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175 Jahre „Struwwelpeter“: Wegen seiner „schwarzer Pädagogik“ oft kritisiert

19.09.2019, Nordrhein-Westfalen, Oberhausen: Das Foto zeigt Konrad und Schneider aus dem Bilderbuch „Der Struwwelpeter“. Foto: ATAK/Georg Barber/ATAK und Kein&Aber Verlag, Zürich 2009/dpa

„Zappel-Philipp“, „Suppenkaspar“ und „Hanns Guck-in-die-Luft“: Viele Figuren aus dem Kinder-Bilderbuch „Der Struwwelpeter“ sind längst in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. 1844, vor 175 Jahren, erschien das Buch des Arztes Heinrich Hoffmann zum ersten Mal.

Für die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen Anlass genug, dem Buch und seiner Wirkungsgeschichte eine Ausstellung zu widmen. Sie trägt den Untertitel „Zwischen Faszination und Kinderschreck von Hoffmann bis Böhmermann“ und startet an diesem Sonntag (22. September 2019).

Das Foto zeigt das Urmanuskript (1844) des Bilderbuches „Der Struwwelpeter“. Foto: Frank Altmann/Heinrich Hoffmann/Germanisches Nationalmuseum Nürnberg/dpa

Warum ist der Struwwelpeter weltberühmt, obwohl es wegen seiner „schwarzen Pädagogik“ oft kritisiert wurde?

Mit dem Struwwelpeter erzählt erstmals ein Bilderbuch überhaupt Geschichten gezielt für Kinder, wie die Ausstellungsmacher am Donnerstag mitteilten. Hoffmann nutze dabei eine reduzierte und karikierende Bildsprache, die sich von den biedermeierlichen Sehgewohnheiten stark abhebe. „Mit seinem erzählenden Bilderbuch erschafft er ein Werk, das seine Leser bis heute fasziniert und zugleich erschaudern lässt.“

Die Schau zeigt, wie Künstler zu allen Zeiten die Stoffe aufgenommen und bearbeitet haben. Mehr als 200 Zeichnungen, Illustrationen, Gemälde, Bücher und Objekte sind zu sehen. Die Ausstellung „Der Struwwelpeter“ endet am 12. Januar 2020. (dpa)

5 Antworten auf “175 Jahre „Struwwelpeter“: Wegen seiner „schwarzer Pädagogik“ oft kritisiert”

  1. Das Buch finde ich nicht schlecht. Ich habe es meinen Kindern gerne vorgelesen und meine Kinder haben es gerne gehört. Es ist so in der Welt, wie es ist der Autor geschrieben hat und er kann es nicht mehr abändern. Also müssen die Eltern entscheiden, ob sie dieses Buch vorlesen möchten oder nicht. Ich werde es auch meinem Enkel vorlesen, der bald auf die Welt kommt.

  2. Eines meiner Bücher aus Kindertagen. Ich habe geschnittene Haare, bin gekämmt, wasche mich, ziehe mich ordentlich an, bin höflich, bin nicht tätowiert, gehe mit wachen Augen durchs Leben, ernähre mich ordentlich und achte andere Kulturen. Dieses Buch ist deutlich besser als sein Ruf! Smartphone und Socialmedia sind hingegen der Untergang an Kultur.

  3. Liebe Schwester
    Du weißt aber schon, dass da, für vergleichsweise kleine Vergehen die Kinder verbrennen, verhungern oder verstümmelt werden…..das erinnert fast an IS- Methoden. Sei’s drum.
    Liebe Katja, auf jeden freue ich mich mit dir auf deinen Enkel; hoffentlich wird er so aufgeweckt und nett wie du.

  4. Pensionierter Bauer

    Ich fand diese Struwwelpetergeschichten als Kind immer ganz toll. Ich glaube ich lege mir dieses Buch nochmal zu, dann freue ich mich schon darauf es meinen Enkelkindern vorzulesen.

  5. Vereidiger

    Diese Literatur (wie auch „Max und Moritz“) ist genau wie die Bibel: Nur mit „schwarzem“ Humor ist „schwarze“ Pädagogik mehr als unterhaltsam. Aber wer Fiktion mit Realität verwechselt bzw. drastische Bilder eins zu eins umzusetzen gedenkt, landet in einer Horrorshow…

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