Notizen

Nach Sieg von Genk gegen Saint-Gilloise Kampf um Titel wieder offen – Anderlecht sitzt Union im Nacken

01.04.2024, Belgien,Genk: Die Spieler des KRC Genk feiern mit ihren Fans den 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter Union Saint-Gilloise. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Die Champions Playoffs hätten für Tabellenführer Union nicht schlechter beginnen können: Saint-Gilloise kassierte beim KRC Genk die erste Niederlage in 25 Ligaspielen.

Mit KRC Genk und Union standen sich zwei angeschlagene Mannschaften gegenüber. Genks Trainer Wouter Vrancken hatte sein System auf drei Innenverteidiger umgestellt.

Genk war dominant, Union bekam das Spiel nicht in den Griff. El Khannous und Ait El Hadj sorgten für die nötige Kreativität in der Offensive, obwohl es zunächst keine Chancen gab.

Die erste große Chance gab es sogar für Union: Sadiki kam nach einem einstudierten Eckstoß völlig frei zum Schuss. Der junge Mittelfeldspieler konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass er kein Stürmer ist.

Genk reagierte entsprechend. Ein langer Ball von Hrosovsky wurde von Moris völlig falsch eingeschätzt, was Tolu ausnutzte. Er schob das Leder am chancenlosen Torhüter vorbei ins Tor (siehe VIDEO), 1:0.

Alexander Blessin, Trainer von Union St. Gilloise. Foto: Virginie Lefour/Belga/dpa

Union tat sich schwer, in ihr Spiel zu kommen. In der zweiten Halbzeit versuchten die Brüsseler zwar noch alles, aber wirklich große Chancen gab es nicht.

Ex-AS-Spieler Castro-Montes war der fleißigste Angreifer und dribbelte einige Male gut. Doch Vandevoordt stand bei jedem Versuch richtig. Auch ein Schuss von Nilsson wurde vom Torhüter der belgischen U21-Nationalmannschaft geklärt.

In der Schlussphase lagen bei Union die Nerven blank. Puertas und Teklab stritten offen miteinander, Burgess machte es noch ein bisschen lächerlicher: Der Abwehrchef von Saint-Gilloise warf Tolu bei einem Einwurf den Ball ins Gesicht und flog in der Nachspielzeit vom Platz (siehe VIDEO). Aber hatte Burgess dies überhauot absichtlich getan oder war es nur ein Missgeschick?

Anderlecht schließt nunmehr zur Union Saint-Gilloise auf, die allerdings wegen eines halben Punktes Tabellenführer bleibt. Es ist wahrscheinlich, dass der Meistertitel am Ende der Playoffs nach Brüssel geht – aber ob nach St. Gilles oder nach Anderlecht, ist völlig offen. Zwar hätte es Saint-Gilloise verdient, im dritten Anlauf endlich Meister zu werden, aber abermals könnten die Playoffs der Union zum Verhängnis werden.

Im frühen Nachmittag hatte es im Brügger Stadtderby zwischen dem Cercle und dem FC Brügge keinen Sieger gegeben. Die Partie endete 1:1. Beim FC Brügge saß erstmals Nicki Hayen auf der Trainerbank. Der Cercle ging in der 32. Minute durch Denkey in Führung. Erst in der 83. Minute gelang dem FC der Ausgleich zum 1:1 durch Skov Olsen. (cre)

Nachfolgend im VIDEO das Tor für Genk und die Rote Karte für Burgess:

Dreikampf um Platz 1 in den Europe Playoffs

Sint-Truiden hat am ersten Spieltag der Europe Playoffs am Sonntag einen 2:0-Sieg gegen Westerlo errungen. Nach dem klaren 5:1-Sieg von AA Gent gegen Standard Lüttich am Freitag (siehe Bericht weiter unten) und den Siegen von KV Mechelen (3:2-Erfolg bei OH Löwen) und Sint-Truiden (2:0-Sieg gegen Westerlo) haben nach nur einem Spieltag lediglich drei Clubs noch realistische Chancen auf Platz 1.

AA Gent führt mit 27 Punkten, gefolgt von Mechelen (26) und Sint-Truiden (23). Standard Lüttich (17) sowie Westerlo und OH Löwen (15) sind wohl schon abgemeldet.

Der ehemalige Bayern-Profi Thorsten Fink ist heute Trainer von Erstligist Sint-Truiden VV. Foto: Herbert Pfarrhofer/APA/dpa

Die vom früheren Bayern-Spieler Torsten Fink trainierte Mannschaft von St. Truiden ging schon nach wenigen Minuten in Führung. Nach einem Alleingang wurde der Schuss des talentierten Steuckers von einem Westerloer Verteidiger leicht abgefälscht und landete im Tor (8., 1:0).

In der zweiten Halbzeit kam Westerlo zu einer guten Chance, doch STVV machte in der Schlussphase des Spiels das Break. Fujita spielte die Abwehr von Westerlo aus, bevor er Steuckers perfekt bediente, der einen Doppelpack schnürte (84., 2:0).

Es war das erste Spiel von Westerlo seit den Ereignissen gegen KRC Genk im letzten Spiel der klassischen Phase. Das Spiel war aufgrund des Verhaltens der Spieler auf dem Platz kontrovers diskutiert worden, da sie angesichts des Spielstandes (1:1) kein Risiko mehr eingehen wollten und Genk den Pass zu zehnt spielen ließen. Eine Polemik, die die Führung von Westerlo dazu veranlasste, sich von Trainer Rik De Mil zu trennen und den ehemaligen belgischen Nationalspieler Bart Goor vom Assistenten zum Interims-T1 zu befördern. (cre)

RSC Anderlecht startet mit 1:0-Sieg gegen Royal Antwerp FC in die Champions Playoffs und wahrt seine Chancen auf Meistertitel

Am Samstagabend sind mit der Begegnung zwischen dem RSC Anderlecht und Titelverteidiger Antwerp auch die Champions Playoffs gestartet. Der Rekordmeister gewann 1:0 und erhöhte damit den Druck auf Spitzenreiter Union Saint-Gilloise, der am Ostermontag beim KRC Genk antreten muss.

Mit seinem kompletten Kader war Anderlechts Coach Brian Riemer gezwungen, Entscheidungen zu treffen. Er entschied sich dazu, Delaney auf die Bank zu setzen. Auf der Gegenseite musste Antwerps Cheftrainer van Bommel auf Keita verzichten, der immer noch an einer Knöchelverletzung laboriert.

Thorgan Hazard vom RSC Anderlecht verursachte mit einer sehr theatralischen Einlage den Platzverweis des Antwerpeners Owen Wijndal. Foto: Belga

Die Champions Playoffs, in denen die sechs besten Mannschaften des Landes gegeneinander antreten, sollen das Schaufenster der Pro League auf internationaler Ebene sein. Aber wie wir alle wissen, kann der Einsatz manchmal das Spiel töten, wie die erste Halbzeit bewiesen hat. Die Bilanz vor der Pause war sehr dürftig. Antwerp hatte phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz, ohne jedoch daraus Kapital schlagen zu können.

Der einzige heiße Moment in der ersten Halbzeit war der Platzverweis von Wijndal kurz vor der Nachspielzeit. Der Antwerpener, der einen leichten Kopfstoß gegen den theatralisch zu Boden fallenden Hazard verschuldet hatte, wurde nach einer mehrminütigen Unterbrechung, in der die Videobilder vom Schiedsrichter noch einmal angeschaut wurden, hart bestraft (siehe VIDEO weiter unten).

Auf beiden Seiten fehlten einige Dinge, darunter die Präzision im letzten Schritt, um wirklich gefährlich zu werden. In der Pause konnte Anderlecht mit dem Szenario zufrieden sein, obwohl die Gäste mehr Ballbesitz hatten.

Anderlechts Torhüter Kasper Schmeichel. Foto: Shutterstock

Natürlich war die Unterzahl für den „Great Old“ ein schweres Handicap. Nach nur fünf Minuten in der zweiten Halbzeit hatte Dreyer die größte Chance des Spiels mit einem schönen Fernschuss, der von Butez zur Ecke abgewehrt wurde. In der angehaltenen Phase wurde Stroeykens an der Strafraumgrenze gefunden und versuchte sein Glück. Der Ball wurde von Sardella und Alderweireld abgefälscht, bevor er ins Tor ging, 1:0.

Die Anderlechter konnten trotz der Führung nicht glauben, dass es geschafft war. Eine gute Chance von Balikwisha musste ihnen eine Warnung sein,

In der Folgezeit erspielte sich Anderlecht mehrere Großchancen. In der Schlussphase wurde der wenige Minuten zuvor eingewechselte Amuzu von Dreyer im Strafraum angespielt, doch wurde der Anderlechter angeblich von Torwart Butez zu Fall gebracht. Als der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte, musste er seine Entscheidung wegen einer Abseitsposition ändern. Letztendlich hielten die Gastgeber das 1:0 und holten ihre ersten drei Punkte in diesen Playoffs. (cre)

Nachfolgend im VIDEO die Rote Karte für den Antwerpener Wijndal nach einer theatralischen Einlage von Hazard:

Ex-AS-Spieler Danijel Milicevic bringt AA Gent als Ersatzcoach Glück – 5:1-Sieg gegen Standard Lüttich zum Start der Europe Playoffs

Für Standard Lüttich haben die Europe Playoffs sehr schlecht begonnen: Die „Rouches“ verloren zum Auftakt der Playoffs 2 bei Spitzenreiter AA Gent 1:5.

Im letzten Spiel gegen Standard hatte der Coach der „Buffalos“, Hein Vanhaezebrouck, den Schiedsrichter derart hart kritisiert, dass er dafür mit einer Sperre von einem Spieltag bestraft wurde. Sein Assistent Danijel Milicevic, der als Spieler zwei Mal bei der AS Eupen unter Vertrag stand, übernahm das Kommando.

„Unser Ziel ist es, die Europa Playoffs zu gewinnen“, sagte Milicevic. „Ich habe diese Woche bei den Spielern gesehen, dass sie in Siegerlaune sind. Die Konzentration war auch da, also glaube ich, dass sie bereit sind. Das Scheitern im Kampf um die Teilnahme an den Champions Playoffs war eine große Enttäuschung, aber das liegt jetzt hinter uns. Wir müssen nach vorne schauen.“

Ersatzcoach Danijel Milicevic beim Interview mit Eleven/DAZN. Foto: Screenshot Eleven/DAZN

Und die Genter schauten nach vorne. Lediglich in der ersten Halbzeit konnten die Lütticher mit den „Buffalos“ mithalten. Zwar war AA Gent in der 23. Minute durch den belgischen U19-Nationalspieler Fernandez-Pardo 1:0 in Führung gegangen, doch in der 28. Minute gelang Standard der Ausgleich durch ein Eigentor von De Sart. Bis zum Halbzeitpfiff erweckten die Gäste den Eindruck, in der Ghelamco Arena etwas reißen zu können. Standard-Verteidiger Fossey traf mit einem fulminanten Schuss nur den Pfosten. 1:1 der Pausenstand.

Dem war aber nicht so, denn im zweiten Durchgang nahm Gent das Heft in die Hand und ließ Standard nicht den Hauch einer Chance. In der 53. Minute brachte Gandelman die Gastgeber wieder in Führung, und in der 72. Minute erhöhte Gerkens bei seiner ersten Ballberührung nach seiner Einwechslung auf 3:1.

Damit war das Spiel so gut wie gelaufen, zumal Kandouss in der 80. Minute das 4:1 erzielte und Tissoudali nur drei Minuten später das 5:1.

In der Tabelle führt AA Gent mit 27 Punkten vor dem KV Mechelen mit 26 und Sint-Truiden mit 23 Zählern. Standard Lüttich hat bereits 10 Punkte (!) Rückstand und damit kaum noch Chancen auf Platz 1. Dies gilt erst recht für Westerlo und OH Löwen. (cre)

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