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Geschäftslokal in Eupen: “ZUVERMITEN Geśeft – Sufort FRAI – ALE BERUF“…

Foto: OD

Wie schwer es einigen Einwohnern in Ostbelgien fällt, die deutsche Sprache zu erlernen, zeigt ein Aushang an einem Schaufenster eines leeren Geschäftslokals in der Eupener Innenstadt.

“ZUVERMITEN Geśeft – Sufort FRAI – ALE BERUF“ ist da zu lesen. Abgesehen von dem vorgedruckten „A LOUER“ und wahrscheinlich auch der Telefonnummer, die wir unkenntlich gemacht haben, ist alles falsch geschrieben. Das Wort „Beruf“ kann man noch durchgehen lassen, denn es fehlt nur am Ende ein „e“.

„Deutsche Sprach, schwere Sprach“, heißt es ja, und das zu Recht.

Wenn man es aber positiv sehen will, kann man zur Entlastung des Verfassers des Textes sagen, dass er sich zumindest Mühe gegeben hat, ihn in Deutsch zu formulieren.

Immerhin kommt es im vorliegenden Fall weniger auf eine korrekte Rechtschreibung an als auf den Zustand des zu vermietenden Geschäftslokals. Wer das Lokal für seine Bedürfnisse als geeignet empfindet, dem kann der Aushang schnurzpiepegal sein, solange der Laden nicht von einem Buchhändler, einem Bibliothekar oder einem Deutschlehrer angemietet wird…

35 Antworten auf “Geschäftslokal in Eupen: “ZUVERMITEN Geśeft – Sufort FRAI – ALE BERUF“…”

  1. Man macht sich schnell lustig über andere aber es ist sehr traurig wenn man so liest was in manchen Leuten vorgeht.
    Der Mann/Frau der das Geschrieben hat war dennoch in der Lage ein Ladenlokal mitten in der Stadt zu besitzen…also kann er ja nicht so Dumm sein,irgendwie hat er es ja geschaft,auch wenn seine Rechtschreibung nicht perfekt ist.
    Eigentlich solten wir dankbar sein das es Menschen aus verschiedenen Kulturen gibt,den jedes zweite Geschäft in Eupen gehört einem ,,Fremden“wie man hier so gerne sagt.
    Eupen wäre sehr leer ohne diese Leute

  2. Das ’s mit Akut‘ ist ein polnisches Sonderzeichen. Da hat wahrscheinlich jemand so geschrieben wie er spricht… Das lernen unsere Kinder doch auch in der Grundschule. Oder ist man von dem Tripp zurück und unterrichtet wieder richtig?

    • Walter Keutgen

      Das mit der Rechtschreibung, wie man spricht, habe ich Weihnachten zufällig von einer Lehrerin gehört. Soll es noch geben und Probleme beim Unterricht der richtigen Rechtschreibung bereiten, weil die Kinder die Lautschrift im Kopf gespeichert haben.

      Mich mutete der Text eher in türkischer Rechtschreibung zu sein bis auf das S mit akutem Akzent, auf Türkisch schreibt man S mit Cedille für Sch. Obwohl ich Türkisch nicht verstehe, schaute ich mir manchmal TRT TÜRK an. In den Nachrichten liefen da immer unten im Bild Streifen mit Text, so konnte man raten, wie die Wörter gesprochen wurden und Reklamen für Kinder hatten manchmal ein Karaoke. Die türkische Rechtschreibung ist tatsächlich fast eine Lautschrift, was hätten die Philologen sich auch ausdenken können, als Kemal Atatürk befahl, von arabischer auf lateinische Schrift umzusteigen. Auf dem Plakat ist eine Ausnahme: Statt ZUVERMITEN sollte da TSUVERMITEN stehen.

  3. Sherlock Halmes

    Das Plakat ist doch am Schaufenster eines Eupener Geschäftes aufgehangen worden. Warum werden bei der „Urhebersuche“ nur „ausländisch“ sprechende Menschen “ verdächtigt“? Ist es denn ausgeschlossen dass es kein “ echter“ Eupener war? Machen die etwa keinen Integrations-Kurs?

      • Walter Keutgen

        In Deutschland gibt es keine Sprachakademie wie in Frankreich. Die Sprache wird vom Deutschen Bibliografischen Institut beobachtet und über den Duden von den Deutschlehrern als Normalsprache propagiert. Die französische Akademie beobachtet die Autoren, das deutsche Institut auch die Presse. In wieweit die gesprochene Sprache beobachtet und propagiert wird weiß ich nicht, es gibt aber die Bühnensprache und, wenn man deutsche Schauspieler hört, wird Aussprache durchaus in Schauspielschulen durchgesetzt.

        Zu „aufgehangen“: Das habe ich auch gesagt und wurde flugs von einem Deutschlehrer verbessert. Er hatte mich auch wegen „kehren“ korrigiert, das heiße „fegen“. Dann habe ich im Internet gesucht und gefunden, dass wir in der südlichen Hälfte des deutschen Sprachgebiets Lebenden „kehren“ verwenden. Auf Platt sagen wir allerdings „wäje“. Vor einiger Zeit habe ich einen Bekannten, der es weit im Leben gebracht hat, ertappt als er wie meine Mutter „frug“ sagte statt „fragte“.

        Wenn wir am Rande des deutschen Sprachgebiets Entwicklungen der Sprache mit Verspätung folgen, ist das denn so schlimm? Ich denke nicht dass ein Bayer einen anderen Bayer wegen Abweichungen von der Normalsprache berichtigen würde.

  4. Traenendrüse

    Hallo und einen schönen 1.sten Tag im Jahre 2019.
    Bin etwas erschrocken das seitenfüllend Komentare abgegeben werden!?
    Ist das ein Anflug von Langeweile ?Oder vielleicht nur Hetze?Es gibt mit Sicherheit brisantere Themen als ein Plakat,das hier ernsthaft diskutiert wird

  5. RaymondW

    Das ist ja lustig anzusehen. Deutsche Sprache, schwere Sprache, aber immerhin er (oder sie) hat’s versucht! Mich stört das nicht sonderlich! Sofern ich weiß was gemeint ist, ist es für mich OK.

  6. Graf Ortho

    Da ich weiter oben erwähnt werde, möchte ich mich auch in die Diskussion einschalten.

    Bevor nicht geklärt ist, wer der Verfasser dieses Aushanges ist, sollte man sich mit hämischen Kommentaren zurückhalten.
    War es ein „echter“ Eupener mit extremer Rechtschreibschwäche? Ein Wallone? Ein „Araber“? Ein zugewanderter Eifeler mit Ourener Platt als Muttersprache?

    Auch hier gilt: „Wer im Glashaus sitzt,…“
    Horrende Rechtschreibfehler in fast jedem Beitrag.
    Und da brüstet man sich in der DG mit angeblich exzellenten Sprachkenntnissen und lässt sich gerne „geschliffenes“ Deutsch attestieren….

    An der Autobahn Lichtenbusch/Lüttich steht seit Jahren ein Schild: „Eupen ville de tisserands – Eupen Stadt Weber“, ein Schildbürgerstreich, den die Tourismusverantwortlichen der Stadt Schilda bzw. Eupen aber gelassen hinnehmen … oder nicht mal bemerkt haben.

  7. @Graf Ortho: Viele Menschen, die um ihre Rechtschreibschwäche wissen, scheuen sich, öffentlich ihre Meinung kund zu tun. Sie haben schlichtweg Angst, von Leuten wie Ihnen, gemassregelt zu werden.

    • Graf Ortho

      @ Logisch

      Ich habe kein Problem damit, dass Leute, die ihre Meinung äußern, ab und zu Rechtschreibfehler machen.
      Das passiert jedem, zumal die deutsche Sprache nicht einfach ist („Deutsche Sprache, schwere Sprache!“ seufzte schon Riccaut in Lessings „Minna von Barnhelm“). Aber ist das nicht jede Sprache für den, der sie erlernen soll?
      Die heftig diskutierte Rechtschreibreform tat ein Übriges, die Leute – mich eingeschlossen – zu verunsichern.

      Was ich hier kritisiere, ist, dass Leute wie ‚Ekel Alfred‘, die selbst keine zwei Zeilen korrekt schreiben können, sich über die Fehler anderer lustig machen oder gleich fremdenfeindliche Untertöne hineinbringen. Das geht doch aus meinem Beitrag hervor, so dachte ich wenigstens.

      Die Feststellung, dass es bei vielen Ostbelgiern mit der Kenntnis ihrer Muttersprache nicht so weit her ist, wie manche in Sonntagsreden glauben machen wollen, darf doch wohl noch erlaubt sein, wobei ich niemanden hier persönlich angegriffen habe.

      Wollte ich wirklich „massregeln“, dann könnte ich das hier bei Ihnen schon tun.
      Es heißt nämlich „kundzutun“ statt „kund zu tun“ und „gemaßregelt“ statt „gemassregelt“, was die Korrekturfunktion schon sofort nach der Eingabe durch eine rote Wellenlinie anzeigt.

      https://www.duden.de/rechtschreibung/kundtun
      https://www.duden.de/rechtschreibung/maszregeln

      Trotz allem wünsche ich Ihnen und allen Freunden unserer deutschen Muttersprache ein frohes Neues Jahr … oder ein frohes neues Jahr 2019.
      Beide Formen sind zulässig … seit 2017.
      https://www.morgenpost.de/web-wissen/article209167657/Bis-wann-darf-ich-nach-Silvester-noch-ein-frohes-neues-Jahr-2019-wuenschen.html

      • Ich wusste, dass Sie mich beim Wort massregeln massregeln würden. Auf meiner Tastatur fehlt das Esszet, und ich habe keine Lust, jedesmal die Tastenkombination zu bemühen, um diesen Buchstaben zu verwenden. Hätten Sie sich das nicht denken können? Übrigens wird diese Verwendung erlaubt. Steht im Duden.

    • Herbert G.

      Gott sei Dank. Knöpfen Sie sich den Typen mal so richtig vor; was der hier verschuldet hat, geht weit über das Erträgliche hinaus. Der soll sich gefälligst auch orthographisch hier integrieren. Wo kämen wir da hin, wenn das jeder so machen würde. Wenn es nach mir ginge, würde der ausgewiesen.

      • Walter Keutgen

        Herbert G., sich mittels Rechtschreibung zu integrieren, ist objektiv zu viel verlangt. Dazu bedarf es langwieriger Kursbetreuung. Was man aber dringend dem Schreiber raten muss, ist jemanden, der die Rechtschreibung kennt, zu Rate zu ziehen. Das gilt auch im Fall des Schildes „Eupen ville de tisserands – Eupen Stadt Weber“.

  8. Graf Ortho

    @ Logisch

    Kein Eszett? Habe ich auch nicht auf meiner Azerty-Tastatur, auch keine ü, ö und ä, die kann man aber problemlos eingeben mit der Kombination MAJ +“¨“ + Buchstabe, wie Sie das sicher auch tun.
    Das „ß“ ist etwas schwieriger. Ich tippe auch nie ALT + 225, um ein „ß“ zu erhalten, sondern benutze einfach den Korrekor: „gemassregelt“ (rot unterstrichen) mit der rechten Maustaste anklicken und „gemaßregelt“ mit der linken Maustaste auswählen, wie oben schon erklärt. Ganz einfach, aber warum sich die Mühe machen, nicht wahr?
    Dass Sie diesen Kniff nicht kennen, hätte ich mir nicht gedacht…

    Zum DUDEN:
    Ich weiß nicht, welche Ausgabe Sie haben, aber im Online-DUDEN gibt es nur „maßregeln „. Klicken Sie bitte mal auf den Link hier oben.

    Einen schönen Abend noch!

  9. Graf Ortho

    Ich sehe, auch Sie haben (berufsbedingt?) denselben Fehler wie ich. Sie wollen den Dingen auf den Grund gehen, und zwar mit Argumenten, nicht mit Polemik, was hier eher selten ist.

    Wenn bei Ihnen der Korrektor in diesem Eingabefenster nicht funktioniert, so ist das seltsam. Dass man den an- oder abstellen könnte, habe ich noch nie bemerkt. Vielleicht weiß der Herr Cremer Rat?

    Was den DUDEN betrifft, so haben wir beide irgendwie recht („Von Duden empfohlene Schreibung: recht haben – Alternative Schreibung: Recht haben“ Da kann jeder es nach eigenem Gusto machen.),

    Allerdings mit einer kleinen subtilen Einschränkung.
    „Fehlt das ß (z.B. bei einem Computerprogramm), schreibt man dafür ss.“
    Das „ß“ fehlt ja nicht im Programm, über die Kombination ALT + 225 ist es jederzeit abrufbar. Es fehlt höchstens auf der Azerty-Tastatur.

    Beim Großbuchstaben wird es schon schwieriger: https://www1.wdr.de/wissen/mensch/grosses-eszett-tastatur-100.html
    Diese „Erfindung“, die erst 2017 eingeführt wurde, braucht wirklich niemand. Aber bei dem „Rat für deutsche Rechtschreibung“ wundert man sich über nichts mehr.

    Zum Schluss ein Kompromissvorschlag: Wir kehren zur ursprünglichen Schreibweise dieses typisch deutschen Buchstabens zurück: „sz“:
    „Historisch gesehen geht das ß in der deutschen Sprache auf eine Ligatur aus ſ „langes s“ (ursprünglich ein weiterer Buchstabe des deutschen Alphabets) und z zurück.“ (Wikipedia).

  10. Graf Ortho

    Wenn man das hier liest, sollte man dann nicht umso mehr Nachsicht mit dem (bosnischen?) Verfasser es oben abgebildeten Aushangs haben?

    „Donald Trump ist verzweifelt. Anders können wohl auch Unterstützer des US-Präsidenten dessen Gebären in diesen Tagen nicht mehr erklären.“

    Donald, eine Gebärerin?

    https://www.huffingtonpost.de/entry/donald-trump-droht-eigenem-land-und-gibt-sein-letztes-bisschen-starke-auf_de_5c30653ce4b0d75a9830e4b4?utm_hp_ref=de-homepage

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