Notizen

+1% pro Jahr im öffentlichen Dienst der DG – nur für die Minister nicht…

Dier vier DG-Minister und die Vertreter der Gewerkschaften bei der Unterzeichnung des neuen Sektorenabkommens. Foto: OD

Es kommt nicht so oft vor, dass ein Arbeitnehmer, wenn er vom Arbeitgeber einen Teil eines Lohns abgenommen bekam, ihm dieser später wieder zurückerstattet wird. Die DG jedoch hat sich dazu verpflichtet, genau dies zu tun, und zwar für den gesamten öffentlichen Dienst – außer für die vier DG-Minister…

Der öffentliche Dienst umfasst im vorliegenden Fall das Unterrichtswesen in der DG, das Ministerium sowie alle paragemeinschaftlichen Einrichtungen, einschließlich BRF.

Nach insgesamt 9 Verhandlungsrunden einigte sich die DG-Regierung mit den Gewerkschaften auf ein neues Sektorenabkommen für die Jahre 2016 und 2017, welches „Ostbelgien Direkt“ am Ende dieses Artikels integral als PDF veröffentlicht.

Dabei kam man überein, dass die Kürzung der Gehälter um insgesamt 2% im Rahmen des vor 4 Jahren vom Parlament verabschiedeten Krisendekrets (jeweils um 1% am 1. Januar 2013 und am 1. Januar 2014) den Arbeitnehmern zurückerstattet wird. 1% gibt es obendrauf zum 1. Januar 2017 und nochmals 1% zum 1. Januar 2018.

Nur die vier DG-Minister verzichten freiwillig auf die Anhebung der Gehälter um jeweils 1% Anfang 2017 und Anfang 2018. „Die Minister verdienen eh sehr gut, davon geht für uns die Welt nicht unter“, sagte Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) bei der Unterzeichnung des neuen Sektorenabkommens mit den Vertretern der Gewerkschaften am Donnerstag in Eupen.

Vorstellung des neuen Sektorenabkommens 2016-2017 am Donnerstag am Sitz des Ministerpräsidenten in der Gospertstraße in Eupen. Foto: OD

Vorstellung des neuen Sektorenabkommens 2016-2017 am Donnerstag am Sitz des Ministerpräsidenten in der Gospertstraße in Eupen. Foto: OD

Paasch bat allerdings die Presse darum, diese Info nicht an die große Glocke zu hängen. Unserer Meinung nach verdient diese Maßnahme es trotzdem, erwähnt zu werden – gerade jetzt, wo im französischsprachigen Landesteil die Regierung es doch tatsächlich fertiggebracht hat, eine zurückgetretene Ministerin durch zwei andere zu ersetzen…

Das neue Sektorenabkommen sieht für das Arbeitspersonal im öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung um 5% ab dem 1. Januar 2018 vor, wobei das Arbeitspersonal in der Gehaltsskala weit unten angesiedelt ist.

Weitere Maßnahmen betreffen das Unterrichtswesen. So sollen die heutigen BVA-Stellen in reguläre, stundenkapitalisierte Stellen umgewandelt werden. Die aktuellen Vorruhestandsregelungen, Altersteilzeit inklusive, bleiben bestehen, und künftig werden Neueinsteiger in den Lehrerberuf sofort auf unbestimmte Zeit eingestellt.

Apropos Vorruhestand: Eine Arbeitsgruppe wird eingesetzt, die sich Gedanken über „innovative Vorruhestandsregelungen“ im öffentlichen Dienst machen soll.

Alle weiteren Maßnahmen, die vereinbart wurden, entnehmen Sie der PDF-Datei anbei. (cre)

Nachfolgend als PDF das neue Sektorenabkommen zwischen der DG-Regierung und den Gewerkschaften für den gesamten öffentlichen Dienst (Unterrichtswesen, Ministererium und paragemeinschaftliche Einrichtungen, einschließlich BRF):

HIER DAS SEKTORENABKOMMEN 2016-2017

27 Antworten auf “+1% pro Jahr im öffentlichen Dienst der DG – nur für die Minister nicht…”

  1. Paasch lässt sich jetzt feiern! Er gibt den Lehrern nach 5 Jahren das, was er ihnen genommen hat.
    Das muss er übrigens auch. Was für ein Held! Jetzt wird der Lehrermangel bestimmt behoben!

  2. Der Verzicht auf 2 Prozent durch die Minister mag hauptsächlich nur symbolische Bedeutung haben, aber unter Paaschs Vorgänger KH Lambertz wäre das nicht passiert. Unter Lambertz wäre eher überlegt worden, ob nicht ein 5. Minister notwendig wäre. Paasch zeigt zumindest, dass er die Bodenhaftung noch nicht verloren hat und die Kritik in der Bevölkerung an der Politik ernst nimmt.

    • Falsch! Genau dieser Taschenspielertrick ist ja von Lambertz damals eingefädelt worden, um die Gemüter zu besänftigen, und das wird jetzt einfach vom Ziehsohn Paasch umgesetzt. Es ist einfach eine Frechheit, sich jetzt noch als Wohltäter zu verkaufen, denn nirgendwo sonst in Belgien ist denn Lehrern Geld abgeknöpft worden. Den Ministern tuts ja nicht weh, die haben auch sonst nebenbei alles finanziert. Weshalb die Gewerkschaften hier mitspielen, ist mir unverständlich, da fehlt es an Querdenkertum!

    • Das hatten wir schon mal geklärt. Die Minister haben ihre Gehälter nicht erhöht. Das Gerücht ist falsch. Trotzdem finde ich, dass sie immer noch zuviel bekommen. Dass Paasch und Co auf die 2% verzichten, ist in Ordnung. Er sagt ja oben selbst, das ist keine große Sache. Trotzdem gut. Das hätte es vorher nicht gegeben.

  3. Standpunkt

    ich find es gut , dass man die Lehrergehälter anpasst und auch die Neuankömmlinge mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag einstellt. Das wird in fast jedem Beruf so gehandhabt.
    Aber dass ALLE Bedienstete des öffentlichen Dienst so mir nichts dir nichts eine solche Erhöhung erhalten wird uns Steuerzahler wieder belasten. Da sind soviele Bedienstete die ein tolles Gehalt erhalten . Es wäre alles in Ordnung wenn auch andere Berufszweige und nicht nur Angestellte von der DG mehr Lohn erhalten würden. Es gibt Berufszweige die komplett von den Gerwerkschaften ignoriert werden. Mit Gehälter von 1600 € Ende der Karriere stognieren diese Gehälter schon seit mehr als 2 Jahren. Nicht einmal einen cent seit Jahren. Die Pensionen für manche einfach untragbar und das nach 40-45 Arbeitsjahren.

    • Ex Belgier! Haben Sie denn auch noch die damals so überaus saftige Lohnerhöhung unserer Ministergilde von Eupen, war ja nicht weit von 30%!??
      Hier die paar Peanuts, was soll das?
      Wo kommen Sie denn her? Etwa vom Schlaraffenländle?

  4. Der Einarmige Bandit aus dem Ourtal

    Soeben war aus der Wirtschaftszeitung Lecho zu entnehmen , das die Staatsschulden in den letzten Wochen um vier Milliarden Euro zugenommen hat und der Schuldenberg nun vierhundertachtunddreissig Milliarden 438000000. angestiegen ist . Wo steuert Belgien hin???? Was soll noch dieser ganze Zirkus in Eupen mit der ganzen aufgeblähten Schaumschlägerei , wo das Land sowieso an die Wand gefahren ist . All diejenigen die noch glauben , das man irgendwann aus diesem Schlammassel noch heraus kommt , ja alle diese glauben noch an den Nikolaus oder an den Osterhasen . Wo wird nächste Woche der kleine Bürger wieder aussgeschunden , damit wieder dringend diese Vier Milliarden für etliche Wochen hinhauen ?????

    • Mischutka

      @ Der Einarmige Bandit aus dem Ourtal :
      Lieber „Bandit“ : (Betr.: dieser ganze ZIRKUS in Eupen)
      Du hast auch SEHR GUT im Geschichts-Unterricht aufgepasst : Denn zur römischen Kaiserzeit gab es tatsächlich ZIRKUS-PARTEIEN !!! (Kannste auch im Internet nachlesen ….)
      Und noch HEUTE scheinen die dann wohl noch immer zu existieren – bzw. der „Nachwuchs“ dieser Parteien …. (☺).
      MfG.

  5. SUPER MINISTER

    Wenn man schon alleine die ganze Runde da oben auf dem Bilde sieht! Für solches müssen all diese Leute da präsent sein!, Man sieht das da aus dem vollen geschöpft wird!Was für ein Verschwender Club in Eupen! Viel Bohei, wenig dahinter.
    Nehmt Euch mal ein Beispiel an Rhein Land Pfalz!
    Die erfanden gestern einen Superminister für vier Sparten glaube ich!?
    Wenn wir Einen einzigen solchen hätten für uns 75.000 Leute, dass würde mehr als genügen!
    Der ganze Rest ist vergeudetes Geld!

    • @ SUPER MINISTER

      Tolle Idee, hat nur einen Haken, für jeden abgeschafften Minister kommen Abteilungsleiter und Bürokräfte. Ersparnis Null. Der Job muß gemacht werden wer die Ergebnisse präsentiert ist doch völlig egal.In RP wurden 3 Ministerien nicht abgeschafft sondern atbeiten unter einem neuen Nsmen und unter neuer Leitung weiter.

      • Super Minister

        Werter EdiG. Ja, die Idee ist schon toll! Genau so toll war die Ersetzung des Herrn Lutgen voriger Tage, von zweien für eine Ministerin, da wurde wenigstens ein Chauffeur gespart, hoffentlich?? Denn wenn man unsere Einwohnerzahl mit der von Rhld Pfalz vergleicht, oder noch besser mit der von unserer Nachbarstadt Trier, dann müssen wir vor Neid nur so verblassen. Wir haben deren Vier und die Dreyer hat deren so +- Zwölf! Wo ist da der Hacken? Unser Sozial- und Gesundkeitsminister hat ZWEI (2)Krankenhäuser zu verwalten, wieviele mag der Rheinland Pfälzer Kollege deren wohl zu verwalten haben? Ganz sicher deren Zehn bis Zwanzig mal mehr!? Ich weiss es nicht.
        Sehen Sie, da liegt der Unterschied! Wir leisten uns etwas, was total nicht rentabel sein kann! Deswegen liegt unser Land auch so am Boden! In vielen Belangen. Warum? Unsere Politischen Führungen und Regierungen taugen nichts. Man sah es noch letzte Zeit wo Minister gewechselt wurden usw. Wir haben im Vergleich viel zu viele Regierungen und nichtsnützige Institutionen, welche dem Steuerzahler massig Gelder kosten. Fazit: jedoch nichts einbringen! Am Lütticher Flughafen wurden noch die Tage Personen installiert bzw gewechselt. Alle von PS! Madam Simonet übernahm das Amt des (Super) Happart, er wechselte in Vize Präsident. Was meinen Sie was alleine die beiden dem schon arg bedrängten Steuerzahler kosteten? Diese Ämter und vieles mehr, da müsste radikal gesäubert werden, denn Nutzen tun die gar nichts. Doch! Dem Geldbeutel der Inhaber. Armes Belgien, wo geht das hin? Ver- Ministert bis Ultimo = Verschuldet bis Ultimo!
        Die bittere Wahrheit, genau so wie die kaputten Strassen, auf denen wir uns die teuren Wagen kaputt rütteln müssen!

      • Super Minister

        @EdiG. Zweifelhaft ist auch jetzt die Anspruchnahme der Mädchenschule wegen Platzmangels bei der Regierung! Das ist es ja gerade, wofür das Volk sich so aufregt. Da erscheinen Stellenangebote in Massen in den Werbeblättern, wo weiss der D….. was alles gesucht wird. Müssten wir das alles haben? Bezweifle das stark. Warum müssen wir das Arbeitsamt haben? Für nur 75.000 Leute, nie und nimmer! Statistikamt, und und und.Das kann doch gut und gerne zusammenlaufen mit der Rég. Wallonne in Namür. Dafür gibt es ganz sicher Platz für 2 Personen in einem Büro in Eupen!? Aber nein, wir müssen sogar einen Chef haben dafür in Person des Herrn Nelles. Unglaublich solche Verschwendungen.
        Und deren gibt es ach so viele in Eupen. Und nicht nur da.
        Da sind die Verhältnisse der massen verschoben, dass die Regierung, die Minister selbst nicht mehr den Norden finden. Sie haben den Boden der Tatsache unter den Füssen verloren und schweben höher als Wolke7.

      • Crombacher

        Das die Entlohnung dieser Politiker absolut nicht deren Arbeitsleistungen entsprechen . Es kann und darf nicht sein , das man für Empfangsfeste , Ordensverleihungen und als Lustmolch in der Presse abgebildet , das dreifache kassiert als ein Hartarbeitender Arbeiter im Baufach , welcher zig Meter hoch auf einem Gerüst bei Wind und Wetter die Knochen herhalten muss . Solange sowas geduldet wird , wird Belgien zusehends an die Wand gefahren .

  6. Crombacher

    Leider ist es so , wenn man diesen die Wahrheit zu Papier bringt , denn stellen diese überflüssigen Patriarchen sich aufs Hinterteil und werden wiederspenstig und schon muss das geschriebene entfernt werden . Aber egal , die Allgemeinheit nimmt immer mehr und mehr Abstand von diesen Zeigenossen und das ist verständlich .

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