Politik

Entwurf der EU-Kommission sieht die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um weitere 10 Jahre vor

Die Vertreter der europäischen Bürgerinitiative gegen Glyphosat, Franziska Achterberg (Greenpeace EU unit), Helmut Burtscher (GLOBAL2000 - Friends of the Earth Austria), Martin Pigeon (Corporate Europe Observatory), Mika Leandro (WeMove.EU), Jorgo Riss (Greenpeace EU unit), Angeliki Lysimachou (Pesticide Action Network Europe), Lisa Vickers (Avaaz) und David Schwartz (WeMove.EU/ECI coalition coordinator) halten am 23.10.2017 in Brüssel ein Transparent mit der Aufschrift "Stop Glyphosat". Foto: Oliver Beckhoff/dpa

Die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat könnte nach einem Entwurf für einen Vorschlag der EU-Kommission verlängert werden. Dem am Mittwoch online gestellten Dokument zufolge könnte das Mittel 10 weitere Jahre eingesetzt werden.
Der Vorschlagsentwurf wird am Freitag mit den EU-Staaten erörtert. Für den Einsatz sind bestimmte Bedingungen vorgesehen, etwa Maßnahmen zur Risikominderung. Dabei geht es etwa darum, zu verhindern, dass Glyphosat bei der Anwendung stark verweht wird.

Glyphosat ist noch bis zum 15. Dezember EU-weit zugelassen. Umweltschutzorganisationen sehen in Glyphosat Gefahren für Menschen und Umwelt, der Hersteller Bayer weist das vehement zurück.

14.09.2023, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Vier Personen halten vor der Konzernzentrale von Bayer-Konzernzentrale Banner in den Händen. Die Aktion richtet sich gegen die Verlängerung der EU-Zulassung des Pestizids Glyphosat. Foto: Federico Gambarini/dpa

Der Konzern begrüßte den Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission. Er basiere auf den „überzeugenden wissenschaftlich fundierten Schlussfolgerungen“ der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). „Bayer ist der Ansicht, dass die Entscheidung der Mitgliedstaaten auf den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der zuständigen Behörden beruhen und zu einem Votum für eine erneute Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat führen sollte“, betonte das Unternehmen.

Eine Entscheidung über die Verlängerung im zuständigen Ausschuss, in dem auch Vertreter der EU-Staaten sitzen, wird nicht vor Mitte Oktober erwartet – unter Umständen noch später. Für eine Entscheidung ist eine qualifizierte Mehrheit erforderlich. (dpa)

9 Antworten auf “Entwurf der EU-Kommission sieht die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um weitere 10 Jahre vor”

  1. Das war, mangels vernünftiger Alternativen, absehbar. INFRABEL z.B. hatte schon letztes Jahr in Raeren einen Versuch zur Unkrautbekämpfung mittels Spezialzug und heissem Wasser gestartet. Das Unkraut sollte „verbrüht“ werden. Der alte Bahnhof in Raeren war ideal dafür da sehr viel Unkraut zwischen den verbliebenen Schienen wächst. Ergebnis (absehbar), es erwies sich eher als Giessen statt Vernichten… 😁. Zu Beginn war alles weg, aber auch ganz schnell wieder da, besonders Tiefwurzler wie Löwenzahn freuten sich über das heisse Wasser, die Wurzel blieb intakt und die Pflanze hatte einige Konkurrenten weniger. Vor Jahren fuhr INFRABEL mit einem Unimog einmal mit Glyphosat darüber und alles war für 3 bis 6 Monate weg, jetzt kam ein futuristischer Riesenzug mit gigantischen Warmwassertanks und nach 3 – 6 Wochen war wieder alles grün. Wer hätte das gedacht…. 😁😁

    • Viele „Hausmittelchen“ sind sogar illegal! Ich sehe und höre von Menschen, die mit Natron, Backpulver, Essig und Salz herumspielen. Oft sieht man das Pulver in Linien auf den Fugen liegen – nach dem Motto „viel hilft viel“. Andere kaufen sich Akkugeräte mit Kunststoffbürsten, die nach wenigen Monaten im Elektroschrott landen. Wieder andere gehen mehrmals mit dem Hochdruckreiniger über den Hof, Wasser kostet ja nichts.
      Die schönsten Beobachtungen mache ich auf Friedhöfen: wenn der Gemeindedienst alles wuchern lässt, dann legen die Leute selber Hand an! Wenn der Rasen nicht kurz gemäht wird, dann bringen die sich ihren eigenen Rasenmäher und Kantenschneider mit! Kies zwischen den Grabstätten wird weggenommen und durch Terrassensteine und Estrich ersetzt! Die Leute haben teures Geld für diese Grabstätten ihrer Verwandten bezahlt und lassen sich nicht vorschreiben dort alles wachsen zu lassen wie es wächst. Die meisten sind auch zu alt um jede Woche auf Knien das Unkraut zu zupfen.
      Daran sieht man, dass diese Entscheidung NICHT Nachhaltig ist, denn die soziale Komponente (eine der 3 Säulen der Nachhaltigkeit) wird unzureichend berücksichtigt.

    • Neneewaa

      @Dax
      Glauben Sie daß in Raeren die gründiktierte Gemeindepolitik auf Glyphosat zurückgreifen wird? Never
      Grüne Alternativen : späte Maht, ein Erklarschild vor jeder Unkraut Pflanze, das schönste und grünste Dorf der Welt, regelmäßiges Abmähen mit Verbrennungsmotor falls Personal vorhanden oder Schneckenfutter ( es ist ja so trocken und heiß bei uns).
      Wir können uns Mal beim Marc über dieses Thema unterhalten.

      • Was INFRABEL auf seinen Gleisanlagen tut, geht die Gemeinde Raeren gar nichts an. Und auf Gemeindegebiet wird auch wieder Glyphosat eingesetzt werden, am Bahnhofscafé wächst ja das Grün aus allen Ritzen…. 😉

  2. Sportler

    Raeren und auch andere Gemeinden sollten in Betracht ziehen, erneut Glyphosat zu verwenden. Der Zustand der Bürgersteige, Entwässerungsrinnen, öffentlichen Plätze, Friedhöfe und so weiter ist erschreckend. Das Personal des Bauhofs kann mit den derzeit verfügbaren Alternativen zu Glyphosat nicht die Ergebnisse von früher erzielen. Es scheint jedoch mittlerweile im Trend zu liegen, Unkraut – man verzeihe mir den Rückgriff auf dieses Wort – sprießen zu lassen, und einige „fleißige“ Bürger werden sogar noch dafür ausgezeichnet 🫣

    • 9102Anoroc

      An meine Freunde der Chemiebranche;
      habt ihr noch nie etwas von einem Bunsenbrenner gehört ?
      Dieser verursacht wenigstens kein Krebs !
      Gibt es aber auch im Großformat zur Unkrautvernichtung .
      Ist in den USA gang und gäbe.
      Bei zu starker Trockenheit aber besser nicht einsetzen sonst brennt die 🌎 Erde.-)

  3. EU Unglaubwürdigkeit

    Verbrennungsmotoren verbieten, in die Form von Eiern und Bananen einmischen aber dann zulassen dass auf Nahrung, Erde, in Grundwasser und in die Landschaft tonnenweise Gift gespritzt wird … ob nun unmittelbar krebserregend oder nur einfach höchst bedenklich und der Sarg Nagel der Artenvielfalt… Hauptsache die Chemiekonzerne sahnen weiter ab und die « alte » Landwirtschaft zu Lasten der Natur (die wir dann auch noch hoch subventionieren) dreht wie gewohnt weiter. Im heimischen Garten hoch gefährlich, im Großeinsatz auf Wiesen und Feldern nebenan und in unserem Essen gaaanz unbedenklich. Ein Skandal ! Wer kann noch Respekt haben als Bürger, Müll trennen, Tempolimit einhalten oder Steuern zahlen wenn so fahrlässig und nach dem Prinzip « wer zahlt mehr ? »… Politik gemacht wird.

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