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Königlicher Besuch und stehender Applaus für den nimmermüden Jan Vertonghen zum 150. Länderspiel

Rekordnationalspieler Jan Vertonghen wird gefeiert für sein 150. Länderspiel. Foto: RBFA

AKTUALISIERT – Es gibt sie noch: die Vorbilder. Belgiens Fußball-Rekordnationalspieler Jan Vertonghen ist eines dieser Vorbilder. Der 36-Jährige bestritt am Dienstag sein 150. Länderspiel.

Was hatte man nicht vor der WM in Katar über Belgiens alte Abwehrrecken Toby Alderweireld und Jan Vertonghen geschimpft! Vielen Fans waren die beiden ehemaligen Innenverteidiger von Tottenham Hotspur zu alt und zu langsam. Heute wären selbst die Kritiker von einst froh, wenn Alderweireld noch in der Nationalmannschaft spielen würde, der Jan Vertonghen zum Glück erhalten geblieben ist.

Jubilar Jan Vertonghen mit Frau und Kindern. Foto: RBFA

Am Dienstag bestritt Vertonghen, der inzwischen zu Rekordmeister RSC Anderlecht gewechselt ist, sein 150. Länderspiel.

Zur Feier des Tages erzielte er sogar den Treffer zur 1:0-Führung der Roten Teufel. Seit dem Anschlusstreffer zum 1:2 im Achtelfinale der WM 2018 gegen Japan, ohne den es wahrscheinlich keinen dritten Platz gegeben hätte, hatte Vertonghen nicht mehr für die Roten Teufel ein Tor erzielt.

Zum Jubiläum des Rekordnationalspielers war sogar König Philippe erschienen. Und nach dem 5:0-Sieg gegen Estland wurde „Sterke Jan“, wie man Vertonghen nennt, im Beisein seiner Frau und seiner Kinder noch einmal extra gefeiert.

Fußballexperte Philippe Albert war voll des Lobes über die Lebensleistung von Vertonghen. „Die Tatsache, dass König Philipp persönlich gekommen ist, um ihn anlässlich seiner 150 Länderspiele zu ehren, zeigt, wie sehr das Land Jan Vertonghen schätzt.“ Er bewundere Vertonghen für seine 19 Jahre lange Laufbahn als Profi, gestand Albert: „Er hat sich nie verletzt, ist immer anwesend und spielt mit über 36 Jahren, als wäre er 28 oder 29.“ (cre)

5:0-Sieg – Rote Teufel überzeugen gegen Estland – Doku und Lukaku zaubern – Die EM rückt noch näher

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat gesiegt und überzeugt. Die Roten Teufel bezwangen am Dienstag im Brüsseler König-Baudouin-Stadion Estland mit 5:0. Weil im Parallelspiel Österreich auswärts in Schweden 3:1 gewann, haben Belgier und Österreicher die Qualifikation für die EM 2024 fast in der Tasche.

Unter den Zuschauern im König-Baudouin-Stadion befand sich König Philippe, der sich im Laufe des Tages anlässlich des Gipfels der deutschsprachigen Staatschefs noch in Eupen aufgehalten hatte (siehe Bericht an anderer Stelle).

12.09.2023, Belgien, Brüssel: Belgiens Jan Vertonghen (M) bejubelt sein Tor zum 1:0. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

Im Vergleich zum Spiel in Aserbaidschan, das Belgien zwar gewonnen hatte, aber ohne zu überzeugen, nahm Nationaltrainer Domenico Tedesco zwei Änderungen vor: Orel Mangala (statt Youri Tielemans) war ebenso von Anfang an dabei wie Jérémy Doku (statt Johan Bakayoko).

Die belgische Startelf sah wie folgt aus: Casteels – Castagne, Faes, Vertonghen, Theate – Mangala, Onana – Carrasco, Trossard, Doku – Lukaku.

Die Roten Teufel erwischten einen Traumstart, denn schon in der 4. Minute ging Belgien in Führung. Ausgerechnet Vertonghen, der sein 150. Länderspiel bestritt, war der Torschütze: Nach einem Eckstoß von Carrasco war der Rekordnationalspieler zur Stelle und köpfte den Ball ins Tor, 1:0.

Nach 18 Minuten stand es 2:0 durch ein Bilderbuchtor von Trossard, der am Samstag in Aserbaidschan enttäuscht hatte, in dieser Szene aber seine Klasse zeigte.

In der 24. Minute stockte den Zuschauern allerdings kurz der Atem, als bei einem weiten Ball der Esten in die belgische Hälfte Faes das Duell mit Anier verlor und der Stürmer von Estland das Leder an die Latte knallte. Casteels hätte keine Abwehrchance gehabt.

12.09.2023, Belgien, Brüssel: Belgiens Romelu Lukaku (l) klatscht mit Nationaltrainer Domenico Tedesco ab. Foto: Virginie Lefour/Belga/dpa

Die Roten Teufel ließen sich nicht irritieren und hätten in der 39. Minute fast ein drittes Tor erzielt, als der im ersten Durchgang überragende Doku scharf aufs Tor schoss, Estlands Schlussmann Hein aber den Ball parieren konnte. 2:0 zur Pause.

Estlands Torhüter Hein konnte sich auch kurz nach Wiederanpfiff auszeichnen bei einem scharfen Schuss von Lukaku. Aufgeschoben ist aber bekanntlich nicht aufgehoben, denn einige Minuten später war es Lukaku, der das 3:0 erzielte. Und kurz danach war erneut Lukaku der Schütze zum 4:0.

Nach einer Stunde kam Lukebakio für Carrasco, bevor der zweifache Torschütze Lukaku – wie Tedesco schon vor dem Spiel angekündigt hatte – Platz machte für Openda. Später kamen noch De Ketelaere für Trossard und Siquet für Castagne.

In der 83. Minute gab es stehenden Applaus für Vertonghen, der durch Debast ersetzt wurde.  Kurz vor Schluss bedankte sich De Ketelaere für seine Einwechslung mit dem Tor zum 5:0 nach erneut glänzender Vorarbeit von Doku.

Es blieb beim überzeugenden 5:0-Sieg der Belgier, die nach dem Schlusspfiff einen weiteren Grund hatten, sich zu freuen: Österreich gewann in Schweden. Damit haben Belgier und Österreicher drei Spieltage vor dem Ende der Qualifikation sieben Punkte Vorsprung vor den Schweden. Der Gruppensieger und der Gruppenzweite sind direkt für die EM 2024 in Deutschland qualifiziert. (cre)

12 Antworten auf “Königlicher Besuch und stehender Applaus für den nimmermüden Jan Vertonghen zum 150. Länderspiel”

  1. Standpunkt

    Super gespielt!!! Doku(selten so einen talentierten Spieler gesehen…dribbelstark, beidfüssig, kämpferisch, ideenreich und extrem schnell) sensationell aber auch der nimmermüde Theate und der effektive Lukako (als Kapitän sehr vorbildlich und mannschaftlich)

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