Politik

Sibylle Keupen will Aachens Oberbürgermeisterin bleiben – aber es gibt viel Kritik: „Es läuft nicht gut“

09.09.2020, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Sibylle Keupen (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die parteilose Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen ist am Samstag vom Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen mit 96 Prozent der Stimmen zur OB-Kandidatin für die kommende Kommunalwahl gewählt worden.

Die Kommunalwahlen finden in Nordrhein-Westfalen am Sonntag, dem 14. September 2025, statt. Eine mögliche Stichwahl gäbe es 14 Tage später. Keupen ist seit 2020 Aachens OB und will es für weitere fünf Jahre bleiben. Sie ist die erste Frau als Aachens Stadtoberhaupt.

Die 61-jährige Keupen wolle Aachen zum Vorbild für „grüne, feministische Kommunalpolitik“ machen, schreibt die Aachener Zeitung. Außerdem wolle sie die Aachener Innenstadt einem Wandel unterziehen. Sie und die Grünen seien 2020 angetreten, „um diese Stadt zu verändern und zukunftsfähig zu machen“, so Keupen.

14.05.2023, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Wolodymyr Selenskyj (vorne), Präsident der Ukraine, kommt mit Sibylle Keupen (parteilos, M), Oberbürgermeisterin von Aachen, zur Verleihung des Karlspreises in den Krönungssaal des Rathauses. Foto: Ina Fassbender/Pool AFP/dpa

Ob das gelungen ist, darüber lässt sich streiten – und darüber wird auch im Wahlkampf 2025 mit Sicherheit heftig gestritten werden. Erst an diesem Montag ließ ein Aachener hier im Forum von „Ostbelgien Direkt“ seinem Unmut Luft über die seiner Meinung nach negative Entwicklung, die Aachen in den letzten Jahren genommen habe.

Anlass war der Bericht über die bevorstehende Schließung des Mediamarkts in Aachen (siehe Link unten). Wörtlich schrieb der OD-Leser: „Als Aachener bin ich natürlich nicht begeistert, dass unsere Stadt immer weiter ausstirbt. Das war mal eine echt tolle Stadt. Das ist einer schlechten, grün orientierten Verkehrspolitik geschuldet, viel zu teuren und wenigen Parkhäusern. Immer mehr Straßen sind oder werden gesperrt und so ist ein vernünftiger Verkehrsfluss gar nicht mehr möglich.“

Kritik kommt natürlich auch von der Aachener CDU, die Michael Ziemons als Gegenkandidaten von OB Keupen ins Rennen schickt. Ziemons profilierte sich während der Corona-Pandemie als Krisenmanager. Er ist seit 2019 Dezernent der Städteregion Aachen für Soziales, Gesundheit und Digitalisierung. Der 48-Jährige soll das Rathaus für die CDU zurückerobern.

„Viele Menschen in unserer Stadt haben das Gefühl: Es läuft nicht gut“, wurde der OB-Kandidat der CDU in der Aachener Zeitung zitiert. Defizite sieht er an vielen Stellen: Wirtschaftspolitik, Innenstadtentwicklung, Sicherheit und Ordnung usw.

Nicht einmal Keupens Klimapolitik findet Ziemons‘ Zustimmung: „Es ist doch völlig klar, dass wir unsere ambitionierten Klimaziele erreichen wollen. Das ist unstrittig. Aber das geht doch nicht mit einer einseitigen Verbotspolitik auf Kosten von so vielen Menschen.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

21 Antworten auf “Sibylle Keupen will Aachens Oberbürgermeisterin bleiben – aber es gibt viel Kritik: „Es läuft nicht gut“”

  1. Äh, Bündnis90/Grüne , “ grüne, feministische Kommunalpolitik“ aber „parteilos“ . Ein leicht zu durchschaubarer Schachzug werte Frau Keupen.
    Da sieht man ja, wo die Reise hingehen soll.

  2. Herr Michael Ziemons war während der dunklen Zeiten des deutsche Coronafaschismus mit all seinen psychotischen Lügen und Diffamierungen der Pandemie-Mafia stets einer, dem man zuhören und lesen konnte, ohne sich erbrechen zu müssen.

    Ich wäre nicht abgeneigt, diesen gestandenen Realisten und bodenständigen Menschen möglicherweise zu wählen wenn ich Öcher wäre.

  3. schlechtmensch

    So blöde die Deutschen sind sich durch linksgrüne Politik ihr Land kaputt machen zu lassen, genauso blöde sind die Aachener sich ihre Stadt kaputt machen zu lassen. Da kann man nix machen. Wie bestellt so geliefert. Maastricht ist auch schön zum Einkaufen!

    • Hop Sing

      Das Drama unserer Gesellschaft liegt darin, dass das (dumme) Wahlvolk den grünen Wolf im Schafspelz nicht erkennt.
      Die Deutschen waren stets obrigkeitshörig und politisch einfältig, sollen sie doch daran zugrunde gehen.

      Wir hingegen sollten die grünen Wichtigtuer so schnell wie möglich entsorgen – und zwar gründlich. Wir schulden es den nächsten Generationen, wenn diese nicht in Armenhäusern aufwachsen sollen.

  4. Gudrun rader

    Frau Keupen ist angeblich parteilos, aber im Grunde genommen grün/ von Verwaltung hat sie wenig Ahnung und hat ihr Ressort nicht im Griff. Und miteinander bei wichtigen Dingen mit den Bürgern- Fehlanzeige. Sie sollte zu Knet- bastel und lab- erei zurückkehren. Für Aachen ist die nur ein Dilemma.

  5. Peter Müller

    Diese Grüne Seuche muss auch weg. Die Verkehrspolitik ist eine Katastrophe. Sperrungen, Einbahnstrassen, Tempolimit und Fahradweg haben sie sich auf die Fahne geschrieben. Die Bewohnerparkausweise drastisch angehoben, und neuerdings Parkgebüren auf der Lütticherstrasse zb. Das keine Auswertigen mehr nach Aachen , ausser Kaufland, Bauhaus , Klinikum kommen wollen, ist normal. Der Kaiserplatz war mal eine beliebte Anlaufstelle, Den Schandfleck Nuttenstrasse bekommen sie auch nicht aus dem Stadtzentrum. Die Grünen bekommen nichts auf die Reihe. Der Napoleon für arme (SPD) hat die Innenstadt (Aquis Plaza) wie auch den Sportverein Alemannia !. ruiniert, war aber schon vor den Grünen.

  6. Offiziell “parteilos” aber mit 96 % der Stimmen von den Grünen auf den Schild gehoben! Das ist Wählerbetrug, sie versteckt sich hinter einer „Überparteilicheit“ die es gar nicht gibt. Was Aachen anbelangt, die Geschäftsschließungen nehmen weiter zu, am Kaiserplatz, um den Aquis Plaza, eine offen Drogen- und Obdachlosenszene, immer aggressiveres Betteln und eine immer weitere Arabisierung. Aber „klimaneutral“ und „Fahrradwege“ sind die top-Themen der Politdarsteller. Da macht auch der Ziemons keine Ausnahme, auch er will ja „die Klimaziele erreichen“.
    Aachen sieht heute so aus wie Verviers vor 10 Jahren und sieht in 5 Jahren so aus wie Verviers heute….

  7. KLARTEXT

    Wer will noch ne GRÜNE als Bürgermeisterin ?
    Ich war gestern in AAchen, na ja besser gar kein Bürgermeister, als ein GRÜNER !
    Sorry, die Grünen gehören alle auf den Kommpost geworfen !

  8. Als alter Aachener kann ich vielen Kommentaren nur zustimmen. Nach Möglichkeit meide ich (leider) die Innenstadt. Für 8,30 Euro fahre ich mit der SNCB nach Lüttich, Brüssel und zurück. FUN-Faktor inbegriffen.
    Dafür kann ich in Aachen kaum Parken.

    • Peter Müller

      Ausflüge kann man auch billig nach Köln,Düsseldorf, Bonn oder Umgebung machen. mal schnell nach Brüssel 3- 4 Stunden Zugfahrt :-( Und man nicht weiss ob man in Eupen wieder ankommt!. Lüttich fun Faktor ?.

      • Ja, Düsseldorf oder Köln kann auch interessant sein. Aber:
        eine einfache Fahrt kostet ca. 20,85 Euro.
        Fahrzeit ca. 1h, Züge fallen oft aus. Es macht keinen Spaß mit der DB spontan zu fahren. Auch die ASEAG in Aachen fällt oft kurzfristig aus (Fahrermangel).
        Von den Kosten her ist/wäre das D-Ticket eine Alternative. Geht aber nur im Abo und per Smartphon. In Brüssel bin ich in 1,5h mit dem Zug. Maastricht und Heerlen (z.B. der Stoffemarkt) sind auch interessant und gefühlt sauber. Aachen hat noch viel Luft sich zu Verbessern. Ein Großinvestor will wohl in der Adelbertstrasse viel aufkaufen. Und dann?? -weiter Leerstand und Tristesse??
        Die Hoffnung stirbt zuletzt. Grüße.

    • Aachener Freunde

      Sagen mir meine Aachener Freunde auch. Ich habe in AC studiert und dann gearbeitet, insgesamt über 30 Jahre. Jetzt fahre ich 1x Jahr hin, um Freunde zu besuchen. Ansonsten, nö, AC ist eine Kloake.

  9. Politmarionette

    Diese Bürgermeisterin ist ein Beispiel unter vielen. Wir haben auch solche angeblich parteilosen Kandidaten haben wir auch in der Eifel. Wir wissen alle wohin die angeblich parteilose Politik. führt. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)“

  10. Ex Aachener

    Als gebürtiger Aachener habe ich die Stadt dank „grüner, feministischer Kommunalpolitik“ (was für ein Stuss!) seit vier Jahren nicht mehr betreten. Also auch keinen Cent mehr dort gelassen, nicht im Handel, nicht in der Gastronomie, nicht im Bereich kulturelles. Und ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, der diese Konsequenz gezogen hat. Was mir Aachener Freunde über die dortigen Zustände berichten, gibt meiner Entscheidung mehr als Recht.

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