Allgemein

1 Jahr nach der Flut: Die Unterstadt heute [Fotogalerie]

Fotos: Gerd Comouth

Am heutigen Donnerstag, dem 14. Juli, jährt sich die Hochwasser-Katastrophe zum ersten Mal. In Belgien war vor allem die Provinz Lüttich betroffen. 39 Tote forderte die Flut. Das Wesertal wurde zu einer Schneise der Verwüstung. In der DG wurde die Eupener Unterstadt hart getroffen.

Am heutigen ersten Jahrestag wird das Königspaar in Dolhain-Limburg erwartet, bevor Philippe und Mathilde später in Chênée bei Lüttich an einer Gedenkveranstaltung teilnehmen werden.

Nachdem wir zunächst hier auf „Ostbelgien Direkt“ eine Fotogalerie mit Bildern von der Flutkatastrophe in der Unterstadt am 14. und 15. Juli sowie bei den Aufräumarbeiten an den Tagen danach veröffentlicht hatten, führten wir ein ausführliches Gespräch mit Michael Emmermann,  der wegen seines unermüdlichen Einsatzes für die Flutopfer zum „Ostbelgier des Jahres 2021“ gewählt wurde.

Foto: Gerd Comouth

Heute veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ Bilder von der Unterstadt heute, ein Jahr nach der Katastrophe.

„Nach der Flut im Juli 2021 hatten viele geglaubt, dass bis Weihnachten die meisten Stellen wieder instandgesetzt sein würden“, sagt Michael Emmermann im Interview mit OD (siehe Artikel an anderer Stelle). Was aber selbst ein Jahr noch zu tun bleibt, zeigt die Fotogalerie unten mit Bildern, die OD-Fotograf Gerd Comouth letzte Woche bei einem Rundgang durch die Unterstadt gemacht hat: Verbarrikadierte Fenster und Türen, mit Pfeilern abgestützte Mauern, gesperrte Brücke… (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel:

„Eine Welle der Solidarität“: Michael Emmermann über den großen Kampf für die Opfer der Flutkatastrophe

Die Eupener Unterstadt ist auch ein Jahr nach der Flut von Normalität noch weit entfernt [Fotogalerie]

Nachfolgend eine FOTOGALERIE mit Bildern von Gerd Comouth von der Eupener Unterstadt Eupen heute, 1 Jahr nach der Katastrophe (Zum Vergrößern Bild anklicken):

24 Antworten auf “1 Jahr nach der Flut: Die Unterstadt heute [Fotogalerie]”

  1. Pierre Druchez

    Sehr traurig, viel Leid und grosse Verluste für viele Familien in der Provinz Lüttich. Dabei wäre ganz sicher einiges erspart geblieben, wenn die Verantwortlichen ihren Aufgaben nach gekommen wären!?
    Das alles muss dringend und schnell aufgearbeitet werden, auch den Leuten welche noch immer auf Regularisierung der Schäden in Wartestand sind, da helfen keine grosse Reden und Versprechungen, sie brauchen schnellstens nötige Hilfe.

  2. Verantwortung

    Verantowrtung trägt einen Namen, den alle in Eupen kennen: Philippe H. Aber der sitzt natürlich weiter auf seinem goldenen Stuhl… Die Untersuchungskommission, diee Lachnummer, hat „Empfehlungen“ gemacht; wieso nicht den Verantwortlichen belangt?

    • Ach Verantwortung

      Ja hängt Ihn auf, schließlich war er ja schon 1 Jahr Minister und hätte alle Versäumnisse der letzten 20 Jahre über alle Ressorts korrigieren können. Schließlich sind bei der überregionalen Katastrophe in den anderen Länder ja auch soviele Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen worden, wie z.B. ach nee doch nicht.

      • @Ach Verantwortung: In den anderen Ländern gab es ja auch keine Talsperre, die – wie der zuständige Minister bis heute behauptet – halbvoll am Tag des Dramas war. Die Wesertalsperre war randvoll und das Überlaufen hat das Tal, das ohnehin schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, den Rest gegeben. Henri hätte für diesen schweren Fehler die Konsequenzen ziehen müssen und musste sofort zurücktreten.

        • Ach Logisch

          Nein schon richtig. Belgien hat das Patent auf Talsperren. Nirgends gibt es Talsperren, die schon garkein Problem bei außergeöhnlichen Wetterereignissen hatten. Ne, Oje, verstehe ich.
          -Städteregion Aachen: Die Dreilägerbachtalsperre droht überzulaufen. Am frühen Morgen muss ein Campingplatz geräumt werden.
          -Kreis Euskirchen: Am Abend ist die Steinbachtalsperre übergelaufen – mit 120.000 Litern pro Sekunde. Mehrere Tausend Einwohner sind in Gefahr. Die Feuerwehr beginnt mit der Räumung, denn der Damm droht zu brechen.
          -Oberbergischer Kreis: Die Bevertalsperre in Hückeswagen kann in der Nacht die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Evakuierungen laufen an.
          -Steinbachtalsperre bei Bad Münstereifel: Das Technische Hilfswerk pumpt am Vormittag Wasser ab – der Abfluss ist verstopft, und das Wasser kann nicht kontrolliert ablaufen. Ein Tiefbauunternehmer wagt das Risiko und schaufelt den Abfluss mit seinem Bagger frei – unter Lebensgefahr.
          Auch schön, da sind Querdenker angereist um sich mit gesundem Augenmaß zu überzeugen, dass die Sperre auch voll ist.:
          -Rurtalsperre: An der Talsperre in der Eifel haben sich am Abend über 100 Schaulustige versammelt. Sie warten auf das Überlaufen der Wassermassen.
          -Kreis Heinsberg: Weil ein Damm bricht, muss die Ortschaft Ohe evakuiert werden. Auch die Stromversorgung funktioniert nicht mehr.

  3. Angekratzter Berufsstand

    Ist der Mann nicht auch im Projekt N62 tätig!? Solche Leute wollen das Volk führen? Was sagt denn seine Kollegin die Frau Kelleter dazu? Hier können es nicht nur Empfehlungen geben, hier sollten Verantwortliche belangt werden, dazu viele Leute sterben mussten, ohne deren Schuld.

  4. Ach Logisch

    Wie stellen Sie sich das in der Praxis vor. Das Kabinett ruft bei der Talsperre an und fragt den Wasserstand ab, die bekommen die Info und geben diese weiter. Bis heute ist das die Info die er hatte.

    • Heutzutage kann man die Heizung in seiner Wohnung von egal welcher Stelle auf der Erde steuern. Genau so werden auch die Mess- und Schaltgeräte an allen Talsperren der Welt von ferner Stelle gesteuert. Oder glauben Sie, dass an jeder Talsperre jemand Tag und Nacht Wache steht, um zu sehen, wie hoch der Pegel gerade ist? Mit Minister Henri hat dieser fatale Fehler, der in Namur begangen wurde, natürlich nicht direkt etwas zu tun. Aber er ist eben verantwortlich dafür, dass die betreffenden Personen, die an solch wichtigen Schaltstellen sitzen, ihre Arbeit korrekt erledigen.

  5. Corona2019

    @ – Logisch 18:13

    Jetzt bin ich sehr erleichtert, dass wir uns mal einer Meinung sind, bzw Sie hier den Überblick nicht verloren haben.

    Wenn ich noch hinzufügen darf?

    Tage zuvor zeigte meine Wetter-App für diesen Zeitraum vorigen Jahres zu 80, 90 und 100%- Regen 24 Stunden täglich für mehrere Tage an einem Stück an.

    Meine Meinung damals, sicherlich ein Fehler der Wetter App.
    Für einen Verantwortlichen der Talsperre gilt dann aber nicht zu denken – wahrscheinlich ein Fehler – sondern sofort Ursachenforschung zu betreiben, wie es zu solch einer Vorhersage kommen kann.
    Macht man das als Verantwortlicher nicht ,entzieht man sich seiner Verantwortung.
    Da dies grob fahrlässig mit Todesfolgen in mehreren Fällen in Zusammenhang gebracht wird, ist es selbstverständlich dass dieser Minister zurücktritt.
    Anscheinend hat er es aber nicht verstanden, dann können nur noch Handschellen helfen.
    Sperrt den Mann endlich ein!!!

  6. Propaganda

    Laut der Bürgermeisterin war die Talsperre ja unschuldig, war alles die Hill. Sehr witzig, die Warheit ist das P. Henri große Fehler gemacht hat und seiner Verantwortung nicht nachgekommen ist. Bürgermeisterin, Ecolo, Henri, Ecolo. Noch Fragen ?

    • Ach Propaganda

      Ist nur ein Detail, aber Sie nehmen ja alles sehr genau, da dachte ich, um Missverständnisse zu vermeiden.
      Henri schreibt sich Philippe Henry. Ich will aber hier nicht den Keutgen heraushängen lassen.

      Ja warum kümmert sich keiner um die Hill. Da kam nachweislich das meiste Wasser und vor allen Dingen, Abraum, mit. Guter Hinweis.

  7. Fluthelfer

    Die dürfen nie ihre eigene Schuld zugeben!! Sonst kämen hunderte Betroffene und würden Geld fordern. Da diese Summen unmöglich zu bezahlen wären, lassen die lieber die kleinen Bürger auf ihren Schuldenberg sitzen. Schließlich brauchen die das Geld für „Wichtigere“ Sachen. Und wer da nicht gut versichert war,der hat eben Pesch.

  8. Guido Scholzen

    1 Jahr nach der Flut.
    Vor einem Jahr war die Warnung vor dem Klimawandel im deutschen Fernsehen wichtiger als die Warnung vor einer nahenden Flut. es wurde sogar am Fluttag selber gesagt, dass das schlimmste schon überstanden sei.
    Sie glauben mir nicht? dann schauen Sie mal folgendes:
    https://www.youtube.com/watch?v=1FAJ3RHC-D4

    Wann entschuldigen sich so manche TV-Visagen mal für deren Kommentare von damals?

  9. Responsabilité

    E ist doch vollkommen normal und richtig, nach solchem Ereignis mit all den Toten dabei, konsequenzen zu ziehen! Wenn das nicht mal passiert, wird dem Zuständigen bei der nächsten Wahl der Garaus gemacht sein. Das ist so gut wie sicher.

    • Ach Responsabilité

      Ja wissen Sie. Wenn das so weiter geht, wird das zukünftig gar keiner mehr machen wollen. Das Pollitiker viel verdienen ist nicht meine Sichtweise, das mit der Rente ist eine Mär. Man soll nichts verdienen, außer den Bürger, man soll immer verfügbar sein und als dank, darf man sich beschimpfen lassen. Und Sie werden jetzt sagen, ja, dann soll man sich nicht wählen lassen. Und dann sind wir wieder oben beim Post angekommen.

      • Ach, Ach

        Sie sind sicher einer vom Berufsstand? Keine Bange, deren finden sich noch viel zu viele! Aber es fehlen die Besseren, und zwar schmerzlich! Wenn ich bei der Arbeit, nicht mal die bestbezahlte, einen groben Fehler mache, dann wird mein Chef nicht zögern, und C4! Hier bei dem Fall ging es sogar um viele Menschenleben, daher sollten Logischerweise auch Folgen kommen, dass ist man solchen Ergebnissen eben schuldig. Aber das ist Ihnen sicher zu viel verlangt? Damit ist den Betroffenen immer noch nicht geholfen. In vielen anderen Fällen kamen diese Verursacher allermeist mit heiler Haut davon, hoffentlich nicht dieses mal!?

        • Ach Ach Ach

          8 Zeile Kneipengelaber. Sie wollen mit weniger Geld mehr Kompetenz in die Politik bringen und faseln dann von Dingen die in der Privatwirtschaft man sich nicht erlauben würde. Meinen Sie denn, Sie hätten einen kompetenten Chef, wenn man ihm das Gehalt kürzen würde? Ja da haben wir ja eine Wahnsinns Idee. Wird ganz sicher funktionieren. Alleine schon der Ansatz. Sind Sie da ganz alleine darauf gekommen, oder hatten Sie Hilfe. Oh da waren schon Andere vor ihnen. Eine meinte, die Rente eines Politikers ist 4-5-6-7 mal soviel wie die Ihrige. Ja was jetzt? Ja wieviel verdient denn ein Bürgermeister, der für 20.000 Leben verantwortlich ist, den Sie verantwortlich machen? Sagen Sie es mir. Ja, sie verdienen zuviel, aber wieviel denn? Leute wie Sie, wissen am wenigsten, was es heißt Verantwortung zu tragen. Ein Bürgermeister muss schon 2 Legislaturen am Stück in Verantwortung sein, um überhaupt einen Rentenanspruch zu haben. Sie können 5 Jahre C4 haben und bekommen eine Rente. So siehts aus. Der Filialleiter der KBC Unterstadt verdiente deutlich mehr als der Bürgermeister. Aber ja, der „arbeitet“ ja auch für sein Geld. So ein Schwachsinn. Und ich meine nicht, dass alle kompetent sind. Aber wenn Sie meinen, man bekommt kompetente Leute , wenn man Sie für einen Hungerlohn in den Knast steckt, da bin ich mal gespannt, wieviel sich finden lassen.

  10. Amun Katschow

    AUS TRAUER WIRD WUT
    Zu den seelischen, materiellen und wirtschaftlichen Schäden leiden wir als Unterstädter an der nicht vorhandenen finanziellen Unterstützung vom Staat, der deutschsprachigen Gemeinschaft und der Stadt Eupen.
    – Vom Staat erhält man nur Hilfe, wenn man nicht versichert war.
    – Die DG weist fast alle Hilfen ab wenn man nicht vor ein oder zwei Jahren schon ein Sozialfall war.
    – Und die Stadt Eupen hat den Flutopfern noch nicht einen Cent zukommen lassen. Die schmücken sich mit den Spendengeldern der Privatleute, die ans Rote Kreuz geflossen sind.
    Am Anfang, als die Presse vor Ort war, hieß es « Wir werden den Flutopfern helfen ». Aber nein !! Viele Unterstädter kochen vor Wut, trauen sich aber nicht die Wahrheit offen Kund zu tun, weil man befürchtet, dass einem die Stadt bei den nächsten Entscheidungen noch mehr Steine in den Weg legt.
    Die Stadt Eupen sieht nur noch ihre Infrastruktur. Sie helfen den Privatleuten kaum bzw. in viel zu kleinem Umfang. Wo waren die Bauverantwortlichen und Schöffen der Stadt Eupen als sich die Lütticher Universität in der Unterstadt am Pavillon die Probleme der Bürger angehört hat.
    Nicht ein einziges Mal im Laufe des Jahres hat es ein offenes Gespräch zwischen den Unterstädtern den Stadtoberhäuptern gegeben. Ist das nicht peinlich ???
    Un auch die DG versteckt sich hinter der Aussage « Wir haben die Regeln der Ausschüttung von Hilfsgeldern von der wallonischen Region übernommen ». In immer mehr Bereichen will man autonom werden. Aber in solchen Fällen versteckt man sich lieber hinter den Vorgaben der Wallonischen Region ?

    Die Flut hat die Eupener Bürger näher zusammenrücken lassen. Im Gegenzug hat sie eine große Klufft zwischen den Unterstädtern und der Stadt bzw. DG riesig aufgerissen. Eine solche Enttäuschung durch die Politik wird lange Narben hinterlassen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern