Hunderttausende erlebten im Urlaubsparadies an der Ägäis einen Albtraum: Ein starkes Seebeben hat in der Nacht zum Freitag die beliebte Reiseregion in Griechenland und der Türkei erschüttert.
Auch Urlauber aus Ostbelgien befanden sich zum Zeitpunkt des Seebebens vor Ort. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben – mehr als 120 weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer.
Betroffen war vor allem Kos. Auf den Straßen der griechischen Ferieninsel herrschte Chaos.
„Es war kurz nach Mitternacht, etwa halb eins. Ich dachte, das Haus würde einstürzen, so heftig hat die Erde gebebt“, sagte Monika Van Ael, Sekundarschul-Lehrerin an der Eupener Pater-Damian-Schule (PDS), die derzeit auf Kos mit ihrem Sohn Urlaub macht, dem Grenz-Echo. Bücher und Gegenstände seien aus den Regalen gefallen, der Strom sei ausgefallen.
Die Menschen im Ort seien auf die Straßen gelaufen, Hunde und Hühner seien in Panik geraten und hätten ohrenbetäubenden Lärm veranstaltet, schilderte Monika Van Ael die Ereignisse: „Wir haben noch überlegt, ob wir auch nach draußen gehen sollen, oder ob es im Haus sicherer ist. Aber dann war alles auch schon wieder vorbei.“
Ihr Sohn Paul habe von den Augenblicken des Schreckens gar nichts mitbekommen, so Monika Van Ael: „Der hat das Erdbeben verpennt.“ Fazit der Eupenerin: „Wir sind mit einem Schrecken davongekommen.“
Die griechische Erdbebenbehörde gab die Stärke des Bebens mit 6,5 an, die US-Erdbebenwarte (USGS) maß 6,7. Das Seebeben löste einen kleinen Tsunami aus. Häuser und Boote wurden beschädigt.
Das Beben beschädigte neben dem Amüsierviertel von Kos auch die zwei Häfen der Insel schwer, es zog auch den Jachthafen und den Fährhafen in Mitleidenschaft. Der Hafenpolizei zufolge konnten bis auf Weiteres keine Fähren mehr anlegen. Der Flughafen der Insel sei aber intakt, teilte Verkehrsminister Christos Spirtzis mit.
13 Verletzte mussten dem griechischen Zivilschutz zufolge in Spezialkliniken nach Athen und per Rettungshubschrauber auf die Inseln Rhodos und Kreta gebracht werden.
In der Türkei gab es Medien zufolge keine Todesopfer. Das Zentrum des Bebens lag laut US-Erdbebenwarte nahe der türkischen Küstenstadt Bodrum in etwa zwölf Kilometern Tiefe (siehe Grafik oben).
Nach Angaben des Europäischen Seismologischen Zentrums leben rund eine Million Menschen in der Region, in der die Erschütterungen zu spüren waren. (dpa/cre)
So ein Erdbeben schreckt ganz schön auf. Die beiden Nachtbeben von 1983 und 1992 hier bei uns werde ich nie vergessen. Da rappelten die Schränke und es knisterte im gesamten Gebälk. Ich weiß nicht wie es bei einem richtig harten Beben ist welches eine Stärke von 8 und mehr hat.