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Sorgen um Formel-1-Legende Niki Lauda nach plötzlicher Lungentransplantation

Niki Lauda fungierte über 20 Jahre lang als Formel-1-Experte bei RTL. Foto: Marcelo Chello/ZUMA Wire/dpa

Formel-1-Legende Niki Lauda hat sich in Wien überraschend einer Lungen-Operation unterziehen müssen. Dies bestätigte das Allgemeine Krankenhaus in Wien, ohne zunächst Angaben über den Zustand des 69-Jährigen zu machen.

Die Klinik habe die Mitteilung in Absprache mit der Familie veröffentlicht, sagte Sprecherin Karin Fehringer der Deutschen Presse-Agentur.

“Wir bitten um Verständnis, dass die Familie keine öffentlichen Statements abgeben wird und ersuchen die Privatsphäre von Familie Lauda zu wahren“, hieß es darin. Lauda habe eine schwere Lungenerkrankung gehabt. Das Unternehmen Laudamotion wollte sich nicht weiter äußern, wie eine Sprecherin sagte.

Nach Medienberichten war der dreimalige Formel-1-Weltmeister bereits seit einer Woche im Krankenhaus. Der Österreicher soll seinen Urlaub wegen der Erkrankung unterbrochen haben und nach Wien zurückgekehrt sein.

20.01.2018, Österreich, Kitzbühel: Der frühere Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda und seine Frau Birgit kommen zur Kitz Race Club Party 2018. Foto: Felix Hörhager/dpa

Der Aufsichtratschef vom Mercedes-Team um den britischen Weltmeister Lewis Hamilton war zuletzt auch nicht bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim (22. Juli) und Ungarn (29. Juli) dabei gewesen. „Ich wünsche Niki Lauda und seiner Familie viel Kraft in der nächsten Zeit! Du bist ein Stehaufmännchen!!!“, twitterte Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker.

Lauda war seit seinem Horrorunfall 1976 auf dem Nürburgring gesundheitlich angeschlagen. Er hatte den Unfall mit schweren Verbrennungen wie durch ein Wunder überlebt. Seine Lunge wurde dabei teilweise verätzt.

Als Spätfolge des Unfalls musste er sich bereits zweimal einer Nierentransplantation unterziehen. Eine Niere spendete ihm 1997 sein Bruder Florian, eine weitere 2005 seine spätere Ehefrau Birgit. Mit ihr hat Lauda achtjährige Zwillinge – Max und Mia. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Söhne Lukas (39) und
Mathias (37).

42 Tage nach schrecklichem Unfall wieder im Cockpit

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Feuerunfall bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film „Rush“ im Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist“, sagte er später.

08.09.1976, Österreich, Salzburg: Der österreichische Formel-1-Fahrer Niki Lauda gibt rund fünf Wochen nach seinem schweren Rennunfall auf dem Nürburgring mit vernarbtem Gesicht, Kopfbandage und Brandwunden eine Pressekonferenz. Foto: Hartmut Reeh/dpa

Lauda gewann den WM-Titel dreimal: 1975, 1977 und 1984. Nach seinem Unfall macht er eine roten Kappe zu seinem Markenzeichen. Er trug sie anfangs, damit der Verband auf seiner verbrannten Kopfhaut beim Abnehmen des Rennfahrerhelms nicht verrutschte. Später nutzte er sie als Werbefläche für seine unternehmerischen Aktivitäten.

Im Gegensatz zu Hunt, der früh gestorben ist, gelang dem ehrgeizigen Wiener aus einer Industriellenfamilie ein bruchloser Übergang in ein Leben als erfolgreicher Unternehmer. Der begeisterte Pilot gründete mit Lauda Air seine eigene Fluglinie. Die Fluglinie wurde Ende der 1990er Jahre an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA) verkauft. 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen „Niki“ an den Start.

Bei Niki stieg ihr streitlustiger Gründer 2011 aus und überließ Air Berlin das Ruder. Mit der Firma Laudamotion ist er Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets eingestiegen.

Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er das Ruder bei Niki aber erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion erneut an den Start. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.

Arzt nach Lungen-OP von Niki Lauda zuversichtlich

Unterdessen hat sich Niki Laudas behandelnder Arzt Walter Klepetko nach Laudas Lungentransplantation zuversichtlich zu dessen Genesung geäußert.

“Es ist momentan alles in einem sehr guten Verlauf, und wir sind sehr zufrieden“, sagte der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie am Allgemeinen Krankenhaus in Wien in einer Sendung des ORF.

Junge Patienten könnten nach einer solchen Operation meist schon nach zwei oder drei Wochen das Krankenhaus verlassen, erklärte Klepetko. „Bei älteren Patienten dauert es schon länger“, sagte der Arzt mit Blick auf den 69 Jahre alten Lauda. Der Österreicher habe eine schwere Lungenerkrankung gehabt, hieß es in einem Statement des Krankenhauses vom Donnerstagabend. (dpa)

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