Gesellschaft

Soziale Unruhen: Belgien steht ein „heißer Frühling“ bevor

Dieses Archivbild zeigt Mitglieder der sozialistischen Gewerkschaft bei einer Protestaktion in Brüssel für den Erhalt der Kaufkraft. Foto: Belga

Die Gewerkschaften haben am Donnerstag mit Protestaktionen im öffentlichen Dienst und einer Kundgebung in Brüssel erneut ihrem Unmut über die Sozialpolitik der Föderalregierung Luft gemacht. Für die kommenden Wochen sind weitere Aktionen geplant. Belgien steht ein „heißer Frühling“ bevor. Protestiert wird u.a. gegen Indexsprung und Pensionsreform.

Am Donnerstag wurde vor allem der Busverkehr der TEC stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Provinz Lüttich wurden die wichtigsten Busdepots blockiert. Dies galt auch für das von Eupen, wo angeblich arbeitswillige Beschäftigte der CSC von denen der sozialistischen Gewerkschaften daran gehindert wurden, ihre Arbeit aufzunehmen.

Wie ein Leser „Ostbelgien Direkt“ mitteilte, wurde in St. Vith das Zentrum für Föderpädagogik (ZFP) bestreikt. Die Schüler blieben zu Hause.

Delegation aus Ostbelgien kam nicht in Brüssel an

Pech hatte eine rund 100-köpfige Delegation von Gewerkschaftern aus Ostbelgien, die sich zu der großen Kundgebung nach Brüssel begeben wollte, dort aber nie angekommen ist. Schuld daran war ein Unfall auf der Linie zwischen Lüttich-Guillemins und Ans. Dort war eine Frau von einem Zug erfasst worden.

Am Donnerstag waren in vielen TEC-Depots die Busse außer Betrieb. Archivbild: Belga

Am Donnerstag waren in vielen TEC-Depots die Busse außer Betrieb. Archivbild: Belga

Die Gewerkschafter aus Ostbelgien wurden mit einem Bus nach Lüttich gebracht. Von dort ging es weiter …zurück nach Eupen.

In den kommenden Wochen werden die Gewerkschaften weitere Protestaktionen durchführen. Am 31. März und 1. April gibt es regionale Kundgebungen – am 31. März in Brüssel sowie in Wallonisch- und wahrscheinlich auch Flämisch-Brabant und am 1. April in Charleroi, Lüttich und eventuell in Namur.

Am 22. April wird es wahrscheinlich eine Art Generalstreik im öffentlichen Dienst geben. Allerdings hat bisher nur die sozialistische Gewerkschaft CGSP dazu aufgerufen. Die Christliche Gewerkschaft hat sich noch nicht entschieden. Sie wird erst Ende des Monats bekanntgeben, ob sie ihre Mitglieder zur Teilnahme an dem Ausstand aufrufen wird oder nicht. (cre)

16 Antworten auf “Soziale Unruhen: Belgien steht ein „heißer Frühling“ bevor”

  1. brf4ever

    Das führt langsam aber sicher zu einer Revolution oder zum 4. (letzten!) Weltkrieg.

    Spätestens dann werden die modernen Diktatoren, die mit ihrem Geld alles regieren, merken, dass Geld nicht vor Dummheit schützt.

    Hoffen wir mal, dass ich damit total falsch liege :-(((

    • Jetzt haben die Schulkinder doch wirklich umsonst einen freien Tag gehabt, denn ihre Lehrpersonen saßen im Zug fest, also nix in Brüssel erreicht – was auch? Do lachs de dich kapott 1

    • Trostpflaster

      L’union fait la force ! Im Gewerkschafts-Schulsystem gab es noch nie Einheit, dafür aber produzieren sie viel Ärger bei den Eltern; aber was solls? Und dann ruft noch einer von denen beim letzten Streikmarsch in Eupen „Wir sind das Volk !“

  2. Mist, da hätten die Gewerkschaften besser den gestrigen Wetterbericht genauer studiert, jetzt haben wir den Salat, die Streiktouristen sitzen bei 5°C im Nebel statt bei 15°C und Sonnenschein auf der Terrasse. Na ja, die nächsten schönen Tage kommen bestimmt, und ein Streikgrund lässt sich immer finden…

  3. keine Plan

    Die Gewerkschaften, allen voran die rote FGTB mutieren langsam aber sicher zum größten Krebsgeschwür unseres Landes. Das Resultat dieser Aktionen werden weitere Betriebsschließungen und mehr Arbeitslose sein.
    Überall wird gejammert, jeder will Arbeit und viele, am liebsten, wenn sie auf der Arbeit angekommen sind, nix tun!
    Für diese Ansicht erntet man sehr wahrscheinlich Kritik, ich kenne jedoch einige Großbetriebe in denen es so ist

  4. Heuchel-Ei

    Hat noch keiner begriffen.

    Der Mob bestreikt den Mittelstand.

    Der Politik ist das egal. Die sitzen mittlerweile alles aus.

    Wenn dann bei einigen die Sicherung durchbrennt ist die Politik erschüttert und entrüstet.

    Friedliche Proteste werden von der Politik wie folgt beantwortet.

    „Hallo ihr Trottel, wenn ihr eure Tafeln den ganzen Tag hochgehalten und euren Unmut gezeigt habt, geht wieder brav nach Hause und morgen zur Arbeit.“
    Wir ziehen hier in Ruhe unser Programm durch und scheißen auf euch.

  5. „Dies galt auch für das von Eupen, wo angeblich arbeitswillige Beschäftigte der CSC von denen der sozialistischen Gewerkschaften daran gehindert wurden, ihre Arbeit aufzunehmen.“

    Warum wehren sich die normalen Arbeitnehmer nicht gegen die Asozialen von der FGTB?
    Kann man nicht einfach alle Sozialisten in ein Reservat in den Hennegau schicken?

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