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AS Eupen 4:4 gegen KV Ostende nach Wahnsinnsspiel

Thierry Ambrose (l) von Ostende, der die Gäste per Elfmeter in Führung brachte, und Eupens Loïc Bessilé (r) kämpfen um den Ball. Foto: Belga

Ein Wahnsinnsspiel im Kehrweg-Stadion endete 4:4. Die AS Eupen war ab der 40. Minute in Überzahl, geriet aber dreimal in Rückstand. Bis zur 96. Minute führten die Schwarz-Weißen 4:3. Sekunden vor Schluss gelang Ostende noch der Ausgleich zum 4:4.

Für dieses Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg nahm AS-Coach Edward Still Änderungen im Tor und in der Abwehr vor: Für Manaf Nurudeen rückte wieder Lennaert Moser in die Startelf, und in der Hintermannschaft nahm Boris Lambert den Platz von Rune Paeshuyse ein. Im Sturm stand von Beginn an nicht Smail Prevljak auf dem Platz, sondern wieder Djeidi Gassama.

Die Eupener Startelf: Moser – Van Genechten, Lambert, Filin, Davidson – Magnée, Bessilé, Peeters, Charles-Cook – N‘Dri, Gassama.

Eupens Abwehrspieler Boris Lambert stand nach längerer Zeit wieder in der Startelf und bedankte sich dafür mit dem Treffer zum 3:3. Foto: Belga

Dank der 1+1-Aktion der AS waren unverkennbar mehr Zuschauer anwesend als bisher bei Heimspielen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Vor allem die Kehrweg-Tribüne war sehr gut besetzt, ebenso – trotz der weiten Anreise – der Fanblock der Gäste.

Das Spiel war in der Anfangphase ziemlich zerfahren mit vielen Fehlpässen. Die erste packende Szene gab es in der 10. Miinute, als Magnée mit einem Weitschuss Ostendes Torhüter Hubert zu einer Glanzparade nötigte.

In der 12. Minute ein erster Paukenschlag: Nach einem Foul von Davidson im Eupener Strafraum zeigte Schiedsrichter D‘Hondt auf den Elfmeterpunkt. Ambrose verwandelte den Strafstoß zum 0:1.

So stand die AS nach nicht einmal einer Viertelstunde bereits unter Zugzwang. In der 19. Minute konnten sich die Gäste erneut bei ihrem Schlussmann Hubert bedanken, der mit einer weiteren Glanzparade bei einem Schuss von Van Genechten ein Gegentor verhinderte.

Eupen ließ sich nicht hängen. Nach einer halben Stunde hatten einmal N‘Dri und zweimal Lambert eine Chance zum Ausgleich. Nach 35 Minuten musste Ostende bereits wechseln: Barac schied verletzt aus.

Der Österreicher Dominik Thalhammer, Trainer des KV Ostende. Foto: Belga

In der 40. Minute der nächste Paukenschlag: Nach einem Foul als „letzter Mann“ gegen N‘Dri sah Tanghe die Rote Karte. Damit war Eupen in Überzahl. Und beim folgenden Freistoß von Peeters rettete Hubert die Gäste mit seiner bis dahin dritten Glanzparade. Kurz danach köpfte Lambert den Ball neben das Tor.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde es turbulent: Erst war Ostende bei einem schnellen Konter dem 0:2 nahe, was AS-Keeper Moser zum Glück für Eupen zu verhindern wusste. Und kurz danach fiel doch noch der Ausgleich: N‘Dri tankte sich bis zur Strafraumgrenze durch und bediente Gassama, der einen Gegenspieler umspielte und mit einem fulminanten Schuss Hubert keine Chance ließ, 1:1.

Damit bestätigte Gassama wieder einmal das in ihn gesetzte Vertrauen. Schon vor Wochen stieß bei vielen Fans auf Unverständnis, weshalb der junge Stürmer von Paris Saint-Germain nicht von Beginn an eingesetzt wurde.

Nach dem Seitenwechsel hatte Eupen den Vorteil, in Überzahl und in Richtung AS-Fanblock zu spielen. Nach 55 Minuten nahm Still einen doppelten Wechsel vor: Prevljak und Paeshuyse kamen. Und just die Einwechslung von Paeshuyse hatte schlimme Folgen, denn der Abwehrspieler war der Auslöser des Treffers zum 1:2 durch Ndicka.

Eupens Regan Charles-Cook erzielte den Treffer zum 4:3. Foto: Belga

Plötzlich war es still im Kehrweg-Stadion – aber nur für kurze Zeit, denn dann gelang dem ebenfalls eingewechselten Prevljak nach perfektem Zuspiel von Gassama das 2:2.

Das war aber noch nicht das Ende der Turbulenzen, denn nach einem Eckstoß von Sakamoto waren Torhüter Moser und die Eupener Abwehrspieler nicht im Bilde, was Hornby eiskalt nutzte, um die Gäste erneut in Führung zu bringen, 2:3.

In der 66. Minute reklamierten die Eupener einen Elfmeter, nachdem Peeters im Strafraum zu Fall kam. Kurz danach gelang Ostendes Torhüter Hubert die nächste Glanzparade bei einem Schuss von Magnée.

Trotz Unterzahl blieben die Gäste gefährlich, denn die Eupener Abwehr erwies sich als sehr anfällig.

In der 73. Minute verfehlte Prevljak bei einem Schuss von Peeters den Ball nur ganz knapp. Der erneute Ausgleich lag in der Luft – und er fiel dann auch. In der 77. Minute flankte Magnée in den Strafraum, wo Lambert den Ball annahm und ins Tor köpfte, 3:3.

Das war noch längst nicht alles, denn in der 84. Minute verwandelte Charles-Cook das Kehrweg-Stadion mit dem Treffer zum 4:3 in ein Tollhaus.

Es war immer noch nicht das Ende, denn in der 96. Minute gelang den Gästen nach einem allerletzten Eckstoß doch noch der Ausgleich zum 4:4. Wahnsinn!

Die Mannschaft der AS Eupen war darüber verständlicherweise etwas frustriert. Bei den Schwarz-Weißen tröstete man sich damit, dass man dreimal einen Rückstand aufgeholt hatte und man diese Begegnung auch hätte verlieren können. Mit diesem 4:4 hielt man Ostende auf Distanz und profitierte zudem davon, dass der KV Kortrijk in Westerlo verlor. (cre)

36 Antworten auf “AS Eupen 4:4 gegen KV Ostende nach Wahnsinnsspiel”

  1. Zumindest haben sie Moral bewiesen.
    Aber was für eine schlechte Abwehr.
    Die 2 Punkte werden am Ende fehlen.
    Gegen Zulte haben wir noch nie gewonnen und wenn wir gegen Kortrijk nicht punkten ist es vorbei.

  2. Ein Sieg wäre zwar besser gewesen, da nah dran und mit zwei wichtigen Punkten mehr auf dem Konto, aber ein Punkt ist besser als nichts. Immerhin halten die Eupener Ostende auf Distanz, was dann immerhin die halbe Miete ist. Damit hat die AS ihr Schicksal immer noch in der eigenen Hand, muss aber gegen Waregem und Kortrijk mindestens vier Punkte holen. Es bleibt spannend!

  3. Ja 4 Gegentore zu Hause in einem solch wichtigen Spiel, 3 davon in Überzahl. Ausgleich in der 96 Minute. Trotz das Eupen Kortrijk überholt hat durchs Torverhältnis, ist das Gefühl des Abstiegs näher als vor dem Spiel.
    Ein ganz schlechtes Resultat wenn man dann auch den Spielverlauf berücksichtigt.
    Diese verlorenen 2 Punkte glaube ich auch, werden am Ende fehlen. Sowas darf nicht passieren. Wenn man auswärts weiter so schwach Auftritt und die Gegner haben es in sich, dann steigt die AS ab

  4. Ja,ja Abwehr ist unter Still stabiler geworden. Ha,ha,ha,alles schön geredet worden die letzten Wochen. Abwehr einschließlich beider Torhüter nicht erstliga reif und der Trainer verunsichert den Hühnerhaufen Woche für Woche mit seinen skurrilen Wechseln. Als Fan ist man einfach nur frustriert und enttäuscht.

  5. alter weißer mann

    Positiv denken, Oostende auf Distanz gehalten, zu Kortrijk aufgeschlossen und 4 Mannschaften in der Tabelle hinter der AS. Wenn das so bis zum Ende so bleibt, ist die Welt doch in Ordnung.

  6. Natürlich hätte man sich als AS-Fan einen Sieg gewünscht, den es auch gegeben hätte, wenn das Defensivspiel der Eupener Mannschaft nicht so stümperhaft schlecht gewesen wäre. Trotzdem kann man das 4:4 nachher mehr positiv als negativ werten. Aus mehreren Gründen:
    1. Es fehlte nicht viel und die AS hätte dieses Spiel verloren. Dann hätte Ostende Eupen eingeholt. So aber bleibt KVO 3 Punkte hinter Eupen bei nur noch 5 Spielen.
    2. Kortrijk hat in Westerlo verloren.
    3. Wie Union Berlin am Donnerstag gegen Union St. Gilloise lag die AS dreimal in Rückstand, ist aber dreimal zurückgekommen und hat wenigstens ein Unentschieden geholt.
    4. Hätte die AS gewonnen, wären wohl die meisten Fans davon ausgegangen, dass der Klassenerhalt fast geschafft sei, aber gerade dieser Glaube wäre gefährlich gewesen, denn es bleiben immerhin noch 5 Spiele (also 15 Punkte). So bleibt die Mannschaft angespannt.

  7. Ich möchte nur mal im Allgemeinen sagen, dass hier manche echt unzufrieden sind, seid doch mal stolz auf die 4 Tore statt nur zu jammern. Sie müssen weiterhin gut kämpfen aber es ist noch alles drin und sie werden es schaffen. 😊

  8. Bis zum Doppelwechsel von Stil lief es in der Abwehr sehr gut ! Nur ein Elfer hatte Eupen kassiert. Dann fiel die Abwehr auseinander. Verstehe nicht warum er Bessilie ausgewechselt hat ! Bei prevljak hat es der Mannschaft gut getan! War bessilie verletzt? Schade ☹️ Aber es stimmt es war bis auf die Abwehr ein gutes Spiel 😌

  9. Wahnsinnsspiel! Schade für die 10 letzten Sekunden….
    Leider geht zum Wiederholten Mal das 1-0 auf Mosers Kappe! Wie kommt es das ein Ptofi der unter Druck steht den Ball nicht wegschiessen kann??? Aus diese Situation ist das Tor gefallen. Dann wieso ändert Still die Abwehr die bis dato relativ sicher stand auf 2 Positionen aus? 30 Sekunden später lagen wir zurück
    Grosses Lob den Rest der Mannschaft, besonders dem Stturm .

    • @Jan: Das 0:1 resultiert aus einen Elfmeter, womit Moser nichts zu tun hatte. Übrigens sieht man ganz klar in der Wiederholung, dass Magnée den Ball spielt und es somit keinen Elfmeter hätte geben dürfen. Dafür war aber auch die Rote Karte für Ostende eher ein Witz, weil Ndri höchsten von einen vom Gegner verursachten Luftstoss zu Boden ging.

  10. Peter Müller

    Für den Zuschauer war es ein schönes Spiel. Ansonsten war es viel zu wenig für die AS. Ostende hat den Punkt verdient mitgenommen. Das viele noch die Leistung der AS. loben, ist mir schleierhaft. Hier wird vieles schön geredet, Wenn eine Mannschaft zuhause 4 Tore kassiert, gegen einen Mitabstiegskandidaten, die nur zu 10 Mann, fast das ganze Spiel macht, gibt es nicht positives aus dem Spiel zu ziehen. Es ist kurz vor Zwôlf. Aber das kennen wir ja schon seit Jahren. Die AS Ist ein Blutleerer Verein.

  11. Moser der schwächste Mann auf dem Platz. Ansonsten fand ich Ostende stark, besonders die Nummer 9. Wir haben aber schon lange ein Problem bei Eckbälle. Ich weiß nicht wie viele Tore wir da schon eingefangen haben.

  12. Wir bekommen oft einen rein kurz nach dem Auswechseln, dann ist die Mannschaft destabilisiert. Idem die 5 ersten Minuten jeder Halbzeit. Irgerndwie muss es doch möhlich sein dass sich die Mannschaft in dieser Zeit mehr stabilisiert.
    Ansonsten: die Einstellung stimmt und auch das Verhältnis zum Trainer stimmt. Ostende ist kein Kanonenfutter und möchte auch drinbleiben, haben Brügge geschlagen. Man diskutiert hier als ob die Gegner alle leicht zu schlagen wären.
    Wir sind in der 1. belgischen Klasse, da ist nichts einfach und das ein Provinzverein wie Eupen dort mitspielt ist ein grosser Erfolg.

  13. Das 4:4 gegen Ostende erinnert an das 5:5 bei Zulte Waregem. Damals war es Zulte, das bis zur Nachspielzeit führte. In der Nachspielzeit glich die AS zum 5:5 aus. Auch damals wusste man nicht, ob man sich freuen sollte oder nicht.

  14. Man sagt die Tabelle lügt nicht.
    Nach 29 Spielen ist die AS auf Tabellenplatz 14.
    Also liegen 4 Teams unter uns.
    Daher ist die AS nicht das schlechteste Team der Liga.
    Von den möglichen 345 Punkte die man erhalten konnte,
    haben die Teams unter der AS gerade einmal 93 geholt.
    Das ist wahrlich keine Bilanz von guten Teams.
    Die AS schafft es, weil sie weniger schlecht sind.

  15. AS-FAN-KELMIS

    Knackpunkt war das man 3 Gegentore fängt in der 2.Halbzeit,gegen 10 Mann !! Moser 2 Tore auf seine Kappe, Elferentstehung und Erstes Eckballgegentor. Sturm war OK mit 4 Toren. Mit etwas Schussglück Konnten es auch 6-7 Tore werden.Ostendes Torwart überragend. Lambert,Magnee,N dri,Filin Gassama,Charles-Cook mit starker Leistung. Auswechslungen teilweise gut( Prevljak).Aber warum Abwehrspieler (Bessilè) Stills Geheimnis. Die zwei verlorenen Punkte müssen jetzt anderswo geholt werden. Wird nicht einfach sein. FORZA KAS wir sind mit euch !!!

  16. hier wimmelt es von Miesmachern und Pessimisten.
    Seit froh , das man in Eupen Erstliga Fußball sehen kann.
    Wenn AS Eupen so schlecht wäre, würden sie noch weiter unten stehen.
    Natürlich wird es schwer, aber sie versuchen es.

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