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Die Seine ist nicht der erhoffte Werbeträger für Paris: Flusswasser ist zu schmutzig – Triathlon verschoben

30.07.2024, Frankreich, Paris: Der Eiffelturm ist hinter der Seine zu sehen. Foto: Jan Woitas/dpa

AKTUALISIERT – Eigentlich sollten die Olympischen Spiele in Paris der Seine zu neuem Glanz verhelfen. Das Gegenteil ist der Fall. Seit Tagen bereitet der Fluss den Olympia-Organisatoren große Sorgen – die Wasserqualität lässt kein Training der Triathleten zu. Kurz vor dem Rennen fällt eine Entscheidung.

Am 17. Juli war sogar die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo in der Seine schwimmen gegangen. Damit wollte sie zeigen, dass der Fluss sauber genug ist für die dort während der Olympischen Spiele geplanten Freiwasser-Schwimm-Wettkämpfe.

Erstmals fand die Eröffnungsfeier einer Olympiade nicht in einem Stadion statt, sondern auf dem Wasser. Leider verhinderte Dauerregen die erhoffte Aufwertung der in den Mittelpunkt des Spektakels gerückten Seine.

29.07.2024, Frankreich, Paris: Blick auf die Seine mit den Tribünen und dem Eiffelturm im Hintergrund. Foto: Sven Hoppe/dpa

Jetzt folgt das nächste Dilemma: Der Triathlon der Männer bei den Olympischen Spielen in Paris wird wegen zu schmutzigen Wassers in der Seine verschoben. Nachdem zuletzt bereits zwei Trainings nicht stattfinden konnten, mussten die Veranstalter auch das für heute Morgen (8.00 Uhr) geplante Rennen absagen. Als Ersatztermin ist der Mittwochvormittag (10.45 Uhr) vorgesehen. Das Rennen der Frauen soll wie geplant davor stattfinden (8.00 Uhr).

Seit Tagen gibt es Sorgen um die Austragung der Wettkämpfe. Wegen der Regenfälle vom Freitag und Samstag ist das Wasser des Pariser Flusses verschmutzt. Mikrobiologische Proben ergaben, dass die Sauberkeits-Grenzwerte überschritten waren. Deswegen fielen jeweils beide geplanten Trainings der Männer und Frauen aus. Am frühen Dienstagmorgen bestätigte der internationale Triathlon-Dachverband dann, dass das Wasser nicht wie erhofft sauber genug geworden ist.

17.07.2024, Frankreich, Paris: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo schwimmt in der Seine, um zu zeigen, dass der Fluss sauber genug ist für die dort während der Olympischen Spiele geplanten Freiwasser-Schwimm-Wettkämpfe. Foto: Michel Euler/AP

Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer ihre Wettbewerbe in der Seine austragen. Als Alternative ist für sie die Ruderregatta-Strecke vorgesehen.

– Große Investitionen in Kläranlagen und das Abwassersystem: Lange Zeit war in Paris darüber diskutiert worden, ob die Qualität des Wassers in der Seine wirklich gut genug ist, damit dort Wettkämpfe stattfinden können. 1,4 Milliarden Euro waren im Großraum Paris in den vergangenen Jahren in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert worden, um die Wasserqualität zu verbessern. Verhindert wird nun unter anderem, dass bei Starkregen mit den Wassermassen auch Toilettenabwässer in den Fluss gelangen.

Bei Kontrollen in den vergangenen Monaten ließ die Wasserqualität dennoch zu wünschen übrig. Dies begründete die Stadt mit der ungewöhnlichen feuchten Witterung und niedrigen Temperaturen. Denn bei höheren Temperaturen und einem niedrigeren Wasserstand der Seine würden Krankheitserreger dort schneller abgebaut. (dpa/cre)

14 Antworten auf “Die Seine ist nicht der erhoffte Werbeträger für Paris: Flusswasser ist zu schmutzig – Triathlon verschoben”

  1. Gestern Abend in den Nachrichten kommunizierte ein französischer Verantwortlicher, dass keine Lebensgefahr für die Athleten bestünde, wenn sie in dem Wasser schwimmen. Es könnte NUR zu Magen/Darm Infekten, Hautausschlag und Bindehautentzündungen kommen.
    Ja dann geht’s doch! Immer diese Anstellerei!
    Ironie aus

      • Ich bin mir sicher, dass saniert wurde. Es wurden Schiffscontainer-weise E-Roller und Fahrräder aus der Seine gefischt. Aber eine Milliarde… was ist das schon? Das reicht bei weitem nicht aus. Mich wundert, dass niemand auf die Idee gekommen ist den Landwirten die Schuld zu geben!?

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