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Werner Pelzer zur Union Kelmis: „Egide Sebastian ist nicht kleinzukriegen“

RFCU-Kelmis-Experte Werner Pelzer. Foto: OD

Der RFCU Kelmis ist nach der AS Eupen die Nummer 2 im ostbelgischen Fußball. Die Grün-Weißen stehen vor ihrer zweiten Saison in der 2. Division Amateure. Vor dem Saisonstart führte „Ostbelgien Direkt“ ein Gespräch mit Union-Kelmis-Kenner Werner Pelzer.

Die größte Veränderung gegenüber der Spielzeit 2016-2017 dürfte darin bestehen, dass die Union ohne ihren Topstürmer Moussa Diallo auskommen muss, der inzwischen zu Erstligist AS Eupen gewechselt ist.

Die Mannschaft des RFCU Kelmis bestreitet ihre zweite Saison in der 2. Division Amateure. Foto: rfcu.be

Diallo erzielte letzte Saison für Kelmis 33 Treffer. Der Weggang des 26-jährigen Torjägers ist aber nicht das einzige Problem, mit dem die Mannschaft von Trainer Luc Sluysmans konfrontiert wird.

Nachfolgend das Gespräch mit Werner Pelzer im Wortlaut:

OD: Werner Pelzer, wie bewerten Sie im Rückblick die Saison 2016-2017 des RFCU Kelmis?

Werner Pelzer: Zum Glück hatte der RFCU vier Spiele vor Schluss noch den Trainer gewechselt. Der neue Trainer, Luc Sluysmans, gewann die vier Spiele und rettete die Union so vor dem Abstieg.

OD: Stört das eigentlich jemanden in Kelmis, dass die Union seit der Fußballreform vor einem Jahr nicht mehr drittklassig, sondern nur noch viertklassig ist?

Pelzer: Nein, denn Präsident Egide Sebastian verstärkt die Mannschaft nur mit den nötigsten Spielern. Mit denen kann man höchstens den Klassenerhalt schaffen, mehr nicht.

Die B könnte die A überholen

OD: Die B-Mannschaft der Union Kelmis spielt jetzt schon in der 2. Provinzklasse. A und B kommen sich damit immer näher. Was bedeutet das für den Verein?

Pelzer: Gar nichts. Beide Mannschaften kochen ihr eigenes Süppchen. Die A-Mannschaft ist und bleibt das Aushängeschild des Vereins. Vor der Leistung der B-Mannschaft muss man allerdings den Hut ziehen.

Ihn wird man in Kelmis vermissen: Ex-RFCU-Torgarantie Moussa Diallo beim Trainingsauftakt der AS Eupen am 27. Juni. Foto: Gerd Comouth

OD: Hat Kelmis B bei den Fans inzwischen vielleicht sogar mehr Unterstützung und Sympathien als die 1. Mannschaft in der 2. Division Amateure?

Pelzer: Beide Mannschaften hatten bisher ungefähr die gleiche Anzahl Anhänger. Vielleicht wird die B die A aber diese Saison überholen, denn die B hat viele interessante Derbys auf dem Programm, während die A-Mannschaft nur beim Derby gegen den FC Lüttich auf viele Zuschauer hoffen kann.

OD: Was hat sich in Sachen Transfers getan? Ist die Mannschaft stärker oder schwächer als letzte Saison?

Pelzer: Ich fürchte, die Mannschaft ist etwas schwächer, weil Moussa Diallo weg ist. Außerdem sind vier weitere Leistungsträger abgewandert. Die sind nicht adäquat ersetzt worden. Einen Spieler musste der Trainer leider schon entlassen, weil er nicht das Niveau hatte. Ein Plus ist allerdings der Trainer selbst. Ich glaube, dass er es schafft, aus diesem weniger leistungsfähigen Kader eine Mannschaft zu formen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Trainer dürfte Saison überstehen

OD: Torjäger Moussa Diallo war gut für 33 Treffer. Wer soll in dieser Saison die Tore erzielen?

Pelzer: Diallo hatte eine eingebaute Torgarantie. Er war sozusagen die Lebensversicherung der letzten Saison. Sluysmans wird Wege und Mittel finden müssen, um auf eine andere Art und Weise Tore zu erzielen. Zurzeit ist die Union noch auf der Suche nach einem neuen Mittelstürmer. Einen neuen Diallo findet ohnehin nie mehr.

OD: Kein Interview zum RFCU Kelmis ohne eine Frage zu Präsident Egide Sebastian: Ist Sebastian noch voll motiviert?

RFCU-Präsident Egide Sebastian (hier bei der Durchfahrt der Tour de France durch Kelmis am 2. Juli 2017). Foto: OD

Pelzer: Egide Sebastian ist nicht kleinzukriegen. Dabei macht er sich das Leben selber schwer. Von den neun Abgängern hätte er mit Leichtigkeit vier oder fünf halten können. Stattdessen lässt er sie ohne Weiteres ziehen. Dann müssen mühselig neue Spieler geholt werden. Das bereitet vor allem Dingen dem Trainer einige schlaflose Nächte. Doch irgendwie schaffen es dann doch alle, einen brauchbaren Kader zusammenzustellen. Auch ansonsten schafft es Sebastian jedes Jahr, genügend Freiwillige zu finden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

OD: Was tippen Sie, wie viele Trainer wird die Union in dieser Saison „verschleißen“?

Pelzer: Ich glaube, Luc Sluysmans wird diese Saison überstehen, wobei man ja nie weiß, was bei der Union so alles passieren kann. Aber Sluysmans ist schon eine wahre Koryphäe auf seinem Gebiet. Das ist ein Trainer, den man mindestens drei oder vier Jahre halten sollte. (cre)

Weitere Infos zum RFCU Kelmis unter www.rfcu.be

6 Antworten auf “Werner Pelzer zur Union Kelmis: „Egide Sebastian ist nicht kleinzukriegen“”

    • Mischutka

      @ Fußball Eupen :
      Eine Frage sei erlaubt : Bietet OBdirekt denn noch immer nicht genug frischen Wind in die Medienlandschaft ? Was willst du denn noch alles ? Wenn es dir nicht gefällt, dann versuche es doch selbst einmal. Aber vorher schön brav zur Schule gehen und richtig (fehlerlos) schreiben lernen ….. (um nicht -wie in deinem Kommentar – 1 Satz – 3 Fehler zu machen).
      Ende der Mitteilung.

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