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„Thierry Neuville hat das Zeug zum künftigen Weltmeister“

Thierry Neuville in seinem Ford Fiesta. Foto: dpa

Der 2. Platz von Rallyeprofi Thierry Neuville in Finnland hat in der Fachwelt Eindruck gemacht. Nicht wenige sehen in dem St. Vither einen künftigen Weltmeister. Neuvilles Qualitäten sind unbestritten. Schon 2014 könnte der 25-Jährige der schärfste Rivale von Sébastien Ogier im Kampf um den WM-Titel werden, sagen Experten.

Sven Smeets, Teammanager von VW-Motorsport, kennt Thierry Neuville aus seiner Zeit bei Citroën. „Ich bin von seinen Leistungen keineswegs überrascht“, sagte er gegenüber der VRT: „Im vergangenen Jahr fuhr er zum ersten Mal in Finnland und erzielte sehr gute Zeiten.“ Schnell sei Neuville immer schon gewesen, jetzt müsse er noch Erfahrung sammeln. „Wenn du Zweiter in Finnland wirst mit nur einer halben Minute Rückstand auf den Sieger, dann hast du das Zeug zum künftigen Weltmeister.“

Spätestens 2014 an Siege denken

Thierry Neuville (rechts) und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul. Foto: Manfred Giet

Thierry Neuville (rechts) und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul. Foto: Manfred Giet

„Sollte Neuville in der kommenden Saison über ein gutes Auto verfügen, kann er an Siege denken, sofern ihm dies nicht schon in diesem Jahr gelingt“, so Smeets, Teammanger des voraussichtlichen neuen Weltmeisters Sébastien Ogier.

Ein Wechsel von Neuville zu VW kommt deshalb nicht infrage, weil das Team für 2014 mit Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen laut Smeets bereits komplett ist.

In der Tat sind die Fortschritte und die zunehmend konstanten Leistungen von Neuville in dieser Saison beachtlich, auch wenn sein Talent in der Rallyeszene schon länger bekannt war. In Monte Carlo kam der 25-Jährige nicht ins Ziel, aber dann: 5. in Schweden, 3. in Mexiko, 17. in Portugal, 5. in Argentinien, 3. in Griechenland, 2. auf Sardinien und 2. in Finnland.

Außergewöhnliche mentale Stärke

Auch der belgische Rallyepilot Freddy Loix äußerte sich in einem VRT-Interview überzeugt, dass Neuville Weltmeister werden kann. Neuville zeigt nach Meinung von Loix, dass im Rallyesport Geld und Sponsoren zwar sehr wichtig seien, das Talent jedoch immer noch das Allerwichtigste.

Rallyeprofi Thierry Neuville (links) mit DG-Unterrichtsminister Oliver Paasch. Foto: Christian Willems

Rallyeprofi Thierry Neuville (links) mit DG-Unterrichtsminister Oliver Paasch. Foto: Christian Willems

Yves Matton, Chef von Citroën Sport, machte ebenfalls keinen Hehl daraus, dass Neuville ihn in Finnland sehr stark beeindruckt hat. „Thierry hat unglaubliche Zeiten hingelegt“, sagte Matton laut Zeitungen der Verlagsgruppe Sudpresse. Möglicherweise gehöre Neuville zu seinen Wunschfahrern für die kommende Saison.

Eindruck hat vor allem gemacht, dass der St. Vither in Finnland in der letzten Prüfung Bestzeit erreichte. „Da hat sich gezeigt, dass Neuville über eine außergewöhnliche mentale Stärke verfügt und ungemein schnell ist“, so Journalist Michel Lizin. In der Tat ist die unglaubliche Fähigkeit, sich auf den Punkt genau hundertprozentig zu konzentrieren, nach allgemeinem Dafürhalten die große Stärke des Thierry Neuville.

Bis zum Ende der Saison verbleiben noch 5 WM-Rennen. Als Nächstes macht der Rallye-Circus in Deutschland Halt (22. bis 25. August). An der Rennstrecke in Trier dürften jede Menge Neuville-Fans zu finden sein. Und warum nicht bei diesem „Heimspiel“ für Thierry Neuville der ersten WM-Sieg? (cre)

Siehe auch Meldung und Kommentare „Thierry Neuville in Finnland auf Platz 2“

 

26 Antworten auf “„Thierry Neuville hat das Zeug zum künftigen Weltmeister“”

  1. Werner Pelzer

    “Wenn du Zweiter in Finnland wirst mit nur einer halben Minute Rückstand auf den Sieger, dann hast du das Zeug zum künftigen Weltmeister.”

    Diesem Zitat ist nichts hinzuzufügen. Natürlich muss Thierry über ein gutes Auto verfügen, doch ich bin mir sicher, dass die Bosse sich nun um ihn reißen werden.

  2. Thierry Neuville hat nicht nur sportlich ein großes Talent. Sein Auftreten ist auch eine große Stärke, er findet immer die richtigen Worte und hat eine eiserne Disziplien. Werte, die man in der heutigen Jugend selten findet. Helden werden bei der Rallye Finnland geborn, die zu eine der schwersten Rallyes zählt. Ein 2. Platz ist da sehr aussagekräftig.

  3. @ Franz

    Er findet immer die richtigen Worte? Das ist Schwachsinn.

    „Ich weiß, dass ich auf Asphalt den Speed drauf haben kann, um mit Sébastien Ogier zu kämpfen“ waren seine Worte, und das ist gelinde gesagt überheblich. Ich weiß nicht wer seine PR-Berater sind, aber sie scheinen nicht auf ein bescheidenes Auftreten Wert zu legen.

    • @ Werner

      Es ist anmassend die Aussage, zumal sie sachlicher Natur ist, eines Anderen als „Schwachsinn“ zu bezeichnen!

      Dazu haben Sie dies Meinung bzgl. Neuville exklusiv für sich, da dessen Aussage absolut harmloser Natur ist. Dazu ist es doch das Anliegen von millionen Sportfans auf der Welt, dass Sportler endlich mal ohne PR-Berater das Haus verlassen.

      • Alemannia4ever

        Die Aussage ist auch harmlos, doch der Ton macht die Musik. Und das Auftreten des Eifel-Rasers ist nicht bescheiden. Es ist halt das eines St.Vithers. Mir sind die auch suspekt, genauso wie die St.Vither abgesehen von sich selbst keine Freunde in der Eifel haben.

        • Das mag sein aber wissen Sie wer noch keine Freunde hat? Fussball-Fans von Fussballklubs die von Skandal zu Skandal stolpern und je tiefer es geht immer wenige im Stadion werden und das trotz relativ grosser Stadt und dementsprechenden vielen Einwohnern. Vielleicht schauen Sie sich mal den Wohnungsmarkt in St. Vith an ;-)

          • Alemannia4ever

            Aha, dann sind ja alle Medien doof, dass sie vom St.Vither Neuville sprechen. Aber genau diese Reaktion ist es ja, die die St.Vither so unbeliebt machen. Ist ja schließliche keine Gemeinde, nein, eine Stadtgemeinde.

            • @ Alemannia4ever:

              Wieso behaupten Sie eigentlich, dass die St.Vither unbeliebt sind? So viel ich weiß, kommt dies (nur) wegen der sportlichen Rivalität mit anderen Vereinen, hauptsächlich im Fußball.St.Vith ist nun mal durch die Gemeindefusionen, mehr oder weniger eine Großgemeinde geworden (zumindest was die Größenordnung von Eifeler Ortschaften angeht.) Für die Medien ist beispielsweise
              ein Schönberger dann eben ein St.Vither, der Schönberger selbst, vermute ich mal, sieht das nicht unbedingt so.
              In den nördlichen Gemeinden ist das doch auch nicht anders. Meines Wissens nach ist (will) ein Ketteniser auch kein Eupener sein usw..Es gibt so zu sagen eine „administrative“ Zugehörigkeit zu einer Gemeinde, ob St.Vith oder Nieder Hornbach, und/oder eine lokale Identifizierung mit einer Ortschaft innerhalb einer solchen Kommune.
              Was bezwecken Sie eigentlich mit Ihrem ketzerischen Geschreibe?
              .

    • @ Werner
      Hallo Werner!
      ich finde es gut,dass der Junge ehrgeizig ist und sich hohe Ziele setzt!Warum denn nicht?Viele Fachleute haben jedenfalls eine positive und tolle Meinung von Ihm,besonders loben Sie sein Talent,seinen Teamgeist mit dem Beifahrer und dem Team und seinen grossen Willen zum Dazulernen,sowie zuletzt sein Reaktionsvermögen!Herz,was willst du mehr!?Lasst Ihn mal fahren,und euch überraschen!Es macht spass Ihm am TV zu zuschaun.

    • Zum Teil muss ich Ihnen Recht geben. Besonders im letzten Jahr war er nicht perfekt. Doch ich denke, dass er auf persönlicher und sportlicher Ebene einiges drauf hat, denn sonst hätte er nach der vergangenen Saison kein Auto mehr bekommen. Aber was erwartet Sie, einen perfekten Glattaal?

      Zu der von Ihnen zitierten Aussage kann ich nun keine Überheblichkeit feststellen. Für einen Sportler auf diesem Niveau – wir sprechen von einer WM – ist kein Platz für 2. Klasse Fahrer ohne Budget. Wenn Neuville und seine Arbeitgeber nicht von seiner Siegfähigkeit überzeugt wären, könnte er gleich einpacken.

      Es wäre natürlicher schöner, wenn er sich so ausdrückt: „Ich freue mich, ein so schönes Auto fahren zu dürfen. Ich hoffe, ins Ziel zu kommen und den anderen nicht im Wege zu stehen. Wir haben sogar einen Knopf eingebaut, durch den der Motor bei halber Leistung Sprit sparen kann. Wenn in der WP jemand winkt, halte ich natürlich sofort an, um Autogrammkarten aus wiederverwertetem Altpapier zu verteilen.“

  4. Es sind noch nicht einmal 6 Wochen her als Mann an dieser Stelle Thierry auseinandernahm weil Ihm der Führerschein kurz entzogen wurde weil er angeblich eine weisse Linie überfahren hatte . Damals habe ich angemerkt dass wir stolz sein können dass ein Ostbelgier auf dem 5. Platz der Weltmeisterschaft zu haben.Jetzt haben wir einen Ostbelgier auf dem 2. Platz der WM und es freut mich dass die Kommentare sich Ihm gegenüber doch sehr verbessert haben.

  5. @alemanniaforevergequatsche: Scheinbar haben Sie nix (anständigeres) zu tun, als über andere Leute und Jott und Pott herzufahren. Vorschlag: Buchen Sie eine Reise mit Guido Scholzen in einer Zweierkabine auf einem Kongoflussdampfer. Den Moskitos würde ich es gönnen!

  6. @ H.T.

    Die Aussage ist tatsächlich harmlos, aber dennoch überheblich für einen „Anfänger“. Ich gönne Neuville nur das Beste, und bin überzeugt dass er nächstes Jahr um die WM fahren wird. Dennoch sollte er nicht solche Aussagen tätigen, denn Ogier ist, nach Loeb, der beste Asphalt-Fahrer der Welt, da kommt auch ein Neuville noch nicht dran.
    Im Übrigen habe ich die Meinung nicht exklusiv, sondern schon von vielen Leuten gehört (die im ggsatz zu manch anderen wirklich etwas vom Rallye-Sport verstehen)

  7. @malnurso Zitat – schade dass er von der lokalen Politik missbraucht wird

    Das ist natürlich Quatsch, Der Mann wird nicht von der Politik missbraucht sondern lässt sich, für eine Aktion der DG einspannen. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Spitzensportler haben auch eine Vorbildfunktion und wenn er versucht der gerecht zu werden finde ich das nicht verwerflich.
    Was ist an der Aussage falsch er sei schnell genug um mit Ogier zu kämpfen? Das ist sein Job. Er kann ja schlecht sagen e sei zu langsam um um die Punkte mitzufahren.

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