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Thibaut Courtois schlägt Alarm: „Wenn wir nicht besser spielen, scheiden wir schon in der Gruppenphase aus“

18.11.2022, Kuwait, Ardiya: Mahmoud Hassan (l) aus Ägypten erzielt das zweite Tor seiner Mannschaft. Torhüter Thibaut Courtois (r) ist machtlos. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Thibaut Courtois ist dafür bekannt, dass er nicht um den heißen Brei redet, wenn es darum geht, eine Niederlage zu kommentieren. Das war auch der Fall nach dem 1:2 der belgischen Fußball-Nationalelf am Freitag gegen das nicht einmal für die WM qualifizierte Ägypten.

„Wir haben ein sehr schlechtes Spiel gemacht, wir haben nicht das getan, was wir tun sollten“, machte der Torwart von Real Madrid aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „In der Gruppenphase werden wir es mit schnellen Stürmern zu tun bekommen. Das wird schwierig. Wenn wir nicht besser spielen, werden wir schon in der Gruppenphase ausscheiden.“

Eine schockierende Aussage fünf Tage vor dem ersten Spiel der Teufel gegen Kanada. Doch Courtois relativierte anschließend: „Es war ein Auswärtsspiel. In der ersten Halbzeit war es nicht so schlecht, ich bin mir nicht sicher, ob es einen Elfmeter gibt oder nicht. Aber sie haben uns vier- oder fünfmal von hinten erwischt“, fügte er hinzu.

18.11.2022, Kuwait, Ardiya: Mahmoud Hassan aus Ägypten (hinten) und Thibaut Courtois aus Belgien kämpfen um den Ball. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

„Das ist ein Punkt, den wir verbessern müssen, das war schon gegen die Niederlande der Fall. Jetzt müssen wir uns verbessern. Ich finde nicht, dass wir in diesem Spiel genug getan haben, um das 2:2 zu verdienen“, so der Welttorhüter 2021-2022.

Die Begegnung gegen Ägypten sollte nicht zuletzt Kapitän Eden Hazard die Möglichkeit geben zu zeigen, dass er der Mannschaft noch helfen kann, auch wenn er schon lange bei Real Madrid keine Spielpraxis mehr erhält. Aber Hazard, bei der WM 2018 in Russland einer der besten Spieler, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Nach Meinung etlicher Beobachter sind sowohl Leandro Trossard als auch Jérémy Doku auf Hazards Position momentan eine ganze Klasse besser.

Man darf gespannt sein, welche Lehren Nationalcoach Roberto Martinez aus dem Testspiel gegen Ägypten im Hinblick auf den WM-Auftakt gegen Kanada am 23. November ziehen wird.

Eine ähnliche Situation hat Belgien übrigens schon einmal gekannt. Das war bei der WM 1986 in Mexiko, als der damalige Nationalcoach Guy Thys nach der Niederlage im ersten Spiel gegen den Gastgeber und einem Zittersieg gegen den Irak radikal durchgriff: Altstars wie René Vandereycken und Erwin Vandenbergh erhielten von Thys den Laufpass. Dafür bekamen junge Spieler wie Stéphane Demol und Patrick Vervoort eine Chance, die sie auch nutzten. Am Ende kam Belgien sogar ins Halbfinale und wurde Vierter. (cre)

1:2-Niederlage: Misslungene Generalprobe für Belgien gegen Ägypten – Mit vielen Zweifeln zur WM in Katar

Für die belgische Fußball-Nationalelf ist die Generalprobe für die WM in Katar daneben gegangen. Die Roten Teufel unterlagen im einzigen Testspiel in Kuwait City Ägypten 1:2.

Die Ägypter sind nicht bei der WM dabei. Das Team um den Liverpooler Superstar Mo Salah scheiterte in den Playoffs im Elfmeterschießen an Senegal.

Für dieses einzige Testspiel vor der WM wollte Belgiens Trainer Roberto Martinez eine schlagfertige Mannschaft aufbieten. Während Beobachter damit gerechnet hatten, dass Kevin De Bruyne wegen des Verletzungsrisikos für die Partie gegen Ägypten geschont würde, stand der Spielmacher von Manchester City von Beginn an auf dem Platz.

Die belgische Startelf: Courtois – Debast, Alderweireld, Theate – Castagne, Witsel, Vanaken, De Bruyne, Carrasco – E. Hazard, Batshuayi.

18.11.2022, Kuwait, Ardiya: Mostafa Abdalia (Ägypten) und Toby Alderweireld (r, Belgien) kämpfen um den Ball. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Belgien hätte schon nach wenigen Minuten in Führung gehen können, ja müssen, denn in der 3. Minute wurde Batshuayi im Strafraum der Ägypter klar gefoult. Als der kuwaitische Schiedsrichter sich die Szene am Bildschirm anschauen ging, dachte jeder, dass er den Roten Teufeln den Elfmeter geben würde. Dem war aber unverständlicherweise nicht so.

In der Folge spielte sich Batshuayi wieder ins Blickfeld, doch sein Schuss knallte an die Latte. Der Treffer hätte aber nicht gezählt, weil Batshuayi bei der Ballannahme im Abseits stand.

Viel ging bei Belgien über die linke Seite. Bester Teufel war im ersten Durchgang Carrasco, von dem immer Gefahr ausging.

Trotzdem blieben die Ägypter nicht untätig und hatten zwei große Chancen durch Trezeguet. Beide Male musste Courtois sein ganzes Können unter Beweis stellen, um einen Rückstand zu verhindern.

Die Ägypter, die von der in Kuwait stark vertretenen ägyptischen Gemeinschaft frenetisch angefeuert wurden, gingen dann doch in Führung durch Mohamed, der in der 34. Minute nach einem Stockfehler von De Bruyne unverhofft in Ballbesitz kam und mit einem trockenen Distanzschuss Courtois keine Chance ließ, 1:0.

18.11.2022, Kuwait, Ardiya: Tarek Hamed (l) aus Ägypten und Kevin De Bruyne aus Belgien kämpfen um den Ball. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Belgien hatte eine richtige Ausgleichschance, doch Torhüter El Shenawy wusste dies bei einem Schuss von Carrasco mit einem tollen Reflex zu verhindern.

Für die zweite Halbzeit brachte Martinez Mertens (für De Bruyne), Openda (für Batshuayi) und Tielemans (für Vanaken).

Die zweite Halbzeit begann für Belgien ganz schlecht, denn schon in der 46. Minute schickt Salah, von dem man im ersten Durchgang nicht viel gesehen hatte, Trezeguet in Richtung Tor der Belgier. Der ehemalige Spieler des RSC Anderlecht und von Excel Mouscron ließ Courtois keine Chance. Ägypten führte 2:0.

In der 58. Minute verweigerte der Schiedsrichter Belgien erneut einen möglichen Elfmeter nach einem Foul an Openda im Strafraum.

Nach rund 70 Minuten gab es auf belgischer Seite zwei weitere Wechsel: Meunier (mit Schutzmaske) kam für Eden Hazard und Vertonghen für Theate.

In der 76. Minute konnte Belgien verkürzen durch Openda auf Zuspiel von Carrasco, 2:1.

In der 82. Minute wurde Doku für Castagne eingewechselt. In der Schlussphase drängte Belgien auf den Ausgleich. Ägypten begnügte sich mit sporadischen Gegenstößen. In der 87. Minute hatte Salah das 3:1 auf dem Fuß.

Bei Belgien sorgte der pfeilschnelle Doku für frischen Wind. Es blieb aber bei der 1:2-Niederlage. Die Roten Teufel traten am Abend den Flug nach Doha zur WM mit vielen Zweifeln an. (cre)

18 Antworten auf “Thibaut Courtois schlägt Alarm: „Wenn wir nicht besser spielen, scheiden wir schon in der Gruppenphase aus“”

  1. Jetzt wissen wir wo wir stehen …
    Philippe hat effektiv die Roten Teufel trainiert.
    Wir wissen warum Eden bei Real auf der Bank sitzt und sich „entschuldigt“ … Wird er wohl auch nach der WM bei uns :-(
    Weiter unsere Abwehr ist viel zu langsam … liegen vielleicht am Alter ;-)
    Und unser Sturm taugt nichts …
    Ich kann nächstes WE wählen. Spazieren oder Rote Teufel … Seit 86 kein Spiel verpasst … Nun gehe ich spazieren … die Rentner tue ich mir nicht an.

    • In Deutschland sind einige gegen die WM, weil die Staatsmedien sie seit Wochen schlecht macht. Aber die echten Fußballfans lassen sich von denen die Freude über die WM nicht verderben. Sicher, in Katar läuft einiges schief. Aber hat Russland nicht auch vor Kurzem eine EM ausgerichtet? Und in China fand noch vor wenigen Monaten die Winterolympiade statt. Haben die Deutschen dagegen auch so heftig protestiert?

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