Seit fast 20 Jahren erteilen die Animatoren des Roten-Kreuzes Erste Hilfe in den hiesigen Schulen. Diese Kurse, auch als Benjamin-Helfer bekannt, werden kindgerecht und praxisnah erteilt. Zielpublikum sind Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen 10 und 12 Jahren. Aber ist da nicht noch mehr möglich? Erste Hilfe als Schulfach?
Das Deutsche Rote Kreuz geht in der Zusammenarbeit mit den Schulen mit einem strukturierten Dienst (Schulsanitätsdienst) sogar einen Schritt weiter. Hierbei betreuen ausgebildete Jugendliche den Sanitätsdienst und leisten bei kleineren Blessuren und Notfällen entsprechende Hilfe.
Thema schon vor 15 Jahren aktuell
Dazu Josė Kessel, Kommissar der Deutschsprachigen Rotekreuzgemeinschaft: „Wir hatten vor 15 Jahren dieses Thema in einer Arbeitsgruppe im Ministerium behandelt. Die großen technischen Schulen zeigten verständlicherweise Interesse. Es gab auch positive Ansätze.“ Gescheitert sei dieses Projekt letztendlich daran, dass keine Schule Lehrkräfte abstellen beziehungsweise die Verantwortung übernehmen konnte, so Kessel.
Zwischenzeitlich hat es auf Ebene der Unterrichtsorganisation im Ministerium neue Ansätze gegeben: Die sozialen und personalen Kompetenzen liegen den einzelnen Unterrichtsplänen zu Grunde, die Weiterbildungsmaßnahmen für die Lehrpersonen beinhalten, u.a. auch das Angebot der Ersten Hilfe mit Erhalt eines entsprechenden Diploms. Dieser Kurs wird durch die Dozenten der Autonomen Hochschule, Bereich Krankenpflege, erteilt.
Ausbildung der Lehrpersonen
Stefan Boemer, Direktor der Autonomen Hochschule, erklärte uns auf Anfrage, dass im Bereich der Ausbildung der Lehrpersonen ein Modul Ersthilfe unterrichtet wird. Dieses Modul zielt auf die typischen Probleme, die im Schulalltag entstehen können, ab. Es befähigt aber nicht dazu, Kindern selbst Erste Hilfe zu erteilen. „Persönlich finde ich die Idee sehr interessant, denke aber gleichzeitig, dass nicht alle Lehrer dafür geeignet sind, einen qualifizierten Ersthilfekurs für Kinder zu erteilen,“ lässt der Direktor etwas Skepsis durchblicken.
Einen Schulsanitätsdienst könnte sich der für Unterricht zuständige Minister Oliver Paasch (ProDG) in einer auf unsere Bedürfnisse abgestimmten Form vorstellen. Weiter erklärte der Minister: „Ich persönlich halte das Thema Erste Hilfe auch für Kinder und Jugendliche für sehr wichtig. Deshalb müssen wir auf verschiedenen Ebenen dafür sorgen, dass die notwendigen Ausbildungen gewährleistet werden.“
Die Entscheidungsträger und Bildungsakteure zeigen Bereitschaft. Die administrativen Vorgaben sind bekannt. Bleibt dann nur zu hoffen, dass eine Zusammenarbeit auch Früchte tragen wird. Bereit scheinen ja alle Betroffenen zu sein. (od)
Endlich noch ein Schulfach mehr für unsere Primarschulkinder!
Die tun ohnehin nix den lieben langen Tag, und Sprechen, Schreiben, Lesen und Rechnen können die Kids heutzutage ganz von alleine.
Dann noch ein bisschen Medienpädagogik, Erwerb von personalen und sozialen Kompetenzen, all das natürlich hübsch differenziert für jedes einzelne Kind, ohne dass es bei allen unterschiedlichen Begabungen und häuslichen Umständen ein Jahr länger brauchen darf.
Ganz zu schweigen von allen gut gemeinten Projekten, mit denen man am liebsten in die Schule geht, weil man dort am einfachsten alle junge Menschen erreichen kann.
In der späteren Schullaufbahn leisten wir uns dann den Luxus, die Monate Dezember und Juni völlig von Unterricht befreit zu gestalten…
Sehr geehrte(r) Frau/Herr „rema“,
nur zur Verdeutlichung, um Missverständnissen vorzubeugen: Auf entsprechende Nachfrage von O.D. wurde durch den Unterrichtsminister bestätigt, dass Erste Hilfe ein wichtiges Thema darstellt, das auch seinen Platz im Unterricht haben kann. Es ist für uns jedoch ausgeschlossen, dafür ein getrenntes Schulfach einzurichten.
Mit freundlichen Grüßen,
Serge Heinen, Pressesprecher Minister Oliver Paasch
sehr geehrter Herr Gielen
der 15jährige hat vieleicht einen 8 Stundentag mit mehreren Pausen und zwischen den Unterrichtsstunden fallen dann auch noch etliche Freiminuten an. Ein normaler Arbeitnehmer muss auch seine Stunden „abarbeiten“ und hat nicht so viele Pausen aufzuweisen.
Wie sollen die Kids denn auf ein Leben nach der Schule vorbereitet werden ,wenn sie nur verhätschelt, verwöhnt und verzogen werden. Im Breufsleben geht auch nicht immer alles nach Wunsch.
Da haben sie sich aber selber ins Knie geschossen. Oder waren Sie nie in der Schule? Wenn ja, dann müssten sie auch wissen, dass es neben regulär 30-35 Stunden Unterricht auch noch Hausaufgaben, Referate, Arbeiten zu schreiben gibt. Ach ja, gelernt werden muss vielleicht auch noch. Aber hey, sämtliche Schulabgänger der letzten Jahrzehnte, auch wenn später als Doktor oder Juror tätig sind ja faule Nichtsnutze! Ihnen kann man da erst gar nichts weismachen!
Ich finde das unsere Kinder zuviel Zeit in der Schule verbringen. Wenn ich sehe das ein 15 jähriger Schüler einen acht Stunden Tag hat ist das zuviel. Wenn der Schüler nach Schulende dann auch noch täglich zwei Stunden Hausaufgaben machen darf ist das absolut nicht in Ordnung. Die Jugendlichen haben fast keine Freizeit und das ist nicht okay.
Einen Erste Hilfe Kurs kann man später immer noch machen wenn man möchte.
Als Mitglied im Belgischen sowie Deutschen Roten Kreuz kann ich nur die Wichtigkeit der Ersten Hilfe bestätigen!
Da ich selber schon Kinder in der Ersten Hilfe ausbilden durfte, konnte ich erfahren, dass z.B. 10-jährige Mädchen schon in der Lage sein können, selber Tätig zu werden, und wenn es sich dabei nur um das Tätigen des Notrufs handelt!
Ich bin überzeugt davon, dass die Hälfte der Leser dieses Artikels nicht in der Lage sind, Erste Hilfe zu leisten, und dies darf meiner Meinung nach nicht sein.
Ob die korrekte Lösung dabei ein ganzjähriges Schulfach der Ersten Hilfe ist, lass ich erstmal im Raum stehen, da es schwer ist, den Unterricht über ein komplettes Schuljahr interessant zu gestalten, damit die Kinder sich auch nicht Langweilen.
Ebenfalls kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass es einfacher für Kinder ist, die Erste Hilfe zu verinnerlichen, wenn ihnen auch Erfahrungsberichte oder Anekdoten aus der Ersten Hilfe erzählt werden können. Und dies ist nunmal nicht der Fall bei Lehrpersonen, welche dazu einen erweiterten Erste Hilfe Kurs besucht haben.
Institutionen und Initiativen für Kinder und Jugendliche wie z.B. Jugendrotkreuz, Benjaminhelfer, …, welche es ogar in der DG gibt, sind meiner Meinung nach langfristig gesehen bessere Alternativen. Auch ein Erste Hilfe Kurs im erwachsenenalter ist Sinnvoll. Oder wissen Sie, was sie bei einem Unfall oder einer Hilflosen Person zu tun ist??
Es gibt zahlreiche Alternativen zu einem eigenen Unterrichtsfach der Ersten Hilfe, sie müssen nur genutzt werden!
MfG, Alexander Breuer
Sehr geehrte Zweifler dieses Projektes.
Leider leben wir in einer Welt von Gaffern und neurigen Mitmenschen wenn irgendwo was passiert sind sofort alle da, fast jeder hat ein Handy- doch wer hilft?????????????
Kindeer sind in vielem sehr viel offener und schreiten schneller zur Tat, also wieso nicht ausbauen. Und mal ehrlich wenn man dann eben mal die Fächer Sport, Musik oder Kunst nach hinen Stellt und ein paar Stunden erste Hilfe mit ins Boot nimmt doch nicht ganz so falsch.
Und soll mal bei einem Notfall ein 12 jähriger kommen und sagen ich bin Ersthlfer lassen sie ihn mal ran die wissen schon was sie tun denn sie haben tolle Ausbilder die den Jugendlichen in ihrer Freizeit dieses Wissen beibringen.
Oder wisssen sie denn alle wie mann einen Notruf absetzt, Stabile Seitenlage, Wiederbelebung.
Also zum Schluß mal für die wirkklich uneinsichtigen
Helfen kann jeder-Das Alter spielt dabei keine Rolle
Der Unterstädter
Kann ich nur zustimmen. Notfälle machen keinen Halt vor Alter und Ort.