Für Belgiens Nationalcoach Domenico Tedesco geht es am Freitag richtig los „Geld lockt mich nicht“, betont er

Belgiens neuer Fußball-Nationaltrainer Domenico Tedesco. Foto: Silas Stein/dpa

Domenico Tedesco soll Belgien als Fußball-Nationaltrainer zur EM 2024 in Deutschland führen. Der 37-Jährige hatte auch andere Angebote. Am Freitag stellt er sein erstes Aufgebot der Roten Teufel vor.

Domenico Tedesco hat für seinen neuen Job als Trainer der belgischen Fußball-Nationalmannschaft andere lukrative Angebote abgelehnt. „Geld ist grundsätzlich etwas, was mich nicht lockt. Das kann ich so guten Gewissens sagen, und das kann man auch an vielen Stationen meines Lebenslaufs rauslesen“, sagte der 37 Jahre alte Auswahlcoach im Interview dem „Kicker“ (Montag).

Nach seiner Freistellung beim Bundesligisten RB Leipzig im vergangenen September gab es einige Anfragen, auch aus der Bundesliga.

„Es gab Angebote und auch einige Gespräche, aber am Ende muss dann auch alles passen und ich das Gefühl haben, dass es schnell bergauf gehen kann. Das hatte ich nicht“, sagte Tedesco, der aber keine Clubnamen kommentieren wollte.

Mit Leipzig hatte er in der Vorsaison den DFB-Pokal gewonnen. Seitdem werde er ein wenig anders wahrgenommen, sagte er. „Im Kopf gewisser Entscheidungsträger ist es schon wichtig und legitim, dass man Erfolge vorweisen kann. Und da sind Titel nun einmal Titel.“

Jetzt soll er die Roten Teufel nach dem enttäuschenden WM-Vorrundenaus in Katar zur EM nach Deutschland im kommenden Jahr führen. In der Qualifikation geht es gegen Österreich, Schweden, Estland und Aserbaidschan. In einem Testspiel trifft Tedesco mit Belgien am 28. März in Köln auf Deutschland.

Auf die Frage, ob Stars wie Kevin De Bruyne, Thibaut Courtois oder Romelu Lukaku eine besondere Ansprache brauchen, antwortete Tedesco: „Für mich sind das in erster Linie wichtige Menschen, mit denen ich zusammenarbeite und denen ich offen, fair und respektvoll gegenübertrete. Da macht es keinen Unterschied, wie sie heißen und welche Wichtigkeit sie in der Mannschaft haben.“

Die Qualifikation für die EM 2024 werde für Belgien „kein Spaziergang“, warnt Tedesco im „Kicker“-Interview. Zu glauben, die Qualifikation sei eigentlich eher Pflicht als Ziel, wäre sehr gefährlich, so der Deutsche.

„Die Österreicher haben im November mit einer vornehmlich aus Bundesliga-Profis bestehenden Mannschaft gegen Italien gewonnen. Die Schweden sind immer unbequem, und leichte Gegner gibt es sowieso nicht. In der Europa Conference League hat erst vor vier Wochen KAA Gent in Aserbaidschan bei der 0:1-Niederlage gegen Qarabag Agdam am eigenen Leib erfahren, was da los sein kann.“

Große Stücke setzt Tedesco auf Kevin De Bruyne, der nach einer enttäuschenden WM in Katar den belgischen Fans eine Revanche schuldig ist. Der Spielgestalter von Manchester City sei „ein absoluter Top-Spieler“, so Tedesco. „Auch in den Gesprächen mit den anderen Mitgliedern des Mannschaftsrats kam zur Geltung, dass Kevin ein ganz wichtiger Faktor ist. Wenn er gut drauf ist, zieht er die Mannschaft mit. Deshalb möchten wir einen absolut fitten und motivierten Kevin De Bruyne haben, er ist ein ganz wichtiger Baustein.“

Vielleicht kann der Nachfolger von Roberto Martinez bewirken, dass De Bruyne bei den Roten Teufeln endlich die Leistungen bringt, die man von ihm in der Premier League unter seinem Coach Pep Guardiola gewohnt ist. (dpa/cre)

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