Gesellschaft

Wilmès warnt Belgier vor den gesundheitlichen Risiken von Kundgebungen wie denen von Sonntag [VIDEO]

Bild links - Premierministerin Sophie Wilmès bei einer Videobotschaft. Bild rechts - Demonstranten bei einer Protestkundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt am Sonntag in Brüssel. Fotos: Screengrab/BELGA/dpa - Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Am Dienstagabend hat sich Sophie Wilmès (MR) in einer Video-Botschaft an die belgische Bevölkerung gewandt. Die Regierungschefin sprach über die Antirassismus-Kundgebungen, die an diesem Wochenende stattfanden, insbesondere über die Kundgebungen am Sonntag in Brüssel.

In ihrer Ansprache (siehe VIDEO unten) prangerte Wilmès die Gewalt an, erinnerte aber auch daran, dass diese Demonstrationen gegen die vom Nationalen Sicherheitsrat (NSR) festgelegten Regeln verstoßen würden.

07.06.2020, Belgien, Brüssel: Demonstranten laufen während einer Protestkundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt vor Polizisten davon. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa

„Gestern trat Belgien in eine neue Phase der Lockerungen ein. Diese Phase wurde von unseren Bürgern sehnlichst erwartet, denn sie bedeutet, dass wir einen Großteil unserer Freiheiten zurückgewinnen. Natürlich werden einige Verbote noch einige Wochen in Kraft bleiben. Aktivitäten, die ein hohes epidemiologisches Risiko bergen – weil sie viele Menschen zusammenbringen und/oder es nicht ermöglichen, die Anweisungen zu befolgen – sind nach wie vor verboten.“

„Wir alle haben die Bilder der sonntäglichen Kundgebungen in einigen der wichtigsten Städte des Landes vor Augen, wie Brüssel, Antwerpen und Lüttich. Auf der Place Poelaert in Brüssel versammelten sich etwa 10.000 Menschen friedlich. Ich erwähne hier nicht die nicht hinnehmbaren Gewalttaten, die entschieden verfolgt werden müssen. Dennoch verstoßen diese Versammlungen gegen die vom Nationalen Sicherheitsrat festgelegten Regeln“, so Wilmès.

07.06.2020, Belgien, Antwerpen: Demonstrantinnen strecken die Faust nach oben während eines Protests der „Black Lives Matter“-Bewegung. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Weiter sagte die Regierungschefin: „Ich bin überzeugt, dass der Kampf gegen Rassismus und alle Formen von Gewalt eine edle und gerechte Sache ist. Aber diese Versammlungen dürfen noch nicht zugelassen werden. Diese Regeln sind nicht dazu da, allen öffentlichen Äußerungen einen Maulkorb anzulegen. Sie sind dazu da, die Bevölkerung als Ganzes zu schützen.“

Wilmès kündigte an, dass ihre Regierung daran arbeiten werde, Perspektiven für die öffentliche Meinungsäußerung in den nächsten Phasen der Corona-Lockerungen zu entwickeln. Diese Perspektiven müssen mit den vom Nationalen Sicherheitsrat bereits festgelegten Regeln in Einklang stehen, um die Freiheit, die öffentliche Meinung zu äußern, mit den Erfordernissen der Gesundheit bestmöglich zu verbinden.

Sophie Wilmès betonte dann, wie wichtig es für die Bürger sei, die Sicherheitsvorschriften weiterhin zu respektieren. „Wir dürfen nicht aufgeben. Das Virus ist immer noch da draußen. Wir müssen weiterhin unsere Gesundheit und die unserer Angehörigen schützen. Ich kann es nicht oft genug betonen: Wir werden es gemeinsam schaffen. Lassen Sie uns nach vorne schauen und den Kurs beibehalten. Und kümmern Sie sich weiterhin um sich selbst und andere.“ (cre)

Nachfolgend die Videobotschaft von Premierministerin Sophie Wilmès:

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

22 Antworten auf “Wilmès warnt Belgier vor den gesundheitlichen Risiken von Kundgebungen wie denen von Sonntag [VIDEO]”

  1. Pensionierter Bauer

    Dann hoffe ich mal, dass unsere übermotivierte Frau Staatsanwältin jetzt schleunigs nach Brüssel zur Frau Oberstaatsanwältin befördert wird um alle die da auf der Antirassismusdemo nicht den Mindestabstand eingehalten haben, zu identifizieren. Denn vor dem Gesetz ist jeder gleich. Denn es geht nicht an, dass die Menschen in St.Vith vor dem Kadi gezogen werden während in Brüssel Narrenfreiheit besteht.

    • Arbeitsplatzabbau

      Und geschieht dann mit den über 400 Mitarbeitern in Eupen? Dürfte ich vorschlagen die Grüßauguste der DG zu Empfangschefs der diversen Kultur und Freizeit „Zentren“ der DG zu befördern? Der Lohn wäre dann natürlich viel niedriger und Chauffeure und Dienstwagen gäb’s auch keine. Aber zumindest reissen wir sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung.

  2. Firlefanz

    Massenveranstaltung, die Chaos, Anarchie und Zerstörung als Ziel haben werden autorisiert, aber in den Restaurants müssen Tische 2 m Abstand haben?
    Das beweist 2 Dinge: Covid ist alles andere als das, was uns vorgegaukelt wird; die Regierung arbeitet mit 2eierlei Maß. Verrückter geht wohl jeden Tag ein bißchen mehr.

  3. Und Sie selber?

    Sind Politiker auch Virologen? Und Sie selber Frau Wilmès? Vor ein paar Wochen sassen Sie doch im trauten Kreise des NSR ohne Maske? Und jetzt…..? Wo bleibt da die Logik? Auf euch alle ist eben kein Verlass. Das fängt oben an und geht bis unten weiter.

  4. Johann Klos

    Wenn man als sogenannter demokratischer Staat seine eigenen „Kolonialen abscheulichen Entgleisungen“ nicht aufarbeitet, muss man sich nicht wundern wenn man irgendwann mal dafür die Rechnung präsentiert bekommt.
    Von manchen der damalls dort ansässigen „Landleute “ hãtten selbst die Nazis noch einiges lernen können.

    • @Johann Klos
      die Nazis haben allerdings 6 Millionen Juden vergast, auch nicht die feine Art.
      Diese Menschen haben nicht gegen Belgien demonstriert, sondern gegen die Übergriffe der Polizei der USA gegen Schwarze, es waren bestimmt nicht nur Menschen aus dem Kongo, sondern auch aus Burundi, Ruanda, Kamerun, …

      • Johann Klos

        Vielleicht lesen sie mal einen Artikel von den Kollegen von VRT von heute

        Kleiner Auszug: König Leopold II. war am Anfang der Kolonialzeit der Besitzer der späteren belgischen Kolonien Kongo, Burundi und Ruanda. Er ließ dort die Rohstoffe abbauen und wurde steinreich damit, was sich unter anderem in der mondänen Küstenstadt Ostende zeigt, wo er für zahlreiche Prachtbauten sorgte. Finanziert wurde dies quasi mit Blutgeld, denn die Bevölkerung dieser afrikanischen Länder wurde brutal ausgebeutet verbunden mit unvorstellbarer Grausamkeit und wahrscheinlich Millionen Todesopfern, Misshandelten und Verstümmelten. Leopold II. allerdings hatte „seine Kolonie“, den sogenannten „Freistaat Kongo“, nie selbst besucht…

  5. Rammstein

    @Johann Klos
    100% richtig. Ausserdem ist demonstrieren in einer Demokratie ein Grundrecht…vielleicht erinnert sich der Ein oder Andere noch daran das ziemlich am Anfang von Corona auch ein Mensch in Belgien ums Leben gekommen ist durch übereifrige Ordnungshüter, von daher scheint ein Menschenleben bei uns gerade mal 250 Euro wert zu sein.

    • @Rammstein: Ein Menschenleben ist unbezahlbar. Deshalb sollten wir die Regeln befolgen und nicht an Demos teilnehmen, denn das kostet Menschen die Gesundheit und einigen sogar das Leben. Leider haben einige noch immer nicht die Tragweite dieser Pandemie begriffen.

  6. Showdown

    Das ganze geht solange wieder gut, bis die Fallzahlen wieder nach oben gehen. Und somit ein erneutes runterfahren aller neu gewonnenen Freiheiten ansteht. Das hat Mdm. Wilmes zwar nicht gesagt, aber es wurde an anderer Stelle schon Mal von ihr angesprochen.
    Würde also bedeuten ,Grenzen wieder zu, Schulen und Kitas zu, alles auf null. Wenn das ein Mr Floyd wert ist, gut denn

    • Meisterwerk

      Haben Sie noch nicht begriffen? Sowohl in der einen (co) als auch der anderen (GF), werden wir nur verarscht. Chaos und Neugestaltung sind das Zeil udn wir sind auf de besten dahin. „Die“ haben es wieder einmal geschafft… Ein Meisterwerk, das Lenken der Welt!

    • schlechtmensch

      Ich habe angefangen zu bunkern. Ich habe 120 Rollen Toilettenpapier und lege mir einen Vorrat für 3 Monate an. Durch die Dummheit der Menschen werden wir im Herbst einen weiteren Lockdown bekommen und dann schließen wir uns hier ein bis die zweite Welle vorüber ist.

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