Mit dem Kfz-Mechatroniker Justin Emontspool aus Eupen und der Modedesignerin Ronja Fell aus Auel nahmen zwei Ostbelgier an den 43. Berufsweltmeisterschaften WorldSkills in Sao Paulo teil. Für eine Medaille reichte es nicht, wohl aber haben beide Bewerber in Brasilien viele neue Erfahrungen machen können.
„Diese Erfahrungen kann einem niemand mehr nehmen“, betonte Gino Decoster vom ZAWM, der als Fachlehrer Justin Emontspool auf die WorldSkills vorbereitet hatte.
Mit 38 weiteren Teilnehmern musste der 21-jährige Justin Emontspool sein Können unter Beweis stellen. „Die Anforderungen waren enorm. Musste er doch verschiedene Aufgaben in den Bereichen Motorregelung, Motorelektronik, Fahrwerksgeometrie, Fahrzeugbremsen, Radaufhängung, Motormechanik und mechanisches Schaltgetriebe unter enormem Zeitdruck während der vier Tage meistern“, so Decoster.
Die belgischen Teilnehmer bei den WorldSkills in Sao Paulo mit Justin Emontspool (7.v.r.) und Ronja Fell (4.v.r.). Foto: Skillsbelgium.be
Der erste Wettkampftag begann für den Kfz-Mechatroniker Justin Emontspool gleich mit Verzögerungen wegen Computerproblemen. Seine erste Aufgabe bestand darin, Fehler in der Karosserieelektronik eines VW Tiguan zu finden. Drei Stunden hatte er Zeit, um so viele Fehler wie möglich zu finden. „Am ersten Tag war Justin verständlicherweise nervös und war persönlich mit seinem Ergebnis nicht zufrieden“, sagte Decoster.
Am zweiten Tag stand die Motoraufgabe für Justin auf dem Programm. Hier musste nach einem Druckverlusttest der Motor zerlegt, vermessen und anschließend wieder zusammengebaut werden. Wenn es auch beim Druckverlust etwas gehapert hat, gingen das Zerlegen, das Vermessen und der Zusammenbau zügiger voran. Für diese und alle weiteren Aufgaben standen drei Stunden zur Verfügung.
Am Nachmittag stand die Getriebeaufgabe für Justin auf dem Programm. In den drei Stunden musste das Getriebe zerlegt, vermessen und wieder zusammengebaut werden.
Justin Emontspool (rechts) mit Fachlehrer Gino Decoster vom ZAWM (links). Foto: OD
Der dritte Tag fing für Justin Emontspool mit der Fehlersuche am Motormanagement an einem Ford Mondeo an, der in Brasilien Fusion heißt.
Der letzte Wettkampftag sei der beste von Justin Emontspool gewesen, berichtete sein Fachlehrer Decoster. Nachmittags ging es darum, Fehler in Fahrwerk, Bremse und ABS eines Toyota Avensis zu finden, der in Brasilien noch Corolla heißt. Rund 20 davon versteckte das Expertenteam in den Autos.
„Ein besonderer Dank gilt den belgischen und deutschen Unternehmen, die keine Lehrgangskosten berechnet haben und dies als einen Beitrag sehen, junge, engagierte Menschen in der Automobilbranche zu fördern“, so Gino Decoster.
Die nächste Chance, an den WorldSkills teilzunehmen, bietet sich 2017 in Abu Dhabi. (cre)
