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Tim Wellens gewinnt im Nationaltrikot am Vortag des Nationalfeiertags – Fünfter belgischer Etappensieg

20.07.2025, Frankreich, Carcassone: Der belgische Fahrer Tim Wellens vom UAE Team Emirates - XRG Team fährt ins Ziel und gewinnt die 15. Etappe. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Wer glaubte, nach dem Ausscheiden des gestürzten Jasper Philipsen auf der 3. Etappe und des erschöpften Remco Evenepoel auf der 14. Etappe habe der belgische Radsport bei der Tour de France bis auf den zweimaligen Etappensieger Tim Merlier nicht mehr viel zu gewinnen, wurde am Sonntag eines Besseren belehrt. Der belgische Meister Tim Wellens gewann am Vortag des Nationalfeiertags die 15. Etappe.

Es ist der fünfte belgische Etappensieg bei dieser Tour de France mit vier verschiedenen Fahrern: Philipsen, Merlier (zweimal), Evenepoel und Wellens. Der 34-jährige Wellens gehört jetzt auch zum Kreis der Radfahrer, die es geschafft haben, bei allen drei großen Rundfahrten (Giro, Tour und Vuelta) mindestens eine Etappe zu gewinnen.

20.07.2025, Frankreich, Carcassonne: Der belgische Fahrer Tim Wellens vom UAE Team Emirates – XRG Team jubelt nach dem Zieleinlauf. Foto: Mosa’ab Elshamy/AP POOL/AP/dpa

Nach der Pyrenäen-Königsetappe, die Remco Evenepoel zur Aufgabe zwang (siehe Bericht an anderer Stelle), glaubte das Peloton, auf der 15. Etappe nach Carcassonne wieder zur Ruhe zu kommen. Weit gefehlt. Denn zu Beginn der Etappe, als viele Fahrer versuchten, sich abzusetzen, teilte ein Sturz das Peloton in zwei Teile und schnitt alle Rivalen von Tadej Pogacar ab, die sich schnell eine Minute hinter der Spitzengruppe wiederfanden.

Pogacar, der vor einigen Tagen selbst Opfer eines Sturzes geworden war, schien vergessen zu haben, dass seine Rivalen an jenem Tag auf ihn gewartet hatten, und revanchierte sich nicht. Es bedurfte einer großen Anstrengung der verschiedenen Teams, um den Slowenen einzuholen, der als Einziger der Top 10 nicht in die Falle getappt war.

20.07.2025, Frankreich, Carcassonne: Der belgische Etappensieger Tim Wellens jubelt auf dem Podium. Foto: Mosa’ab Elshamy/AP/dpa

Parallel dazu gelang es einer Gruppe von fünfzehn Fahrern, einen echten Vorsprung herauszufahren. Dazu gehörten insbesondere die Belgier Arnaud De Lie, Wout van Aert, Victor Campenaerts und Tim Wellens.

Etwa vierzig Kilometer vor dem Ziel kam es zur entscheidenden Wende, als Wellens seine Ausreißerkollegen mit einer rasanten Beschleunigung hinter sich ließ, der niemand folgen konnte. Wie schon bei der belgischen Meisterschaft eine Woche vor dem Tour-Start vergrößerte der Radprofi aus Sint-Truiden, der einige Tage lang das gepunktete Trikot als bester Bergsteiger getragen hatte, nach und nach den Abstand auf über eine Minute, sodass die anderen Fahrer an der Spitze nur noch um die Ehrenplätze kämpfen konnten.

Nach dem Ruhetag am Montag steht bei der 16. Etappe am Dienstag mit dem Mont Ventoux ein erneutes Kletter-Spektakel für die Fahrer und Fans auf dem Programm. Von Montpellier geht es über 171,5 Kilometer hinauf zur Bergankunft auf dem legendären Tour-Klassiker in 1.910 Metern Höhe. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

5 Antworten auf “Tim Wellens gewinnt im Nationaltrikot am Vortag des Nationalfeiertags – Fünfter belgischer Etappensieg”

  1. In der live Übertragung stellte sich das aber ganz anders dar.
    Der sportliche Leiter informierte Pogacar über den Sturz und forderte ihn auf, das Feld einzubremsen, was auch gelang. Alle waren dann schnell wieder zusammen.

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