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Serge Heinen: „Ergebnis der Volksbefragung von 2015 in Eupen ist noch nicht verjährt“

Vor der Volksbefragung im Juni 2015 (v.l.n.r.): Initiator Serge Heinen, Ralph Hübinger, Vertreter der Geschäftswelt der Innenstadt, und David Chantraine von der Mittelstandsvereinigung DG-Nord. Foto: OD

Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren hat Serge Heinen Eupener Stadtgeschiche geschrieben. Die durch ihn und viele Mitstreiter erwirkte Befragung der Eupener Bevölkerung über die Mobilität in der Innenstadt brachte ein deutliches Ergebnis zu Tage, an das man sich jetzt, wo durch die Corona-Krise erneut eine Sperrung des Zentrums für den Autoverkehr erwogen wird, wieder erinnert.

„Ostbelgien Direkt“ bat den Initiator der Volksbefragung von Juni 2015 um eine Stellungnahme zu den Plänen der Stadt Eupen, die Innenstadt entweder täglich ab 11 Uhr oder nur an den Wochenenden autofrei zu gestalten.

Startschuss zur Unterschriftensammlung für die Volksbefragung mit Initiator Serge Heinen (rechts) und Metzger Harald Klein im April 2014.

Damit soll u.a. den Betreibern von Café-Terrassen die Möglichkeit gegeben werden, die vom Nationalen Sicherheitsrat festgelegten Normen (1,5 m Abstand zwischen den Tischen) zu erfüllen (siehe Artikel an anderer Stelle).

„Grundsätzlich halte ich es für sehr begrüßenswert und sogar notwendig, Initiativen zur Förderung unserer Geschäftsleute zu ergreifen, die durch die Corona-Folgen zum Teil unter existenziellen Nöten leiden“, erklärte Serge Heinen auf Anfrage. „Dass das Horeca-Gewerbe durch die lange Schließung und die strengen Auflagen zur Wiedereröffnung zu den besonders betroffenen Sektoren zählt, steht außer Frage.“

Gleichwohl macht Heinen deutlich: „Das Ergebnis der Volksbefragung ist deutlich und bekannt und – wenn ich die aktuelle Diskussion verfolge – ganz offensichtlich auch noch nicht verjährt. Das weiß auch die Stadt Eupen.“

Teilnehmer der Volksbefragung vom 14. Juni 2015 in Eupen warten vor einem Wahlbüro, um ihre Stimme abzugeben. Foto: Gerd Comouth

Zur Erinnerung: Bei der Volksbefragung vom 14. Juni 2015 hatte sich eine klare Mehrheit von 77 Prozent der teilnehmenden Wahlberechtigten dafür ausgesprochen, dass Hufengasse, Marktplatz und Kirchstraße befahrbar bleiben – wie von Mittelstand und Einzelhandel empfohlen.

So geht Serge Heinen, damals wie heute Pressesprecher von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG), davon aus, dass das jetzt in der Öffentlichkeit diskutierte Vorhaben nicht nur „zeitlich begrenzt“ ist, sondern vor allem seinen Ursprung in dem  „ehrlichen Wunsch“ der Stadtverantwortlichen habe, „den Wirten und Gastronomen durch die Erweiterung der Arbeitsfläche zu mehr potenzieller Kundschaft zu verhelfen“.

„Den größten Erfolg verspricht dabei sicher ein Weg, den die Stadt, die Geschäftsleute, die Kunden usw. gemeinsam gehen“, so Heinen abschließend. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

7 Antworten auf “Serge Heinen: „Ergebnis der Volksbefragung von 2015 in Eupen ist noch nicht verjährt“”

  1. Walter Keutgen

    Ist die Volksbefragung verjährt? Nun inzwischen sind Gemeinderatswahlen gewesen, in denen die Ecolo-Fraktion die PFF-Fraktion überholt hat. Ich frage mich aber immer noch, was da der Wegfall von ein paar Parkplätzen bringen soll, weil die Straße ja für die Rettungsfahrzeuge frei bleiben muss. Und, wie gerecht das für die Geschäftsleute untereinander ist. Und Gospert, Werthplatz, Aachener Straße?

    • Wieso sollte man das nur mit den Anwohnern diskutieren ? Wollen sie jetzt also nur Ihre eigenen Vorstellungen einbringen ? Demokratie sieht für mich persönlich aber ganz anders aus. Aus diesem Grunde bin ich selber auch sehr zufrieden gewesen mit dem Resultat der Volksbefragung. Das war gelebte Demokratie. Sie sind in meinen Augen nur ein Egoist.

  2. Keutgen Leo

    Hallo,
    Habe ein schönes Projekt für Eupen. Hierzu braucht es nur einige Schilder und passende Verordnungen. Als Beispiel dienen hier die größeren Städte aus Flandern. Hierbei wird um den Stadtkern ein Ringverkehr installiert und Parkmöglichkeiten durch das Einrichten von Einbahnstraßen geschaffen.
    Für Eupen könnte dies „als Beispiel“ so aussehen.
    Einbahnstraße vom AS Stadion in Richtung Kreisverkehr mit der Judenstraße. Einbahnstraße vom Rotenberg bis und in Richtung der /Kreuzung mit der Neustrasse. Und die Judenstraße wird jeweils aus beiden Richtungen bis jeweils zur Maria-Theresia Strasse (bzw und/oder Stockberger Weg) Einbahnstraße.Weiter wird die Neustrasse einspurig und zusammen aber entgegengesetzt zur Bergstrasse Einbahnstraße. Die frei werdende Spur werden Parkplätze. Die Gosperstrasse, Teil der Klötzerbahn und Schulstrasse (und Hiselsgasse) werden Einbahnstraße vom Werthplatz in Richtung Kaperberg. Frei werdende Spüren können hierbei in Parkplätze umgewandelt werden. Die Paveestrasse wird Einbahnstraße in Richtung Rathausplatz. Klosterstrasse, Kirchstrasse, Marktplatz, Klötzerbahn und untere Bergstrasse werden Fussgängerzone. Hier können dann irgendwann einmal automatische Möller aufgesetzt werden, da mit die Anwohner später noch Zugang zu ihren Garagen behalten können, auch könntenman die Zulieferung auf zum Beispiel Montags und einem anderen Tag und/oder zu gewissen Uhrzeiten beschränken. Oder testweise im Juli und August oder/und nur am WE die Fußgängerzone einrichten.

    • Also ich würde den frei werdenden Platz für mehr Bürgersteigbreite und Fahrradspuren einrichten.
      Alles mit dem Auto ist out.
      Wieso fahren viele Menschen nach Aachen, Maastricht, Vaals, usw. und parken dort irgendwo (mit teilweise hohen Parkgebühren) und gehen dann den ganz Tag zu Fuß.
      Das soll mir mal einer erklären, warum ich in Eupen (außer beim „Großeinkauf“) auch jede 100 Meter mit dem Auto zurücklegen muss.

      Total bekloppt…

  3. so viele Möglichkeiten

    Rickshaws, Stripperinnen, Alk umsonst, Schießbuden mit Avatars von Politclowns als Zielscheibe, so viele Möglichkeiten „Kunden“ an- und auszuziehen… Die vielen Modeläden werden das Geschäft ihres Lebens machen!

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