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Kremlchef Putin ordnet eine Teilmobilmachung an: Was Russland jetzt konkret vorhat [Fragen & Antworten]

15.08.2022, Russland, Moskau: Der russische Präsident Wladimir Putin (l) und der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (r). Foto: Uncredited/Sputnik Kremlin Pool Photo/AP/dpa

AKTUALISIERT – Angesichts schwerer Niederlagen im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland auf weitere Eskalation. Kremlchef Wladimir Putin verkündet eine Teilmobilmachung der Streitkräfte. Was genau heißt das – und was haben die geplanten Annexionen besetzter Gebiete damit zu tun?

Insgesamt 300.000 Reservisten will Russland in die Ukraine schicken – rund doppelt so viele, wie Schätzungen zufolge dort bislang bereits kämpften. Sie sollen den Wendepunkt bringen in dem bereits seit sieben Monaten andauernden Krieg, der aus Kreml-Sicht alles andere als erfolgreich läuft. Durchgesetzt werden soll so unter anderem eine geplante großflächige Annexion ukrainischer Gebiete. Doch ist das realistisch? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

– Was bedeutet die Teilmobilmachung konkret?

Der Erlass zwingt Russen zur Kriegsteilnahme, die bislang – zumindest theoretisch – freiwillig war. Eingezogen werden sollen 300.000 Reservisten, und zwar ab sofort.

05.05.2022, Ukraine, Sewastopol: Der Buchstabe „Z“ ist auf einem Gebäude zu sehen, unter dem Soldaten der russischen Nationalgarde (Rosguardia) in der von Russland 2014 annektierten Stadt marschieren. Foto: Uncredited/AP/dpa

Laut Angaben des Verteidigungsministeriums vom Mittwoch sind ehemalige Wehrpflichtige sowie Zeitsoldaten mit Mannschaftsdienstgrad im Alter bis 35 Jahre und Reserveoffiziere der unteren Dienstgrade bis 45 Jahre betroffen. In erster Linie sollen demnach Männer mit Kampferfahrung und einer militärischen Spezialausbildung in den Krieg geschickt werden. Insgesamt gebe es 25 Millionen Reservisten in Russland, hieß es.

– Wie soll die Teilmobilmachung durchgesetzt werden?

Russlands Gouverneure wurden direkt angewiesen, die Einberufung von Soldaten in ihren Regionen zu organisieren. Zur Durchsetzung der Mobilmachung hat Putin zudem gerade erst mehrere Gesetze verschärfen lassen. So werden Fahnenflucht und der „freiwillige“ Eintritt in die Kriegsgefangenschaft nun hart bestraft.

Außerdem dürfen wehrpflichtige Russen nach Putins Befehl zur Teilmobilmachung ihren Wohnort laut Gesetz nicht mehr verlassen. Aus der Staatsduma hingegen hieß es, innerhalb Russlands könnten die Menschen trotzdem weiterhin ungestört reisen, Auslandsreisen seien nun aber nicht mehr zu empfehlen.

– Was bezweckt Putin mit der Einziehung von Reservisten?

Noch immer ist in Moskau offiziell nur die Rede von einer „militärischen Spezial-Operation“ in der Ukraine – und sie hat dem Kreml wohl bisher nicht annäherend das erhoffte Ergebnis gebracht.

21.09.2022, USA, New York: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht auf der 77. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Hauptquartier der Vereinten Nationen. Foto: Julia Nikhinson/AP/dpa

Nach sieben Monaten Krieg hat Russland zwar im Osten und im Süden der Ukraine größere Gebiete erobert, musste zuletzt aber auch eine herbe Schlappe hinnehmen: Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven zogen sich russische Truppen fast komplett aus dem nördlichen Gebiet Charkiw zurück. Auch in anderen Regionen droht den russischen Besatzern die Kontrolle zu entgleiten.

Zudem sind die Verluste laut unabhängigen Beobachtern deutlich höher als die nun von Verteidigungsminister Sergej Schoigu eingeräumte Zahl von knapp 6.000 toten russischen Soldaten. Vor diesem Hintergrund hofft Putin wohl, mit den nun mobilisierten Reservisten eine Wende auf dem Schlachtfeld herbeiführen zu können. Und er dürfte auch darauf spekulieren, dass seine jüngsten Drohgebärden die Ukraine und deren westliche Unterstützer einschüchtern.

– Welche Rolle spielen geplante Annexionen ukrainischer Gebiete?

Noch für diese Woche haben die Besatzer in den östlichen Gebieten Luhansk und Donezk sowie in Cherson und Saporischschja im Süden völkerrechtswidrige Abstimmungen über den Anschluss an Russland angekündigt. Es handelt sich um Scheinreferenden, weil sie ohne Zustimmung der Ukraine, unter Kriegsrecht und nicht nach demokratischen Prinzipien ablaufen. Mit den vier Gebieten droht sich Moskau eine Fläche von über 108.000 Quadratkilometern einzuverleiben. Das entspricht der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

30.08.2022, Ukraine, Druschkiwka: Eine Frau geht mit dem Fahrrad an einer schwer beschädigten Schule vorbei, die nach einem russischen Angriff in der Region Donezk, Ostukraine, zerstört wurde. Foto: Leo Correa/AP/dpa

Auf ähnliche Weise annektierte Russland bereits 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Wie schon damals ist eine internationale Anerkennung auch diesmal nicht in Sicht. Dennoch würde der Kreml Angriffe auf Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja künftig als Angriffe auf eigenes Staatsgebiet werten. Und Putin droht: „Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen.“ Also auch Atomwaffen.

– Wie realistisch sind Putins Pläne?

Laut Prognosen internationaler Militärexperten dürfte Russland länger brauchen als erwartet und nur Verbände mit zweifelhafter Kampfkraft aufstellen können. „Die Teilmobilisierung wird sich on the ground erst in einigen Monaten wirklich auswirken“, sagt die Grünen-Politikerin Sara Nanni. Der US-Militärexperte Rob Lee meint auf Twitter, dass auf russischer Seite dann immer mehr Soldaten am Kampf beteiligt seien, die dort nicht sein wollten. Sein Fazit: „Zwischen ukrainischen und russischen Verbänden wird der Unterschied in der Moral und dem Zusammenhalt der Truppe immer größer.“

– Was bedeuten die Entwicklungen für die ukrainischen Gegenoffensiven?

21.09.2022, Ukraine, Luhansk: Mitglieder der regionalen Wahlkommission von Luhansk hören einem Redner zu, während sie eine Abstimmung in der von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Volksrepublik Luhansk planen. Foto: Uncredited/AP/dpa

In Kiew wurde die Ankündigung aus Moskau betont gelassen zur Kenntnis genommen. Der externe Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, fragte auf Twitter: „Läuft immer noch alles nach Plan oder doch nicht?“ Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits im Vorfeld betont, die Ukraine lasse sich nicht einschüchtern. Zudem dürften in den kommenden Monaten auch auf ukrainischer Seite frische Kräfte eintreffen. So läuft etwa die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Großbritannien und anderen westlichen Staaten.

– Wie verhält sich der Westen?

Hochrangige Politiker aus dem Westen werten Putins Ankündigung als „Zeichen der Schwäche“ und als „Akt der Verzweiflung“ wegen der jüngsten militärischen Misserfolge Russlands. Kanzler Olaf Scholz sagte, Putin habe die Situation von Anfang an „komplett unterschätzt“. Offen ist aber, wie westliche Staaten abseits von Worten mit der neuen Eskalation umgehen – insbesondere mit Putins Drohung, notfalls auch Atomwaffen einzusetzen. Bislang wurden weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängt und die Ukraine mit Waffen und Munition versorgt. Ein direktes militärisches Eingreifen des Westens gilt aber als ausgeschlossen.

– Wie reagieren die Russen auf die Teilmobilmachung?

Seit Kriegsbeginn haben viele Russen Angst vor einem solchen Schritt des Kremls gehabt. Unabhängige Organisationen richteten am Mittwoch direkt Beratungs-Hotlines für Männer ein, die einen Einberufungsbescheid erhalten. Viele Flüge in aus Russland noch erreichbare Länder waren ausgebucht. In mehreren Städten wurde zu Protesten aufgerufen, die aber nicht groß ausfallen dürften. Zum einen hat der Kreml Repressionen gegen Kritiker zuletzt massiv ausgeweitet. Zudem haben Russlands Staatsmedien den Bürgern monatelang eingebläut, das Land werde von der Nato und dem „kollektiven Westen“ angegriffen – und die Verteidigung dagegen sei nun eine patriotische Pflicht. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

67 Antworten auf “Kremlchef Putin ordnet eine Teilmobilmachung an: Was Russland jetzt konkret vorhat [Fragen & Antworten]”

  1. el Begico

    1920 hat unsere Gegend sowas auch erlebt. Die so genannte Volksbefragung ging als petite farce belge in die Weltgeschichte ein.
    Der Unterschied ist diesmal, dass damals die Herren in Versailles damit einverstanden waren. Heute reicht es, wenn der Zar in Russland das so beschließt.

    • Guido Scholzen

      nicht ganz.
      Diese belgische Befragung damals war so organisiert, dass so wenig Menschen wie möglich abstimmen sollten.
      Diese Donbass-Referenden sind aber so angelegt, dass so viele Menschen wie möglich JA zu Russland sagen sollen. Putin braucht diese Propaganda: es muss nicht demokratisch sein, aber so aussehen.
      https://iz.ru/1398269/2022-09-20/referendumy-na-osvobozhdennykh-territoriiakh-glavnoe
      Auf dem Plakat (erstes grosses Foro) steht: „Unsere Wahl ist Russland“

      Es erinnert mehr an die Wahlen im ehemaligen Ostblock, wie z.B. in der DDR. Die Leute nannten die „Wahlen“ dort einfachhalber „falten gehen“: man gibt nen vorgefertigen Zettel ab, Plansoll erfüllt, ändern tut sich eh nix.

        • Dow Jones

          Wahlen ändern nichts, das haben auch diejenigen gedacht, die Karlh1berens in den Stadtrat gewählt haben und dann zusehen mussten, wie er nach kurzer Zeit keinen Bock mehr hatte seine Wähler zu repräsentieren.

          • karlh1berens

            @Dow Jones 21/09/2022 13:16

            Und dann – 6 Jahre später – hatte ich fast doppelt so viele Stimmen und einen Sitz mehr.
            Und zum Schluss herrschte Krings auch nur noch mit 18 statt 19 Leuten und die Schulleiterin wurde mit nur 11 Stimmen gefeuert und die Verantwortlichen fanden 6 Jahre keine neue Schulleiterin.
            Und jetzt herschen die Machthaber mit einer knappen Mehrheit von 13 Leuten.
            „Tolles“ Team !

  2. schlechtmensch

    Da nun klar ist dass niemand mehr auf eine diplomatische Lösung hofft und jede Seite die komplette Eskalation will, werde ich meine Vorräte aufstocken und beten. Die Uno ist nutzlos und lustlos. Die meisten Menschen ahnen gar nicht was uns nun bevor steht. Auch ich sehe den Tag des jüngsten Gerichts als unausweichlich.

    • Frankenbernd

      Die UNO ist solange lustlos und sinnlos, wie Russland und China im Sicherheitsrat ein Veto gegen alles haben. Das gehoert abgeschafft. Wieso gestehen sich 5 Laender zu (ausserdem USA, F und GB) ueber alle Geschicke in der Welt bestimmen zu duerfen. Was Russland betrifft ist eh streitbar, wieso es die Nachfolge der UdSSR antreten durfte und alle anderen Nachfolgestaaten nicht gefragt wurden, der Sitz wurde Moskau einfach ‚zugeschustert‘, heute haben wir den Salat

  3. Frank Mandel

    Die Zarenfamilie wurde von den Bolschewiken ermordet und die heutige russische Regierung mordet weiter diesmal im Nachbarland.
    Annektiert Herr Putin Teile der Ukraine, so fühlt er sich endlich ermächtigt, ja quasi genötigt ne nuklear Bombe platzen lassen zu können oder weitere schwere Geschütze aufzufahren.
    Listig und immer linker wird die ganze Sache…

    • 9102Anoroc

      Putin behauptet -Moskau habe den Krieg noch überhaupt nicht richtig angefangen-
      Und Lukaschenko versetzt seine Truppen in Bereitschaft.
      Das passt, dem Paar konnte man ja noch nie so richtig trauen.
      Was tun wenn es brennt und man den Brandstifter überhaupt nicht fassen will ?
      Man schaut zu , wie sich auf beiden Seiten tausende Soldaten gegenseitig das Leben nehmen , Arbeiter aus Nordkorea in Putins Wunderland ausgebeutet werden und er mit den Chinesen beschlossen hat, nach seinen Wünschen , die Welt anders aufteilen zu wollen.

      Weiter so 👏
      Lasst diesem Mann nur weiter freie Hand , wenn er dann zusammen mit dem Nordkoreaner und dem Chinesen auf euren schreibpulten im Brüsseler Parlament steht , könnt ihr ja immer noch ein SOS funken.

    • Die Ukraine wird ganz sicher eines nicht so schnell werden: Ein Land, dass sich nach Russland orientieren möchte. Da hat dieser Angriff und was da noch kommen mag, das krasse Gegenteil bewirkt. Putin könnte das Land nur als grausame Besatzungs- und Kolonialmacht beherrschen, verhält sich wie ein prügelnder Vater, der die Liebe seiner Kinder endgültig verloren hat.

  4. Gerad van Oche

    Soll er mal die Generalmobilmachung ausrufen. Da werden die Gulags sich schnell füllen. Und die Ausfälle in der russischen Industrie größer. Frag mich nur was er mit der verbrannten Erde in der Ostukraine und Krim anfangen will. Speziell nach einem Nuklearwaffeneinsatz

    • Gerad van Oche

      Wenn die besetzten Gebiete zu russischen Staatsgebiet gehören. Ändert sich einiges in der Kommunikation zu seiner Bevölkerung. Und zur Rechtfertigung anderen Staaten.wie China und Indien. Kommentare ab 19:30 Min Wenn die besetzten Gebiete zu russischen Staatsgebiet gehören. Ändert sich einiges in der Kommunikation zu seiner Bevölkerung Wenn die besetzten Gebiete zu russischen Staatsgebiet gehören. Ändert sich einiges in der Kommunikation zu seiner Bevölkerung.Wenn die besetzten Gebiete zu russischen Staatsgebiet gehören. Ändert sich einiges in der Kommunikation zu seiner Bevölkerung. Siehe Kommentar Ab Min 19:30
      https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-9639.html

  5. schlechtmensch

    Na das wars dann wohl. In Washington wurde anscheinend beschlossen Europa zum Schlachtfeld werden zu lassen. Nachdem gestern in der UN wieder nur heisse Luft gelabert wurde, lässt man es jetzt drauf ankommen. Wie in den meisten Foren von der Mehrheit unterstützt wird jetzt der Krieg eskaliert. Warum eigentlich nur Panzer liefern? Ihr könnt doch das Unausweichliche eh nicht mehr aufhalten. Stattet doch die Ukraine mit Atomwaffen aus. Dann gehts schneller.

  6. Guido Scholzen

    Hier die aktuelle Rede Putins, heute morgen im 1. Kanal „Первый канал“ des russischen Fernsehens.
    zuerst deutsche Übersetzung, anschliessend russisches Original

    https://www.docdroid.net/GrJvu60/putin-sep-2022-pdf
    https://www.1tv.ru/news/2022-09-21/438139-obraschenie_prezidenta_rossii_vladimira_putina

    Auszüge:
    „Das Thema meiner Rede ist die Lage im Donbass und der Fortschritt der militärischen Sonderoperation zur Befreiung des Donbass von dem neonazistischen Regime, das 2014 durch einen bewaffneten Staatsstreich die Macht in der Ukraine übernommen hat.“
    „Der Zweck des Westens ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und letztendlich zu zerstören.“
    „Die Volksrepublik Lugansk wurde bereits fast vollständig von Neonazis geräumt.“
    „Wir können, wir haben kein moralisches Recht, uns nahestehende Menschen auszuliefern, damit sie von Henkern in Stücke gerissen werden, wir können nicht anders, als auf ihren aufrichtigen Wunsch
    zu reagieren, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Die Parlamente der Volksrepubliken Donbass sowie die militärisch-zivilen Verwaltungen der Regionen Cherson und Zaporozhye haben beschlossen,
    Referenden über die Zukunft dieser Gebiete abzuhalten, und sich mit der Bitte an uns, Russland, gewandt, einen solchen Schritt zu unterstützen.“
    „Lassen Sie mich betonen, dass wir alles tun werden, um sichere Bedingungen für die Durchführung von Referenden zu schaffen, damit die Menschen ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Und wir werden die Entscheidung über ihre Zukunft unterstützen, die von der Mehrheit der Bewohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, der Gebiete Saporoschje und Cherson getroffen wird.“

    Wer hier faschistoide Vorstellungen hat, überlasse ich dem Leser. Das ganze Gebahren wird auf dem Rücken der vorwiegend russisch bevölkerten Ostukraine ausgetragen.

  7. 9102Anoroc

    Wenn jemand sich als Russe fühlt, jedoch nicht in Russland leben möchte, belügt man sich dann nicht selber?
    Der Krieg wäre schnell beendet wenn die in der Ukraine lebenden Putin Fans , in Putins Märchenland ziehen würden.
    Der Beweis dass sie von Putin doch nicht so viel halten liegt ja auf der Hand , doch das hat Putin selbst noch nicht erkannt.
    Was hindert die Putin Fans an einen Umzug , der vom Kreml organisiert werden könnte ?
    Wäre doch mal eine friedliche Lösung die keine Menschenleben kosten würden und allen Beteiligten und unbeteiligten Milliarden Einsparungen bringen würden.
    Leider sind die Scheuklappen Putins nicht auf solche Sichtweisen eingestellt.
    Wer wird diesen Mann die Scheuklappen abnehmen ?

    • @9102Anoroc
      Sehr stark gasagt. Aber das geht auch in Gegenteil. Wer sich auf die Seite des Nazi-Regime Ukrainas stellt, wer Waffenlieferung unterstützt und wer Atomschlag gegen eigenes Land Europas provoziert, soll lieber selbst in die Ukraine gehen und dort kämpfen, ohne andere in Gefahr zu bringen.
      Es ist Schande zu hören, dass jemand, der Freiheit, Autonomie, eigene Sprache genießt, ein solches Regime als Ukraineans, dass das eigenes Volk terrorisiert, SS-Kollaboration glorifiziert und als NATO-Kriegsmarionette spielt, unterstützt. Es tut mir leid, es was kein guter Kommentar von Ihnen.

      • Das ist ein wenig zu viel Nazi- und SS-Vorwurf gegen das ukrainische Volk, das hier massenhaft bombardiert wird und massenhaft flüchten muss. Es gibt dort Neo-Nazis, so wie auch in Russland, den USA, Belgien, Deutschland usw., aber die Sache mit einem Einmarsch gegen Nazis ist ein schwacher Vorwand. Jedes Land sollte sich um seine eigenen Nazis kümmern, auch Russland.

  8. 9102Anoroc

    300.000 Reservisten ?
    Hoppala , ob der Nordkoreanische Freund Putins ihm dann noch so viele Leute besorgen kann, um die 300.000 Reservisten am Arbeitsplatz zu ersetzen ?
    Hoffentlich kommt der Chinesische Freund der beiden nicht auf die Idee Putin noch 500.000 Arbeiter zu schicken , dann dürfte man auch mit 500.000 Reservisten Russlands rechnen.
    Man hat nicht begriffen dass man Putin persönlich! stoppen musste , als er seine Soldaten in die Ukraine einmarschieren gelassen hatte .
    Zu dieser Zeit war selbst der Chinese noch unschlüssig, was sich jetzt nach dem letzten Besuch stark geändert hatte.
    Jetzt hilft uns nur noch Galgenhumor , weil auch für uns die Geschichte immer aussichtsloser wird.
    Mit den ukrainischen Flüchtlingen und noch vielen weiteren aus anderen Ländern , werden wir wohl leben müssen.

  9. Belgofritz

    Es sollte doch alles nach Plan laufen? Putin und seine Einpeitscher sind nach 7 Monaten da, was schon nach 3 Tagen der spezifischen spektakulären Spezialoperation feststand: Russlands Friedensmission steckt fest in Schlamm, Schrott, Blut und einem Meer von Lügen.
    Nun also Mission Endsieg? Erdogan sagt, Putin sei angeblich an einem „schnellen Ende des Krieges interessiert“. Durchaus glaubhaft, denn gewinnen kann er nichts mehr, nur noch mehr Tod und Zerstörung Tote. Er wird daher versuchen, seine Karten am Verhandlungstisch zu verbessern: Fakten schaffen durch Annexion besetzter Gebiete und dazu die Drohung eines Atomschlags, sein Lieblingswort ist seit jeher „Vernichtung“.
    Die Ukraine muss daher im Gegenzug jede, auch atomare, Drohung 1:1 beantworten können. Diese Ansage muss glaubhaft am Verhandlungstisch im Raum stehen. Mit einem durchgeknallten Straßenschläger kann man nicht diskutieren.

  10. Andreas Peylo

    Putins sogenannte „militärische Spezialoperation“ geht mehr und mehr nach hinten los. Jetzt laufen ihm sogar die Rekruten davon, weil die wollen nicht eingezogen werden in den Krieg.

    Putin Putin! Der Happen war zu groß für Dich!

    • Putin hat 2008 mit ein paar Bombardierungen von georgischen Wohngebieten in wenigen Tagen Georgien veranlasst, den Widerstand gegen die Absonderung von Südossetien und Abchasien aufzugeben, die jetzt unter dem „Schutz“ Russlands leben und keineswegs unabhängiger als vorher von Georgien sind. So ähnlich hat er sich offenbar vorgestellt, die Ukraine „überzeugen“ zu können, nach der Annexion der Krim auch noch die beiden neu ausgeguckten Ostprovinzen einkassieren zu dürfen. Damit hat er das ukrainische Nationalbewusstsein enorm getriggert und muss feststellen, dass die Ukrainer aus einem anderen Holz als die Georgier sind. Er hat auch geglaubt, die westlichen Staaten würden (wie zuvor im Fall Krim) weiterhin relativ tatenlos einem weiteren Angriff als passive Zuschauer beiwohnen, trotz eindeutiger Warnungen. Wenn er halbwegs bei Sinnen ist, versucht er mit einem blauen Auge aus der Sache rauszukommen. Wenn er weiter eskaliert, blüht ihm vielleicht irgendwann ein sehr teurer vorübergehender Sieg über die Ukraine, aber letztlich so etwas wie eine wirtschaftlich nicht zu leistende Dauerbesatzung mit Merkmalen eines Partisanenkampfes und letztlich ein trauriger Abzug wie weiland aus Afghanistan. Bis dahin wird von der ehemals glorreichen Roten Armee nur noch ein ärmicher Rest übrig bleiben, weil er schon mangels erforderlicher Technologie die Ressourcen nicht auffüllen konnte, von der großen Anzahl an Todesopfern ganz zu schweigen. Zum Wohl Russlands und der Menschen dort wird dieser Weg nicht sein.

        • 9102Anoroc

          @ – Andreas Peylo 22:37

          Entweder haben sie nicht gelesen was Putins nächster Schritt ist, oder Sie haben es nicht verstanden .

          Das dadurch Unruhen in Russland schon heute entstanden sind ist klar , man sollte Putin deshalb nicht unterschätzen.
          Er wird leider fast problemlos seine 300.000 Reservisten zusammenbekommen , der Widerstand der russischen Bevölkerung, wird ,wie nicht anders zu erwarten ,mit Knüppeln und Gefängnis bestraft.
          Wünschenswert wäre natürlich noch mehr Widerstand aus den eigenen Reihen Putins, aber auch die eigene Bevölkerung weiß , dass er gegenüber seinen eigenen Leuten mit Brutalität nicht sparen wird , sollte sich der Widerstand erhöhen.
          Er hätte auch kein Problem damit , auf die eigene Bevölkerung schießen zu lassen.

        • Karli Dall

          #Andreas Peylo
          21/09/2022 22:37

          „Dafür fehlen ihm die Leute.“

          Zuerst braucht Putin mehr Feuerkraft und Luftüberlegenheit, die er – wie es aussieht – nicht hatte.
          Vielleicht erhält er sie auch nicht – also falsche russische Strategie.

          Wenn er die gehabt hätte, dann hätten die Russen nicht nur auf dem Roten Platz in Moskau, sondern auch in Kiew schon vor 5 Monaten Militärparaden durchführen können.

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