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Wunderhengst Totilas, das teuerste Dressurpferd der Welt, beendet seine Karriere

Totilas mit Reiter Matthias Alexander Rath. Foto: dpa

Bei der Reit-EM war Totilas als der große Star angekündigt worden, jetzt aber ist es offiziell: Das Wunderpferd wird nicht in den Sport zurückkehren. Eine der schillerndsten Karrieren im Dressursport ist beendet. Vier Tage nach dem Aus in Aachen wurde der längst überfällige Schritt vollzogen.

Das Leiden hat damit eine Ende. Das mit viel Spektakel vermarktete Pferd darf endgültig auf die Weide und wird vielleicht noch in der Zucht eingesetzt.

Das teuerste Dressurpferd der Welt war seit dem Wechsel aus den Niederlanden nach Deutschland besonders verletzungsanfällig. Jetzt zog die Besitzergemeinschaft, bestehend aus der Familie Linsenhoff-Rath und Paul Schockemöhle, die Reißleine und gab das Ende der fabelhaften Karriere von Totilas bekannt.

„Seine Verletzung wird auf dem Schafhof in Ruhe ausheilen und ihm dabei einen sanften Übergang in den sportlichen Ruhestand bescheren“, hieß es in einer Mitteilung.

Mit Edward Gal (hier 2009) gewann Totilas dreimal Gold bei den Weltmeisterschaften in den USA und stellte mehrere Weltrekorde auf. Foto: Wikipedia

Mit Edward Gal (hier 2009) gewann Totilas dreimal WM-Gold und stellte mehrere Weltrekorde auf. Foto: Wikipedia

Paul Schockemöhle und Ann-Kathrin Linsenhoff, Stiefmutter von Dressurreiter Matthias Alexander Rath, hatten den Hengst 2010 für geschätzte 10 Millionen Euro aus den Niederlanden nach Deutschland geholt.

Mit großen Hoffnungen und viel Pomp wurde das Pferd im Herbst vor 5 Jahren in Mühlen auf dem Hof von Schockemöhle präsentiert. Die Pferdebesitzer und der Reiter hofften auf ähnlich viele Medaillen wie unter dem niederländischen Ausbilder.

Zuvor hatte Totilas mit Edward Gal dreimal WM-Gold gewonnen und mehrere Weltrekorde aufgestellt. Er galt als Wunderpferd.

Diese Erfolge konnte Rath mit dem Pferd allerdings nicht erzielen. Ein internationaler Titel blieb dem Paar verwehrt.

In der 5-jährigen Partnerschaft war das Pferd sehr häufig verletzt. Es holte lediglich Titel bei den deutschen Meisterschaften und Siege beim CHIO. Für ein Pferd von diesem Kaliber war dies zu wenig.

„Angesichts des Preises und des Marketing-Aufwandes der ersten Jahre nach dem teuren Transfer ist das eine klägliche Ausbeute. Tassen und T-Shirts wurden schon mit dem klangvollen Namen bedruckt, bevor es einen großen Erfolg geben konnte. Nicht nur der Springreiter Ludger Beerbaum hatte das kritisiert“, schrieb am Dienstag das Internetportal t-online.de. Paul Schockemöhle selbst soll von einer „Fehlinvestition“ gesprochen haben. (cre/dpa/bild.de/t-online.de)

4 Antworten auf “Wunderhengst Totilas, das teuerste Dressurpferd der Welt, beendet seine Karriere”

    • Merowinger

      Dressurreiten ist die überspitze Form normaler Bewegungsabläufe eines Pferdes.
      Über ein Hindernis springen ist für ein Pferd eher untypisch. Es würde um das Hindernis herumlaufen.

      Der Reitsport ist nun mal „big money“ und Ausnahmepferde werden bis zum letzten Euro ausgenommen. In 5 Jahren steht irgendwo ein Klon-Totilas dem das gleiche Leben blüht.

  1. gerhards

    Schweine werden brutal gemästet, Hühner in enge Käfige gesperrt, Hauptsache im Supermarkt stimmt der billig Preis. Dann wunderts auch nicht wenn die haute vole dem Gaul zu jubelt. Alles passend zum jeweiligen Niveau.

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