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Wetteramt warnt vor neuen schweren Regenfällen

18.05.2024, Belgien, Trooz: Eine Straße ist überschwemmt, nachdem es in der Provinz Lüttich stark geregnet und gestürmt hatte. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Nach den Überschwemmungen am vergangenen Freitag war das wegen des Pfingstmontags verlängerte Wochenende ruhiger und zeitweise sogar sonnig. Doch am Dienstag könnte sich die Lage wieder verschlechtern.

Wie das Kgl. Meteorologische Institut (KMI) berichtet, wird es von Süden her immer wieder zu gewittrigen Regenschauern kommen. Im Laufe des Nachmittags und Abends erreichen sie die Gebiete entlang der deutschen und niederländischen Grenze und können dort zu starken Gewittern führen. Die Niederschlagssummen können dann sehr hoch werden, manchmal innerhalb kurzer Zeit.

Für die Provinzen Antwerpen, Limburg und Lüttich wurde vom KMI übrigens die Warbstufe Gelb ausgerufen.

18.05.2024, Belgien, Trooz: Ein Mann hält Abzieher und einen Besen in der Hand, nachdem es in der Provinz Lüttich stark geregnet und gestürmt hatte. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

„Es ist nicht auszuschließen, dass eine Provinz zu einem späteren Zeitpunkt einen orangefarbenen Code erhält“, erklärt das Institut weiter. Das KMI weist auf die Gefahr weiterer Überschwemmungen in der Provinz Lüttich hin. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen seien lokale Überschwemmungen möglich.

Heftiger Dauerregen hatte am Freitag in Voeren, im Herver Land, in Rheinland-Pfalz und vor allem im Saarland zu Überflutungen geführt und Erdrutsche verursacht. Katastrophal war die Lage vor allem im Saarland.

In Voeren in der Provinz Limburg ist am Freitagabend die kommunale Phase des Katastrophenplans ausgerufen worden, wie die Gemeinde am Freitagabend mitteilte. Der Pegel des Flusses Voer (Foron) war stark angestiegen, während bei der Berwinne die Hochwasser-Warnschwelle überschritten wurde. Einige Straßen und Keller wurden überflutet.

Die Provinzen Lüttich, Limburg, Namur und Luxemburg waren am stärksten von Dauerregen betroffen, mit Niederschlagsmengen von 25 bis 50 mm in 24 Stunden, in höheren Lagen in 24 Stunden 50 bis 70 mm, sehr lokal sogar 80 mm.

Im Osten der Provinz Lüttich wurden die Feuerwehren von Verviers zwischen 17.30 und 19.40 Uhr zu rund 60 Einsätzen mobilisiert. Diese wetterbedingten Einsätze betrafen das Herver Plateau die Gemeinden Dalhem, Warsage, Blegny, Soumagne, Herve, Plombières und Welkenraedt, teilten die Rettungsdienste mit.

Die Eupener Wesertalsperre am Samstag, dem 18. Mai. Foto: Patrick von Staufenberg

Die Niederschläge waren Ende der letzten Woche so intensiv, dass in Ostbelgien so mancher an die Flut von Mitte Juli 2021 im Wesertal erinnert wurde. Jedoch ist die Lage heute, knapp drei Jahre nach der Katastrophe, offensichtlich unter Kontrolle. Wie unser Fotografen an diesem Samstag, dem 18. Mai 2024, vor Ort feststellen konnte,kann von einer ähnlichen Gefährdung wie im Frühjahr und Sommer 2021 keine Rede sein. Es scheint, dass man aus der Hochwasser-Katastrophe von Juli 2021 die richtigen Lehren gezogen hat.

Katastrophal war die Lage im Saarland. In der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kommunen mussten Häuser wegen ansteigender Wassermassen evakuiert werden. Das Innenministerium sprach von einer „flächigen Hochwasserlage“, wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege. Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Bei den Städten sei die Lage angespannt in der Landeshauptstadt Saarbrücken, in Eppelborn, Neunkirchen, St. Wendel, Saarlouis und Merzig. Mancherorts mussten Bewohner aus Wohnungen in vereinzelten Straßenzügen evakuiert werden. Vereinzelt seien auch Altenheime betroffen gewesen, etwa eines in Marpingen.

Bisher seien glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Freitagabend. 50.000 Sandsäcke aus der Landesreserve seien freigegeben. Es werde geprüft, ob man Hilfe aus umliegenden Bundesländern anfordern solle. Am späteren Abend sagte der Sprecher, die Lage sei nach wie vor angespannt: „Es ist noch lange nicht so, dass wir ans Aufräumen denken können.“

18.05.2024, Belgien, Vuren: Der Fußballplatz des SK Moelingen ist überschwemmt, nachdem es am Freitag und in der Nacht auf Samstag, den 18. Mai 2024, in der Provinz Lüttich stark geregnet und gestürmt hatte. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Auch in mehreren Straßen in Lebach (Kreis Saarlouis) verließen Menschen ihre Häuser wegen steigender Pegelstände, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.

Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um. Verletzt wurde zunächst niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.

In Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg sollten wegen Überflutungsgefahr rund 220 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollten die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. «An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer», teilte die Kreisbehörde mit. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

35 Antworten auf “Wetteramt warnt vor neuen schweren Regenfällen”

  1. Zuhörer

    Kanzler Scholz hat wie immer, sofortige Hilfe versprochen, die niemals umgesetzt wird.

    Es wird immer mehr gebaut und zu betoniert. von Kanal vergrößern, oder Flussbett Aushebung redet niemand.
    Man hat ja jetzt sofort einen Sündenbock “ den Klimawandel“ Einfacher geht’s nicht.

  2. Hallo Herr Wallter Keutgen ,den Schaden durch die Hill ist einzig und allein durch die alte Brücke am Rohrwerk zu verantworten. Wie Schon 1985 würde die Brücke durch Treibgut der Hill ,Äste und Bäume verstopft,.das Wasser suchte sich einen Weg über den großen Parkplatz des Rohrwerkes und dem Atelier , nahm dort Trommeln Container Röhre mit und vertopfte in einer kettenreaktion die nächsten Brücken siehe Fotos z.b. vom Quartumcenter überall Röhre und Trommeln. und das Wasser suchte sich einen Weg über die umliegenden Strassen .In Eupen werden überall neue Brücken ohne Stützen im Flussbett errichtet und am Rohrwerk ist nichts passiert .Beim nächsten richtigen Hochwasser wird Tennis und Wetzlarbad wieder mit untergehen

  3. Die armen Geschädigten von damals sind wirklich zu bedauern! Eine Schande dass dabei noch immer vieles nicht geregelt ist! Unter anderm sind auch die Medien mit daran schuld! Die sollten das Thema alle paar Monate aufgreifen und Namen nennen, Verantwortliche, Versicherungen usw ! Sollte doch eigentlich deren Aufgabe sein? Somit werden diese Schlampereien wenigsten Publik gemacht!

  4. @Katy

    Ich glaube schon das es wichtigeres gibt…Wir brauchen das Geld um Waffen nach der Ukraine zu schicken…….Ironie aus
    Ich las heute das die EU Geld fürs Ahrtal freigegeben hatte….jedoch kam es dort niemals an….es wurde gebraucht um Bundeshaushaltslöcher zu stopfen….

  5. Untersuchungssauschuss....

    Hallo,

    interessant wäre doch mal zu wissen, wo das ganze Geld hingegangen ist, das nach der Katastrophe von 21 den Betroffenen versprochen wurde.

    Fragen wir doch Christine, die im Untersuchungsausschuss gesessen hat. Müsste doch eine Antwort parat haben, da sie in Namur sitzt.

    Die Antworten, die sie in ihren letzten Artikel gegeben hat, hatte das Grenz Echo
    Monate im voraus geliefert und geschrieben: Ein Fehler im System…..

    Ein Untersuchungsausschuss wo die Gelder geblieben sind, würde mehr Sinn ergeben und den Betroffenen helfen

  6. Erwin Haep

    Die jetzige Situation zeigt, es auch anders geht. Es zeigt auch, dass 2021 menschliches Verschulden wesentlich – natürlich auch die Naturkatastrophe- zum Tod von Menschenleben beigetragen hat!! Henry und in meinen Augen die Bürgermeisterin haben sich nie verantwortlich gezeigt, obwohl sie die Verantwortungsträger waren und auch noch sind!

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