Nachrichten

Deutscher Verfassungsschutz warnt vor der wachsenden Gefahr durch Islamistinnen

Foto: Shutterstock

Der Islamische Staat (IS) gilt als militärisch geschlagen, führende Islamisten sitzen hinter Gittern oder haben sich abgesetzt. Nun warnt der deutsche Verfassungs-Schutz vor den fanatischen Frauen der Szene.

Als es mit dem Kalifat des Islamischen Staats bergab ging, sollen es die Islamisten mit der strikten Rollenteilung nicht mehr so genau genommen haben. Plötzlich tauchten bewaffnete, voll verschleierte IS-Kämpferinnen in Propaganda-Videos auf. Schon vor mehr als 15 Jahren griffen die tschetschenischen Islamistinnen, die berüchtigten „Schwarzen Witwen“, zu den Waffen.

In Deutschland warnt der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz inzwischen: Salafistinnen seien „zunehmend gewaltbejahend und gewaltbereit“. Sie erzögen nicht nur ihre Kinder zu einer neuen Generation von Salafisten: „Sie schrecken im Zweifel auch nicht davor zurück, selbst als Attentäterinnen aufzutreten.“

04.10.2017, Syrien, Al-Rakka: Das undatierte Foto, das von einer militanten Website über die Nachrichtenagentur AP zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einen Fahrzeugkonvoi mit Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf dem Weg von Al-Rakka (Syrien) in den Irak. Foto: Uncredited/Militant website/AP/dpa

Die Behörde berichtete bereits vor einem Jahr über ein islamistisches „Schwestern-Netzwerk“. Inzwischen seien es 40 bis 50 Frauen und das Netzwerk breite sich länderübergreifend aus. Es habe ein komplettes salafistisches Programm im Angebot – von der Kindererziehung über das Kochen bis zur Hetze gegen „Nichtgläubige“.

Die „Lies!“-Aktion ist verboten, die Straßenmissionierung der Islamisten damit weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Verteilung des Korans in Innenstädten war die größte und aufwendigste Werbeaktion von Salafisten in Deutschland. Führende Köpfe der Salafisten-Szene in Deutschland sitzen hinter Gittern oder haben sich ins Ausland abgesetzt.

Von den bundesweit rund 1.000 Syrien-Ausreisenden waren etwa 200 Frauen. 50 von ihnen sind inzwischen wieder zurück. Nach dem Wegfall einer größeren Anzahl von Männern innerhalb der Szene sei eine Stärkung der Rolle von Mädchen und Frauen wahrscheinlich, warnt der NRW-Verfassungsschutz.

In geschlossenen Gruppen etwa des Messenger-Dienstes Telegram wird die Propaganda an die Glaubensschwestern verbreitet. „OneRoseForYou“ oder „FreeOurSisters“ heißen sie.

„Oh Schwester, bedecke dich“

„Oh Schwester, bedecke dich“ steht auf dem Flyer, der jungen Musliminnen in Deutschland zugesteckt wurde. Sitzt das Kopftuch locker, sind die Körperkonturen unter der Kleidung zu erkennen, stößt das den Fundamentalistinnen sauer auf.

Als Safia 2016 in Hannover versucht, einen Polizisten zu töten, ist sie erst 15 Jahre alt. Der Mann überlebte schwer verletzt. Als Linda aus Sachsen ins Kalifat verschwand, schickt sie Medienberichten zufolge eine schlampig geschriebene SMS an ihre Mutter, die die Sicherheitsbehörden mitlesen: „Ein paar worte an euch dreckign hunde: es werden noch viele anschläge bei euch folgen.“

06.10.2014, Türkei, Sanliurfa: IS-Kämpfer mit der Flagge des Islamischen Staates (IS) an der syrisch-türkischen Grenze. Foto: Sedat Suna/EPA/dpa

„Ein Drittel der Salafisten in der Beratung sind Frauen und Mädchen. Letztere steigen oft schon mit 13 oder 14 Jahren in die Szene ein“, sagte Claudia Dantschke von der Beratungsstelle Hayat unlängst bei einer Fachtagung in Düsseldorf. Von den neun Frauen in Deutschland unter Terrorverdacht seien nur zwei aus rein muslimischen Familien. Fünf seien Konvertitinnen, zwei bikulturell geprägt.

Ohne Erlaubnis ihres Mannes dürfen die Islamistinnen dabei nicht einmal vor die Haustür. Aber warum fasziniert eine derart frauenfeindliche Ideologie Frauen im Westen? „Hausfrau und Mutter, das ist ein Frauenbild, das nicht so anstrengend ist wie das der berufstätigen westlichen Frau“, sagte Dantschke. Geschickt indoktrinierten die Salafistinnen ihre Kinder. „Das bekommt das Jugendamt nicht so leicht mit. Das ist sehr schwierig. Aber es wäre ein Fehler, die Frauen zu unterschätzen.“

Gerwin Moldenhauer von der Bundesanwaltschaft schildert die besonderen rechtlichen Schwierigkeiten, die Fanatikerinnen zu belangen. Laut Bundesgerichtshof ist das freiwillige Leben im IS-Kalifat nicht als Mitgliedschaft in der Terrorgruppe IS zu werten. Entsprechend kam eine Syrien-Rückkehrerin straffrei davon.

Während den Männern oft Fotos aus Syrien und Nordirak zum Verhängnis werden, sei dies bei vollverschleierten Frauen nicht der Fall. Islamistin Sabine sei dennoch verurteilt worden: Sie hatte in ihrem Internet-Blog Sprengstoffanschläge verherrlicht und mit Sprengstoffgürteln posiert. (dpa)

22 Antworten auf “Deutscher Verfassungsschutz warnt vor der wachsenden Gefahr durch Islamistinnen”

  1. schlechtmensch

    Na dann sind wir ja jetzt gewarnt und alles ist gut. Wen warnen die eigentlich? Uns Bürger? Die Politiker? Wie kann ich diese Islamistinnen erkennen und was gedenkt die Politik dagegen zu tun? Ausser warnen natürlich. Irgendwie fühle ich mich durch diese ständigen Warnungen nur noch mehr unsicher. Aus welchem Grund erfolgen diese Warnungen?

  2. @schlechtmensch, ist doch ganz einfach, damit man einem jedem mit blankem Misstrauen begegnet, mit argusaugen betrachtet, sich aus dem öffentlichen leben zurück zieht, jeder Feierlichkeiten ausserhalb der 4 Wänden fern bleibt, sich vor Angst in die Hose macht…..deswegen die Warnungen und leider gibt es immer mehr die genau das machen, sich verkriechen und an keinem Event mehr teilnehmen weil man könnte ja im Fall der Fälle auch ein Opfer werden von diesen Fanatikern – nach dem Motto, zur falschen Zeit am falschen Ort.

  3. Reuter N

    “ Deutscher Verfassungsschutz warnt vor der wachsenden Gefahr durch Islamistinnen “ .
    Wenn ich mich richtig informiert bin hat Merkel die doch alle kommen lassen , oder sehe ich das falsch ?

    • Nazi und so

      Für diese Binsenweisheit ernten Sie umgehend die Bezeichnungen „Nazi“, „Rassist“ (seit wann ist der ‚Slam eine Rasse, übrigens?) und vieles mehr. Vermutlich werden AchGott, EdiG, 2-3, Der. , Campernolle und Zaungast Sie auch für den Klimawandel und die schlechten Straßen in Belgien verantwortlich machen. Ja, so sind sie, 2019 erst recht!
      Top! die Wette gilt!

    • Ja, das siehst du falsch. Aber der Ductus deiner Aussage zeigt mir leider, dass du die Zusammenhänge nicht verstehen würdest. Du liebst die einfachen und platten Unwahrheiten. Dann kann man leichter hetzen. ????✌

      • schlechtmensch

        Hallo Herr Keutgen. Sie haben Recht. Die Einwanderung an sich ist auch nicht das Problem. Es liegt eher daran wer einwandert. Mit Italienern, Türken, Portugiesen, Spaniern, Griechen etc. hat glaube ich kaum einer ein Problem. Chinesen, Filipinos, Thailänder, Vietnamesen etc verüben auch äusserst selten Anschläge, Messerstechereien, oder pöbeln unsere Frauen an. Jeder der noch bei Trost ist, weiss doch was das Problem ist. Nur sind alle zu feige es zu benennen und entsprechend zu handeln.

        • Walter Keutgen

          schlechtmensch, trotzdem, es war nicht Frau Merkel. Die Einwanderung, von der Sie schreiben, ist nicht Frau Merkels. Sie hat in den siebziger Jahren begonnen, ist wegen der Ölkrise unterbrochen worden, man hat uns aber gesagt „gestoppt“. Und aus nicht nachzuvollziehenden Gründen ist sie wieder in Gang gekommen.

  4. @ all „AchGott“ ist ebenso wie „EdiG“ ein Forentroll, die hier nur polarisieren möchte!
    Diese Individuen sind nur auf Provokation raus!
    Was müssen solche Lebewesen doch ein armseeliges Leben führen, das sie sich hier auf OD den ganzen Tag rumtreiben!!!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern