Notizen

Deutschland: Millionen Bahnkunden können erst einmal aufatmen

Gähnende Leere: So wie hier in Hannover im Mai 2015 dürfte es am Montag und Dienstag auf vielen deutschen Bahnhöfen aussehen. Foto: dpa

In Deutschland können Millionen Bahnkunden erst einmal aufatmen. Die Lokführergewerkschaft GDL willigte in der Nacht zum Donnerstag überraschend in eine Schlichtung ein und brach ihre neunte Streikrunde ab.

Die größere Bahngewerkschaft EVG allerdings könnte nun Pendlern, Reisenden und Wirtschaft noch einen Strich durch die Rechnung machen. Am Donnerstagabend begann die zwölfte und möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Bahn mit der EVG.

EVG-Verhandlungsführerin Regine Rusch-Ziemba sagte vor dem Treffen, das Ziel sei, zu einem Abschluss zu kommen. Sie drohte aber zugleich mit Warnstreiks nach Pfingsten, falls die Bahn sich nicht bewege.

Er ist in Deutschland der Buhmann der Nation: GDL-Chef Claus Weselky. Foto: Wikipedia

Er ist in Deutschland der Buhmann der Nation: GDL-Chef Claus Weselky. Foto: Wikipedia

Am Morgen erst hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sich mit der Bahn auf ein Schlichtungsverfahren verständigt. Die GDL und die EVG ringen um Einfluss bei dem Konzern. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen mit den Gewerkschaften konkurrierende Abschlüsse vermeiden.

Die GDL überraschte auch mit der Ernennung von Bodo Ramelow, Thüringens neuem Ministerpräsidenten (Linke), als Schlichter. Die Bahn entschied sich für den brandenburgischen Ex-Regierungschef Matthias Platzeck (SPD). Mit Ramelow ist erstmals ein regierender Spitzenpolitiker Schlichter in einem großen Tarifkonflikt. (dpa)

16 Antworten auf “Deutschland: Millionen Bahnkunden können erst einmal aufatmen”

  1. Ich kann den Unmut der deutschen Bahnnutzer nur zu gut nachvollziehen (ich selbst fahre regelmässig mit der SNCB) – besonders bei solch einem andauernden Streik. Aber im Vergleich zu den „Streiks“, die man bei der belgischen Bahn (und auch bei der TEC, …) gewohnt ist, kann man bei der GDL zumindest ein Ziel erkennen, welches sie mit dem Streik erreichen wollen. In Belgien habe ich das Gefühl, dass den Gewerkschaftlern im Laufe des Jahres mehrfach klar wird „Oh, jetzt haben wir aber 8 Wochen nichts mehr gemacht…“ Dann wird irgendein fadenscheiniger Vorwand zugezogen, um 1-2 Tage Streik zu spielen — ein konkretes Ziel ist da NIE erkennbar…

  2. Ich verstehe nicht, warum OD die Spiegel-Hetze gegen die Lokführer übernimmt. Dieser Streik hält sich streng an Recht und Gesetz, nicht zu vergleichen mit den Terroaktionen der FGTB und den Pöbeleien der CSC, die hier von OD nicht einmal kritisiert wurden.

    Kröger schreibt auf Spiegel-Online:

    “ Denn der GDL-Boss kündigt damit den unausgesprochenen Konsens auf, dass in Deutschland alles nach Fahrplan zu laufen hat – selbst Konflikte.“

    Da dieser „Konsens“ nie ausgesprochen wurde, ist Kröger wohl der einzige, der davon gehört hat.
    Oder hat er nur sein Seroquel vergessen?

  3. Mischutka

    Streik oder kein Streik. Da können wir sowieso nichts daran ändern.
    Was ich nur in einigen „Kommentaren“ in diversen Zeitungen gelesen habe, fand ich nicht bekloppt, sondern sogar TOTAL bekloppt ! Siehe :
    „Die sollen ALLE Lokführer -und diejenigen, welche auch streiken- FRISTLOS (!!!) entlassen“. Nehmen wir an, die Bahn würde so handeln. Eine Frage : WER fährt dann die Loks ? Wird da etwa ein Fahrgast ausgelost für diesen verantwortungsvollen Beruf ? Denn bei vielen Entlassungen ist ja fast niemand mehr da……Da wurde sogar vorgeschlagen, Ausländer“ einfach (!!!) anzulernen -schnell-schnell versteht sich- da sei das Problem gelöst !
    N.B.: Ich finde es SUPER, dass OBdirekt auch über dieses Thema schreibt, denn es sind ja auch Ostbelgier (direkt oder indirekt) davon betroffen.
    MfG.

  4. heinz günter visé

    Ich überlege die ganze Zeit an wen mich dieser Typ mit Oberlippenbart erinnert.
    Ich denke an einen grausamen Despoten,also einer Person die nur sich selbst sieht und welcher das Schicksal
    oder das Leben anderer Menschen ganz einfach „am A. vorbei geht „. Und auch wenn er das Streikrecht für sich und seine Mini-Gewerkschaft in Anspruch nimmt,
    er hat jede Glaubwürdigkeit, Respekt
    und Ansehen in der Öffentlichkeit
    verloren und verspielt. Holt diesen
    aufgeblasenen Wichtigtuer von seinem
    hohen Sockel runter und gut ist gewesen.

    • norbert schlembach

      Dieser Mann erinnert mich an einen aufrechten und mit Rückgrat ausgestatteten Menschen, der die Ziele bzw. Wünsche seiner Mittglieder gesetzestreu vertritt.
      Er hat meine volle Glaubwürdigkeit und meinen Respekt sich nicht den Mächtigen zu beugen.
      Bitte wählt mehr solcher Menschen zu unseren Vertretern.

    • Réalité

      Das haben Sie richtig geschrieben,Herr Visé!
      Solche Typen gehören in die Rubrik:
      Machtgierig und überheblich.
      Das geht dem einzig und alleine um die Macht,um anders gar nicht.
      Diesmal,das war das eine mal zuviel.Hoffentlich!
      Wäre auch gut und richtig.
      In Deutschland sind 3/1 der Leute gegen ihn.
      Wenn er sich da nicht vergönnt,soll er doch nach Nord Korea auswandern.

        • Réalité

          Ich glaube eher,dass Sie daneben liegen,werter Herr Berens!
          Nach meinen Informationen sind die allermeisten BRD Bürger gegen den Streik und besonders gegen den Schnurbartträger,der eher seine Interessen und Machtgier sieht als das übergrosse gros der Bevölkerung!

          Und mit Griechenland,da können Sie schreiben bis ins nächste Jahrhundert.Die haben sich es selber vermaselt.Angefangen von den Lügen über die Fälschungen hin zu schlechtem Regieren zum ungläubigen Verhandeln bis zum total blockierten und grottenschlechten Resultat von heute!
          Denen glaubt so schnell keiner mehr!
          Es ist nur sehr schade für die armen kleinen Leute und die ehrlichen dort!
          Der ganze Rest soll, und an erster Stelle ALLE Politiker die dieses verursacht haben,sollten sich bis tief bis unter den Boden schämen für das geleistete!
          Da fehlen alle Worte zu!

    • Mischutka

      @ Heinz günter visé :
      Hallo – dieser Typ mit dem Oberlippenbart erinnerte mich am Anfang auch an jemand : nämlich (von der Seite gesehen) an Norbert Rier von den Kastelruther Spatzen…….
      MfG/

  5. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG: Der Streik der Lokführer in Deutschland wird noch am Donnerstag abgebrochen. Wie die Gewerkschaft GDL am Morgen mitteilte, hat sie sich mit der Deutschen Bahn auf eine Schlichtung verständigt.

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