (Witsel/Carrasco), ihnen merkt man den Wechsel nach Asien an… absolut nicht mehr dieselben Spieler… man kann nur hoffen, dass sie nach der WM wieder nach Europa zurückkehren und zu alter Form zurück finden. Wenn man bedenkt, dass Witsel vor seinem Asien-Wechsel bei Clubs wie Valencia, Juventus, AC Milan und Tottenham im Gespräch war und Carrasco bei Bayern München sowie einigen Clubs aus der Premier League…jaja das liebe Geld.

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