Politik

St.Vith: Offizieller Verweis für Berens wegen „eindeutiger Geste“

Karlheinz Berens

Das St.Vither Gemeinderatsmitglied Karlheinz Berens hat wegen seiner umstrittenen Geste anlässlich der Einsetzung des Stadtrates am 3. Dezember, die Anwesende als „Hitlergruß“ gedeutet haben, einen schriftlichen Verweis durch den Bürgermeister und die Stadtsekretärin erhalten. Das teilte Berens selbst am Samstag in einem Kommentar an „Ostbelgien Direkt“ mit.

Wörtlich ist in dem offiziellen Schreiben von Christian Krings und Helga Oly nach Angaben von  Karl-Heinz Berens, dem einzigen Oppositionsvertreter in St.Vith, Folgendes zu lesen:

Betrifft: Sitzung des Stadtrates vom 03.12.2012

Sehr geehrter Herr Berens,
Wir teilen Ihnen mit, dass wir nachstehenden Wortlaut in das Protokoll der Sitzung des Stadtrates eintragen. „Aufgrund einer eindeutigen Geste des Ratsmitgliedes Karlheinz Berens im Laufe der Diskussion über den vorstehenden Punkt der Tagesordnung (Erheben der rechten Hand) mit den Worten ‚Sind wir hier denn im Dritten Reich?‘ Aufgrund der Intervention des Schöffen Herbert Grommes, der dies untragbar und verwerflich bezeichnet; aufgrund des Artikels Ll 122-25 des Kodex der lokalen Demokratie und der Dezentralisierung; aufgrund der vorstehenden Artikel 30 und 31 der Geschäftsordnung; erteilt Bürgermeister Christian Krings einen mündlichen Verweis an das Ratsmitglied Karlheinz Berens.” Wir möchten Sie mit Nachdruck darauf hinweisen, dass jedes Ratsmitglied, welches seinen Eid zum Amtsantritt geleistet hat, sich gemäß Artikel L 1122-18 des Kodex der lokalen Demokratie und der Dezentralisierung verpflichtet hat, die berufsethischen und ethischen Regeln einzuhalten. Diese sind in der Geschäftsordnung im Kapitel 2, Artikel 70 nachzulesen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Stadtsekretärin,
Der Bürgermeister

Berens: „Autokratisches Gehabe des Bürgermeisters“

In einem Kommentar an „Ostbelgien Direkt“ nimmt Berens dazu wie folgt Stellung:

„Da teilen mir also die Stadtsekretärin U N D der Bürgermeister mit, dass sie dieses und jenes in das Protokoll eintragen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Herrschenden in St.Vith wären meiner sechs Jahre alten Forderung nach einem wortgetreuen Protokoll nachgekommen. Sollte ich jetzt zufrieden sein? Mitnichten. Mal abgesehen davon, dass dieses und jenes weit weg von einem w-o-r-t-g-e-t-r-e-u-e-n Protokoll ist, was ich in der Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch auch beweisen werde, lässt ein weiteres, wichtiges Detail doch eindeutige Rückschlüsse auf das autokratische Gehabe des Bürgermeisters zu. Die Stadtsekrtärin – jemand, deren Gehalt 25% über dem des Bürgermeisters liegt und die Anrecht auf zweijährliche Gehaltserhöhungen von 3% hat – ist nicht in der Lage:
1. ein wortgetreues Protokoll zu verfassen und
2. teilt mir auch noch mit, dass sie, abweichend von L1131-1; das Protokoll zusammen mit dem Bürgermeister abgefasst hat. Und hier stelle ich jetzt Frage in den Raum: Wo sind wir denn hier?“

69 Antworten auf “St.Vith: Offizieller Verweis für Berens wegen „eindeutiger Geste“”

  1. dieter mengels

    Ist doch schön das Herr Berens sich selbst zum Thema macht, denn anscheinend ist der Einzige der überhaupt etwas zeigt, macht und sagt. Und hätte seine Liste mehr Mitglieder so wäre er auch nicht alleine. Der Wähler hat anscheinend gefallen an seinen Taten. Wir brauchen mehr solcher Leute, die sich nicht mit allem Zufrieden sind. Bravo Herr Berens weiter so.

  2. michel feltes

    als ich das foto in der zeitung sah , musste ich doch staunen, denn ein herbert grommes hatte ja ein grinsen im gesicht und war doch anscheinend soooooo entrüstet. aber wem soll man denn jetzt glauben und wer hat was wie und wem gesagt. also müssen wir demnächst den videobeweis einführen.

    • Petralin

      dem stimme ich zu!
      Ich hätte am liebsten einen Livestream!! warum eigentlich nicht? ist bei Youtube mitlerweile ja möglich. Ausserdem war auf dem Bild wenig Entrüstung zu sehen. Nicht nur der grommes hatte ein Grinsen im Gesicht! Ob der Krings überhaupt lächeln kann?

  3. Es ist mir unverständlich weshalb sich einige Personen hier über den vermeintlichen „Deutschen Gruß“ des Karl-Heinz Berens so echauffieren. Der „Deutsche Gruß“ hat seinen Ursprung im „Saluto romano“ also absolut nichts Verwerfliches. Als Bett-ina Wulff vor Jahren gleiches tat wurde der Spieß umgedreht und die Person(en) die dies als „Hitlergruss“ werteten vor Gericht gezerrt. Also liebe Karl-Heinz Berens Feinde haltet doch den Ball etwas flacher. http://marialourdesblog.wordpress.com/2011/12/30/bettina-wulff-hitlergrus-christian-wulff-klagt-wegen-beleidigung-war-es-der-hitlergruss/
    In einigen Teilen Österreichs grüßt man sich heutzutage noch mit „Heil“ !

    • Petralin

      Manchesmal haben Leute einfach keinen Bezug zur Realität mehr.
      jeder der karh1 kennt, weiss, dass er gegen RECHTS ist.
      aber immerhin hat er eine DIskusion ausgelöst. und dass nenne ich mal intelligent!!

      Menschen, die sich über so etwas aufregen, haben MEINER Meinung nach etwas zu verstecken!!!
      ja und amen zu ALLEM zu sagen, kennen wir doch!

      • Als Stadtratsmitglied sollte Kachl1 doch auch unserer Jugend und ebenfalls seinen Wählern ein gutes Beispiel sein, oder? Muss er dann am dämmrigen Weihnachtsmarkt-Nachmittag beim Gratis-Grenzecho-Lesen auf der Theke einschlafen? Alle, die dies so einfach mit einem müden Lächeln akzeptieren, die haben keinen Bezug zur Realität mehr!

    • DG Quo Vadis

      Das abstammen und die Geschichte des „Grußes“ ist von Hitler mißbraucht worden und bedeutet durch das Geschehene HASS und BÖSES. Auch wenn Herr Berens nicht so denkt, hat er als Politiker die Pflicht dieses nicht für seine Propaganda zu nutzen. Er kann sich alles Mögliche einfallen lassen um Aufmerksamkeit zu erhalten, aber von diesen Sachen sollte Jeder gesund denkende Mensch abstand halten und respekt erweisen.
      Wenn seine Wähler diese Tat begrüßen ist dies echt traurig, Damit wird nicht GESPIELT.
      Wer nicht dieses respektiert, kann auch keinen anderen respektieren.

  4. Tut mir leid, aber Behrens jetzt als Opfer und sogar als intelligent hinzustellen, ist einfach erbärmlich. Er hat einen Fehler begangen und kann nicht dazu stehen, er lässt sogar das braune Gequatsche von botte unbeantwortet. Wir könnten tatsächlich jemanden brauchen, der der St. Vither Mehrheit auf die Finger guckt, aber Behrens wird es definitiv nicht sein.

  5. karlh1berens

    Also hier nochmal die Schilderung der Ereignisse (copy and paste) sei Dank :
    „Nach der Gemeinderatssitzung ging ich noch rüber ins Hotel Marquet um einen mit dem Bürgermeister zu trinken. Da kam Herbert Hannen zu mir und fragte : “Hast Du deutsche Regel verstanden ? Ich hab D’Hondtsche Regel gesagt.” “Ah ja” hab ich geantwortet. Da der Bürgermeister aber auf sich warten ließ, bin ich rüber in den Ratskeller. Nach dem dritten Chimay kamen einige Leute von der Mehrheitsfraktion nach und wir haben über die “indiskutable” Geste diskutiert. Diese Leute haben mir bestätigt, dass ich nicht der einzige gewesen sei, der “deutsche Regel” verstanden habe. Was war passiert ? Nachdem Herbert Hannen also im Zusammenhang mit der Besetzung der Ausschüsse von der “deutschen Regel” gesprochen hatte, habe ich erwidert, dass wir hier nicht im deutschen Reich seien. Jemand aus dem Rat warf dann ein, dass ich meinen Eid auf die belgische Verfassung abgelegt hätte. Dann hab ich geantwortet, “Ja, aber in dem ich so (wobei ich die Hand zum Schwur erhob) und nicht so (wobei ich den Arm ausgestreckt habe) gemacht habe.” Nachdem die Gemeindesekretärin nicht in der Lage ist, ein wortgetreues Protokoll der Gemeinderatssitzungen zu führen, nachdem das Grenz-Echo anscheinend auch nicht dazu in der Lage ist, schlage ich OstbelgienDirekt folgendes vor : Ich habe den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung auf meinem neuen Smartphone mitgeschnitten. Wenn Bedarf besteht, bitte melden. “

    Bis heute hat sich noch niemand gemeldet.

    • DG Quo Vadis

      Also konkret, erlaubt sich der Bürgermeister von St. Vith Ihnen ein VERWEIS zu erteilen, für etwas was er nur falsch Interprettiert hat?
      Entweder versuchen Sie sich da raus zu reden oder der Bürgermeister übertreibt und missbraucht sein Amt!
      (Zur Info kenne ich nur wenig die Politische lage in ST.VIth)

      • karlh1berens

        Also hallo, wenn ich gesagt habe : „Wir sind doch hier nicht im deutschen Reich !“ dann habe ich doch nicht die Frage gestellt : „Sind wir hier denn im dritten Reich ?“.
        Wenn ich sage, ich habe den Eid auf die belgische Vrfassung geleistet in dem ich so gemacht habe (und dabei die Hand zum Schwur erhebe) und n-i-c-h-t so (und dabei die Hand ausstrecke) dann ist das doch gerade nicht der „Hitler-Gruß“. Wer das nicht kapiert, ist eine Gefahr für die Demokratie. Ich wüsste beim besten Willen nicht, warum ich mich deswegen entschuldigen sollte. Was Grommes hier versucht loszutreten, ist Populismus übelster Sorte. 61 Sekunden nachdem Grommes gesehen hat, dass Frauenkron dieses Photo geschossen hat, kam ihm in den Sinn, dass durch seine (übrigens grottenschlecht gespielte) Empörung diese meine Geste ins Gegenteil verdreht werden konnte. Dass Grommes nach seinem Jura-Studium in die Politik gegangen ist und nicht Anwalt geworden ist, ist ein Glücksfall für die ganze Anwaltsbranche. Und es ist eine Bestätigung für jeden der denkt, Politiker seien krumme Hunde.
        Wenn ich bedenke, dass Grommes in St. Vith als kommender Bürgermeister aufgebaut werden soll, dann wird mir übel.

    • Zitat: Ich habe den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung auf meinem neuen Smartphone mitgeschnitten. Wenn Bedarf besteht, bitte melden. ” Bis heute hat sich noch niemand gemeldet.

      Mich würde es Intersieren.

  6. H. Grabowski

    Herr Berens, bringen sie in der nächsten Sitzung eine Videoaufzeichnung der öffentlichen Sitzung zur Sprache, muss ja nicht live sein. Falls die Mehrheit es ablehnen sollte, sei es aus Personal-, organisatorischen oder aus welchen Gründen auch immer, dann würde ich ein kleines Stativ für Smartphone empfehlen und dann kann der Gemeindeverordnete Berens selber filmen und den Beitrag online setzen.

    Nichts leichter als das, sprach Piggeldy und Frederic.

    Produktlink (insofern gestattet) :

    http://www.ebay.de/itm/Stativ-Halter-Halterung-Stand-Stander-fur-Smartphone-Handy-Digital-Kamera-/160795290335?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2570256adf#ht_2696wt_1495

    • karlh1berens

      Zitat : „Herr Berens, bringen sie in der nächsten Sitzung eine Videoaufzeichnung der öffentlichen Sitzung zur Sprache,“

      Ist eingeplant. Da das mit dem wortgetreuen Protokoll nichts wird – wenn ich mir dieses rumprobieren ansehe – ist es wahrscheinlich die bessere Lösung.

  7. Wenn ich richtig verstanden habe,Herr Berens,haben Sie akustisch „deutsche Regel“ vernommen;daraufhin folgte dann in Bezug auf die Eidesleistung ihr Vermerk(mit dem dazugehörigen körperlichen Ausdruck).
    Auch ich kenne die politische Lage in St.Vith nicht….aber ich hoffe,dass
    „Hitlergruss“ und „Deutsches Reich“ in Zukunft keine Rolle mehr spielen
    werden.

    • karlh1berens

      Es war in der Tat ein Missverständnis. Allerdings war ich nicht der einzige, der die Darstellungen des Herrn Hannen missverstanden hat. Darüber hinaus regelt die D’Hondtsche Regel das Auszählverfahren nach Wahlen. Sie hat meiner Meinuing nach nichts mit L1122-34 (Bildung von Ausschüssen) zu tun.

  8. DG Quo Vadis

    Sehr geerter Herr Berens.
    Spaß haben können sie mit egal was, da haben si zu 100% Recht. Aber als „Politiker“ dürfen SIE öffentlich nicht alles ausleben was Sie wollen. Seit Ihrer Antwort ist mir klar WAS Sie sind. Wenn Sie so Antworten heisst dies für uns: Wenn ich mein Arm hebe und SPASS damit habe, ist das meine Sache. FALSCH Herr Beren ist sie nicht.

  9. Petralin

    Tja, in der heutigen ausgabe vom GE, sieht es so aus als hätte kh1 sich angepasst!? bzw. sich „politsch korrekt“ verhalten. leider kann ich jetzt nur einen grandiosen komiker zitieren, dem ich voll zustimme, welcher meinte :“ Politische Korrektheit betrachte ich als eine verbreitete, verlogene Strategie der Realitätsvermeidung.“
    :(

    • karlh1berens

      Darüber hinaus ist mir mittlerweile vollkommen wurscht, was andere über mich schreiben (erst recht das Grenz-Echo), denken, reden. Ich habe einen Plan, eine Strategie, die ich versuche umzusetzen. Daran wird mich nicht das Grenz-Echo, der Gemeinderat oder sonst jemand hindern. Für mich gibt es zwei Sorten Menschen : diejenigen, die mich schon von weitem grüßen und die anderen. L’enfer c’est les autres.

  10. Petralin

    dir ist es „mittlerweile vollkommen wurscht“ was andere über dich denken? also, das ist ja mal NIX neues (für mich).
    ich muß dir sagen, dass ich es schade finde, dass du UNS „schreiberlinge“ nicht schon längst deine „smartphone“ aufnahme übermittelt hast oder konntest….!?
    jetzt wird sowas in einer NICHT öffentlichen Sitzung „besprochen und anal!ysiert…. was soll die SHOW?
    ich frage mich gerade als „doof“ ob sowas speziell vergütet wird!???

    Man wird doch mal fragen stellen dürfen!

  11. karlh1berens

    Im Grenz-Echo steht natürlich nur ein Bruchteil dessen, was in der Sitzung abgegangen ist. Ich habe gesagt : „Da darf jeder rein. Bis nacher.“ Wahrscheinlich war von den Eingeladenen (außer Michel Feltes) niemand da. Meine Arbeit werde ich die nächsten 6 Jahre im Gemeinderat machen. Nicht hier im Forum. Hier streune ich rum. Hier ist der veruchtere Ort. Der Gemeinderat ist der verdorbenere Ort. Dort werden am ehesten meine erzieherischen Fähigkeiten gebraucht.

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