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Weltpresse begrüßt Rücktritt von Blatter

Joseph Blatter bei seiner Rücktrittserklärung in Zürich im Juni 2015. Foto: dpa

Die gesamte Weltpresse begrüßt am Mittwoch den Rücktritt von Joseph Blatter als Präsident der FIFA. In den Medien werden auch schon Szenarien entworfen, wie es jetzt mit dem Weltfußballverband weitergehen soll. Von einer „Zerschlagung der FIFA“ ist die Rede. Eine Zeitung schreibt von „FIFA Nostra“ in Anspielung auf die Mafia-Organisation „Cosa Nostra“.

Die Londoner „Times“ schreibt: „Sepp Blatters Rücktritt als FIFA-Präsident war längst überfällig. Es ist gut, dass er geht. Die Beweise der US-Ermittlern scheinen zu bestätigen, dass die FIFA durch und durch verdorben war, und von einem Klüngel in einer Fünf-Sterne-Welt unter der nachsichtigen Aufsicht Blatters geführt wurde. Die FIFA muss nun einen unwahrscheinlich anmutenden Prozess einleiten, um einen ehrlichen Führer zu suchen.“

Die französische Zeitung „Libération“ schreibt: „FIFA Nostra. Heiliger Blatter, er hat uns bis zum Ende lachen lassen. (…) Was werden die 133 Verbandschefs denken, die für ihn gestimmt haben?“ Und in „Ouest-France“ ist zu lesen: „Die überraschende Bekanntmachung hat die Wirkung einer Bombe für die Fußballwelt. Ein unfassbares Erdbeben nach den Maßstäben des Geschäfts Fußball. Er hielt sich für unzerstörbar, unbesiegbar, unverzichtbar.“

Joseph Blatter (rechts) und FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke (links). Foto: Shutterstock

Joseph Blatter (rechts) und FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke (links). Foto: Shutterstock

In der Schweiz geht die „Neue Zürcher Zeitung“ davon aus, dass dem Weltfußball turbulente Wochen bevorstehen: „Die zentralen Aspekte betreffen nicht nur Blatters Nachfolge, sondern auch die Beweggründe für seinen Abgang. Es gibt Spekulationen, Blatter gehe nicht einfach dem FIFA-Frieden zuliebe, sondern kapituliere vor juristischen Untersuchungen. Der Walliser steht zwar seit Jahren einer von Korruption geprägten Organisation vor, doch kriminelle Machenschaften sind ihm noch nicht nachgewiesen worden.

Der „Tages-Anzeiger“ schreibt: : „Blatter geht, das System aber bleibt. Es bleiben auch einige Funktionäre von fragwürdigem Ruf. Issa Hayatou, Senior-Vizepräsident und damit zweitoberster Fifa-Mann, gehört beispielsweise zu ihnen. Der Weltverband braucht deshalb weit mehr als Blatters Rücktritt.»

Die Schweizer Boulevardzeitung „Blick“ moniert: „Und jetzt geht er doch? Dann hat er etwas falsch gemacht? Liegt gegen ihn etwas Belastendes vor? Oder reicht ihm die Wiederwahl von letzter Woche für sein Vermächtnis? Oder sind es private Gründe? Noch am Kongress im Hallenstadion in Zürich-Oerlikon beteuerte Blatter, den Fußball vom Ruch der Korruption befreien zu wollen – als Präsident. (…) Bei seinem Abgang tönt er anders, verbittert, geknickt.“ (dpa/cre)

Siehe auch STANDPUNKT-Artikel „Machtgierige Menschen wie Blatter gibt es überall – leider auch bei uns“

18 Antworten auf “Weltpresse begrüßt Rücktritt von Blatter”

  1. Réalité

    Der Fussballgottvater hat seinen treuen Sohn zu sich gerufen.
    Wohl etwas zu späte Einsicht.
    Sein Wirken,seine Präsidentschaft,sein Tun und Handeln hat tiefe und schmerzliche Spuren hinterlassen.
    Es gilt wie für viele und für vieles:
    Man sollte immer abtreten wenn es am schönsten war.Viele bekommen den Hals wohl nicht voll genug,und verpassen den Abdank!
    So etwas rächt sich zumeist.Gott sei Dank.

    • Es reicht!

      Haben Sie schon Mal darüber nach gedacht das der Blatter eine deftige Rücktrittprämie in mehrstelliger Millionenhöhe erhalten könnte?
      Der Bandit tut doch nichts ohne eiskaltes Kalkül!

    • Mischutka

      @ Sheldon :
      Genau SO wollte ich auch schreiben, nachdem ich diese Nachricht erfahren habe. Der Kerl hatte wohl Angst, dass KHL und die OB Regierung bei ihm auftauchen würden… OHNE Orden ! Das hätte der nicht mehr verkraften können.
      Jetzt mal ohne Blödsinn : es ist sehr seltsam, wenn ein Rücktritt 4 Tage nach einer Wahl erfolgt. Erinnern wir uns nur an sein Blablabla vom vergangenen Freitag…
      MfG.

  2. Heinz Günter Visé

    Sollte der Sepp es wagen in die USA oder nach
    Kanada zu reisen, dann wird es wohl wie im
    Monopoly heißen :

    “ Gehen Sie ins Gefängnis, gehen sie nicht über
    LOS, ziehen Sie keine weiteren 4 Millionen ein „

  3. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Der Bericht zum Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph Blatter wurde aktualisiert – „Weltpresse begrüßt Rücktritt von Blatter: ‚Chef der FIFA geht, das System aber bleibt‘.“

  4. gerhards

    Blatter hat die Fifa zur geldmaschine gemacht. Sponsoren, TV, Großevents etc… vorher ging es vorrangig um Fussball und halt auch um Geld aber nicht so extrem. Dann kam das für unseren Sport unsägliche Bosmann Urteil und das Pay TV . Das alles in Verbindung mit Blatter und das Unheil nahm seinen Lauf. Wie egal lokaler Sport ist und dessen Tradition und Traditionen wissen die AS Fans am besten. Solange wir ins Stadion gehen, Pay TV Schauen und die Klappe halten, solange sind wir Sportfreunde selber Teil des Systems FIFA. Daher alle mal schön den Ball flach halten wenn man sich über Blatter aufregt.

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