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Wolfgang Frank: „Ich würde gerne weiter in Belgien arbeiten“

Der frühere AS-Trainer Wolfgang Frank. Foto: dpa

Wolfgang Frank hat sich in Eupen als Trainer der AS in dem einen Jahr, in dem er hier tätig war, viele Sympathien und großen Respekt verschafft. Seinen Weggang haben viele Fans der Schwarz-Weißen sehr bedauert. Gegenüber „Ostbelgien Direkt“ kündigte Frank an, dass er auch in Zukunft gerne in Belgien arbeiten würde.

Wir hatten am Dienstag die Gelegenheit, mit dem 61-jährigen Fußballlehrer folgendes Telefoninterview zu führen.

OD: Hallo, Herr Frank, Sie halten sich momentan in Stuttgart auf. Bekommen Sie dort überhaupt etwas mit von der AS?

Frank: Letzte Woche war ich eigentlich fast die ganze Woche in Eupen. Ich bekomme also schon noch etwas mit von der AS.

„Es ist einfach schade“

OD: Wie groß ist im Nachhinein Ihr Bedauern darüber, dass Ihr Vertrag mit der AS aufgekündigt wurde?

Frank: Ich hatte ja noch zwei Jahre Vertrag. Es ist also nicht so, wie behauptet wurde, dass mein Vertrag nicht verlängert wurde. Die Auflösung ist auch formal noch nicht vollzogen. Es ist einfach schade, und das ärgert mich auch sehr. Ich denke, wir waren auf einem guten Weg, eine Mannschaft zusammenzustellen, die vielleicht in ein oder zwei Jahren ganz oben hätte spielen können.

OD: Aber wie Sie wissen, braucht man im Fußball auch Geldgeber, und der Geldgeber, mit dem Sie nach Eupen gekommen waren, nämlich Ingo Klein, war schon nach einigen Monaten wieder weg.

Frank: Ich glaube schon, dass man trotzdem da noch etwas hätte machen können. Ich denke, es hat niemand direkt eine Initiative für eine Lösung im Großraum Eupen zum Beispiel ergriffen. Aber das ist jetzt ohnehin Schnee von gestern. Der Verein musste irgendwann auch handeln, was dann zu der Zusammenarbeit mit den Leuten aus Katar führte.

Ziele nicht zu hoch hängen

OD: Was hat nach Ihrer Einschätzung der Eupener von den Kataris zu erwarten?

Frank: Zunächst einmal glaube ich zu wissen, dass alle Lieferanten der AS ihre Rechnung bezahlt bekommen haben (er lacht)… Ich glaube auf jeden Fall, dass die Infrastruktur verbessert wird, weil die Kataris viel Geld haben. Es wird sich sicherlich einiges bewegen, womöglich werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Wie sich die Identifikation der Leute in Eupen mit dem Verein weiter enwickeln wird, das muss man mal abwarten. Das war uns ja ein großes Anliegen.

OD: Die neue Führung redet nicht von Aufstieg, ja nicht einmal von einem Platz in der Endrunde.

Frank: Nun, ich denke, dass die neue Führung gut beraten ist, die Ziele nicht zu hoch zu hängen. Viele Spieler sind noch sehr jung und brauchen ihre Zeit. Das ist auch ganz normal.

„Mentalität hat mir zugesagt“

OD: Wie sehen Sie denn Ihre eigene Zukunft?

Frank: Ich werde sicher weiter als Trainer arbeiten, die Frage ist nur wann. Wir werden sicherlich mit Eupen eine Einigung finden, was die Vertragsauflösung betrifft. Ich würde gerne weiter in Belgien arbeiten.

OD: Heißt das, dass Sie in dem einen Jahr in Eupen Gefallen am belgischen Fußball gefunden haben?

Frank: Ja, durchaus. Vor allem die Mentalität in Belgien hat mir zugesagt. Das war für mich eine interessante Erfahrung. Belgien ist für mich absolut ein Thema – ob in der ersten oder in der zweiten Liga, das muss man mal sehen. Ich werde die nächste Zeit viel in Belgien sein und viele Spiele besuchen.

 

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