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Staatsrat: Lehrerin für Islamunterricht darf trotz Verbots Kopftuch tragen

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Der Staatsrat hat einer Lehrerin für islamische Religion in Chaudfontaine Recht gegeben, der von Seiten einer kommunalen Schule das Tragen eines Kopftuchs während des Unterrichts untersagt worden war. Die Entscheidung des Staatsrats hat in ganz Belgien viel Beachtung gefunden.

Schon 2010 und 2013 hatte der Vorstand der Muslime in Belgien Meryem – so der Name der Lehrerin – designiert, um an der Gemeindeschule von Chaudfontaine islamische Religion zu unterrichten.

Da Meryem sich aber jedes Mal weigerte, ihr Kopftuch während der Unterrichtsstunde abzunehmen,  obwohl das interne Reglement der Schule das Tragen von Kopftüchern verbietet, wurde sie von der Gemeinde nicht akzeptiert und für den Unterricht eine andere Person engagiert. Bürgermeister war damals übrigens der heutige föderale Pensionsminister Daniel Bacquelaine (MR).

Daraufhin wandte sich Meryem an den Staatsrat, der ihr jetzt Recht gab. Zwar ist in der Gemeindeschule in Chaudfontaine jeder verpflichtet, keine Zeichen politischer, ideologischer oder religiöser Natur demonstrativ zu setzen, beispielsweise durch das Tragen eines Kopftuchs, jedoch gilt diese Verpflichtung nach Auffassung des Staatsrats nicht für Lehrpersonen, die Religion unterrichten.

Die Gemeinde von Chaudfontaine wurde verurteilt, die Verfahrenskosten zu übernehmen und der Lehrerin eine Entschädigung von 700 Euro zu zahlen.

Dem Vorstand der Muslime in Belgien geht diese Sanktion aber nicht weit genug. Er forderte, dass die Lehrerin für islamische Religion an der Gemeindeschule von Chaudfontaine unterrichten darf.

30 Antworten auf “Staatsrat: Lehrerin für Islamunterricht darf trotz Verbots Kopftuch tragen”

  1. Das Tragen des Kopftuches ist für viele Frauen eine ungeliebte Vorschrift, eine die sie gegen ihren freien Willen befolgen müssen, wenn sie nicht mit Brüdern, Vätern oder Ehemännern extremen Ärger bekommen wollen. Wem es hier nicht gefällt, kann jederzeit woanders hingehen!

  2. Eupenmobil

    Wenn man genau überlegt, ist dieses Urteil des Staatsrates absolut nachvollziehbar. Würde die Lehrerin Mathe oder Französisch unterrichtet, würde das Kopftuchverbot auch für sie gelten. Sie gibt aber Islamunterricht. Man zwingt ja auch nicht einen Priester, der Religion unterrichtet, ohne Kreuz oder ohne Priesterkragen zu unterrichten.

    • Ja, wie mag das denn mit uns Katholiken sein, ob wir (meistens Damen), denn wenn wir das möchten, ein kl; Kreuzchen öffentlich per Halskette zur schau stellen dürfen?! Kann mich erinnern, dass Muslime ähnliches ablehnen!

  3. Freiheit

    Jeder Mensch in einem freien Staat soll das Recht haben sich so zu bekleiden wie er will!
    Wer behauptet, dass die Frau das Kopftuch nur trage aus äußeren Vorschriften oder Zwängen (wie Bsw.Familie) der liegt falsch.
    In vielen westlichen Ländern ist man viel weiter und reifer mit der Akzeptanz von Kopfbedeckungen, wie bsw. England oder Kanada. Dort trägt Polizistin das Kopftuch und die Engländer haben damit kein Problem.
    Mich stört keine Nonne, Jude oder Muslim mit Kopfbedeckung. Mich stören alle die Menschen ohne Kopf…

  4. ist doch so!

    @ Karlh1Behrens, eine Mütze ist westliche Kleidung, ein Kopftuch nicht. Wenn man gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land die Islamisten schon reinlässt, so sollten diese Leute sich doch uns anpassen. Was verstehen diese Leute eigentlich unter „Integration“? Müssen wir uns nun an passen oder wie verstehe ich das….

    • Münsteraner

      „Integration“ ist ein recht inflationärer Begriff der heutigen Zeit. Da wird in unsere Köpfe die beidseitige Obligation geschaffen miteinander im westlichen Gleichschritt zu marschieren. Das wollen weder die einen noch die anderen. Wir (Westler) selbst sind aber scheinbar so blöd, die un-mögliche Menschen-Vermengung nach unseren westlichen Wertvorstellungen für möglich zu halten…ich halte einen insgesamt erfolgreichen Prozess nicht für gänzlich unmöglich, nein im Gegenteil, aber dieser wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Er musste in einer globalisierten Welt aber einmal beginnen…irgendwann…und er beginnt jetzt halt bei uns.
      Für mich braucht sich aber niemand zu integrieren (was immer das heißen mag), ich persönlich glaube nicht an mittelfristige Integrations-Strategien…ich lehne sie sogar eher ab. Ich esse oft bei Ausländer…wir begegnen uns sehr freundlich…ich habe das Gefühl, dass sie mich mögen und ich gestehe auch, sie so mögen…aber bei aller „Begegnung“ überwiegt der Eindruck des sehr kargen Austauschs…nicht, weil man nicht will, sondern einfach weil es sprachlich nicht zu Tiefgang kommen kann…das ist nicht ihre und nicht meine Schuld. Die Zeit wird das irgendwann verändern…das denke ich schon…
      Ich schreie daher nicht nach Integration…ich erwarte nur, dass wir einander respektieren…oder wie es der frz. Bestsellerautor Michel Thomas (bekannt als Michel Houellebecque) beschreibt, so sei hier einzig und allein die Angst vor der Kriminalität zu bannen, (was aber meines Erachtens nur möglich ist, wenn man diese auch letztlich bekämpft). Wenn mit dem Fremdenstrom keine Kriminalität folge, so seien uns selbst die am wenigsten Integriertesten doch letztlich die Liebsten…wie Houellebecque sich noch kürzlich am Beispiel der in Paris lebenden Asiaten (vor allem Chinesen) erklärte. Mit anderen Worten: Wir fürchten nicht die Nicht-Integration – wir fürchten die Kriminalität…und genau so sollten wir unser Unbehagen auch zum Ausdruck bringen. Integrations-Pflicht sollte noch weitaus freiwilligere Antwortmöglichkeiten – gar bis hin zur Entscheidung zur Nicht-Integration – offen halten, denn auch die Nicht-Integration ist an sich kein Verbrechen. Aber da wo das Verbrechen beginnt, muss der Verbrecher bekämpft werden…mit der ganzen Härte des Gesetzes, aber in Wahrung eines jeden Menschenwürde.

    • karlh1berens

      Zitat ist doch so : “ Müssen wir uns nun an passen oder wie verstehe ich das….“

      Sonntag Nachmittag war ich bei „uns“ in der Andacht. Der Pastor hat schöne Worte zu Allerheiligen gefunden. Draußen vor der Kirche war solch ein Radau dass man sich auf einem fernöstlichen Bazar wähnte. Als ich rausging war kein einziger Muselmann da, nur Einheimische. Verlogenes Pack !

  5. delegierter

    nochmal, JEDER darf hierher kommen, aber bitte die Bärte ab für die Herren und die Damen bitte diese grausamen schwarzen Kittel und Fummel aus und diese Kopftücher. Sie können sich weite Kleider oder Blusen anziehen und zuknöpfen bis zum Hals.
    Man kann auch ohne dieses seine Religion ausüben. Wir laufen ja auch nicht mit Mitra durch die Gegend.

  6. ist doch so!

    @ Kaelh1Behrens, der Bart ist im Islam sehr „Willkommen“!!!
    @ Waldschrat, ob Sie noch lange eine Kette mit Kreuz tragen werden, bleibt vorerst mal dahingestellt. Sollten Sie jedoch in islamistischen Ländern wohnen wollen, bin ich überzeugt, dass Sie dieses Kreuz nicht mehr sehr lange tragen werden….

  7. @Münsteraner : „ich erwarte nur, dass wir einander respektieren“ gehe völlig konform mit Ihrer Meinung! ABER: respektieren die Muslime uns? Nachweislich NEIN! Beweise werden mit sehr großer Warscheinlichkeit heute noch geliefert werden.

  8. Die Diskussion ist eigentlich total verlogen, und hier muss der Gesetzgeber in meinen Augen nochmal dran. Soweit ich weiß wird es Nonnen auch nicht verboten, mit Kopfbedeckung zu gehen, oder sehe ich das falsch? Dem Burkaverbot stimme ich zu,
    Für alle, die sich diesbezüglich über die Akzeptanz von Christen in muslimisch geprägten Ländern echauffieren: Wieso nehmen wir als Maßstab immer andere Länder, in denen das Wort „Freiheit“ keine Bedeutung hat?

  9. @]Freddy: „wieso nehmen wir als Maßstab immer andere Länder indem…“ zum einen, wieso dürfen wir das nicht? Zum andern, überwiegend sind es doch die Länder in denen der muslimische „Glaube“ in der Regel UNSERE Werte usw. verurteilt, also, denke ich, dass das irgendwie als normal betrachtet werden darf, oder?

    • Naja, irgendwo ist das genauso eine Verpauschalisierung wie der Satz davor auch.
      Es gibt auch sehr viele Länder, in denen trotz Islam die Mentalität auch zu mehr Offenheit geht.
      Wir haben Religionsfreiheit, diese Maßstäbe haben unsere „Gründerväter“ so gewollt. Wenn man es ablehnt, denkt man genau wie die Leute, die andere im Nahost unterdrücken.
      Deshalb sind solche Aussagen immer sehr heuchlerisch, denn damit werden die Leute verurteilt, die unter solchen repressiven Gesetzen in muslimischen Ländern leiden müssen und auf Ebene mit denselben gestellt werden.
      Deshalb darf und sollte man nicht, meiner Meinung nach.

  10. Es ist doch absurd, erst islamischen Religionsunterricht an einer öffentlichen Schule zuzulassen und dann das Kopftuch dort verbieten zu wollen, das ist wie, Sie dürfen auf den FKK-Strand, aber nur mit Badehose.
    Warum gibt es Wahnkunde an öffentlichen Schulen?

  11. allgemein: z.B. betreff Kreuze. Vor Jahren konnte schon im Hospital Eupen festgestellt werden, dass in den jeweiligen Zimmern die Kreuze verschwunden waren, auf Anfrage bekam man allerdings eins. Ein Fall ist mir diesbezüglich bekannt, dabei ging’s allerdings um ein Einzelzimmer, habe keine Kenntnis wie die Angelegenheit in Mehrbettzimmern gehandhabt wird.

  12. ist doch so!

    „Dem Vorstand der Muslime in Belgien geht die Sanktionen aber nicht weit genug“. Im Klartext bedeutet dies, man lässt nichts ungelassen, um uns den muslimischen Willen aufzuzwingen und uns zu diktieren. Wo werden die Namen der Mitglieder dieses Staatsrates genannt?

  13. @ist doch so, ja, unsere ach so große EU-Demokratie, ist auch so blöd oder blind, dass denen vor lauter Demokratie-Gehabe, total entgeht, dass man vor lauter „Werte-Blindheit“ nicht mehr registriert, dass wir dabei sind, uns indirekt zwangsweise dem muslimischen Gehabe anpassen zu müssen.
    Einer dieser Typen hat das sogar mal bei OD gepostet und fand das ganz normal, dass diese „uns Gottlose“ bekehren müssen. Ist sicher irgendwie „halal“!

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